Das Leben der Lilli Jahn 1900 - 1944
"Man muß Biographien lesen, und zwar nicht die Biographien von Staatsmännern. sondern die viel zu raren Biographien der unbekannten Privatleute"
Sebastian Haffner
1942 läßt sich der protestantische Arzt Ernst Jahn von seiner jüdischen Frau scheiden. Lilli Jahn, ebenfalls Ärztin und fünffache Mutter, ist damit den nationalsozialistischen Verfolgungen schutzlos ausgeliefert.
Sie wird von der Gestapo verhaftet, kommt in das Arbeitserziehungslager Breitenau, muß in einer Fabrik Zwangsarbeit leisten.
Die Familie bricht äußerlich auseinander, innerlich halten Lilli Jahn und ihre Kinder umso fester zusammen: Die Kinder schreiben der inhaftierten Mutter, die Mutter findet Mittel und Wege, ihre Zeilen illegal zu versenden; es gelingt ihr sogar, die Kinderbriefe aus dem Lager zu schmuggeln, als sie 1944 nach Auschwitz deportiert wird, wo sie letztendlich dann auch umkommt. Ihr Sohn hat diese Briefe, ohne das Wissen der Schwestern aufbewahrt.
Durch seinen Nachlass erfahren die 4 Schwestern davon, ein Enkel Lillis, der Herausgeber Martin Doerry (stellvertender Chefredakteur beim "Spiegel" ) sammelt alle Dokumente und gemeinsam entschließt man sich zur Veröffentlichung.
Dieses Buch hat mich zu Tränen gerührt. Es hat bei mir fast den gleichen Stellenwert wie die Briefe der inhaftierten Rosa Luxemburg oder wie das "Tagebuch der Anne Frank".
Wer Zeitzeugnisse aus erster Hand lesen möchte, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen !!!!
Meines Wissens nach kommt es evtl. im Laufe des Jahres auch als TB raus.
Edit: Titel tauchte nicht in der Suche auf...