Stefanie Ross - Rob Tödliche Wildnis

  • Inhalt:
    Robert DeGrasse ist ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt, doch in letzter Zeit langweilt ihn sein Leben immer mehr. Um ihm neuen Schwung zu geben, macht er seiner Freundin Sylvie einen Heiratsantrag – und stößt damit besonders bei seinen Brüdern auf Unverständnis. Um Rob zum Umdenken zu bewegen schenken sie ihm einen Trip durch den Yosemite- Nationalpark, über den dieser sich so lange freut, bis er seinem Tourguide Cat Johnson gegenübersteht. Diese gibt ihm unmissverständlich zu verstehen, dass sie auf eine Tour mit einem Städter und Anwalt eigentlich gar keine Lust hat. Überraschenderweise schaffen es die beiden, sich zusammen zu raufen, doch ihre traute Zweisamkeit wird jäh gestört, als skrupellose Verbrecher sich in den Nationalpark zurückziehen und Jagd auf Rob und Cat machen.


    Meine Meinung:
    Bereits im zweiten Band der DeGrasse- Serie durfte man den dritten DeGrasse- Bruder Rob, einen Wirtschaftsanwalt, kennenlernen. Ich muss zugeben, dass dieser mir ein bisschen Angst vor seinem eigenen Buch einjagte, denn Anwälte in Büchern sind oftmals so gar nicht meins. Viel zu trocken und langweilig. Allerdings wurde mir von der Autorin glaubhaft zugesichert, Rob sei kein typischer Anwalt, so dass ich mich mit großer Neugier an dieses Buch wagte. Und sie hatte Recht, Rob kann man nicht in eine Schublade mit vielen seiner Kollegen stecken.


    Robert DeGrasse ist ein brillanter Kopf, der seine Talente als Wirtschaftsanwalt wirklich verschwendet. Er weiß, was er kann, ist dabei aber nie arrogant oder herablassend, sondern versucht, sich für gute Sachen einzusetzen. Rob ist eher ein nachdenklicher Typ, zwar nicht so sehr wie Luc, aber auch nicht so unbeschwert wie Jay. Er denkt, bevor er handelt, wägt das für und wider ab und trifft dann seine Entscheidungen. Dabei gewinnt aber häufig sein Beschützerinstinkt Oberhand und er lässt sich doch zu wagemutigen Aktionen hinreißen, was ihn aber sehr liebenswert macht. Dies merkt auch Cat recht schnell und muss ihren Eindruck, den sie bis dahin von Rob hatte, revidieren.
    Cat selbst ist eine Frau mit Vergangenheit, die sich langsam entschlüsselt, so dass man immer besser versteht, warum sie ist wie sie ist. Wie auch Beth und Jasmin ist sie nicht auf den Mund gefallen und liefert sich mit Rob amüsante Wortgefechte, bei denen der Anwalt oft den kürzeren zieht. Beide sind sehr sympathisch und, was mir sehr sehr gut gefallen hat, unglaublich menschlich. Obwohl sie in großer Gefahr schweben, versuchen sie, die Gewalt gegen ihre Feinde in Grenzen zu halten. Hier kann sich so manch anderer Autor eine Scheibe von Stefanie Ross abschneiden!


    Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit allen anderen lieb gewonnenen Figuren, denn auch Luc, Jay, Murat, Kalil und die ganzen anderen finden wieder einen Platz in der Geschichte. Ein bisschen vermisst habe ich hingegen Dom, den vierten Bruder, der im nächsten Buch die Hauptrolle spielen wird. Er wird leider nur an einer Stelle ganz kurz erwähnt. Bzgl. der Charaktere ist ebenfalls positiv anzumerken, dass es dieses Mal keine Verwirrung wegen zu vieler verschiedener Namen gibt! Ob man die Figuren mittlerweile einfach kennt oder ob die Autorin einfach weniger Namen verwendet hat, kann ich allerdings nicht sagen.


    Spannungstechnisch steht „Rob“ seinen Brüdern in nichts nach. Stefanie Ross sorgt wieder erfolgreich dafür, dass man dieses Buch nicht aus der Hand legen kann. Immer wieder lässt sie Unvorhersehbares geschehen und hält so die Spannung dauerhaft auf höchstem Level. Das Ende hält dann noch mal ein paar Überraschungen bereit, die die Vorfreude auf den vierten Band ins Unermessliche steigern – auch wenn man so gar kein Bild davon hat, was einen in diesem Buch erwartet, da man Dom noch gar nicht kennt oder einordnen kann. Ich freue mich sehr auf den vierten DeGrasse Bruder und hoffe, dass Stefanie Ross danach eine Möglichkeit finden wird, die Serie weiterzuführen, auch wenn alle Brüder ihre Geschichte erzählt haben.