Bücher und Lehrgänge zum Thema Schreiben

  • Ich kann nur sagen, wie ich lerne; durch schreiben, lesen (sehr aufmerksam, immer gucken, wie hat der Autor das gemacht, dass es mir so gut gefällt, dass ich Bilder sehe oder eine Gänsehaut bekomme) und ganz besonders durch Textarbeit mit anderen Autoren. Das zuerst in Autorenforen - gibt es etliche im Netz, hier z. B. eines speziell für Schreibanfänger:


    http://www.schreibsdoch.de/


    Und inzwischen vor allem mit Testlesern, Lektorinnen oder anderen Autorinnen, wo wir dann gegenseitig unsere Texte bearbeiten. Meist nur zu zweit.
    In eine Schreibschule kriegt mich garantiert keiner, zum einen ist mir das zu teuer, zum anderen weiß ich doch nicht, was ich da für Lehrer bekomme. Die Leute, deren Texte ich bearbeite und die meine bekommen, muss ich mögen, einmal als Person und fast noch wichtiger das, was sie schreiben. Idealerweise sind welche dabei, die mehr als ich können, sonst wird das mit dem Dazulernen nämlich schwierig. ;-)


    Ich verstehe allerdings nicht, wie jemand sagen kann, dass es ihn reizt zu schreiben, es dann aber nicht tut. Wer schreiben will, der schreibt, ohne lange nachzudenken, einfach drauflos.
    Und dann kann man anfangen, den Text zu bearbeiten, gucken, wo hakt es. Nur so lernt man dann auch dazu. :-)

  • Danke für Deine Tips Leserättin :-)


    Ich werde gleich mal in dem Forum stöbern.
    Ja, Du hast Recht, die Lehrer kann man sich da nicht aussuchen :-( und dann sind zwei Jahre mit einem Lehrer, mit dem man vielleicht nicht so gut auskommt, nicht so produktiv. Leider kenne ich aber persönlich keine Autoren und in Foren hab ich vielleicht noch bissl Scheu einfach was von mir reinzustellen. Aber ich werds mir trotzdem anschauen und vielleicht läßt die "Furcht" etwas nach.


    Zitat

    Ich verstehe allerdings nicht, wie jemand sagen kann, dass es ihn reizt zu schreiben, es dann aber nicht tut.
    Wer schreiben will, der schreibt, ohne lange nachzudenken, einfach drauflos.


    Ja, das mache ich ja :-) aber das befriedigt mich nicht richtig.
    Ich möchte das richtig machen, in die Tiefe gehen und lernen, es besser können. Und das reizt mich, das >lernen<! Habe mich da etwas falsch ausgedrückt, sorry.


    Ich freue mich wirklich schon riesig endlich mal einen Roman zu lesen und ich glaube, ich werde aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen :-).
    Bin da wohl etwas kompliziert veranlagt, hab nie daran gedacht, dass mir das beim >schreiben< helfen könnte *schäm*.

  • Habe heute das Gratis Infopaket von der >Schule des Schreibens< bekommen und gleich studiert. Es liest sich sehr interessant und ich würd gern alles wie ein Schwamm aufsaugen, wenn ich nicht noch etwas unsicher bezüglich der Seriösität dieses Unternehmens wäre.
    Hat denn niemand von Euch dort "studiert" und kann mir in etwa sagen, was da auf mich zu kommt. Eventuelle Extrakosten oder ähnliches? Ich möchte nicht auf irgendwas hereinfallen, möchte der >Schule des Schreibens< aber auch nicht´s unterstellen! Ich wäre jedenfalls über Info´s von Euch dankbar! :-)

  • Hallo,


    ich habe mir vor 8 Jahren mal dieses Infopaket zuschicken lassen.
    Das Infopaket mit den 15 Goldenen Schreibregeln brachte nichts Neues. Das meiste war allgemeiner Kram, wie er in den meisten Schreiblern-Büchern steht.
    Nachdem ich dann noch den Preis gesehen hatte und dadurch zu der Meinung gelangte, dass sie vor allem mein Bestes wollen (mein Geld), habe ich das Infopaket ganz schnell in der blauen Tonne entsorgt.
    Seitdem krieg ich im Abstand von 2-3 Monaten den Hinweis, dass ich doch meine Talente nicht verkümmern lassen sollte und ich doch viel glücklicher wäre, wenn ich endlich die erste Überweisung fließen lassen würde. Man würde auch die erste Veröffentlichung noch während der Studienzeit garantieren :gruebel
    Ich will nicht behaupten, dass diese Schulen unseriös sind. Aber ich denke, dass man das ganze mit weniger Geldaufwand lösen kann, wenn man gute Testleser hat.


    LG
    Treogen

  • Irgendjemand schrieb hier, dass 90% Können und 10% Talent seien, was den Autor ausmacht, dazu würde ich gern etwas schreiben:


    Meine Mutter erzählte mir von einer ihrer ehemaligen Klassekameradinnen und einem Klassenkameraden. Der Klassenkamerad hatte ein großes Talent, was die Musik betraf. Er brauchte gar nicht zu üben, ging so auf die Bühne und spielte von den Noten ab... Die Klassenkameradin hingegen hatte wenig Talent und musste jeden Tag hart für ihre Konzerte üben. Doch wenn sie auf die Bühne trat, dann war das Publikum begeistert. Die Musik, die sie schuf war nicht zu vergleichen mit der des Klassenkameraden. Wenn sie spielte, dann merkte man, dass sie sich wirklich Mühe gab.
    Jahr für Jahr setzte sie sich weiter für ihren Erfolg ein, arbeitete hart, gab nicht auf. Der Klassenkamerad , dem das Musikmachen leicht gefallen war, hatte allerdings wenig Ausdauer und Motivation. Ihm war bisher alles leicht gefallen, wieso also sollte er sich anstrengen? Er wollte die Dinge auf sich zukommen lassen, ohne etwas dafür tun zu müssen... und deshalb ging er unter. Heute hört man gar nichts mehr von ihm, während die Klassenkameradin CD´s rausbringt...


    Genauso ist es auch beim Schreiben. Es kommt wenig (oder: gar nicht) auf das Talent an. Wenn man etwas erreichen möchte/ lernen möchte, dann schafft man das auch. Die Geschichte meiner Mutter hat mich in diesem Fall überzeugt. Und: Nur durch ständiges Üben wird man besser, soll heißen "Nur durch Schreiben lernt man Schreiben".
    :write


    @ treogen


    So ein Infopaket habe ich auch bekommen...
    Unglaublich, was die nicht alles tun, um an Geld ranzukommen... :rolleyes

  • Zitat

    Die Klassenkameradin hingegen hatte wenig Talent


    Interessant. Wer hat diese Diagnose wie aufgestellt? :wow


    Zum Thema: Ich bin eigentlich kein Freund von Schreibratgebern (eigentlich generell kein Freund von Ratgebern - ich halte es in dieser Beziehung wie Ferenc Molnar: Manch einer verdankt seinen Erfolg den Ratschlägen, die er von anderen nicht angenommen hat.), aber ein Autorenkollege und langjähriger 42er-Mitstreiter hat gerade ein interessantes Buch veröffentlicht, das zwar den Untertitel "Schreibratgeber" trägt, aber eigentlich keiner ist. Hans Peter Röntgen hat 19 "erste vier Seiten" von angehenden Bestsellerautoren gesammelt (über www.autorenforum.de) und diese einzeln nacheinander "zerpflückt", im positiven Sinne des Wortes. Er zeigt in diesem Buch konkret anhand dieser Beispiele, welche Fehler gemacht werden. Gleichzeitig bietet er Verbesserungen an. Das ist ein wunderbarer und sehr lehrreicher Ansatz, zumal seine Verbesserungsvorschläge wirklich welche sind. Gerade für Autoren, die das erste wirklich große Projekt planen, sehr empfehlenswert.

  • Hallo, treogen.


    Zitat

    Ich will nicht behaupten, dass diese Schulen unseriös sind.


    Das kommt darauf an, wie man den Begriff "Seriosität" definiert. ;-)


    Nach den Erfahrungsberichten, die ich so im Laufe der Jahre gelesen habe, folgen einige (ich will nicht sagen: die meisten) dieser "Akademien" einem einfachen Konzept. Die Schüler werden so gut wie ausschließlich gelobt, egal, welchen Dünnschiß sie absondern, und quasi zeitgleich mit dem Abschluß des "Lehrgangs" flattert das Angebot eines DKZ-Verlags ins Haus. Dieser "Verlag" steht zumeist in wenigstens indirekter Beziehung mit der zuvor besuchten "Akademie". Herr oder Frau Autor wird dieserart zweimal Geld los, und ohne nennenswerte Gegenleistung. Bemerkenswerte Lerneffekte gibt es auch nicht.


    Wer schreiben "lernen" will, muß es tun (schreiben). Und lesen. Sehr viel lesen.

  • So, nachdem ich mich durch diesen Thread gekämpft habe, möchte ich auch kurz meinen Senf dazugeben.
    Ich gehöre eher der Pro-Ratgeber-Fraktion an, denke aber, dass die Entscheidung dafür oder dagegen eine ganz individuelle ist. Ich z.B. bin - im Gegensatz zu den meisten Autoren - erst mit über Fünfzig zum Schreiben gekommen und hatte nicht das Gefühl, ich könnte mich auf Versuch und Irrtum allein verlassen, wenn das noch was werden soll. :-)
    Außerdem bin ich ein Regel-Junkie. Wenn ich etwas anfange, weiß ich gern wie's geht.


    Von den hier bereits genannten "Helferlein" hab ich mit folgenden besonders gute Erfahrungen gemacht:


    - "Write Pro Fiction" und "Write Pro Fiction Master" von Sol Stein gibt's bei 2001 jetzt im Doppelpack für unter 20 Euro. Ein sehr schönes und nützliches Spielzeug, sowohl für jemanden, der seine allerersten Schreibversuche macht als auch für Profis.


    - Das bereits erwähnte "Vier Seiten für ein Halleluja" von Hans Peter Röntgen. Für mich persönlich der Schreibratgeber, der mir am eingängigsten ist.


    - Was den bereits erwähnten Online-Schreibkurs von Rainer Wekwerth betrifft, so kann ich dazu nur sagen: ohne diesen Kurs würde es weder meinen ersten Roman geben, der demnächst erscheinen wird, noch die, die hoffentlich noch folgen werden. Rainer schont seine Schüler nicht :peitsch, aber ich hätte mir keinen besseren Schreiblehrer wünschen können.