Inhalt: (Wegen Spoilern verdeckt)
Perrin Aybara, der sich in Ghealdan aufhält, um den Propheten des Drachen - Masema Dagar - zum Drachen selbst zu bringen, verliert diese Aufgabe jedoch aus den Augen, weil seine Frau Faile von den Shaido entführt wird. Bei der Suche nach ihr bekommt er unerwartete Hilfe: Vom Propheten des Drachen - Masema.
Währenddessen ist Mat Cauthon immer noch mit einigen Freunden in Ebou Dar eingeschlossen, eine Stadt, die von den Seanchan erobert wurde und sich unter ihrer Kontrolle befindet. Außerdem ist ihm ein Gholam auf den Fersen. Zusammen mit seinen Begleitern plant er den Ausbruch aus dieser Stadt, ahnt jedoch nicht, dass ihm ein schicksalshaftes Treffen mit der "Daugther Of The Nine Moons" bevorsteht.
In Caemlyn, der Hauptstadt von Andor, macht Elayne Trakand derweil ihren Anspruch auf den Thron geltend.
Rand Al'Thor, der wiedergeborene Drache selbst, ist dagegen von Rachegelüsten besessen. Nachdem er von einem Teil der Asha'man verraten wurde - Männer, welche Saidin einsetzen können und von ihm darin ausgebildet wurden - will er sie finden und sich ihnen entledigen. Seine Suche führt ihn nach Far Madding. Aber er hat noch ein ehrgeizigeres Ziel vor Augen: Mit der Hilfe einiger Ter'angreal und Saidar, der weiblichen Hälfte der "One Power", will er Saidin endgültig vom vergifteten Einfluss von Shai'tan heilen. Die Menge von Saidin und Saidar, die dafür aufgewendet werden müsste, würde allerdings alle Vorstellungen sprengen und jeden auf der Welt anlocken, der Saidin und Saidar fühlen kann - also auch die mächtigen Forsaken...
Autor:
Robert Jordan war ein Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers James Oliver Rigney, Jr. (* 17. Oktober 1948 in Charleston, South Carolina; † 16. September 2007 ebenda), der in erster Linie durch seinen Fantasy-Romanzyklus »Das Rad der Zeit« bekannt wurde. Den Namen Robert Jordan legte Rigney sich als Pseudonym zu, als er für die Conan-Reihe (ursprünglich verfasst von Robert E. Howard) zu schreiben begann.
Meine Meinung:
Winter's Heart ist nach zwei eher schwachen Büchern endlich wieder ein Lichtblick. Zwar entstehen neue Nebenhandlungsstränge, aber dafür macht die Handlung an entscheidenen Stellen einen Sprung nach vorne. So kommt es zu einer direkten Konfrontation von Rand mit seinen drei Frauen Min, Elayne und Aviendha, während Mat endlich auf die "Daugther Of The Nine Moons" trifft, was schon im 4. Band angekündigt wurde. Alles in allem ist Mats Vorhandensein ein wichtiges Qualitätsmerkmal dieses Buches, weil er der Spaßvogel ist und Robert Jordan seinen typischen Humor in den Gedanken und Gesprächen von Mat zur Geltung kommen lassen kann. Nachdem er im Vorgänger garnicht erst zum Zuge kam, ist seine typische Art wieder sehr erfrischend. Das Finale gehört dann schließlich zu den stärksten Momenten der gesamten Reihe und lässt den Leser gebannt die letzten Seiten dieses Buches verschlingen.
So ist dieser Band zugegebenermaßen deutlich besser, als die beiden direkten Vorgänger, allerdings darf man dabei nicht aus den Augen verlieren, dass der 9. Teil im Vergleich zu den ersten Büchern der Reihe dennoch stark abfällt. Es gibt wieder viele Intrigen und Machtspielchen zwischen verschiedensten Nebenprotagonisten, welche die ganze Sache etwas in die Länge ziehen. Egwenes Handlungsstrang, der in den Vorgängern noch ein zentrales Element war, pausiert hier und wird nicht fortgeführt. Auf der anderen Seite wirkt Elaynes Handlungstrang etwas in die Länge gezogen.
Abschließend kann gesagt werden, dass Robert Jordan das Ruder nochmals rumgerissen hat und dieses Buch stellenweise wieder richtig Spaß macht. Die Hoffnung ist auf alle Fälle wieder zurück.
5 von 10 Punkten.