Christoph Marzi - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Inhalt:


    Buecher.de


    »Geschichten sind wie Melodien!« Mit diesen Worten verzaubert Alex Hobdon die junge Buchhändlerin Faye Archer vom ersten Augenblick an. Als er sein Skizzenbuch in ihrem Laden vergisst, tut Faye etwas völlig Untypisches: Sie schreibt Alex über Facebook an, und aus ein paar kurzen Chats entwickelt sich eine berührende Liebesgeschichte. Doch dann erfährt Faye, dass Alex ein Geheimnis verbirgt, das so unglaublich klingt, dass es eigentlich nur wahr sein kann, und Faye muss sich entscheiden, ob ihre Liebe zu Alex stark genug ist, dieses Geheimnis zu teilen ...




    Meine Meinung:


    Faye Archer ist Musikerin, arbeitet in einer Buchhandlung und trifft auf Alex Hobdon, einen Künstler.
    Obwohl Faye ihn noch nie wirklich gesehen, geschweige denn ein Wort mit ihm gewechselt hat, ist sie sofort verzaubert von ihm und will Alex unbedingt kennenlernen.
    Sie kontaktiert ihn und es entwickelt sich ein regelmäßiger eMail-Verkehr daraus.
    Doch kurz bevor sie sich wirklich treffen, geschieht etwas ungewöhnliches, das Fayes Welt erschüttert und sie an Alex’ Glaubwürdigkeit zweifeln lässt.
    Was spielt er für ein Spiel mit ihr?
    Christoph Marzi hat mit seinem neuestem Werk „Die wundersame Geschichte der Faye Archer“ ein Buch vorgelegt, das sich komplett von den anderen, die ich bisher von ihm gelesen habe („Heaven“, „Grimm“, „Uralte Metropole“, „Memory“), unterscheidet.
    Es ist eine berührende, tiefgründige, verträumte, bezaubernde Geschichte über eine Frau, die eine schwäche für Seemänner hat, für die Musik ihr Leben ist und die bisher noch nicht allzu viel Glück in der Liebe hatte.
    Faye ist eine sympathische Protagonistin, mit Zweifeln und Schwächen und manchmal wirkt sie auch etwas verloren. Doch sie ist authentisch. Kein schillernder Männermagnet, sondern auf ihre Weise besonders und schön.
    Ein bisschen erinnert es mich an „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und es ist doch vollkommen anders.
    „Die wundersame Geschichte der Faye Archer“ ist ein Buch über Musik, das Leben, Bücher – besonders „Frühstück bei Tiffany“ spielt darin eine große Rolle und ich habe dadurch richtig Lust auf Truman Capotes Klassiker bekommen – und die Liebe. Die Liebe zu all dem und den Kleinigkeiten im Leben.
    Marzis Schreibstil ist gewohnt poetisch, authentisch, fließend, berührend. Er schafft es zum wiederholten Mal die Handlung seines Buches und Fayes Welt lebendig werden zu lassen. Man wird zu einem Teil der Geschichte, hat den Herbst in Brooklyn vor Augen und versinkt in dieser melancholischen, lebhaften und sehr dichten Atmosphäre.
    Es ist ein Buch mit vielen Wendungen und einer großen Überraschung am Ende.
    Der einzige Wermutstropfen beim Lesen war, für mich das Wissen, dass auch dieses Buch von ihm bald ausgelesen ist und bei Marzis Büchern ist das immer schnell der Fall.
    Für mich ist es neben „Grimm“ definitiv eines seiner besten Bücher!


    10 von 10 Punkten!

  • Ui. Das klingt nach einem wirklich schönen Buch. Dazu hat es noch ein wundervolles Cover. :-) ... Danke für die Rezi.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Tolle Rezension, vielen Dank dafür! :anbet
    Ich habe schon lange kein Buch mehr gekauft, nur aufgrund von einer einzigen Rezi. Diese hat mich jetzt aber mehr als neugierig gemacht und ich musste dieses Buch einfach haben. :-]
    Ich habe noch nie etwas von Christoph Marzi gelesen und bin nun sehr gespannt auf Fayes Geschichte.

  • Danke für die tolle Rezi! :wave


    Das Buch stand auf meiner "muss ich mir merken"Liste. Jetzt ist auf der WL gelandet. Klingt sehr gut!

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Von Christoph Marzi hatte ich bislang "Malfuria 01." und "Lycidas" gelesen. "Malfuria" fand ich gut, aber nicht herausragend. Und mit "Lycidas" bin ich gar nicht klargekommen, das habe ich irgendwann nur noch quer gelesen. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, mit Christoph Marzi und seinem Stil nicht richtig warm zu werden. Aber eine Chance wollte ich ihm auf jeden Fall noch geben, denn der Klappentext zu "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" klang einfach zu gut und ich hatte schon zu viel Gutes darüber gehört, als dass ich das Buch einfach aufgrund meiner bisherigen Begegnungen mit dem Autor hätte ignorieren können.


    Ich nehme es mal vorweg: Ich habe an diesem Buch nicht viel zu kritisieren. ;-)


    Ich muss unbedingt erst mal etwas zum Cover loswerden: Ich LIEBE es! Der Heyne Verlag hat sich richtig Mühe gegeben und ich könnte das Cover stundenlang anschauen und streicheln. Es ist so liebevoll und berührend gestaltet, ich kann mich gar nicht davon losreißen. Das Buch hat als Wanderbuch bei mir Station gemacht, aber ich werde es mir für mein Bücherregal kaufen, einfach, weil es so schön darin aussehen wird.


    Aber nicht nur das Cover hat mich total verzaubert, sondern auch der Inhalt des Buches. "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" ist ein Herbst-Buch und sollte daher wohl am besten auch in dieser Jahreszeit gelesen werden. Christoph Marzi versteht es einfach, die September-Stimmung einzufangen und sie in Worten wiederzugeben. Es sind wundervolle Beschreibungen, die den Leser direkt in das Buch hineinziehen und ihn nach Brooklyn versetzen, in die Welt der Faye Archer. Über dem Roman liegt eine ganz besondere Stimmung, ein bisschen Zauber, ein bisschen Melancholie, ein bisschen Wehmut und ein bisschen Glück und Freude. Ein bisschen Liebe. Eine gute Mischung von Allem.


    Auch die Handlung hat mich komplett überzeugt. Sie ist sehr bodenständig und erzählt von der Liebe zur Musik und der Liebe zur Literatur. Besser hätte die Kombination für mich nicht sein können, da diese beiden Dinge auch einen sehr großen Teil meines Lebens ausmachen. Faye war mir von Anfang an sympathisch und es sind so viele Kleinigkeiten, die das Buch so besonders machen. Faye ist ein ganz toller Charakter, aber auch ihr Chef, der Buchhändler Mica, ist total faszinierend und seine kleinen Weisheiten haben mich stellenweise sehr nachdenklich gestimmt.


    Ich kann gar nicht so richtig in Worte fassen, was mich an dem Buch so
    begeistert hat. Irgendwie einfach alles. Marzi findet genau die
    richtigen Worte, um den Leser von der ersten bis zur letzten Seite an
    das Buch zu fesseln. Im Kopf des Lesers entstehen mit der Zeit jede
    Menge Fragezeichen, denn irgendwie läuft hier etwas nicht ganz richtig
    und zusammen mit Faye durchlebt man schöne, aber auch verzweifelte
    Momente und ist einfach nur auf die Auflösung gespannt.


    Und hier kommt nun mein kleiner Kritikpunkt: Das Ende des Buches hat mich leider etwas unzufrieden und ratlos zurückgelassen und kam mir zudem etwas zu plötzlich.


  • Ich habe bislang alle Bücher von Marzi gelesen, bis auf "Imagery", das noch subbt und Faye Archer. Jetzt weiss ich genau, dass Faye sehr schnell bei mir Einzug halten wird. :-)


    Übrigens verlost Randomhouse in der monatlichen Verlosung u.a. genau dieses Buch! ;-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Klappentext:
    »Geschichten sind wie Melodien!« Mit diesen Worten verzaubert Alex Hobdon die junge Buchhändlerin Faye Archer vom ersten Augenblick an. Als er sein Skizzenbuch in ihrem Laden vergisst, tut Faye etwas völlig Untypisches: Sie schreibt Alex über Facebook an, und aus ein paar kurzen Chats entwickelt sich eine berührende Liebesgeschichte. Doch dann erfährt Faye, dass Alex ein Geheimnis verbirgt, das so unglaublich klingt, dass es eigentlich nur wahr sein kann, und Faye muss sich entscheiden, ob ihre Liebe zu Alex stark genug ist, dieses Geheimnis zu teilen ...


    Autor:
    (Quelle: Heyne)
    Christoph Marzi, Jahrgang 1970, wuchs in Obermendig nahe der Eifel auf, studierte in Mainz und lebt heute mit seiner Familie im Saarland. Seit dem großen Erfolg seiner Saga um die Uralte Metropole (Lycidas, Lilith, Lumen und Somnia) ist er einer der erfolgreichsten deutschen Phantasik-Autoren.


    Eigene Meinung:
    "Geschichten sind wie Melodien."
    Dieses Zitat führt den Leser durch Marzis neusten Roman "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" wie ein roter Faden. Melodien sind Fayes Leben, die, um sich den Lebensunterhalt zu sichern bei dem vermutlich einzige Shaolin Buchhändler der Welt arbeitet, eigentlich aber Musikerin ist. Holly Go! wie Holly, die Protagonistin aus "Frühstück bei Tiffany", so lautet ihr Künstlername, mit dem sie bei Auftritten in eine völlig andere Rolle schlüpfen kann. Doch welche der beiden ist die reale Person? Faye, die die Melodien des Lebens aufgreift, oder Holly, die sie vertont und ihren Zuhörern ahe bringt.
    Protagonistin Faye, die mir seltsamerweise auch eher als Holly im Kopf bleibt, war mir zunächst eher unsympathisch. Ich fand sie etwas nervig, etwas oberflächlich, was ihr in der Handlung auch ein klein wenig zum Verhängnis wird. Je weiter die Geschichte sich entwickelt, desto mehr schlich sie sich in mein Herz. Mica, Fayes Chef im Buchladen und Yogalehrer, mochte ich von Anfang an. Er bringt mit seinen Weisheiten, seinem Glauben an Schicksal, Karma und Glück, ein kleines bisschen Magie in den Roman oder auch ins Leben.
    ">>Die wenigsten Menschen erkennen das Glück, wenn sie es sehen."<<
    Real oder nicht Real? Schein oder Wahrheit? Das sind Fragen, die für Marzis Romane typisch sind. Immer wieder spielt er mit den Illusionen der Handlugsstränge und denen der Leser. Dies kennt man schon aus seinen Büchern aus der alten Metropole und dem begegnet man auch in diesem Roman, der eigentlich zeitgenössisch ist und irgendwie doch nicht in der Gegenwart spielt. Wer also ein Buch erwartet, das mit "Lycidas", "Lyra" etc. identisch ist, der darf ein bisschen tolerant sein und seinen Horizont um eine weitere schriftstellerische Seite Marzis erweitern.
    Der Roman beginnt leicht und lässt uns zunächst vermuten, einer gewöhnlichen Geschichte einer gewöhnlichen jungen Frau zu begegnen. Die erste Illusionen, die Marzi uns auftischt. Dann geraten wir in eine Liebesgeschichte, die so bezaubert, dass man schnell wissen möchte wann und wie die beiden zueinander finden, bis wir uns plötzlich in einem Rausch aus Raum, Zeit und Verwirrungen wiederfinden. Spannung, die mich dazu brachte, den Roman innerhalb kürzester Zeit zu verschlingen. Lediglich das Ende überrennt mich dann doch ein bisschen. Da geht es mir ein wenig zu schnell, wofür ich kleine Minuspukte vergebe.
    Fazit:
    Ich bin mal wieder beeindruckt. Beeindruckt davon, wie mühelos Marzi der Sprung zu einem Roman wie diesem gelingt. Einem Roman, der nur ganz tief im Inneren Ähnlichkeiten zu vorangegangenen Werken aufweist. Er ist und bleibt für mich der Meister der Worte, der Poesie und der Emotionen, denn egal auf welche Art er den Leser anspricht, er schafft es immer wieder diesen mit seinen klugen Worten zu berühren und in Bann zu ziehen. Und wer die Augen offen hält, der findet zwischen all den Illusionen, die Marzi schafft, jeder sein eigenes kleines Stück Wirklichkeit.
    ">> Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer.<<"

  • Dies war mein erstes Buch von Christoph Marzi. Zu Anfang dachte ich, ups, ich habe hier wohl eine Geschichte für Kinder erwischt. Oder wenigstens vielleicht für Jugendliche. Was an und für sich ja kein Problem ist, da ich in dieses Genre hin und wieder auch besuche.


    Dann wurde doch schnell klar, dass es ein Buch für Erwachsene sein muss. Mit einem irgendwie naiven Schreibstil.


    Bücher, in denen es auch viel um Musik geht, klingen in mir immer nach, das ist wohl so. Und eine Protagonistin, die Punkte liebt (wie ich) und ihr uraltes Handy (wie ich - ich hab´ja noch eins mit Drehwahlscheibe, ha ha ha -) und ein altes Telefon ohne Display, sondern so richtig schön zum Hörer aufknallen, dazu noch in einem Bücherladen arbeitet, und deren Leben quasi aus Büchern und Musik besteht, die müsste ich ja auch lieben. Oder?


    Na ja... ich liebe sie nicht.
    Hätte auf dem Cover "Christa Marzi" und nicht "Christoph Marzi" gestanden, wäre dieses Buch garantiert gnadenlos in die Chick-Lit-Ecke einsortiert worden - wo es meiner Meinung nach auch sehr gut hinpasst.


    Meine Kritikpunkte sind: Kitsch ohne Ende. Reichlich Wiederholungen als Stilmittel, um nur ja rüberzubringen, wie abgehoben die Hauptfigur ist. Logisch erscheinende Dialoge, um die Sachlage zu klären, bleiben aus (typisch Chick-Lit, sorry).


    Der Autor versucht zu verzaubern und schleudert mit vollen Händen um sich - für mich war es teilweise einfach zu viel. Obwohl ich mich sehr gern verzaubern lasse...


    Übrig bleiben dennoch 7,5 Punkte und ein paar angenehme Schmöker-Stunden.
    Und die Erleichterung, dass Faye Archer KEINE roten Chucks mit weißen Punkten hat (die sind nämlich sauteuer, weil Sonderedition, die ich mir wohl nie werde leisten können). :lache


    P. S. Welche Frau neidet einer anderen Frau ihr Selbstvertrauen und zieht dann ein Kleid mit bunten Punkten an, dazu eine bunte Strumpfhose und karierte Chucks? Ich finde, dazu gehört schon einiges.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“