Inhalt:
„Um ihre Schwestern Maura und Tess und ihren Verlobten Finn zu beschützen, musste Cate der Schwesternschaft beitreten – einem geheimen Bund von Hexen, der einen Aufstand gegen die totalitäre Herrschaft der Bruderschaft plant. Jetzt, da die Hexenverfolgung im Land immer schrecklichere Ausmaße annimmt, scheint Cates Magie wichtiger denn je für die Mitglieder der Schwesternschaft zu sein. Noch immer glauben sie, dass Cate das mächtige Orakel ist, auf das die Hexen schon so lange warten. Cate möchte nicht zum Spielball der Schwesternschaft werden, doch als diese Maura und Tess ebenfalls in ihre Obhut nimmt, wird sie vor eine schwierige Wahl gestellt: Denn Maura würde alles dafür tun, die Hexen an die Macht zu bringen. Selbst wenn das bedeutet, ihre Schwestern zu verraten …“
(Quelle: http://egmont-ink.de/die-buecher/)
Cate lebt inzwischen bei der Schwesternschaft und lernt dort, ihre magischen Fähigkeiten zu kontrollieren. Unter dem Deckmantel der Glaubensgemeinschaft versuchen die Schwestern, das Leid der Hexen und Frauen in New London so gut es geht zu mindern. Doch die Bruderschaft wird immer unbarmherziger, vor allem als sie erfahren, dass die Hexe in der Prophezeiung auch noch hellsehen kann.
Immer mehr Mädchen fallen der Bruderschaft zum Opfer, doch Cora, die Leiterin der Schwesternschaft will sich erst einen Plan zurechtlegen, bevor sie handelt. Cate und Tess sind ihrer Meinung , aber Maura will mal wieder mehr. Sie lässt sich von Schwester Inez dazu hinreißen ihre Magie gegen die Brüder einzusetzen. Doch welchen Preis müssen die junge Hexe und ihre Schwestern dafür bezahlen?
Meine Meinung:
Anfangs erlebt man nur Cates Leben. Man erfährt von der Arbeit der Schwesternschaft und dem Leben innerhalb der Klostermauern. Vor allem im ersten Drittel des Buches plätschert die Geschichte einfach so vor sich hin, ohne dass wirklich etwas passiert.
Das Augenmerk dieses Bandes liegt hier eher auf der Gesellschaft und der Politik. Die Bruderschaft denkt sich neue Gesetze aus, um die Frauen noch weiter zu unterdrücken und die Unzufriedenheit innerhalb der Gesellschaft wächst. Vor allem in den niederen Schichten beginnen die Leute sich gegen die Bruderschaft aufzulehnen, worin die Hexen ihre Chance vermuten.
Erst als auch Maura und Tess ins Kloster kommen, nimmt die Geschichte meiner Meinung nach wieder an Fahrt auf. Erneut kommt es zwischen Maura und Cate zu Konflikten. Maura möchte unbedingt die auserkorene Hexe sein und tut alles, um endlich einmal im Mittelpunkt zu stehen. Das sorgt natürlich für jede Menge Spannungen innerhalb der drei Geschwister, in die dieses Mal auch Tess hineingezogen wird.
Auch Finn taucht wieder in Cates Leben auf und die Liebesgeschichte der beiden geht weiter. Doch nach wie vor müssen sie sich verstecken, denn Cate ist jetzt eine Schwester und Finn ein Bruder, eine Liebe zwischen den beiden also absolut verboten.
Sehr interessant fand ich die Besuche in Harwood, dem Gefängnis für Hexen und Frauen. Dort erfährt man mehr über die Machenschaften der Brüder, über andere magische Fähigkeiten und auch über Cates Patentante Zara. Endlich werden ein paar Fragen über die Familiengeschichte der drei Schwestern beantwortet und es kommt etwas Licht ins Dunkle.
Cate ist in diesem Band wieder einmal in einem besonderen Zwiespalt: Einerseits ging sie nur zur Schwesternschaft, um Finn und ihre Schwestern zu beschützen, andererseits wird sie von der Leiterin Schwester Cora, gebeten ihre Nachfolgerin zu werden. Da die Leiterin sehr krank ist, könnte das schnell der Fall werden und Cate muss sich entscheiden, wohin sie die Schwesternschaft führen will. Man kann ihre eigenen Zweifel förmlich spüren, denn einerseits würde sie nur zu gern den Machenschaften der Bruderschaft ein Ende setzen, doch andererseits muss dieser Schritt sehr gut überlegt werden, um die daraus resultierenden Folgen abschätzen zu können.
Doch schließlich überschlagen sich die Ereignisse und Cate und die anderen sind dazu gezwungen zu handeln. Leider hielt der Showdown nicht die große Spannung bereit, die ich eigentlich erwartet hatte. Es gibt zwar eine wirklich dramatische Szene, doch diese ist so schnell wieder vorbei, dass ich mich gar nicht richtig hineinfühlen konnte. Hier hat die Autorin Jessica Spotswood in meinen Augen wirklich einiges an Potenzial verschwendet.
Am Ende gibt es jedoch noch eine überraschende Wendung, die mich hoffen lässt, dass der Abschluss dieser Trilogie doch noch jede Menge Spannung bieten wird.
Fazit:
Leider hielt dieser zweite Band nicht das, was ich am Ende von Band eins erwartet hatte. Die Geschichte plätschert einfach so dahin und hält nur wenig Spannung bereit. Viel mehr geht es um Beziehungen, um Politik und die Frage, wer denn nun die Hexe aus der Prophezeiung ist.
Das Ende lässt mich jedoch trotzdem sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten, in der Hoffnung, dass der Kampf zwischen Bruderschaft und Schwesternschaft doch noch einige Überraschungen und Spannung bereithalten wird.
Von mir bekommt das Buch 3,5 Punkte von 5.