ZitatOriginal von Voltaire
Und wer nur einen einseitigen Musikgeschmack hat, der verpasst eine Menge.
Und danke, Rosha. Ist schon mein zweites Mal auf dieser Tour jetzt. Ich war schon in Manchester dabei ...
ZitatOriginal von Voltaire
Und wer nur einen einseitigen Musikgeschmack hat, der verpasst eine Menge.
Und danke, Rosha. Ist schon mein zweites Mal auf dieser Tour jetzt. Ich war schon in Manchester dabei ...
ZitatOriginal von Blackie
Ich muss im Hinblick auf Faradays Meinung und Roshas Post dazu noch mal sagen, ich teile Roshas Begeisterung für das Buch durchaus auch - aber deswegen halte ich es ebenfalls nicht unbedingt für einen literarischen Meilenstein. Aber mal ehrlich, das sind doch auch die wenigsten Bücher an sich. oder? Und außerdem sind die Meinungen doch sowieso unterschiedlich und das ist doch auch gut so!
Als literarischen Meilenstein habe ich das Buch nie angepriesen oder hier jemandem widersprochen, wenn der Stil bemängelt wurde. Textlich hätte das Buch durchaus gepimpt werden können. Und mit gar nicht mal so großem Aufwand. Mit der Streichung einiger überflüssiger Wörter hätte die Sache schon viel runder geklungen. Aber das war nie mein Thema bei diesem Buch.
Ich mag die Charaktere, den Plot, der hat für mich die sprachlichen Mängel überstrahlt. Bei meiner persönlichen Bewertung eines Buches habe ich verschiedene Kriterien, die unterschiedlich wiegen. Es gibt Bücher, die mich allein ihrer Sprache wegen packen, z. B. bei Ralf Rothmann. Seine Themen sind nicht immer ganz so meins, aber ich liebe seine Bücher. Dann gibt es Bücher, bei denen passt Sprache und Sujet, wie bei Antje Wagner. Ihre Bücher fordern mir immer Hochachtung ab.
Das Gros der Bücher ist immer eine Mischung aus beidem. Meist ordnet sich die Sprache unter, bleibt unauffällig. Das ist völlig okay. Dann gibt es aber auch Bücher, die stilistisch absolut korrekt gearbeitet wurden, aber deren Inhalte und Personen nicht an mich gehen. Aktuelles Beispiel war gerade "Warte auf mich". Das Buch hat mich emotional überhaupt nicht berührt. Die stilistische Ausarbeitung war es, der mich diesem Buch 5 Punkte hat geben lassen. Inhalt war für mich 0.
Bei meiner 10-Punkte-Bewertung für "Bis dass der Tod euch scheidet" habe ich ausschließlich auf Plot und Charaktere geschaut. Sie ist ein Ausdruck meiner Begeisterung dafür. Konsequenterweise müsstet ihr mir nun vorwerfen, dass ich für die sprachliche Ausarbeitung Punkte hätte abziehen müssen. Okay, das habe ich. Ich habe dem Buch 12 Punkte gegeben und 2 für den Stil abgezogen.
ZitatOriginal von Blackie
Mal abgesehen davon finde ich, wie schon gesagt, diese M/M-Leserunde sehr erfrischend, weil man sich doch den ein oder anderen Kommentar erlauben kann, der sonst nicht so passt...
Mir gefällt diese LR (und der Vorlauf dazu) auch sehr gut. Sie ist dynamisch und die eingeschlagenen Nebenpfade sind ebenfalls sehr unterhaltsam.
Außerdem freue ich mich, ein paar (für mich neue) Eulen näher kennenzulernen.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Blackie
@Maha:
Ich hau´ mich gerade hier weg! *brüll*
Brustbehaarung muss sein, werte Schwester im Geiste!
Und nicht nur so eine armselige Ausrede á la "Ich hab´ 3 Haare auf der Brust, ich bin ein Bär...".
Nö, also androgyn anschauen mag ich sehr, wie gesagt, aber zu Hause will ich sowas nicht. Da bin ich altmodisch - der Gatte ist fast nen halben Meter größer als ich und locker 50 kg schwerer. so muss das!
Also Dita, liebe Maha, die hat was, da gebe ich Dir Recht. Wollen wir teilen?
Und Ville (aber nur ohne Bart!) habe ich doch glatt vergessen - wenn ich mich da an die Anfangszeiten 1998, 1999 erinnere, lieber Scholli. Poster mit Valo oben ohne und so tiefsitzender Lederhose, dass ich mit der Lupe das Tattoo begutachtet habe...
*stellt sich mit der Lupe neben Blackie*
Ohja - das waren noch Zeiten - der Bart ging gar nicht, das sah aus wie die noch versoffenere Variante von Jack Sparrow....
Werte Schwester im Geiste, man findet tatsächlich immer weniger Frauen die auf Brustbehaarung stehen. Die meisten Damen mögen es gerne glattgebügelt... kann ich gar nicht verstehen...
Dita teilen okay, weil du es bist.... würde mir aber wohl schwerfallen
Jetzt muss ich aufpassen das ich hier nix vergesse....
Rosha
: Wäre ich Faraday, ich wäre von deinem Kommentar auch angepisst gewesen. Für mich klang das schon auch extrem abwertend. Wenn es nicht so gemeint war - okay - aber es kam nicht besonders nett rüber...
Das Voltaire jetzt auf seinen Catfight verzichten muß tut mir ja in der Seele weh, aber mensch - hier fehlt eh die Optik, wenn das nur verbal abläuft habt ihr Jungs da doch eh nicht viel davon....
Im Moment geht es mir ein bisschen wie Enchantress - okay - anno 1983 war ich 3 Jahre alt, aber ich bin definitiv lange genug in der Szene um festzustellen das der Autor wenig Ahnung hat und mit ganz vielen Klischees um sich schmeisst, die einem nach so langer Zeit einfach nur noch ein entlocken....
Selbstzertörerische Gedanken, genau wie Selbstmordfantasien und Borderline Syndrom hat für mich nix "schwarzes" sondern etwas "krankes"....
Ich verlange von keinen Buch das es ein literarischer Meilenstein ist, und ich bin durchaus in der Lage über den ein oder anderen Fehler hinwegzusehen wenn die Story glaubwürdig ist, und mir auch der Rest gefällt. Aber was hier zum Teil zu lesen ist ist wirklich hanebüchen. Ich frag mich wirklich ob da überhaupt ein Lektor am Werk war, und ob dieser Lektor des Deutschen mächtig ist.... er nahm die Rasierklinge in den Mund wie "einen süßen Bonbon"..... ernsthaft jetzt?!?! sowas muss doch auffallen...
oder bin ich nur pingelig. Okay, ich hab mal (in den alten Zeiten ohne Internet) die Erstausgabe eines Hohlbein Buches mit Rotstift korrigiert und zurück an den Verlag geschickt, aber ich denke nicht das ich jetzt irgendwie überaus pedantisch bin....
ZitatOriginal von Maharet
Rosha : Wäre ich Faraday, ich wäre von deinem Kommentar auch angepisst gewesen. Für mich klang das schon auch extrem abwertend. Wenn es nicht so gemeint war - okay - aber es kam nicht besonders nett rüber...![]()
Wenn dieser Eindruck entstanden ist, dann tut mir das wirklich sehr leid. Ich wollte garantiert nicht abwertend und ekelhaft klingen.
Hinter meinem Post lagen keine versteckten bösen Absichten. Habe anscheinend die falschen Worte gewählt. Sorry.
Ich quatsche mal wieder zu viel, altes Kriegsleiden. Gelobe Besserung.
ZitatOriginal von Rosha
Wenn dieser Eindruck entstanden ist, dann tut mir das wirklich sehr leid.
Ich wollte garantiert nicht abwertend und ekelhaft klingen.
Hinter meinem Post lagen keine versteckten bösen Absichten. Habe anscheinend die falschen Worte gewählt. Sorry.
Ich quatsche mal wieder zu viel, altes Kriegsleiden. Gelobe Besserung.
Bloss nicht den Kopf einziehen. Immer drauf......
Okay, also das mit dem litererarischen Meilenstein war vielleicht auch blöd formuliert, Ihr Lieben.
Ich mochte das Buch auch in erster Linie wegen dem Plot und der Figuren. Klar gibt es auch das ein oder andere Klischee, was die "schwarze" Szene betrifft oder Logikfehler - aber die habe ich bis jetzt auch in ChickLit, Histos, Krimis usw. gefunden.
Ich weiß auch nicht wirklich, ob sich Deadsoft Lektoren leisten kann oder ob das in Eigenarbeit gemacht wird. Ist ja ein relativ kleiner und nischiger Verlag...(Ich hoffe, der Gründer liest hier nicht mit und grollt mir deswegen... ;-))
Ich zitiere mal kurz Maha:
Selbstzertörerische Gedanken, genau wie Selbstmordfantasien und Borderline Syndrom hat für mich nix "schwarzes" sondern etwas "krankes"....
Hm, da muss ich für meinen Teil sagen, dass ich schon finde, gerade in der weitläufigen schwarzen Szene findet man solche Sachen schon öfter - ob nun Klischee oder nicht. Also, es gibt ja auch bands die mit solchen Themen richtig kokettieren und das macht nun schon mal der ein oder andere nach - ob das nun blöd ist, oder nicht. Gut, nicht jeder hat sich nach einer Goethes Erben-Platte wirklich umgebracht, aber Ihr versteht, worauf ich abziele?
Das "krank" sehe ich jetzt mal nicht als richtig ernst gemeint, sondern als körperlich krank an...Für SVV, Borderline oder Depression kann der Mensch nix. Da bin ich empfindlich - mit solchen Sachen in und um der Familie werde ich zum Uhu, wenn sich da jemand ´drüber lustig macht.
Da ist man mal abends nicht da, und schon hat man seitenweise nachzulesen...
ZitatOriginal von Blackie
...
Och Clare, komm, irgendein Männeken im Buch wird Dir doch ein bißchen Kopfkino bescheren, oder?
Blackie, leider gar kein Mann in diesem Buch, der mich auch nur annähernd begeistern konnte. Nicht weil sie hässlich wären ;-), aber es springt einfach gar kein Funke über.
Vielleicht bin ich, weil hier im Vorfeld so Begeisterung über Typen herrschte, mit falschen Vorstellungen herangegangen. Ich fand das Buch leider wirklich einfach nur schlecht, und das nicht nur wegen Stil und Schreibweise. Ich fand auch die Sex-Szenen so geschrieben, dass ich nebenbei hätte bügeln können, und das liegt nicht daran, dass das eine Mann/Mann-Geschichte ist. Auch die können sehr prickelnd geschrieben sein.
Versteh mich recht, mir muss nicht jedes Buch gefallen. Wer viel liest, greift auch mal daneben.
Die LR mit euch ist trotzdem sehr interessant. Spannend zu lesen, was ihr so im Buch gefunden habt.
Blackie : Genau so war das gemeint. Diese Krankheiten haben nichts mit der Klamottenfarbe zu tun. Wenn das so einfach wäre wärs ja super....
Ich bin mal wieder über was gestolpert. Die Pommesgabel als Teufelsgruß.... steht bestimmt so im Lexikon... ganz toll abgeschrieben...
das klingt irgendwie alles so extrem nach Klischee. Von einem Autor der angeblich selbst schwarz wie die Nacht ist erwarte ich irgendwie mehr...
ZitatOriginal von Rosha
Wenn dieser Eindruck entstanden ist, dann tut mir das wirklich sehr leid.
Ich wollte garantiert nicht abwertend und ekelhaft klingen.
Hinter meinem Post lagen keine versteckten bösen Absichten. Habe anscheinend die falschen Worte gewählt. Sorry.
Ich quatsche mal wieder zu viel, altes Kriegsleiden. Gelobe Besserung.
Jeep, ich fühlte mich angegriffen, empfand Deinen Kommentar als sehr abwertend, auch wenn er nett geschrieben war, wahrscheinlich aus dem Grund noch viel mehr. Aber nachtragend bin ich in solchen Fällen nicht.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Maharet
Blackie : Genau so war das gemeint. Diese Krankheiten haben nichts mit der Klamottenfarbe zu tun. Wenn das so einfach wäre wärs ja super....
Ich bin mal wieder über was gestolpert. Die Pommesgabel als Teufelsgruß.... steht bestimmt so im Lexikon... ganz toll abgeschrieben...
![]()
das klingt irgendwie alles so extrem nach Klischee. Von einem Autor der angeblich selbst schwarz wie die Nacht ist erwarte ich irgendwie mehr...
Das kam mir auch komisch formuliert vor, da hast Du Recht.
Aber ich nehme nicht an, dass der Autor "tiefschwarz" ist - ich sehe da eher etwas grau, einen Anflug von lila, himmelblau und rüschenrosa.
Clare
: Also, wenn ich nebenbei gebügelt hätte, wäre bestimmt schon nach ein paar Seiten irgendwann der Rauchmelder angegangen...
Aber ist halt alles Geschmackssache und ich habe mich bei Leserunden auch schon gefragt, ob denn alle wirklich das gleiche Buch wie ich lesen. Das passiert halt...
Jetzt frage ich mich natürlich neugierigst, bei welchem ähnlichen Buch Du nicht nebenbei bügeln konntest?!
ZitatOriginal von Enchantress
Und danke, Rosha.
Ist schon mein zweites Mal auf dieser Tour jetzt. Ich war schon in Manchester dabei ...
Ich bin zwar komplett eingefahren und auf "meine" Musik fixiert, aber bei Robbie Williams war ich auch schon. War in Ordnung, ich habe überlebt
witzig war das einen Tag vorher in der selben Halle das Böhse Onkelz 20 Jahre Geburtstagskonzert war. Nettes Kontrastprogramm, irgendwie fühle ich mich zwischen tätowierten, rumgröhlenden Langhaarigen einfach wohler
@Off-Topic-Themen
Hier erfährt man ja wirklich allerlei Interessantes, haben wir jetzt den Seelenstriptease-Thread? *g*
Ich reihe mich mal bei Rosha und Maha ein, ich hab auch was gegen Kontrollverlust und war noch nie betrunken (muss aber ehrlicherweise auch zugeben, mir schmeckt der meiste Alkohol ü-ber-haupt nicht :lache)
Im Übrigen: Feminine Männer kann ich zwar hübsch finden, aber für mich selber sollte es dann schon etwas Handfesteres sein (größer als ich auf jeden Fall, etwas älter, gerne auch mit Haaren auf der Brust, mit so einem glatten Milchbubi-Jüngling kannst Du mich ja jagen! :schnellweg)
Was Musik angeht, bin ich Grenzgänger zwischen allen Welten. Aber ich hab eine besondere Schwäche für Soundtracks.
Also das mit dem "fluffig" im letzten Abschnitt hat sich ja nun offensichtlich gegeben, jetzt wird es in der Tat düster.
Die Sache mit der Rasierklinge fand ich ehrlich gesagt ziemlich eklig. Wenn er Blutspiele machen will, okay, aber im Mund und mit der Zunge? Ich bin wirklich nicht so empfindlich, aber da wurde mir bei der Vorstellung wie er sich ins Zungenfleisch schneidet schon ganz anders.
Wieso trägt er eigentlich immer eine Rasierklinge mit sich rum? Als Schmuck? Zum Schutz? Zum Rasieren? Hat er vielleicht früher mal geritzt? (jetzt reagiert er ja immer sehr empfindlich wenn ihn jemand danach fragt)
Ich hab wirklich ziemlich große Probleme mit Dylan und tue mich unglaublich schwer mit ihm. Ich kann eigentlich nichts von dem was er tut nachvollziehen oder gut heißen, die ganze Zeit möchte ich ihn anschreien und mit dem Kopf gegen die Wand hauen. Bei dem Russisches Roulette-Spiel hab ich wirklich einen Moment überlegt, ob ich über jemanden wie Dylan überhaupt weiterlesen will. Klar ist Thor ein ziemlicher Psycho indem er ihm vorgaukelt alles wäre echt und in Wirklichkeit ist es eine Platzpatrone und gestellt. Aber Dylan hat es in dem Moment für echt gehalten. Warum hat er sich darauf eingelassen???? Sein Leben so leichtfertig aufs Spiel zu setzen, aus schierer Langeweile, Geltungssucht oder dem Drang Thor unbedingt gefallen zu wollen, ich begreife es einfach nicht. Mit keiner Miene denkt er an Menschen die ihn mögen und denen er etwas bedeutet, wie sie sich fühlen würden. Meine beste Freundin (die das Buch im Übrigen innerhalb eines Tages verschlungen hatte) hat da gestern länger mit mir drüber diskutiert. Sie meinte, dass wohl in Dylan eine latente Todessehnsucht vorhanden ist von der er in dem Moment vielleicht nicht mal selber etwas weiß, dass er sein Leben selber nicht so schätzt und sein Ansehen bei Thor als wichtiger erachtet als alles andere. Das macht es für mich aber nicht wirklich viel besser. Der Kerl hat ernsthafte Probleme und jemand sollte ihm helfen. Immer nur alles von ihm fern halten so wie Tony das macht hilft da auch nicht.
Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass Thors Meinung von Dylan nicht davon abhängt, ob der alles mitmacht, was dieser ihm vorschlägt. Ich hab so den Verdacht, Thor wartet auf den Moment, wo Dylan endlich einmal etwas Kampfgeist zeigt, und sagt "Nein, das mach ich nicht mit." Ich denke, er will Dylans Grenzen austesten. Möglicherweise sieht er ihn als Schwächling, weil er einfach alles mitmacht, mit keiner starken Persönlichkeit. Also, wie gesagt, mein Gedanke bei der Szene.
Tony hat sich auch als schwul herausgestellt. Das wirft natürlich rückblickend schon ein etwas anderes Licht auf die "Enttäuschung", als Dylan nicht mehr mit ihm in einem Zimmer schlafen wollte auf Tournee. Erik wird schon ein bisschen sehr als "Mädchen" hingestellt, die Band denkt es ist eine "Brünette" (ich dachte er hatte schwarze Haare? :gruebel), Dylan hört in der Nacht eine Frau stöhnen. Und der tränenreiche Abschied zum Schluss + sofortigem SMS-Sturm wirkt schon auch sehr überemotional. Wie ist der Junge nur in einer Black Metal Band gelandet?
Die Sex-Szene auf dem Video hat gut gepasst. Also von Wortwahl und allem her, auf jeden Fall nichts peinliches dabei (wie war das mit der Fleischpeitsche? :lache), meiner Meinung nach.
Das "leichte" Alkoholproblem von Dylan wird ja immer mal wieder erwähnt (und auch praktisch gezeigt). Noch meint er, er kann es mit gesunder Nahrung und Sport ausgleichen, aber wenn er in den Spiegel schaut muss er zugeben, dass er eigentlich nur noch aus Ecken und Kanten besteht. Ich bin wirklich mal gespannt, wann man endlich etwas Hintergrundinfo zu Dylan erhählt. Klar kann ich viel rumspekulieren, aber ich hätte irgendwann schon auch gerne eine Antwort.
Ich frage mich, ob die Sache mit Julia noch problematisch werden kann (vielleicht auch für sie selbst? Thor war ja sehr stinkig). Sie als Reporterin ist natürlich auf Skandalgeschichten aus. Andererseits kapiere ich nicht so ganz, WAS für ein Vertrag da abgeschlossen wurde. Wird bei solchen Exklusiv-Sachen nicht für gewöhnlich vereinbart, dass das Management das zu veröffentlichtende Material vorher genehmigen muss?
Ich schließe diesen Kommentar meinerseits nun ab und frage mich weiterhin, wie wohl ein Fjord schmeckt.
ZitatOriginal von Paradise Lost
@Off-Topic-Themen
Hier erfährt man ja wirklich allerlei Interessantes, haben wir jetzt den Seelenstriptease-Thread? *g*
Tja, hatte auch schon leichtes Unwohlsein deswegen.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Was Musik angeht, bin ich Grenzgänger zwischen allen Welten. Aber ich hab eine besondere Schwäche für Soundtracks.
Das ist wirklich interessant. Schaust du einen Film und danach kaufst du die CD dazu oder wie kann man sich das vorstellen? Soundtracks fristen bei mir ein komplett stiefmütterliches Dasein. Ich habe allerhöchstens zwei oder drei in meiner Sammlung.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Ich hab wirklich ziemlich große Probleme mit Dylan und tue mich unglaublich schwer mit ihm. Ich kann eigentlich nichts von dem was er tut nachvollziehen oder gut heißen, die ganze Zeit möchte ich ihn anschreien und mit dem Kopf gegen die Wand hauen.
Genau das gefällt mir an der Figur so gut: dass ich sie nicht einordnen, berechnen kann. Jegliche Logik ist ausgehebelt. Alles scheint möglich.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Bei dem Russisches Roulette-Spiel hab ich wirklich einen Moment überlegt, ob ich über jemanden wie Dylan überhaupt weiterlesen will. Klar ist Thor ein ziemlicher Psycho indem er ihm vorgaukelt alles wäre echt und in Wirklichkeit ist es eine Platzpatrone und gestellt. Aber Dylan hat es in dem Moment für echt gehalten. Warum hat er sich darauf eingelassen???? Sein Leben so leichtfertig aufs Spiel zu setzen, aus schierer Langeweile, Geltungssucht oder dem Drang Thor unbedingt gefallen zu wollen, ich begreife es einfach nicht. Mit keiner Miene denkt er an Menschen die ihn mögen und denen er etwas bedeutet, wie sie sich fühlen würden.
Genau da liegt meiner Meinung nach ein Teil von Dylans Problem. Ich denke, dass es so gut wie niemanden gibt, der ihm tatsächlich nahesteht, der ihn wahrhaftig liebt. Es wird keine Familie erwähnt, keine Freunde. Dylans Leben findet innerhalb der Band statt. Zuneigung erfährt er in Form von Fanverehrung und in der Begluckung durch Tony. Was "Echtes" ist das ja auch nicht. Ich vermute, starke Vernachlässigung in der Kindheit hat Dylan zu dem gemacht, was er jetzt ist.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Meine beste Freundin (die das Buch im Übrigen innerhalb eines Tages verschlungen hatte) hat da gestern länger mit mir drüber diskutiert. Sie meinte, dass wohl in Dylan eine latente Todessehnsucht vorhanden ist von der er in dem Moment vielleicht nicht mal selber etwas weiß, dass er sein Leben selber nicht so schätzt und sein Ansehen bei Thor als wichtiger erachtet als alles andere.
Schönen Gruß an deine Freundin! Genauso sehe ich das auch. Wenn man sich auf so ein Spiel mit (vermeintlich) tödlichem Ausgang einlässt, dann misst man dem eigenen Leben keinen wirklichen Wert bei. Diese Aktion von Dylan empfinde ich in gewissem Maß als Hilfeschrei, von dem er selbst nicht mal weiß. Er ist eine durch und durch tragische Figur. Und genau deswegen mag ich ihn auch.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass Thors Meinung von Dylan nicht davon abhängt, ob der alles mitmacht, was dieser ihm vorschlägt. Ich hab so den Verdacht, Thor wartet auf den Moment, wo Dylan endlich einmal etwas Kampfgeist zeigt, und sagt "Nein, das mach ich nicht mit." Ich denke, er will Dylans Grenzen austesten. Möglicherweise sieht er ihn als Schwächling, weil er einfach alles mitmacht, mit keiner starken Persönlichkeit. Also, wie gesagt, mein Gedanke bei der Szene.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Die Sex-Szene auf dem Video hat gut gepasst. Also von Wortwahl und allem her, auf jeden Fall nichts peinliches dabei (wie war das mit der Fleischpeitsche? :lache), meiner Meinung nach.
Ich finde die Sexszenen im Buch alle sehr gelungen. Pragmatisch, ungezuckert, realistisch, erotisch und frei von Plüschvokabeln. (Und ans Bügeln habe ich dabei keine Sekunde gedacht, Clare! :chen)
ZitatOriginal von Paradise Lost
Das "leichte" Alkoholproblem von Dylan wird ja immer mal wieder erwähnt (und auch praktisch gezeigt). Noch meint er, er kann es mit gesunder Nahrung und Sport ausgleichen, aber wenn er in den Spiegel schaut muss er zugeben, dass er eigentlich nur noch aus Ecken und Kanten besteht. Ich bin wirklich mal gespannt, wann man endlich etwas Hintergrundinfo zu Dylan erhählt. Klar kann ich viel rumspekulieren, aber ich hätte irgendwann schon auch gerne eine Antwort.
Das Thema Alkohol und Dylan wird im zweiten Teil verstärkt aufgenommen und dort erfährt man auch einiges mehr zu den Figuren.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Ich schließe diesen Kommentar meinerseits nun ab und frage mich weiterhin, wie wohl ein Fjord schmeckt.
Das war was fürs Kopfkino! *schwelg*
ZitatOriginal von Rosha
Das ist wirklich interessant. Schaust du einen Film und danach kaufst du die CD dazu oder wie kann man sich das vorstellen? Soundtracks fristen bei mir ein komplett stiefmütterliches Dasein. Ich habe allerhöchstens zwei oder drei in meiner Sammlung.
Ja so ähnlich läuft das. Wenn mir die Musik bei einem Film (oder auch mal Computerspiel) gefällt, hole ich mir das Album. Dann gibt es so einige Komponisten die mir mit der Zeit aufgefallen sind, da hole ich mir manchmal auch den Soundtrack obwohl ich den Film gar nicht kenne. Ich mag recht gern Hans Zimmer, James Horner, John Williams, Jerry Goldsmith, Ennio Morricone oder Ron Goodwin (unsterblich geworden durch die Miss Marple Melodie *g*), es gibt aber auch immer wieder Neuentdeckungen z.B. der Soundtrack zu "Krabat" von Annette Focks ist meiner Meinung nach ganz toll. Außerdem höre ich gerne Internet-Radiosender auf denen den ganzen Tag über Soundtracks laufen (z.B. http://www.klassikradio.de/liveplayer.php?channel=movie ), da entdeckt man auch das eine oder andere.
ZitatOriginal von Rosha
Genau da liegt meiner Meinung nach ein Teil von Dylans Problem. Ich denke, dass es so gut wie niemanden gibt, der ihm tatsächlich nahesteht, der ihn wahrhaftig liebt. Es wird keine Familie erwähnt, keine Freunde. Dylans Leben findet innerhalb der Band statt. Zuneigung erfährt er in Form von Fanverehrung und in der Begluckung durch Tony. Was "Echtes" ist das ja auch nicht. Ich vermute, starke Vernachlässigung in der Kindheit hat Dylan zu dem gemacht, was er jetzt ist.
Das könnte passen, ja. Er heischt stark nach Aufmerksamkeit und Bestätigung, hat aber wohl zu niemandem eine tiefere Bindung (zumindest niemanden den wir kennen). Über seine Familie wurde überhaupt noch nichts erzählt, Eltern, evtl. Geschwister oder dergleichen.
ZitatOriginal von Rosha
Schönen Gruß an deine Freundin!Genauso sehe ich das auch. Wenn man sich auf so ein Spiel mit (vermeintlich) tödlichem Ausgang einlässt, dann misst man dem eigenen Leben keinen wirklichen Wert bei. Diese Aktion von Dylan empfinde ich in gewissem Maß als Hilfeschrei, von dem er selbst nicht mal weiß. Er ist eine durch und durch tragische Figur. Und genau deswegen mag ich ihn auch.
Richte ich aus. Hm... ich hab mir grade so überlegt... vielleicht hat Dylan sich in dem Moment auch gewünscht, dass Thor sagt (nachdem er zugestimmt hatte) "Lassen wir's doch lieber." So als Zeichen, dass es ihn kümmert, ob Dylan tot oder lebendig ist.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Außerdem höre ich gerne Internet-Radiosender auf denen den ganzen Tag über Soundtracks laufen (z.B. http://www.klassikradio.de/liveplayer.php?channel=movie ), da entdeckt man auch das eine oder andere.
*staun* Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Frau lernt nie aus.
ZitatOriginal von Paradise Lost
Hm... ich hab mir grade so überlegt... vielleicht hat Dylan sich in dem Moment auch gewünscht, dass Thor sagt (nachdem er zugestimmt hatte) "Lassen wir's doch lieber." So als Zeichen, dass es ihn kümmert, ob Dylan tot oder lebendig ist.
Das ist ein guter Gedanke. Und nachdem Thor eben nicht gesagt hat, lass uns aufhören, ist Dylan so enttäuscht, dass ihm alles andere auch egal ist. Dylan will das, was sich eigentlich jeder auf der Welt wünscht: geliebt zu werden. Was für Defizite müssen sich bei ihm angesammelt haben, dass er derart verzweifelt reagiert.
ZitatOriginal von Rosha
Ich finde die Sexszenen im Buch alle sehr gelungen. Pragmatisch, ungezuckert, realistisch, erotisch und frei von Plüschvokabeln. (Und ans Bügeln habe ich dabei keine Sekunde gedacht, Clare!:chen)
Ich denke grundsätzlich nie freiwillig ans Bügeln.
Mir persönlich ist es beim Lesen gar nicht aufgefallen, aber jetzt, wo ihr es hier erwähnt: Stimmt, um Musik geht es eigentlich sehr nebensächlich. Die beiden Figuren könnten auch andere Job ausüben und die Handlung würde dennoch ohne große Änderungen funktionieren. Das ist ein bisschen schade. (Insbesondere, nachdem im ersten Abschnitt die Anmerkung war, dass es für di Nischenmusik, die beide Bands betreiben, nicht die beschriebene Publicity geben würde)
Erst dachte ich mir nur mit hoch gezogenen Augenbrauen: „Okay, Dylan, wenn du nicht willst, dann lass es doch.“ Das geht mir oft bei Figuren so, dass ich ihre Schwäche, dem anderen nicht hinterherzulaufen oder konsequent zu sein, nicht nachvollziehen kann. Jetzt das große ABER. Was mich in dem Abschnitt positiv gefesselt hat, war, dass Dylan unter der Tatsache, mit Thor geschlafen zu haben, so intensiv gelitten hat. Für mich war das sehr eindringlich beschrieben.
Die Sexszenen gefallen mir persönlich, nur am Anfang habe ich mich gefragt, warum sie immer übersprungen wurden. Aber das war wohl im Sinne der Dramaturgie und hat außerdem die Black-Outs von Dylan verdeutlicht. Eigentlich ein gutes stilistisches Mittel, daher bin ich damit ausgesöhnt. Als Prickeln würde ich das zwischen den beiden nicht bezeichnen, aber es liest sich für mich nach greifbarer Lust und Begehren, was ich von einigen Frauen-/Groschen-/Chick-Lit-Romanen, die ich innerhalb der letzten 12-18 Monate gelesen habe, nicht behaupten kann (ich lese eh nicht viel in die Richtung und die meisten Szenen, die dort mit Sex zu tun haben, sind für mich mit solchen Klischeeworten und in einer Klischeehaften Abhandlung geschrieben, dass ich danach monatelang keine Lust auf einen neuen Roman der Kategorie habe).
Rosha, die Rasierklinge hatte ich schon fast vergessen – nein, das gefiel mir tatsächlich nicht. Das fand ich nicht verrucht oder sonst was, sondern einfach nur grenzdämlich und hatte eine Heidenangst beim Lesen. Den Mist einmal in die Kehle bekommen …
Interessante Diskussion, ob Frauen oder Männer besser Fellatio können. Da sind wohl groß angelegte Studien vonnöten. Was tut man nicht alles für die Wissenschaft. Der Vollständigkeit halber muss das gleiche noch für Cunnilingus geklärt werden.
Erotisch. Hm. Nein, eindeutig Männer. Das ist für mich aber nicht das gleiche wie Ästhetik. Ich fand die Frauen in der Table Dance Bar sehr schön, aber sie haben mich nicht angemacht. Dafür verstehe ich nun, warum Männer das Weiche an Brüsten mögen. Ist wirklich sehr angenehm.
*schulterzuck* Ich habe nichts gegen Schminke bei Männern. Aber ich glaube, richtig angezogen hat mich noch keiner von denen. Ein Mann, der länger im Bad braucht, als ich? Der eitler ist? Ich glaube, da geht meine Libido immer gleich schlafen. Den jungen Bill Kaulitz fand ich niedlich. Generell werfe ich bei der schwarz gekleideten Männer-Gothic-Welt aber gerne mal drei Blicke mehr. Aber auf Vollbären stehe ich auch nicht.
Marylin Manson. Ich weiß nicht viel über den Sänger, aber ich fand, dass er einen tollen Humor hatte, als er mal bei Stefan Raab war (viele, viele Jahre her). Dort gibt es immer diese Pappschilder und als Manson das gesehen hat, ist er aufgestanden, hat es genommen und damit herumgewedelt. Es stand „Bravo“ drauf (er dachte wohl, es ginge darum, für ihn zu klatschen, aber es ging um die Zeitschrift ;-)). Das war so ziemlich alles, was ich jemals von ihm mitbekommen habe, außer, dass er mit Dita von Teese verlobt war, aber das weiß ich eher, weil ich die kleine Sexbombe mag. – Die kannst du mir dann bitte weitergeben, Maha.
Mir fällt immer wieder positiv auf, dass der Roman von einem Mann – und so wie er sich in dem einen verlinkten Interview über „seinen Partner“ äußert, offenbar einem schwulen Mann – geschrieben wurde. Nicht, weil ich denke, eine Frau hätte das nicht schreiben können, sondern weil ich es interessant finde, wie ein Mann Männer beschreibt. Hätte es eine Frau geschrieben, gäbe es sicher Aufschreie der Art: „So kann auch nur eine Frau denken, dass ein Mann so handeln würde.“ Ich glaube nicht, dass ich mich „getraut“ hätte, eine Männerfigur in einem Gay-Roman so feminin, so sensibel, so nahe an den Tränen etc. zu beschreiben.
Ich denke eigentlich schon, dass der Autor "schwarz" ist, von seinen Fotos her. Aber was jemand als authentisch empfindet, kann immer ein Problem sein. Leider muss ich aber auch sagen, dass ein gewisses, psychisch problematisches Verhalten zwar nicht Voraussetzung für das Gothic-sein ist, es aber viele, gerade junge Menschen mit psychischen Problemen gibt, die sich zu genau der Szene hingezogen fühlen.
Was ich nicht ganz verstehe, ist, dass sich Dylan ständig „aussprechen“ will. Ähm … worüber? Sex – Thor weg. Situation ziemlich klar. Was er meint, da immer klären zu müssen … Das wirkt die meiste Zeit wie ein billiger Grund, damit die beiden Figuren wieder miteinander reden. Vielleicht ist es auch Dylans an einem seidenen Fanden hängender Vorwand, um immer wieder mit Thor Kontakt aufzunehmen: Ihm sagen, dass er eigentlich keinen Kontakt will (was er eh nicht hätte, wenn er sich nicht bei Thor melden würde – ihr seht das logische Problem?)
Hey, ich habe offenbar einen guten „Finde den Schwulen im Roman“ Detektor, denn mein Gefühl über Tony war richtig. Ich bin dann doch überrascht, dass es in zwei Bands gleich vierhomosexuelle Mitglieder gibt. Unwissende Frage meinerseits: Ist die Dunkelziffer an homosexuellen Musikern so hoch? Gerade bei doch eher „härterer“ Musik? Unverständlich ist mir bisher, was Tonys Problem damit ist, sich in Erik verliebt zu haben. *kopfkratz*
Die Mutproben … offenbar will Thor wissen, wie weit er Dylan treiben kann. Ich denke, am Anfang ist es eher etwas wie … hm … die Suche nach Abwechslung in der Langeweile und Leere in seinem Innern. Hauptsache irgendein Kick. Ich glaube, irgendwann zieht es Thor dann aber an, dass Dylan mitmacht. Wie er sich verhält. Und vermutlich verwundert ihn das genauso, wie Dylan nicht versteht, dass Thor ihn anzieht.
Der Autor hat für mich das Kunststück vollbracht, dass ich Dylan verstehe. Normalerweise nerven mich diese schwachen Frauencharaktere (Dylan ist für mich hier einfach das Mädchen ;-)), aber hier geht es tiefer als in den weich gespülten Varianten: Irrationale Anziehung, sexuelle Begierde, die Sehnsucht nach dem Kick, nach dem Gefühl des High-seins, dass das Zusammensein mit dem anderen mit sich bringt. Die Art von Gefühl, die dein höchstes Glück oder deine größte Zerstörung sein kann. Dylan kann, will nicht einfach loslassen. Denn es fühlt sich gut an – auch wenn es das nicht sollte. Und auch, wenn er die Rechnung dafür meist zehn Minuten später wieder präsentiert bekommt. Und diese Zerrissenheit zwischen Es und Über-Ich (manchmal war Freud ja doch zu etwas zu gebrauchen ;-)) zehrt an Dylans Kräften. Aber trotzdem wäre die emotionale und sexuelle Leere für ihn schlimmer als ein potentieller Zusammenbruch, wenn er sich Thor weiter ausliefert.
Illusionen können durchaus toll sein. Man denke an Zauberei, 3D-Effekte, die Frauenfigur, die sich in eine Richtung zu drehen scheint …
Und wo das Problem vom jungen Werther liegt, habe ich auch nie verstanden.
Seelenstripteas ... wir verleihen der LR nur die nötige Tiefe. Und wer außer uns paar Personen liest das hier schon?
PS: Wenn ich bügeln höre, denke ich an Sex.
ZitatOriginal von JASS
Rosha, die Rasierklinge hatte ich schon fast vergessen – nein, das gefiel mir tatsächlich nicht. Das fand ich nicht verrucht oder sonst was, sondern einfach nur grenzdämlich und hatte eine Heidenangst beim Lesen. Den Mist einmal in die Kehle bekommen …
Nein, verrucht oder sexy ist die Situation ganz bestimmt nicht. Eher bestürzend und traurig, aber das schließt für mich nicht aus, dass ich die Szene nicht mögen darf. Im Gegenteil. Es zeigt eine dunkle Seite auf und ich blicke gerne in Seelengründe... Das Hauptproblem ist ja vorrangig der Drogenkonsum (Alkohol und Kokain). Erst diese heikle Mischung lässt Dylan so austicken. Als Leser hat man keine Chance einzugreifen, sondern muss atemlos mit ansehen, was passiert.
Und trotzdem ist es irgenwie symbolisch, dass Thor Dylan in dieser Lage küsst. Nicht das kuschelige Antlitz der Liebe verbindet die beiden, sondern etwas Animalisches, Atavistisches. Etwas, das beide zu dem Zeitpunkt nicht definieren können und man als Leser ebenso herumrätselt. Was es auch ist, was in diesem Moment zwischen den beiden passiert: Ich fand es höchst spannend und abgründig.
ZitatOriginal von JASS
Den jungen Bill Kaulitz fand ich niedlich. Generell werfe ich bei der schwarz gekleideten Männer-Gothic-Welt aber gerne mal drei Blicke mehr.
Bill Kaulitz empfand ich nie als Goth oder schwarz angehaucht. Tokio Hotel ist komplett an mir vorbeigegangen. Viel zu jung. Und in meinem Kopfkino hat Dylan trotz Schminke, Männerock usw. eindeutig kein reines Frauen- oder Kindergesicht. Androgyne Gesichtszüge, die sowohl als auch sein könnten.
ZitatOriginal von JASS
Dita von Teese ... – Die kannst du mir dann bitte weitergeben, Maha.
Mit mir müsst ihr sie nicht teilen. Die sieht mir zu gut aus. Ich finde Frauengesichter mit "Ecken und Kanten" reizvoller.
ZitatOriginal von JASS
Ich denke eigentlich schon, dass der Autor "schwarz" ist, von seinen Fotos her. Aber was jemand als authentisch empfindet, kann immer ein Problem sein.
Die schwarze Szene erscheint mir ohnehin so ausufernd und vielfältig, dass ein Einzelner vermutlich nur Teilsapekte wahrnehmen kann. Ich maße mir da überhaupt kein Urteil an, weil ich viel zu wenig weiß.
Ohnehin ging es in "Bis dass der Tod..." nicht vorrangig um die Schwarze Szene, sondern hauptsächlich um Dylan und Thor. Und da wurde ich reichlich bedient. Weiteres "Füllmaterial" habe ich nicht unbedingt gebraucht. Das hätte die Dynamik des Erzählflusses empfindlich gestört.
Beim Schreiben heißen die Zauberworte ohnehin nicht zwangsläufig "eigenes Erleben", sondern Recherche und Fantasie. Sonst dürfte mir nie ein Thriller gefallen, denn ich hoffe ja sehr, dass die ganzen Erfinder von Mördern, Serienkillern und sonstigen Psychopathen nicht aus dem Nähkästchen plaudern.
Ganz allgemein gesprochen: Ich lasse mir auch von einem Blinden Farben schildern. Hauptsache er macht seine Sache gut.
ZitatOriginal von JASS
Was ich nicht ganz verstehe, ist, dass sich Dylan ständig „aussprechen“ will. Ähm … worüber? Sex – Thor weg. Situation ziemlich klar. Was er meint, da immer klären zu müssen … Das wirkt die meiste Zeit wie ein billiger Grund, damit die beiden Figuren wieder miteinander reden. Vielleicht ist es auch Dylans an einem seidenen Fanden hängender Vorwand, um immer wieder mit Thor Kontakt aufzunehmen: Ihm sagen, dass er eigentlich keinen Kontakt will (was er eh nicht hätte, wenn er sich nicht bei Thor melden würde – ihr seht das logische Problem?)
Ich glaube, das hast du dir weiter unten selbst sehr gut erklärt. Der Widerstreit von Verstand und Gefühl (die modernere Variante zu Jane Austen... :lache)
Ich will dich nicht, aber ich komme nicht von dir los. Irgendwie die Grundzüge einer kleinen Obsession. Ich kann das gut nachvollziehen.
ZitatOriginal von JASS
Unverständlich ist mir bisher, was Tonys Problem damit ist, sich in Erik verliebt zu haben. *kopfkratz*
Tony hat vor allem mit sich selbst zu kämpfen. Zum einen ist es sein ganz persönliches Coming out (er hatte noch nie etwas mit einem Mann) und dann leidet er an Minderwertigkeitskomplexen. Er findet sich nicht schön genug, vor allem weil er sich für zu dick hält. Aus diesen Gründen kann ich Tonys Verwirrung schon nachvollziehen.
ZitatOriginal von JASS
Die Mutproben … offenbar will Thor wissen, wie weit er Dylan treiben kann. Ich denke, am Anfang ist es eher etwas wie … hm … die Suche nach Abwechslung in der Langeweile und Leere in seinem Innern. Hauptsache irgendein Kick. Ich glaube, irgendwann zieht es Thor dann aber an, dass Dylan mitmacht. Wie er sich verhält. Und vermutlich verwundert ihn das genauso, wie Dylan nicht versteht, dass Thor ihn anzieht.
Beide erleben etwas, das jenseits ihrer Vorstellung ist, aber die Gefühle scheren sich einen feuchten Kehricht um Logik. Toll gemacht und für mich absolut nachvollziehbar vom Autor beschrieben.
ZitatOriginal von JASS
Der Autor hat für mich das Kunststück vollbracht, dass ich Dylan verstehe. Normalerweise nerven mich diese schwachen Frauencharaktere (Dylan ist für mich hier einfach das Mädchen ;-)), aber hier geht es tiefer als in den weich gespülten Varianten: Irrationale Anziehung, sexuelle Begierde, die Sehnsucht nach dem Kick, nach dem Gefühl des High-seins, dass das Zusammensein mit dem anderen mit sich bringt. Die Art von Gefühl, die dein höchstes Glück oder deine größte Zerstörung sein kann. Dylan kann, will nicht einfach loslassen. Denn es fühlt sich gut an – auch wenn es das nicht sollte. Und auch, wenn er die Rechnung dafür meist zehn Minuten später wieder präsentiert bekommt. Und diese Zerrissenheit zwischen Es und Über-Ich (manchmal war Freud ja doch zu etwas zu gebrauchen ;-)) zehrt an Dylans Kräften. Aber trotzdem wäre die emotionale und sexuelle Leere für ihn schlimmer als ein potentieller Zusammenbruch, wenn er sich Thor weiter ausliefert.
Wow, ich finde mich in deinen Gedanken wieder. Tolles Resümee.
ZitatOriginal von JASS
PS: Wenn ich bügeln höre, denke ich an Sex.
Du Ärmste! Ob das therapierbar ist?
Liebe Rosha, woraus ziehst du, dass Tony noch nie etwas mit einem Mann hatte?
Und wie würdest du den Kleidungsstil von Klein-Bill bezeichnen?
ZitatIch will dich nicht, aber ich komme nicht von dir los.
Das klingt jetzt aber wieder sehr schön nach Borderline. Eigentlich habe ich den Begriff vermieden, weil er so vorbelastet ist. Aber irgendwie zeigt Dylan schon einige Züge.
PS: Nageln ... Bügeln ... ach, ich kann damit leben. Lassen wir die Therapieplätze für die, die es wirklich brauchen. Und immerhin muss ich so weder an Handwerksarbeit noch an Hausarbeit denken.