Dieses Buch erscheint am 11. September 2013!
Eine Online-Rezension vorab hat der Verlag gestattet, wenn der Hinweis vorhanden ist, dass das Buch erst am 11. September erscheint.
Inhalt (lt. amazon.de):
Geister, Ghoule, Grabgeflüster: Die Agenten von LOCKWOOD & CO. sind allem gewachsen
LONDON, ENGLAND: In den Straßen geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren.
So auch die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht …
Kommentar:
Wie gerne habe ich damals die Bartimäus-Reihe von Jonathan Stroud gelesen und seitdem jedes Buch dieses Autors gelesen, immer in der Hoffnung, dass er wieder etwas so geniales wie die Tetralogie um den quirligen kleinen Dschinn Bartimäus abliefern würde. Mit Lockwood & Co. ist es ihm zumindest in großen Teilen gelungen!
Lockwood & Co., das sind Lucy, George und Anthony Lockwood selbst, den alle nur Lockwood nennen. Diese Agentur, die ihren Sitz im Elternhaus von Lockwood hat, kommt gänzliche ohne erwachsene Berater oder ähnliches aus. Nur die drei Jugendlichen selbst führen das komplette Geschäft. Lucy ist die letzte die zum Team dazu stößt. Wie es dazu kommt erfahren wir ebenso, wie wir auch einen spannenden Fall erleben können. Den Einstieg macht aber eine kurze Episode, die den Beginn der Hauptgeschichte erzählt. Wir werden also mitten in die Geschichte geworfen und müssen uns darauf einlassen, was mir nicht besonders schwer fiel, denn sowohl der Schreibstil von Stroud war wieder so fesselnd, dass man einfach nicht anders konnte als sich wohl zu fühlen, ebenso wie der Humor wieder der bekannt bissige war, den er schon in der Bartimäus-Reihe an den Tag legte.
Insgesamt ist die Geschichte in fünf große Teile gegliedert, die allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt werden, denn zwischendurch gibt es dann auch noch die Geschichte, wie Lucy zu Lockwood & Co. kam und was sie vorher gemacht hat. So wird es tatsächlich überhaupt an keiner Stelle langweilig und ich musste mich zwingen das Buch zwischendurch dann doch mal zur Seite zu legen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lucy. Sie führt den Leser gekonnt durch die Geschehnisse und Abenteuer und führt ihn gut in die Geschichte rund um Geister und übernatürliche Erscheinungen ein. Dadurch bekommt der Leser nicht nur die nötigen Kenntnisse um überhaupt alles zu verstehen, sondern auch noch einen besonderen Zugang zu Lucy, die als Figur wirklich sehr sympathisch ist.
Die Story selbst ist ziemlich spannend, mysteriös und gut durchdacht. Als Leser konnte ich mir meine eigenen Gedanken machen und miträtseln, bin aber tatsächlich nicht auf das gesamte Ausmaß gekommen. Wenige Dinge waren trotzdem vorhersehbar, was allerdings überhaupt nicht gestört hat. Im Gegenteil, so konnte ich miterleben, wie es auch bei Lucy langsam ‘klick’ machte.
Die Idee dieser Geschichte finde ich klasse und seit der Serie und den Filmen “Ghostbusters” aus den 80ern auch recht neu und erfrischend. Es geht also um Geister und paranormale Erscheinungen, deren Erscheinen in England der Geschichte überhand genommen hat. Und da Kinder am empfänglichsten für diese übernatürlichen Schwingungen sind, spielen sie bei der Beseitigung dieser auch die größte Rolle.
Genau dies ist auch mein größter Kritikpunkt an diesem Buch, das mir ansonsten ausnehmend gut gefallen hat. Mir fiel es während des Lesens sehr schwer mir Lucy, Lockwood und George wirklich als Kinder vorzustellen, weil sie so erwachsen agierten, auch mit brutalen Handlungen fertig wurden und auch gänzlich ohne Erwachsene auskommen. Darüber hinaus habe ich auch jetzt noch keine genaue Vorstellung davon, wie alt die drei im Buch tatsächlich ungefähr sein sollen, es fällt mir auch jetzt schon schwer da ein genaues Alter festzulegen.
Das ist aber wirklich schon meine einzige Kritik. Ansonsten hat mir dieses Abenteuer ausnehmend gut gefallen. “Die seufzende Wendeltreppe” war ein starker Einstieg in eine grandiose Reihe, die das Zeug zum echten Page-Turner hat, weswegen mir das Warten auf den nächsten Teil jetzt auch wirklich schwer fällt und das, obwohl es keinen Cliffhanger gibt und die Story abgeschlossen ist. Trotzdem habe ich das Team von ‘Lockwood & Co.’ jetzt in mein Herz geschlossen und freue mich total darauf mehr von Lucy, Locky & George lesen zu können.
Das Cover finde ich im übrigen sehr schick, mit dem Logo der Agentur. Auf jeden Fall viel ansprechender und auffälliger als das original Cover. Es hat einfach etwas geheimnisvolles, verrät nicht zu viel, macht aber neugierig.
Mit “Lockwood & Co.” hat Jonathan Stroud hier eine super Story erdacht, die vom Feeling her stark an die Bartimäus-Reihe erinnert, aber trotzdem etwas gänzlich neues und eigenständiges ist. Eine richtig erfrischende und gruselige Geistergeschichte! Absolute Leseempfehlung von mir!