Das Buch
Die Wikingersiedlung Haithabu im 10. Jahrhundert: Eigentlich sollte der Mönch Agrippa die Dänen zum christlichen Glauben führen. Leider wird ihm die Liebe zum Verhängnis und zwingt ihn zur Flucht in das irische Kloster Glendalough. Doch auch dort ist er nicht sicher vor seinen Verfolgern, denn Verschwörer treiben in Irland ihr Unwesen...
Der Autor
Claus Peter Lieckfeld, geboren 1948, ist in der Lüneburger Heide aufgewachsen. Nach einem Lehrerstudium war er Lokaljournalist, dann freier Mitarbeiter beim NDR, schließlich Gründungsmitglied und langjähriger Redakteur von Horst Sterns Umweltmagazin Natur. Seit 1989 freier Autor, schrieb er für das SZ-Magazin, den WWF, Geo, Stern, Merian, Die Zeit und andere. Außerdem verfasst er regelmäßig Beiträge für das Magazin Scheibenwischer. 1997 erschien im Knaus Verlag „Das Buch Haithabu, sein erster Roman um den Mönch Agrippa de Ramsolano.
Meine Meinung
Ich fühle mich etwas überfordert, dieses Buch zu rezensieren; ich kann nämlich nicht erklären, warum ich es so toll finde. Ein zwergwüchsiger Dänenkönig, blutrünstige Wikinger, verfeindete irische Stämme, ein Kloster voller Mönche und eine rotgoldgelockte irische Schönheit. Das Ganze im 10. Jahrhundert. Normalerweise würde ich das nicht mal mit der Zange anfassen. Aber ich habe schon den ersten Band, "Das Buch Haithabu", verschlungen, und dieses hat mich - nach einigen Anfangsschwierigkeiten - ebenso in seinen Bann geschlagen. Der Ich-Erzähler, der nicht mehr junge Mönch Agrippa, ist so menschlich und humorvoll dargestellt, dass selbst das blutrünstigste Spektakel äusserst lesbar wird, zumal die Sprache wie schon im ersten Band blumig-frisch ist und einem wie ein süsses Dessert auf der Zunge zergeht, ohne überladen zu wirken.
Dass ich in meiner Monatswertung trotzdem nur ein + und kein ++ vergeben werde, liegt daran, dass ich am Anfang nicht recht hineinkam; sobald Agrippa sich auf den gefährlichen Weg übers Meer nach Irland gemacht hatte, war ich allerdings gefesselt, allein wegen des Schreibstils. Geholfen hat dabei auch die Karte hinten im Buch, mit der ich mir besser vorstellen konnte, wo denn dieses Kloster liegt und wo die sich befehdenden Stämme mit den gälischen Namen siedeln.
Ich habe es auch mal mit einem anderen Buch von Claus-Peter Lieckfeldt probiert, irgendwas mit Raben über der Autobahn oder so, in der Hoffnung, dass seine Sprache dort genauso wundervoll sein würde. Dem war leider nicht so - anscheinend klappt das nur, wenn Mönch Agrippa de Ramsolano die Feder führt!