Leigh Bardugo: Grischa - Eisige Wellen (ab 14 Jahren)

  • Inhalt:


    „Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.“
    (Quelle: http://www.carlsen.de/hardcove…isige-wellen/25040#Inhalt)


    Alina und Maljen wollen nichts wie weg aus Rawka und ein ganz normales Leben führen. Anfangs gelingt das auch, doch Alina leidet darunter, dass sie ihre Macht nicht aufrufen kann und schreckliche Albträume plagen sie.


    Da geschieht das Unglaubliche: Der Dunkle hat die Schattenflur überlebt und Alina und Maljen aufgespürt. Er verschleppt die beiden auf den Walfänger des Freibeuters Sturmhond. Doch worauf hat der Dunkle es abgesehen? Und wozu braucht er die Sonnenkriegerin?


    Alina merkt, dass sie sich nirgends vor dem Dunklen verstecken kann. Doch ist sie schon bereit für einen Kampf? Wer sind ihre Verbündeten und wem kann sie wirklich vertrauen? Und wieso fühlt sie sich plötzlich so anders?


    Ein Kampf zwischen Licht und Dunkel beginnt … .


    Meine Meinung:


    Der Anfang beginnt wie Band 1 mit einem „Davor“, wo man die Geschehnisse, die direkt an den Vorgänger anschließen, als eine Art Märchen erfährt, die in der 3. Person geschrieben wurde. Danach ist die Geschichte aus Alinas Sicht in Ich-Form geschrieben.


    Obwohl man keine richtige Rückblende erlebt, war ich doch sofort wieder in der Welt der Grischa gefangen. Hatte ich beim Lesen von Band 1 noch Probleme mit all den neuen Begriffen, konnte ich mich in der Fortsetzung an alles gut erinnern und problemlos in die Geschichte eintauchen.


    Sehr schön fand ich, dass die Geschichte ruhig beginnt und man vor allem hautnah die Gefühle von Alina und Maljen miterlebt. Endlich können die beiden zu ihrer Liebe stehen und könnten so glücklich sein, würde der Dunkle nicht als ständige Bedrohung zwischen ihnen stehen. Und schnell nimmt die Geschichte dann auch an Fahrt auf und der Dunkle verschleppt die beiden auf ein Schiff.


    Dort lernt man den Kapitän Sturmhond und seine Crew kennen, die es wahrlich in sich haben. Mit seinen lockeren Sprüchen und seiner Schlagfertigkeit zauberte mir der Freibeuter immer wieder ein Lächeln auf die Lippen und hat diese sonst so düstere Atmosphäre etwas aufgelockert.


    Der erste Teil des Buches ist wirklich sehr spannend und ließ mich richtig die Luft anhalten. Die Ereignisse haben mich mitgerissen und ich konnte das Buch kaum weglegen, so sehr fieberte ich mit Alina und Maljen mit. Einige unvorhersehbare Wendungen sorgten zusätzlich für Spannung und ließen mich an den Seiten kleben.

    Danach wird es etwas ruhiger und man lernt neue Charaktere kennen und erlebt, wie diese sich gemeinsam mit den Protagonisten entwickeln. Es gefiel mir sehr gut zu erleben, welche inneren Kämpfe Alina ausfocht und auch über Maljen erfährt man endlich mehr. Seine Gefühle, Wünsche, Träume und Ängste werden glaubhaft dargestellt und waren für mich sehr gut nachvollziehbar.


    Am Ende gibt es einen großen und sehr spannenden Showdown, der vor allem die düstere Stimmung sehr gut wiederspiegelte und erneut für jede Menge Spannung sorgte.


    Ein „Danach“-Kapitel erzählt die Geschichte erneut, als wäre es ein Märchen und betrachtet die Dinge von außen. Dieses Kapitel sorgt dafür, dass man voller Sehnsucht auf die Fortsetzung wartet, die sicher wieder einige Überraschungen mit sich bringen wird.


    Fazit:


    Diese Fortsetzung hat es wirklich in sich. Ab der ersten Seite tauchte ich erneut ein in die Welt der Grischa und lies mich von diesen magischen Wesen fesseln. Mit unvorhersehbaren Wendungen und der ständigen Bedrohung durch den Dunklen ist das Buch durchweg spannend und fesselnd. Die Entwicklung der Charaktere ist authentisch und nachvollziehbar und sorgt für viel Gefühl in dieser Geschichte.


    Eine wirklich tolle Fortsetzung, die mich erneut zu überzeugen wusste. Ich freu mich schon auf das große Finale.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Auf der Flucht vor dem Dunklen überqueren Alina und Maljen die Wahre See und lassen ihr Leben in Rawka hinter sich. Doch die Realität holt sie viel schneller ein als erwartet, denn der Dunkle hat nicht nur überlebt, sondern auch neue Kräfte entwickelt, mit deren Hilfe es ihm ein Leichtes ist, die beiden zu überwältigen.


    Als Gefangene werden sie auf ein Piratenschiff geschafft und erwarten bald wieder in Rawka einzutreffen. Aber der Dunkle hat ganz andere Pläne und lässt Kurs gen Norden setzen. Als Alina erkennt, was er vorhat, erfüllt sie nackte Angst. Wird sie ihrem Schicksal entrinnen können?


    Meine Meinung:


    Bereits der erste Teil der Trilogie war anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Mit seinem ganz besonderen Charme hat er mich verzaubert und in eine fremdartige, neue Welt entführt. Auch die Fortsetzung besticht mit einem sehr schönen Schreibstil und wird aus der Sicht von Alina beschrieben.


    Die junge Grischa hat sich weiterentwickelt. Sie ist nicht mehr das Mädchen, das sich herumschubsen lässt, sondern ist bereit, ihre Kräfte einzusetzen und ihren eigenen Weg zu gehen. Doch je mehr sie an Fähigkeiten gewinnt, desto mehr verliert sie ein Stück von sich selbst. Sie muss sich entscheiden zwischen ihrer Liebe, ihrem Land und ihrer Magie.


    Maljen ist stets an ihrer Seite und sorgt für ihre Sicherheit. Gekonnt passt er sich jeder neuen Situation an und würde am liebsten mit Alina ein neues Leben ganz weit entfernt von allem anderen beginnen. Aber die fortschreitenden Ereignisse sorgen nicht nur dafür, dass diese Pläne zunichte gemacht werden und die Eifersucht sich seiner bemächtigt, sondern machen ihn immer mehr zum Statisten an der Seite von Alina. Eine harte Bewährungsprobe für ihre Liebe.


    Unter den neu eingeführten Charakteren fand ich insbesondere Sturmhond sehr interessant. Er ist ungeheuer vielschichtig und wechselt die Persönlichkeiten lediglich mit einem Fingerschnips. Aus diesem Grund ist er aber auch sehr undurchschaubar und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich je sein wahres Ich kennengelernt habe. Ich hoffe es zumindest und glaube, dass er im letzten Band bestimmt noch für eine Überraschung gut sein wird.


    Fazit:


    "Grischa - Eisige Wellen" ist der spannende und actiongeladene zweite Teil einer wundervollen Geschichte, die von Krieg, Liebe und Abenteuer handelt. Der erlebnisreiche und fantasievolle Roman hat bei mir nie Langeweile aufkommen lassen und mich durchweg gut unterhalten und gefesselt. Ich bin wahnsinnig neugierig auf den dritten und letzten Teil, auf den ich wohl leider noch eine Weile warten muss.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Inhalt (lt. amazon.de):
    Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.



    Kommentar:
    Alina und Maljen sind dem Dunklen gerade nur knapp entkommen, als sie ihm schon wieder in die Hände fallen. Auf hoher See will der Dunkle einen weiteren mächtigen Kräftemehrer für Alina finden. Als es soweit ist, werden sie von einem Freibeuter und seiner Crew aus den Fängen des Dunklen befreit und reisen mit ihm zurück nach Os Alta zum Palast des Zaren, wo Alina eine schwierige Aufgabe erwartet…


    Der erste Band hat mich ja bereits positiv überrascht, obwohl mir das Cover damals nicht gefallen hatte, ich war sehr begeistert von dieser faszinierenden Welt die Leigh Bardugo hier erschaffen hat. Beim zweiten Band finde ich das Cover ehrlich gesagt nicht viel besser, es passt zwar perfekt zum ersten Band, mein Geschmack ist es allerdings nicht. Trotzdem hat der zweite Band mich von mehr begeistern können als es der erste Band bereits tat und mich restlos überzeugt!


    Anders als im ersten Band musste ich mich dieses Mal nicht an die etlichen fremden Begriffe gewöhnen, die waren mir noch aus dem ersten Band vertraut und die neuen in diesem Band hat man sich schnell angeeignet. Deswegen fiel mir der Einstieg auch überhaupt nicht schwer.


    Das Buch setzt an der Stelle ein, mit der der erste Band endete und es ging mit atemberaubendem Tempo weiter! Nach den ersten hundert Seiten kam mir schon der Gedanke, dass sich die Ereignisse des ersten Bandes hier ganz schnell wiederholen würden, das aber durchaus nicht negativ gemeint ist. Die Spannung riss einfach nicht ab!
    Erst danach geht es wieder etwas gemächlich zu und Leigh Bardugo widmet sich wieder meisterhaft ihren Figuren. Das ist es auch, was mir an den beiden Grischa-Bänden so gefällt. Die Autorin schafft es hier ihre Figuren so authentisch, vertraut und lebensecht darzustellen, dass sie einem nicht nur ans Herz wachsen und man mit ihnen mitfiebert, nein, ich habe teils auch noch den Eindruck die Figuren, allen voran natürlich der Protagonistin Alina, zu kennen. Keine der Figuren polarisiert einfach, es gibt etliche Abstufungen und Bardugo konstruiert ihre Figuren so richtig geschickt, so dass es nahezu unmöglich ist sie zu durchschauen und voraus zu sehen, auf welcher Seite sie stehen, auch wenn sie von Grund auf gut oder böse scheinen.
    Gerade Alina ist eine unglaublich vielschichtige Figur und ich fand es sehr spannend ihre innere Unruhe und ihr Machtbedürfnis wachsen zu sehen.


    Die Geschichte selbst, ich sagte es schon, ist mal wieder total spannend und richtig gut durchdacht. Nach dem ersten Band hätte ich ja bereits ahnen können, dass es am Ende doch anders ausgehen wird, als es die ganze Zeit über den Anschein machte, aber ich bin dann doch rein gefallen. Die überraschenden Wendungen gefallen mir richtig gut, so kann es einfach nie langweilig werden.


    Tja, was soll ich bemängeln? Ich weiß einfach nichts zu beanstanden, ich habe mich total gut unterhalten gefühlt und bin schon total gespannt auf den dritten Teil der Grischa-Trilogie, auch wenn ich eigentlich gar nicht möchte, dass diese Reihe schnell zu einem Abschluss kommt.


    Von mir gibt es dieses Mal die volle Sternzahl, diese Reihe ist einfach der Wahnsinn!