Mir geht es nicht gut, weil ... ab 12.08.2013

  • mazian : ich hab die Woche ähnliches erlebt. Bei uns ist ein Kollege wohl am Wochenende mit 60 Jahren verstorben. Er hätte noch bis Donnerstag Urlaub gehabt und jetzt kommt er nicht wieder.


    Da wir niemanden aus seiner Familie kennen, versuchen unsere Chefs jetzt wohl erstmal rauszufinden, was passiert ist und was wir tun können.
    Im Kollegenkreis sind wir alle ziemlich geschockt....

  • Ohje. Ich habe da eine sehr nette Kollegin, die vor zwei Jahren nicht mehr aus dem Weihnachtsurlaub zurückkam. Magenkrebs. Von Zeit zu Zeit meldet sich mal ihr Mann ... aber es sind leider nie wirklich gute Nachrichten. :-( Wir würden uns alle wünschen, endlich mal wieder etwas Positives von ihr zu hören.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ja, das ist schon ein komisches Gefühl. Gut, ich kannte den Mann nicht, aber es trifft mich, weil ich die Kollegin gern habe und auch ihre Tochter und ihren Ehemann kenne. Jetzt haben wir alle die Karte unterschrieben und eine andere Kollegin kauft einen Kranz um ihn aufs Grab zu legen.

  • Batcat : Ja, das kann ich verstehen. Als eine Kollegin von mir damals Brustkrebs hatte (mit 23 Jahren), da ging es uns auch so. Aber sie hatte Glück, die Chemo hatte angeschlagen und jetzt gilt sie als geheilt. Sie hatte sich vor allem Sorgen um ihre Haare gemacht, die ausgefallen sind. Dabei fand ich sie so süss mit ihrer Glatze. ;-).


    @alle anderen, denen es - warum auch immer - nicht gut geht, fühlt euch :knuddel1

  • @Para: Wir sind ja "nur" 6 Kolleginnen, da finde ich das auch selbstverständlich. Morgen ist die Beerdigung. Ich werde an meine Kollegin und ihre Familie denken, denn ich arbeite länger, damit 2 andere von uns Mädels teilnehmen können.

  • ... ich heute schon wieder nicht mit zu einer Unternehmung mit meiner Tochter mitkonnte, weils mich derzeit schlichtweg körperlich überfordert :cry

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Fritzi
    ... ich heute schon wieder nicht mit zu einer Unternehmung mit meiner Tochter mitkonnte, weils mich derzeit schlichtweg körperlich überfordert :cry


    Fritzi, fühl dich ganz fest :knuddel1 !

  • ...weil


    bald Weihnachten ist und das Gelaber "Die Zeit heilt alle Wunden" nicht stimmt.
    Mein Bruder ist vor 4 Jahren gestorben, mein Vater vor 2. Weihnachten (und natürlich auch andere "Feste") ohne die beiden sind nach wie vor einfach nur traurig. Die Zeit heilt gar nix. Anfangs kann man sich ja noch einreden, die sind in Urlaub oder so. Je mehr Zeit vergeht, desto schlimmer wird es. Weil dann umso klarer wird: die kommen wirklich nie wieder. NIE.


    Ich hasse Weihnachten. Und wär am liebsten auf der Insel aus einer der Adventskalendergeschichten. Das war zwar auch nicht so dolle, aber immerhin weg.


    Jo. Wollt ich nur mal so gesagt haben.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Alle Wunden heilen ist Definitionssache, Frettchen, denke ich.
    Der Verlust eines geliebten Menschen reisst ein Loch auf. Dieses Loch wächst normalerweise nicht zu, wie es das Loch eines verlorenen Weisheitszahnes tut.
    Aber die Wundränder schwächen im Laufe der Zeit ab, als würde sich doch ein leichter Schorf bilden. Man denkt noch an die verlorenen Lieben, aber mit der Zeit nicht mehr ganz so häufig, nicht mehr ganz so schmerzlich. Klar, du hast insofern recht, als dass einem bewusst wird, dass sie eben nicht in Urlaub, sondern für immer weg sind. Aber anfangs ist es doch so, dass es einem jeden Morgen neu bewusst wird, dass die Person nicht mehr da ist. Das finde ich persönlich ganz schlimm. Und das zB wird langsam weniger intensiv.
    Auch ist richtig, dass einem an den Feiertagen der Verlust meist besonders deutlich wird, leider.
    Aber da gibt es leider kein Allheilmittel. Da muss jeder seinen Weg finden.
    Einige verkriechen sich, andere verreisen (es muss ja nichts Teures sein), wieder andere sind kirchlich engagiert, treffen Freunde und/oder Familie.
    Ich wünsche dir ganz doll, dass du vielleicht doch noch ein klein wenig Freude oder wenigstens Trost finden wirst! :knuddel1 :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Frettchen, die Zeit heilt keine Wunden, sie lässt sie nur vernarben. Und mal schmerzen diese Narben mehr, mal weniger, aber er bleibt. Man lernt nur einfach mit der Zeit damit umzugehen, irgendwie...
    Du hast jedes Recht dazu, Weihnachten doof zu finden, wütend und traurig zu sein. Ich wünsche dir einfach, dass du einen Weg findest, die für dich so schwierige Zeit zu überstehen und vielleicht doch irgendwann wieder ein bisschen Freude daran zu haben. Und ich hoffe, es ist jemand da, wenn du damit nicht allein sein willst. :knuddel1

  • Frettchen, auch auf einer Insel wäre die Situation dieselbe: die Verluste werden da nicht geringer, man kann sich vielleicht etwas vormachen aber das bringt doch garnichts.
    Nachher ist es wieder umso schlimmer. Sicher kann es Dir jeder nachfühlen, wie es vor allem an solchen Familienfeiertagen weh tut. Und dass Zeit Wunden heilt, glaubt doch eh keiner, der richtig große schmerzhafte Erfahrungen machen musste.


    Du musst einen Weg finden damit zurecht zu kommen. :knuddel Ich wünsche Dir die Kraft dazu.