Englischer Originaltitel: The Gravity of Birds
Klappentext
Die Liebe eines Künstlers lenkt das Schicksal zweier Schwestern
Ein langer Sommer in Neuengland. Die Schwestern Alice und Natalie begegnen dem geheimnisvollen Maler Thomas Bayber. In jenen Tagen entsteht ein Porträt, dessen tragische Bedeutung erst Jahrzehnte später ans Licht kommen wird. Denn die Begegnung zwischen Alice und Thomas ist der Beginn einer tiefen Liebe und zugleich einer Lüge, die mehr als ein Leben zerstört …
Am Ende seines Lebens beauftragt der gefeierte Maler Thomas Bayber seinen engen Vertrauten Dennis Finch, ein bisher unbekanntes Gemälde aus dem Jahr 1963 zu verkaufen. Der Kunstprofessor steht vor einem Rätsel, glaubte er doch bisher, das Gesamtwerk des Malers zu kennen. Aber beim Anblick des Gemäldes ahnt er, dass es um weit mehr geht als um das Bild selbst. Denn die beiden jungen Frauen auf dem Porträt scheinen für Thomas eine größere Rolle zu spielen, als er zugibt. Kurz darauf erkrankt Thomas schwer, und für Dennis Finch beginnt eine Suche, die ihn auf die Spur zweier völlig unterschiedlicher Schwestern, einer tragischen Liebe und einer Lüge mit verheerenden Folgen führen wird.
Die Autorin
Tracy Guzeman lebt in der Nähe von San Francisco. Ihre Kurzgeschichten erschienen in verschiedenen Literaturzeitschriften. Das Gewicht des Himmels ist ihr erster Roman und verkaufte sich auf Anhieb in zahlreiche Länder.
Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt. Es beginnt 1963, als die Schwestern Natalie und Alice in den Sommerferien den angehenden Maler Thomas kennenlernen. Natalie ist 17 und erscheint ihrer Schwester seltsam verändert. Alice ist erst 14 und interessiert sich für Ornithologie. Beide Mädchen fühlen sich zu dem bereits erwachsenen Thomas hingezogen. Jahre später trifft Alice erneut auf Thomas, und was dort passierte, ist der Anfang allen Übels.
Die andere Zeitebene spielt in der Gegenwart, wo Dennis Finch, ein Freund und Berater des inzwischen berühmten gewordenen Thomas, von diesem mit der Mitteilung überrascht wird, das es ein Gemälde gibt, das er bisher versteckt gehalten hatte. Thomas malt bereits seit 20 Jahren nicht mehr, und ein unbekanntes Bild von ihm wäre eine Sensation. Der hinzugezogene Experte Stephen, der die Echtheit des Bildes feststellen soll, bemerkt, dass es nur der Mittelteil eines Triptychons ist. Finch und Stephen machen sich nun zusammen auf die Suche nach den beiden fehlenden Teilen, die laut Thomas im Besitzt von Alice und Natalie sein sollen.
Der Klappentext lässt hoffen auf ein großes Familiengeheimnis und ein Kunsträtsel. Im Grunde gibt es das auch alles. Ich habe aber eine geraume Weile gebraucht, bis ich in das Buch hineinfand. Das lag vor allem am langsamen und etwas theatralischen Schreibstil der Autorin. Ich fand auch keinen Zugang zu den Personen. Besonders die Schwestern, vor allem Alice, aus deren Sicht wir ihre Seite der Geschichte erleben, bleiben sehr kühl und als Charakter schwer greifbar. Von Natalie ganz zu schweigen. Zudem erscheint mir der tragische Auslöser des ganzen dann doch etwas zu nichtig, als das daraus der ganze Aufriss passierte. Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass das, was die Schwester mit Thomas erlebten, tatsächlich für sie so gravierend war, dass ihr ganzes restliches Leben darunter leiden musste.
Mir erschien die Geschichte zu sehr künstlich aufgebauscht und dramatisiert. Die Charaktere blieben für mich fremd und unverständlich. Ich empfand den Schreibstil als mühsam und unspannend, vor allem in den Dialogen fand ich ihn sehr weltfremd. Die Autorin hat sich viel Mühe gegeben und sich anscheinend mit Ornithologie und Kunst beschäftigt, aber insgesamt bin ich enttäuscht von der Umsetzung.
Der deutsche Titel hat im Gegensatz zu dem englischen Originaltitel keinerlei Bezug zum Inhalt.
Von mir nur 5 Punkte