Bis du stirbst - Michael Robotham

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  • Originaltitel: Bombproof (2008)
    Der Hörverlag, 2013, ungekürzte Lesung, 1 mp3-CD, Laufzeit: ca. 8 Std., 20 Min.


    Über den Inhalt:
    Sami Macbeth hat das Leben übel mitgespielt. Gerade erst musste er eine dreijährige Gefängnisstrafe absitzen für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat. Frisch entlassen will er ein neues Leben beginnen. Doch dann muss er feststellen, dass seine Schwester verschwunden ist, und zudem wird er auch noch in einen Raubüberfall verwickelt und kurze Zeit später in einen Anschlag auf die Londoner U-Bahn. Er braucht dringend Hilfe, die er bei dem ehemaligen Polizisten Vincent Ruiz sucht. Und Ruiz macht schon bald einige interessante Entdeckungen ...


    Über den Autor:
    Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales, Australien, geboren. Er war lange Jahre als Journalist für große Tageszeitungen und Magazine in London und Sydney tätig, bevor er sich ganz seiner eigenen Laufbahn als Schriftsteller widmete. Mit seinen Romanen sorgte er international für Furore und wurde mit mehreren Preisen geehrt. Michael Robotham lebt mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in Sydney.


    Über den Sprecher:
    Johannes Steck wurde 1966 in Würzburg geboren. Er ist gelernter Theatermaler und Absolvent der Schauspielschule von Professor Krauss in Wien, an der er von 1988 bis 1991 studierte. Neben seiner Bühnenarbeit in Wien, Chemnitz, Würzburg und Darmstadt ist er auch im Fernsehen zu sehen. Außerdem arbeitet Johannes Steck als Radio-, Fernseh- und Hörbuchsprecher. Für den Hörverlag las er bereits "Ein gefährlicher Gegner" von Agatha Christie.


    Meine Meinung:
    Sami Macbeth war zur falschen Zeit am falschen Ort und hat dafür 3 Jahre im Gefängnis gesessen. Doch auch nach seiner Entlassung klebt das Pech an ihm. Eigentlich möchte er nur Gitarre in einer Band spielen und mit seiner Schwester Nadia zusammen sein. Doch Nadia ist verschwunden und die Suche nach ihr bringt ihn in größere Schwierigkeiten als jemals zuvor.


    Vielleicht sollte man zu dem Buch wissen, dass es von Robotham als Auftragsarbeit für ein stattlich finanziertes Projekt zur Förderung des Lesens in seinem Heimatland geschrieben wurde, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Daher ist dieses Buch auch dünner als die anderen Robothams und die Geschichte ist viel seichter, psychologisch lange nicht so ausgefeilt, wie man es vom Autor gewohnt ist.


    Michael Robotham ist ein toller Erzähler und das tut er in diesem Thriller auch wieder ausgiebig. Das muss man wissen, wenn man seine Bücher liest oder hört. Denn es dauert eine ganze Weile, bevor die Handlung richtig in Schwung kommt. Wenn sie allerdings erst einmal Fahrt aufgenommen hat, behält sie das hohe Tempo bis zum Schluss bei. Diese Geschichte entwickelt sich allerdings nicht so komplex, wie man das vom Autor gewohnt ist, manches lässt sich dem Zufall zuschreiben und da man bereits ahnt, wie in etwa das Ende sein wird, kommt die Spannung über ein Mittelmaß nicht hinaus.
    Dafür ist dem Autor mit Sami Macbeth eine quirlige Figur gelungen, die einen amüsiert und gleichzeitig verzweifeln lässt, schon wegen seiner dicken Pechsträhne, die einfach nicht abreißen will. (Nach Murphys Gesetz: Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.)

    Der pensionierte Polizist Vincent Ruiz kommt ins Spiel, weil er bei seiner Exfrau Miranda Punkte machen möchte. Es kommt ihm nicht ungelegen, als Miranda ihn um Unterstützung bei der Suche nach Samis Schwester Nadia und um Hilfe für Sami selbst bittet, denn sie ist seine Bewährungshelferin. Ruiz bleibt eine Nebenfigur, der Fokus der Geschichte liegt auf Sami. Die meisten anderen Charaktere sind mehr oder weniger als Stereotypen in ihren jeweiligen Rollen skizziert.

    „Bis du stirbst“ ist eine kleine, unterhaltsame Geschichte, die amüsant anzuhören war. Ruiz und Sami sind jeder auf seine Art sympathische Charaktere, doch ich vermisse den charismatischen Joe O’Laughlin, ohne ihn fehlt mir etwas. Ruiz ist zwar auch eine interessante Figur, kommt für mich an O’Laughlin aber nicht heran. So warte ich also gespannt auf den nächsten Robotham-Thriller „Sag, es tut dir leid“, der im September 2013 erscheint und in dem es ein Wiedersehen mit Joe O’Laughlin geben wird.


    Johannes Steck liest in angenehmem Tempo. Seiner wandlungsfähigen Stimme zuzuhören war ein Vergnügen.