Vincent Kliesch - Kommissar Boesherz 1 - Bis in den Tod hinein

  • 9:12 Stunden
    ungekürzte Lesung
    Sprecher: Uve Teschner
    Hörprobe bei audible.de *klick*
    Vom Autor begleitete Leserunde *klick*


    Zum Autor (vom Verlag)
    Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller Die Reinheit des Todes, der auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde.
    Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Der Filmpark Babelsberg, in dem er täglich das Publikum unterhält, sowie der legendäre Quatsch Comedy Club sind nur zwei Stationen seiner Laufbahn als Entertainer.
    Der Todeszauberer ist der zweite Thriller um den Ermittler Julius Kern.


    Zum Sprecher (von dessen Homepage)
    Uve Teschner ist vor allem Liebhabern von Hörbüchern bekannt – diese machen einen großen Teil seiner Tätigkeit als Sprecher aus. Egal, ob Thriller oder Sachbuch, Krimi oder Kinderbuch, zeitgenössische oder klassische Belletristik – sowohl die einzelnen Genres, als auch deren Vielfalt reizen ihn.
    Zu seinen zahlreichen Hörbüchern gehören u.a. "Schattenstill" von Tana French, "Die Larve" von Jo Nesbo oder "Das Lufer-Haus" von Kai Schwind.
    Ebenso sind Hörspiele, live oder auf Tonträger, sowie Lesungen Bestandteil seiner Arbeit. Zudem spricht er Features und Voice Over für Radio und Fernsehen oder ist im Synchronstudio zu finden. Seine Stimme ist auch in regionalen und nationalen Werbekampagnen zu hören.
    Bevor er sich vor mehr als fünf Jahren ganz und gar der Profession des Sprechens verschrieb, studierte er, wie man so sagt, das Leben. Und Musik. Er arbeitete in unterschiedlichsten Berufen, kam darüber auch mit dem gesprochenen Wort in Berührung und nahm, zeitgleich zum Aufbau des eigenen Studios, Unterricht bei namhaften Sprecherziehern.


    Zum Inhalt (vom Verlag)
    Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?


    Meine Meinung
    Ein neues Buch von Vincent Kliesch, noch dazu als ungekürztes Hörbuch gelesen von Uve Teschner? Nichts wie fix auf den MP3-Spieler damit, dachte ich mir. Die Inhaltsangabe lässt einen der üblichen blutigen Serienmörder-Thriller erwarten, doch bei Vincent Kliesch verbirgt sich viel mehr dahinter.


    Schon nach kurzem war klar, dass die Haupt- und Nebenfiguren (meist Lachen ) realistisch wirkende Ecken und Kanten haben, die Zuhörer lernen den Serienmörder früh kennen und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


    Im Mittelpunkt stehen Hauptkommissar Severin Boesherz und der Mörder, die mit sehr unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Lebensläufen ausgestattet wurden. Severin Boesherz hat eine unglaublich scharfe Beobachtungs- und Kombinationsgabe, ist bei der Auswahl seiner Kleidung so penibel wie bei der seiner potentiellen Lebensgefährtin und glaubt, ein Einzelgänger zu sein. Das Leben des Mörders ist geprägt von zwanghafter Befolgung seiner selbstauferlegten Regeln und Rituale, außerdem legt er großen Wert auf „Recht und Ordnung“, sowie die korrekte Verwendung der deutschen Sprache.


    Die Handlung ist vielschichtig angelegt, neben dem Katz- und Maus-Spiel lernt man nach und nach verschiedene Facetten von Boesherz’ Charakter kennen und auch die anderen Figuren bleiben nicht blass. Ihr Handeln und ihre Gedanken sind lebendig dargestellt und gut nachvollziehbar. Vor allem Severin Boesherz ist mir ans Herz gewachsen, denn es wurde wohldosiert klar, dass sich hinter der harten Schale doch ein weicher Kern verbirgt. Die Persönlichkeit des Mörders, seine Motive und sein Handeln sind (meiner laienhaften Meinung nach) psychologisch überzeugend dargestellt und durch ihn habe ich einiges über die deutsche Sprache gelernt.


    Die Vorgehensweise von Boesherz und seinen Kollegen, ihr Vorgehen und ihre Überlegungen, wie sie dem Täter auf die Schliche kommen wollen und auch das Verhalten der Presse…. es blieb bis hin zum überraschenden Ende spannend.


    Erfreulich auch, dass es zwar stellenweise wirklich grausam zuging, diese Szenen jedoch nicht ausufernd detailliert waren, eher Mittel zum Zweck und auch der Mörder an sich über ein Gewissen verfügt, dass ihn sein Handeln in dieser Form in Frage stellen ließ.


    Uve Teschner war schon vorher einer meiner Lieblingssprecher, er lässt die unterschiedlichsten Figuren lebendig werden, indem er ihnen individuelle Stimmen verleiht, setzt Ironie, Spannung und auch gefühlvolle Abschnitte perfekt in Szene ohne jemals aufdringlich zu wirken.


    Fazit
    Ein sehr empfehlenswerter Auftakt zu einer neuen Reihe von Vincent Kliesch, mit einem sperrigen, nicht alkoholabhängigen Ermittler und einer Reihe interessanter Nebenfiguren, sowie einer vielschichtigen Handlung, die mich bis zum Ende fesselte. Die Spannung wurde gelungen durch den Humor und die Ironie einiger Figuren aufgelockert. Uve Teschner ist ein brillianter Sprecher, der „Bis in den Tod hinein“ zu einem Hörvergnügen der ganz besonderen Art werden lässt.



    Edit: Ich kaufe ein E. :grin
    Edit2: ASIN ergänzt, die funktionieren jetzt auch für audible-HB. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von ottifanta ()