Fragen an Anne Helene Bubenzer

  • Zunächst auch hier noch einmal vielen Dank, liebe Anne Helene Bubenzer, dass es mit der Mitwirkung bei dieser Leserunde geklappt hat.
    Und nun gleich zwei Fragen auf einmal:
    1. Woran arbeitest du gerade? (falls du das sagen darfst)
    2. Im Oktober erscheint ja ein weiteres Henry-Buch. So sehr mir Henry I. auch gefallen hat und so sehr dein Einfühlungsvermögen, deine Phantasie und dein Erzähltalent mich überzeugten: Eigentlich bin ich nicht so der große Fan von Fortsetzungen und dies besonders dann, wenn ich das Original geliebt habe.
    Schlechte Erfahrungen sind da der Hauptgrund. Nur ein Beispiel: Die Fortsetzung von "Vom Winde verweht", DEM Buch meiner Jungmädchenjahre, empfand ich geradezu als Schändung.
    Klar, bei Henry ist das anders, der zweite Teil liegt ja wieder in deinen bewährten Händen. Trotzdem (lesen werde ich es auf jeden Fall!) habe ich ein etwas "mulmiges" Gefühl... Darfst du etwas darüber verraten? Wird es ein komplettes neues Abenteuer - oder tauchen Personen aus dem Buch dieser Leserunde auf, abgesehen mal von "der Schriftstellerin"?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Lieber Maikäfer,


    ich danke noch mal für die Einladung und versuche, mich hier zurecht zu finden. Sollte ich irgendwas falsch machen, bitte um Hinweis.


    Zu deinen Fragen:
    1. Ich recherchiere gerade für einen neuen Roman. Das heißt ich lese unendlich viel Fach- und Sachliteratur und auch Belletristik. Und, um es gleich vorweg zu nehmen, es hat rein gar nichts mit Bären zu tun... Mehr will ich allerdings nicht verraten, es ist alles noch viel zu vage.


    2. Henrys Weihnachtsgeschichte: Sie handelt vom Heilig Abend 2012 in der Wohnnug der Schriftstellerin, die Henry in Wien gekauft hat. Eine Art Kammerstück, wenn man so will. Kein großes historisches Tableau, sondern eher familiäre Turbulenzen. Henry erlebt diesen Abend auf die ihm eigene Art: Als Zuschauer, Zuhörer, Philosoph und loyaler Freund. Und er darf feststellen, dass an Weihnachten tatsächlich Wunder geschehen können ...


    Ich kann verstehen, dass du ein mulmiges Gefühl hast - ich hatte das anfangs auch. Aus denselben Gründen wie du, übrigens. Fortsetzungen sind an sich nicht mein Fall. Aber es ist ein ganz eigenständiger, kleiner Text geworden. Mit vertrautem Klang und vertrauten Gedankengängen. Ich freue mich jedenfalls drauf und hoffe, er bekommt auch von den Lesern eine Chance.

  • Zitat

    Original von Donaldduck
    Wie bist du auf die Idee zu dem Buch " Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown " gekommen ?


    Der Verleger, Johannes Thiele, der diesen Bären tatsächlich besitzt (keine Erfindung), hat mich eines Tages gefragt, ob ich mir vorstellen könne, eine Biographie zu schreiben. Anfangs habe ich gezögert, weil Biographien nicht wirklich ein Genre sind, in dem ich mich zu Hause fühle. "Über wen?", habe ich gefragt. "Henry N. Brown", sagte er. "Kenne ich nicht", sagte ich. "Wer ist das?". Und dann hat er mir Henry gezeigt und gesagt: "Dieser Bär ist fast hundert Jahre alt. Er hat eine Menge erlebt. Kannst du das für mich aufschreiben?"
    Dann habe ich die Ohren gespitzt und in Henry und mich hineingehorcht. Und das Ergebnis, naja, das seht ihr ja...

  • Mich würde vor allem interessieren liebe Anne, wie Du zu diesem Forennamen gekommen bist. Und ob diese Virginia bei den Browns Virginia Woolf sein soll, es wird ja angedeutet, dass mit ihr nicht alles stimmt.

  • Zitat

    Original von Nick
    Hast Du ein Faible für Skandinavien? (Lesereise Oslo/Ibsens badekar og andre kuriositeter - ich liebe diese Sprache -, Skandinavische Krimis) Hast Du nordische Wurzeln?


    Ja, das kann man wohl so sagen - ich hab einen Faible, wenn auch nicht so einen Elch- und Ikea-artigen. Ich habe Skandinavistik studiert und längere Zeit in Norwegen gelebt. Nordische Wurzeln hat nur mein Herz, genetisch ist da nix ...
    Es gibt im Buch einen Teil, der in Norwegen spielt. Wenn ihr in der Leserunde so weit seid, sage ich dazu gerne noch mehr.
    Im übrigen übersetze ich auch aus den skandinavischen Sprachen. Meistens Krimis. Liza Marklund kennt ihr ja bestimmt ...

  • Zitat

    Original von Findus
    Mich würde vor allem interessieren liebe Anne, wie Du zu diesem Forennamen gekommen bist.
    Und ob diese Virginia bei den Browns Virginia Woolf sein soll, es wird ja angedeutet, dass mit ihr nicht alles stimmt.


    Ich hatte gehofft, dass niemand nach diesem bekloppten Forennamen fragt. Aber gut. Es sollte eigentlich "Ahabe" heißen, wie A.H.B. meine Initialen. Aber ich hab mich vertippt und es hat sich ein b zu viel eingeschlichen und dann wars auch schon zu spät und ich konnte nirgends eine Funktion finden, um das wieder zu ändern.
    Jetzt ist es eben Abhabe. Kann man drüber philosophiern.


    Und zu Virginia. Vermutlich ist es Virigina Woolf. Aber Henry weiß solche Sachen ja nicht. Uns bleibt darum wohl nichts anderes übrig, als ein bisschen zu puzzeln. :-]

  • Zitat

    Original von beowulf
    Einspruch. die Frage nach Virginia Woolf hätte im entsprechenden Thread gestellt gehört, sie gehört nicht hierhin, wo es um Fragen NICHT zu diesem Buch geht.


    In der Sache hast du Recht. Aber bitte nicht die Anne erschrecken, die ja nur geantwortet hat, sonst schickt Henry dir Tiger und Ratte vorbei :lache


    @ Anne:
    Danke, da bin ich erleichtert. Auf eine derartige Antwort zu Henry II hatte ich sehr gehofft.


    @ Findus: Über den Forennamen habe ich mich auch gewundert. Das B bedeutet sicher "Beinahe" :lache

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Einspruch. die Frage nach Virginia Woolf hätte im entsprechenden Thread gestellt gehört, sie gehört nicht hierhin, wo es um Fragen NICHT zu diesem Buch geht.


    Zum Glück sind wir nicht in einem Juristenforum :lache da käme es wohl zu größeren Debatten.


    ja ich dachte erst ich stelle die Frage dort aber hab s dann vergessen.


    Zitat

    Ich hatte gehofft, dass niemand nach diesem bekloppten Forennamen fragt. Aber gut.


    Wir fragen einfach alles :grin, aber die Erklärung leuchtet ein. und Beinahe Helene, hmm da kommt mir der Nachtisch in den Sinn :chen

  • Liebe Eulen,


    vielleicht noch als Hintergrundinfo oder zur Erbauung, weil ihr mal jemanden mittelschlechtes Englisch sprechen hören wollt, würde ich euch gerne einen Link zu einem kleinen Film posten, den der spanische Verlag Grijalbo produziert hat, als ich zur Buchpräsentation in Barcelona war.


    Leider ist es aber nicht möglich einen direkten Link zu posten. Wie kann man das bewerkstelligen?
    Nun, ihr könnt ja mal auf Youtube nach "Henry N. Brown, Bubenzer, Grijalbo" suchen. Dann findet ihr den Link auch selbst. Das Video dauert knapp 5 Minuten.


    Wo wir so viel über Zeit und die Langsamkeit des Bären gesprochen haben: Es ist schon interessant, wie dieses Buch sich über Jahre hinweg hält. Ganz geduldig geht es seinen Weg. Vor zwei Wochen kam die frohe Kunde, dass sich nun sogar ein amerikanischer Verlag für "Henry" begeistern konnte. Normalerweise haben Erstlingswerke eine Haltbarkeit von ein paar Monaten, in der sensations- und erfolgslüsternen Buchbrancher werden Auslandsrechte meist innerhalb der ersten Wochen nach Erscheinen verkauft, für fünf Jahre olle Kamellen ist meist keiner mehr zu begeistern. Aber bei Henry scheint das anders zu sein. Er reist in seinem eigenen Tempo von Land zu Land. Und erobert still ein Herz nach dem anderen.
    Auch eure Leserunde hier zeigt, dass "Aktualität" nicht alles ist.
    Ich finde es super, dass ihr Lust hattet, euch den alten Bären noch mal vorzunehmen!

  • Henry


    Toll! :anbet
    Aber dass der Junge am Ende den armen Bären genauso am Arm gepackt hat, wie das deutsche Mädchen nach dem Krieg... das mochte Henry doch überhaupt gar nie nicht leiden! :help :yikes :nono
    Zu deiner Frage: Probiere mal, den link in das direkt über dem Schreibfeld stehende Symbol mit der Erdkugel und dem Fernglas (so sieht es jedenfalls für mich aus) zu setzen. Aber die technisch Begabteste bin ich nicht gerade. Vielleicht kann sich da noch ein Klügerer zu äußern. Manche links gehen nämlich auch nicht...
    Zu meiner Frage: Wie, bitte, heißt das Musikstück?
    EDIT: Du bist schon weg, da hab ich das mit dem link gleich selbst einmal probiert...
    Noch ein EDIT: Hat nicht geklappt. Muss also doch ein Klügerer ran, sorry...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Einfach so, dass die Forensofware nicht merkt, dass das eine URL ist also Youtube darf nicht drin vorkommen. /watch?v=JSYOMzeBQTw. Man kann aber diesen Zeilenteil kopieren und hinter die Adresse von Youtube einkopieren.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von Abhabe
    Das Musikstück ist, wenn mich nicht alles täuscht, von Erik Satie. Gymnopedie.


    Danke! Die ersten Takte hört man öfter mal und ich hab das seit längerer Zeit schon gesucht. Dieses leicht Melancholische passt sehr gut als Hintergrund zu Henrys Geschichte. Dein Englisch fand ich übrigens gut.


    Jetzt habe ich mal eine ganz andere, nicht so einfach zu formulierende Frage, die zwar auch etwas mit dem Buch zu tun hat, jedoch auch wieder allgemeiner Natur ist. Es geht um das Schreiben solcher Bücher wie "Henry". Die Sache mit dem "Herzblut" wird von Autoren ja unterschiedlich gesehen. Manche von ihnen verwenden diesen Ausdruck, andere weisen ihn entrüstet von sich. Ich denke, dass das Schreiben ein Handwerk ist, die fertigen Bücher aber doch so eine Art geistiger "Kinder" sind, deren Erfolg ihr jeweiliger Schöpfer nicht allein aus pekuniärem Interesse mit Aufmerksamkeit verfolgt.
    Das Ergebnis bleibt ja auch dasselbe, ich werde "Henry" auf jeden Fall mögen, aber ich möchte gern wissen, wenn du es denn sagen magst, wieviel an Emotionaliät in so ein Buch hineingesteckt wird. Klar, Einfühlungsvermögen, das meine ich jetzt nicht. Auch nicht die Geschichte mit deinem Großvater (Danke, dass du uns dies erzählt hast). Ich meine: Schreibt man so etwas anders als zB einen Krimi? Oder nimmt man auch da ganz bewusst die "Zutaten". Weisst du, ich frage mich das auch bei manchen "Schlagern".
    Es gab da vor Jahren mal einen Titel von einem gewissen Peter Cornelius "Du, entschuldige, i kenn di" (österreichische Version), da geht es um ein Wiedersehen einer Schulliebe nach 15 Jahren. Oder noch deutlicher bei STS "Grossvater". Die fand ich damals "Klasse". Und mich hätte wahnsinnig interessiert, ob da ein wahres Erleben hintersteckte - oder ob das ganz gekonnt "komponiert" war. Ob der jeweilige "Macher"ganz bewusst hier ein wenig "Schmalz", da ein wenig "Vergangenheitssehnsuchtsgefühle" etc. eingesetzt hat, beinahe wie bei einer mathematischen Formel. Das Ergebnis bliebe natürlich das Gleiche. Vielleicht verdient ein Buch/Film/Lied ja sogar noch MEHR Respekt, wenn es so gut komponiert wurde, aus reinem Können und Phantasie heraus. Und, dass "Henry" nicht wahr ist, ist mir natürlich auch klar. Ich weiß nicht, ob ich meine Frage richtig rüberbringen kann... :gruebel
    Es bleibt wohl dabei: Schreibt man so ein Buch anders als zB einen Krimi?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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