Fürstin der Bettler - Peter Dempf

  • Das Buch


    Eine kalte Nacht im Jahr 1300. Als die Augsburger Apothekersfrau Hannah aus dem Schlaf aufschreckt, ahnt sie noch nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird: Ihr Haus steht lichterloh in Flammen! Hannahs Mann ist dem Feuer zum Opfer gefallen, und ihre Tochter ist unauffindbar. Hannah kann dem Inferno entkommen, doch jemand trachtet ihr nach dem Leben. War der Brand etwa ein Anschlag? Als Bettlerin getarnt versucht sie, die Wahrheit aufzudecken - getrieben von der Hoffnung, ihre Tochter doch noch lebend wiederzusehen. Dabei kommt sie einem unfassbaren Skandal auf die Spur.


    Meine Meinung


    Der Autor hat für diesen Roman offensichtlich gut recherchiert (wie er auch im Nachwort darlegt). Die Geschichte selbst ist ziemlich spannend und der Schreibstil des Autors gefällt mir gut. Das Bettler- und Stadtarmenmilieu ist interessant und realistisch dargestellt, allerdings habe ich meine Probleme mit der Hauptfigur. Eigentlich mag ich starke Frauengestalten natürlich, allerdings geht es mir bei Hannah Meisterin fast ein wenig zu weit, für eine Frau, die in der damaligen Zeit vorher nur Tochter und Ehefrau gewesen ist, passt sie sich an die neuen Verhältnisse zu schnell und zu umfassend an. Um ihr Ziel zu erreichen, geht sie mir fast ein wenig zu skrupellos vor, auch wenn man sicher argumentieren kann, dass das, was ihr zugestoßen ist und im Buch noch zustößt, sicher eine gute Erklärung dafür liefert. Die anderen Charaktere sind okay, allerdings bis auf 1-2 Ausnahmen nicht besonders detailliert beschrieben.
    Zu dem von ihr aufgedeckten Skandal sage ich weiter nichts, um nicht zu viel vorwegzunehmen. Ich halte die Geschichte an sich aber für glaubhaft.


    7 von 10 Punkten für ein gut recherchiertes und spannendes Buch.