David Almond: Feuerschlucker
Deutscher Taschenbuch Verlag 2007. 208 Seiten
ISBN-13: 978-3423623155. 7,95€
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahre
Originaltitel: The Fire-Eaters
Übersetzer: Ulli und Herbert Günther
Verlagstext 1
Es ist der Sommer, bevor Bobby an die höhere Schule wechseln soll. Sein Freund Joseph bleibt zurück, Ailsa, von der er sich so wünscht, dass sie mitkommt, zögert noch. Und da sind die besorgten Mienen der Erwachsenen abends beim Fernsehen: Die Menschen haben Angst vor einem neuen Krieg. Es gibt tatsächlich viel, worüber Bobby nachdenken muss. Später einmal wird er begreifen, dass dieser seltsame, beängstigende Sommer ihm Kraft und Zuversicht für ein ganzes Leben gegeben hat.
Verlagstext 2
Bobby wechselt aus einem kleinen englischen Nest an die höhere Schule. Dort herrscht das strenge Regiment eines sadistischen Lehrers, gegen den sich nur einer wehrt - Daniel, der Neue aus der Großstadt. Bobby schließt sich ihm an, obwohl er weiß, dass die Sache genauso heikel ist wie die Geschichte mit dem Feuerschlucker. Daheim spürt Bobby die Besorgnis der Eltern: Die Menschen haben Angst vor einem neuen großen Krieg. Es ist, als hätte die Gewalt ein unsichtbares Netz über Bobbys Welt gelegt. Erst viel später wird er begreifen, dass dieser Sommer der wichtigste seines Lebens war.
Der Autor
David Almond, 1953 in Newcastle geboren, arbeitete einige Zeit als Lehrer, bevor er sich ganz seiner Leidenschaft, dem Schreiben, widmete. Sein Roman ›Feuerschlucker‹ wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis, einer Nominierung zum Deutschen Jugendliteraturpreis und als eines der ›Besten 7 Bücher für junge Leser‹ von FOCUS und Deutschlandfunk. 2010 erhielt David Almond den Hans Christian Andersen-Preis, die renommierteste internationale Auszeichnung in der Kinder- und Jugendliteratur.
Inhalt
Während die Welt innehält und mit einem dritten Weltkrieg rechnet (ausgelöst durch die Kuba-Krise 1962) geht die Welt des 12-jährigen Robert unter. Der Junge aus einfachen Verhältnissen muss damit rechnen, dass er seine beiden besten Freunde Ailsa und Joseph verliert, wenn er auf die höhrere Schule geht. Ailsa führt ihren Brüdern und dem Vater den Haushalt und geht in gar keine Schule mehr. Sie lässt es darauf ankommen, ob den Behörden zu ihrer Siutation etwas anderes einfällt, außer sie daran zu erinnern, dass sie in ihrem Alter noch schulpflichtig ist. Ailsas Familie lebt davon, Kohle direkt aus dem Meer bei Newcastle zu sammeln und zu verkaufen. Kohle wird es immer geben, glaubt Ailsas Vater und kann sich noch nicht vorstellen, dass seine Familie von dieser Tätigkeit einmal nicht mehr leben könnte. Die Angst vor dem Krieg ist in Roberts Familie sehr real, seit McNulty in Newcastle aufgetaucht ist, ein Fakir und Feuerschlucker, der mit Roberts Vater gemeinsam im Burma-Krieg war. Der Mann ist traumatisert, völlig durch den Wind und erkennt seinen Kriegskameraden kaum noch. Robert hat derweil in der Schule mit den Aufnahmeriten der Oberschicht zu kämpfen. Unter dem sorgenden Blick der Marienstatuen in den Klassenzimmern misshandeln und prügeln Lehrer, die ihre Schüler für Abschaum halten. Daniel, ein neuer Schüler, dessen Vater die untergehende Welt an Newcastles Küste fotografieren will, ist nicht bereit, sich diesen Machtverhältnissen zwischen Lehrern und Schülern demütig zu beugen.
Fazit
Die Kubakrise während der Amtszeit Präsident Kennedys ist vielen nur als Begriff aus dem Geschichtsunterricht bekannt. David Almond erweckt diese Zeit und die Lebensbedingungen an der Küste bei Newcastle mit einer einfachen Geschichte zum Leben, die durch Roberts enge Freundschaft zu Ailsa und Joseph berührt.
8 von 10 Punkten