Alles in allem könnte man eure "Tipps" also so zusammen fassen:
Mädel, lass es lieber.
Alles in allem könnte man eure "Tipps" also so zusammen fassen:
Mädel, lass es lieber.
Ach, keiner traut sich zu antworten? Typisch!!
Okay, ich nehm die Prügel mal auf mich. Als älteste hier im Thread...
Also, Angelcurse (nomen est omen. Okay, DAS war gemein von mir):
keine/r, die/der WIRKLICH schreiben WILL, hat sich je von klugen Worten davon abhalten lassen.
Denn:
Kunst kommt nicht von können.
Es kommt von MÜSSEN.
Allerdings, die Betonung liegt auf Kunst.
Denk einfach drüber nach.
Hallo, Angelcurse.
ZitatMädel, lass es lieber.
So habe ich das nicht gemeint. Ich meinte: Schreibt um Himmels Willen keine Biographien, möglicherweise noch in der Hoffnung, sie würden der Abräumer der nächsten Buchmesse werden. Erzählt interessante Geschichten. Das können ausnahmsweise die eigenen sein (deshalb das Beispiel mit McCourt), meistens aber sind es erdachte, zusammengebaute, verdichtete, aus zweiter Hand stammende, oder alles auf einmal.
Diese Ratgeberbücher sind in 99% der Fälle reine Geldschneiderei (außerdem steht in allen das gleiche). Wenn Ihr schon Ratgeber kaufen wollt, kauft sowas wie "So werde ich Lottomillionär."
*grumml*
Dass sich niemand für meinen ersten Pickel interessiert ist mir schon klar. Es hörte sich von euch nur alles ziemlich drastisch an. Aber man kann ja auch eine Biografie über wen anders schreiben, das ist auch möglich. Am besten finde ich Romanbiografien... wenn sachliche Lebensdaten in einer schönen Geschichte verpackt sind, ist das toll - wenn es noch gut geschrieben ist, ist es noch besser...!
Aber was ich noch nicht kapiert habe:
Ihr sagt immer, man soll "einfach irgendetwas schreiben", wenn es anfangs auch nur Übung ist. Aber wie soll ich das anfangen? Denn an anderer Stelle heißt es wieder, man solle sich erst eine Geschichte bis zum Ende durchdenken, bevor man schreibt. Das widerspricht sich. Wie fange ich denn nun am besten an!?
Angelcurse
Versuch Dich doch einfach mal an Kurzgeschichten. Als Schreibübung finde ich sowas echt gut. Wenn Du genug Mut hast, dann stell Dich mit so einer Geschichte mal der harten Kritik der 42er-Autoren. Soll recht lehrsam sein, habe ich mir sagen lassen.
Gruss,
Doc
@Doc
Kurzgeschichten sind da so ein ganz eigenes, schwieriges Thema, finde ich eigentlich. Ein zu schwieriges für den Anfang. Eine Kurzgeschichte ist ja nicht nur eine "kurze Geschichte", es steckt ja viel mehr dahinter (hatte das Thema letztes Jahr bis zum Erbrechen in der Schule) und ich glaube, dass das die schwerste Art ist, eine Geschichte zu erzählen.
Oder nicht?
Leonard Bernstein hat mal gesagt: »Wer sich überlegt, Musiker zu werden, sollte es lassen. Man wird es, weil man muß.«
Es liegt schlicht und einfach daran, daß es wirklich harte und in den allermeisten Fällen schlecht bezahlte Arbeit ist, ein Manuskript auf druckfähigem Niveau fertigzustellen. Dahinter stecken 5% Inspiration und 95% Transpiration.
Aber wenn man sich durchbeißt, lohnt es sich wirklich!
Wenn ich wüsste, wie ich anfangen soll, würde ich ja. Ich habe schon als ich noch klein war gerne geschrieben, auch Gedichte. Nix Tolles natürlich, aber ich habe geschrieben. Und irgendwann habe ich nur noch gelesen und gar nicht mehr geschrieben, weil ich mich nach ein paar Tagen geschämt habe, was ich davor geschrieben hatte...
ZitatOriginal von Angelcurse
Wie fange ich denn nun am besten an!?
Damit, daß du eine Geschichte erzählst -- am besten so, wie sie dir einfällt. Dann geh damit zu Leuten, die sich mit sowas auskennen, und es laß es dir analysieren.
Mach dir keine Illusionen: Vermutlich wird die Sache komplett auseinandergenommen werden. Wiederhol das so oft, bis du nicht mehr darüber nachdenken muß, wie man eine Handlung aufbaut, wie speziell du Spannung erzeugst, wie Figuren handeln ...
Deine ersten Rechenversuche waren auch keine Herleitungen Binomischer Formeln, oder? Jeder von uns hat klein angefangen.
Aber wenn es dich wirklich packt, wenn du wirklich das Bedürfnis verspürst, harte, gute Arbeit zu leisten, wenn 's nottut, mehrmals komplett von vorne anzufangen, weil du etwas gestalten willst, das vielen Menschen Freude bereitet, sie bewegt, sie veranlaßt, einen Batzen Geld dafür auszugeben, es weiterzuempfehlen, ja weiterzuverschenken -- dann mach es!
Es ist in bislang noch auf keinem Gebiet ein Meister vom Himmel gefallen.
ZitatOriginal von Angelcurse
weil ich mich nach ein paar Tagen geschämt habe, was ich davor geschrieben hatte...
Scham ist das falsche Gefühl -- es sollte dich anfeuern: »Verdammt nochmal, das kann ich noch besser!«
Das ist tatsächlich so, wie mit dem Musik machen. Es sieht für den Betrachter so leicht aus, aber dahinter steckt harte Arbeit. Viele sind dann enttäuscht, wenn sie es selbst versuchen, daß das so gar nichts mit dem zu tun zu haben scheint, was man vorher beim "echten" Musiker gesehen hat.
Also ich empfinde Kurzgeschichten nicht als die schlechteste Übung. Man muss sich mehr Gedanken machen, wie man in einer komprimierteren Form eine Story, Gefühle, Protagonisten, Motivationen vermitteln kann, als bei der längeren Romanform.
Gruss,
Doc
ZitatOriginal von Doc als Gast
Also ich empfinde Kurzgeschichten nicht als die schlechteste Übung. Man muss sich mehr Gedanken machen, wie man in einer komprimierteren Form eine Story, Gefühle, Protagonisten, Motivationen vermitteln kann, als bei der längeren Romanform.
Die zusätzlichen Gedanken beziehen sich aufs "Eindampfen"!
Ansonst hast du tatsächlich nciht ganz unrecht. Ich habe schon eine Menge dicke Romane gelesen, wo ich immer wieder den Eindruck bekam, daß die Autoren keinen Gedanken darauf verschwendet haben, wie sie die psychologischen Hintergründe der Handlung vermitteln.
ZitatOriginal von Angelcurse
Wie fange ich denn nun am besten an!?
Es gibt jeden Monat einen Schreibwettbewerb.
JASS
ZitatOriginal von JASS
Es gibt jeden Monat einen Schreibwettbewerb.
Ich warte schon seit Tagen auf das Thema für April
ZitatOriginal von Tom
Iris und ich sind übrigens durch diese harte Schule gegangen.
Wie geht man denn durch diese harte Schule?
JASS
Mich würde ja mal interessieren, was Titus zu unserer Diskussion sagt
Hallo Angelcurse,
ein Glück, daß dieses Buch vergriffen ist! Meine Jugendsünde ...
Toms Website sagt eine Menge guter Dinge zu deiner Frage, finde ich. Ich kann das nur wiederholen. Neulich fragte jemand per Mail ähnlich wie du. Das habe ich ihm geantwortet:
Der Dreisprung zum Schriftstellerberuf: Lesen. Schreiben. Fragen.
1. Lesen
Wenn du aufmerksam Romane liest, lernst du eine Menge. Bei den schlechten, wie man es nicht macht. Du merkst, warum die Spannung nachgelassen hat, welche Figur unglaubwürdig ist, welcher Satz den Sinn verdreht. Bei den guten Romanen hüpft dein Herz: Wie genial hat er oder sie das beschrieben! Du spürst den Kniffen nach, entdeckst neue Wörter, neue Arten zu formulieren. Ich behaupte sogar, du übst dein Gehör für Satzmelodien.
2. Schreiben
Autofahren läßt sich nicht durch Theoriestunden lernen. Man muß auf die Straße, muß selber fahren. Und so ist es auch mit dem Schreiben. Wenn du Schriftstellerin werden willst, schreibe, am besten täglich. Musiker üben jeden Tag ihr Instrument, manche vier Stunden, manche fünf. Sportler trainieren jeden Tag. Du willst dich auf den Wortmarathon eines ganzen Romans vorbereiten? Dann trainiere dafür mit Kurzgeschichten, Erzählungen, Szenen, Skizzen. Irgendwann bist du bereit für den großen Lauf. Bevor ich den "Kalligraphen" schrieb, hatte ich wieder und wieder Erzählungen von etwa 20 Seiten verfaßt. Selbst der "Kalligraph" gehörte eigentlich noch zum Training. Ich wollte sehen, ob ich es schaffen kann, einen ganzen Roman zu schreiben. Ich dachte mir damals: Den schreibst du zur Übung, und wenn du ihn tatsächlich zu Ende gebracht hast und also weißt, daß du Romane bewältigen kannst, dann fängst du einen richtigen Roman an. Daß der "Kalligraph", mein Übungsstück, veröffentlicht wurde, war ein unerwartetes Glück.
3. Fragen
Jeder redet gern über das, was er tut. Auch Autoren. Scheue dich nicht, sie zu fragen, wenn du an einer konkreten Sache festhängst. Ich habe eine Menge von den Kollegen gelernt. Vieles läßt sich auch aus Autorenratgebern auflesen. In meinem Bücherregal stehen 34 Bücher über das Schreiben, jedes Buch hat mich etwas Neues gelehrt. Ein paar Beispiele:
- Sol Stein: Pflege und Aufzucht eines Romans – hier habe ich verstanden, wie wichtig die erste Seite eines Romans ist
- James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt – hier habe ich begriffen, wie wichtig Konflikte für die Geschichte sind
- Rebecca McClanahan: Schreiben wie gemalt – hier habe ich gelernt, was Erzählgeschwindigkeit ist und wie man sie einsetzt, um den Leser zu fesseln
- E. A. Rauter: Die neue Schule des Schreibens (vergriffen) – hier habe ich gelernt, nicht das erste Wort zu verwenden, das mir für eine Sache einfällt
Und so weiter. Lange Zeit war ich Abonnent des amerikanischen "Writer's Digest", Nancy Kress schreibt dort eine lehrreiche Artikelserie für Autoren fiktionaler Literatur. Ich habe sämtliche Newsletter abonniert, die ich im Internet zum Thema Schreiben finden konnte (im deutschsprachigen Raum ist vor allem der "Tempest" zu empfehlen, du kannst ihn unter www.autorenforum.de anfordern). Ich war wißbegierig wie ein Siebenjähriger. Ich habe gefragt: Warum ist das so? Wie geht das?
Wenn ich mir deine Fragen so ansehe, bist du auf einem guten Weg.
Ich weiß, Iris wird mich lynchen, weil ich die Autorenratgeber empfehle. Da steht auch viel Unsinn drin. Stephen King nehme ich nicht ab, daß er seine Romane nicht plant; "Kreatives Schreiben" von Jürgen vom Scheidt hätte ich mir komplett sparen können. Aber in den meisten Autorenratgebern gab es ein oder zwei Hinweise, die mir weitergeholfen haben und mitunter sogar echte Aha-Effekte brachten.
Wurde hier eigentlich schon Andreas Eschbachs Rubrik "Über das Schreiben" erwähnt? Sehr lohnend. Siehe www.andreaseschbach.de.
Herzlich,
Titus
Hi
Angelcurse
.
ich habe mir alles durchgelesen was hier geschrieben worden ist.
Ich muß dir eins sagen. Ich habe ein Geschäft arbeite 11Stunden am Tag und mache Zuhause meine haushalt. Und natürlich habe ich noch einen Mann und einen Garten der nach mir schreit. Trotzdem finde ich die Zeit. Man kann immer mal eine Stunde abzwacken. Immer!
Ideen: Ich habe viele Ideen! Lohnen die sich auch? Ja! es kommt drauf an was man aus ihnen macht.
Nur wenn du keine Ideen hast wie willst du eine Geschichte schreiben? Oder brauchst du immer ein Thema?
Wo ich mit Geschichten anfing und sie in ein Forum stellte (mein lieber man) wär ich am liebsten gestorben. die haben mich in der luft zerrissen. es war meine erste und bat um ehrliche kritik. die hab ich bekommen. aber soll ich dir was sagen es hat mir geholfen, deswegen halte ich auch von dieser kuschelkritik nichts. die leser sind auch nicht nett wenn man ein scheiß buch rausgebracht hat oder?
Es gibt viele bücher und lehrgänge usw über das schreiben aber ich denke das es viel hilft sich auch in einem forum wie diesem helfen zu lassen die kritiken (auch wenn sie einem nicht passen) anzuhören und umzusetzen und nicht einfach sagen "Schön das du was gesagt hast, aber ich nehm das sowieso nicht an!" Schwachsinn
Tom
ich finde deine zusammenfassung vom schreiben sehr hilfreich.
Iris
du gibst unheimlich gute tips und ich finde es traurig das man sich immer so angegriffen fühlt nur weil man verbesserungsvorschläge bekommt.
Ich wünschte ich hätte solche bekommen da hätt ich ein Freudentanz gemacht.
Aber gut. Meiner Meinung kann man nur Schriftsteller werden wenn man auch Ideen hat und dann auch das handwerkliche kann.
in meinem beruf reichen ideen auch nicht aus.
Janet
ZitatOriginal von Titus Müller
Ich weiß, Iris wird mich lynchen, weil ich die Autorenratgeber empfehle.
Grad gefunden ...
Nee, Titus, keine Panik! Ich lynche dich nicht!
Ich für meinen Teil bin bloß froh, daß ich viel zu spät auf diesen Krempel gestoßen bin, weil ich diese doch sehr selbstgewissen und dogmatischen Gurus dann sehr kritisch lesen konnte. Zugleich habe ich in meinem Schriftstellerleben häufig bemarkt, daß Leute, die sich sklavisch an ein ganzes Weltbild à la James Frey oder Sol Stein gehalten haben, ich diesen Regeln so verbissen verfolgten, daß sie nur noch technische, leblose Konstrukte erzeugten. Und Schreiben, Erzählen, war keine Lust mehr, sondern Arbeit im allerpreußischsten Sinne ...
Es gibt nur eine "Schule des Schreibens": das Lesen!!!
Vor allem richtig gute Sachen, Klassiker, langfristig erfolgreiche Bücher, und gelegentlich mal einen schlechten Roman, damit man ja sieht, wie man 's nicht machen sollte! Aber wirklich nur gelegentlich!
Callabluete
Ich hab mich jetzt so oft in die Nesseln gesetzt, daß ich lieber die Finger still halte und die Zeit zum Schreiben und Lesen nutze.
ZitatOriginal von Callabluete
Iris
Sind die Bücher unten von dir? Ich würde gern erfahren was du so schreibst oder eher gesagt was hast du schon so rausgebracht?
Blöde Frage oder? Aber ich weiß es leider nicht.
Ich bin zwar nicht Iris, aber guck mal hier.
Da steht u. a. als Beruf Schriftstellerin. Als Webseite ist tatsächlich eine HP einer Autorin mit Namen Iris angegeben. 1+1=2. Die Antwort auf Deine erste Frage ist also: ja. Und alles andere ergibt sich daraus.
Gruss,
Doc