'Bis dass der Tod euch scheidet' - Kapitel 12 - Ende

  • Zitat

    Original von Enchantress
    Ich hätte dann gar keine Lust mehr, das Buch zu lesen. :chen


    Geht mir genauso. Ich kanns schon nicht leiden, wenn im Klappentext zu viel von der Handlung verraten wird. Manchmal lese ich sogar Bücher komplett "blind", einfach nur, weil mir jemand (Leser meines Vertrauens) das Buch empfohlen hat. Oder ich greife mir einfach ein Buch aus den Regalen der Bücherei. Wenns mir dann nicht gefällt, kann ich es ja wieder zurückgeben.


    Jedem Tierchen sein Pläsierchen.. :wave.

  • Zitat

    Original von Rosha


    Geht mir genauso. Ich kanns schon nicht leiden, wenn im Klappentext zu viel von der Handlung verraten wird. Manchmal lese ich sogar Bücher komplett "blind", einfach nur, weil mir jemand (Leser meines Vertrauens) das Buch empfohlen hat..


    :write


    Ich lese auch keine Leseproben vor dem Kauf, oder lese ins Buch vorher irgendwann mal rein, bevor ich es wirklich lesen will, aus Erfahrung bin ich nämlich dann mit dem Buch "durch", habe erstmal keine Lust mehr drauf und es ist vorerst abgehakt. Am liebsten ist mir, anfangen, weil ich gerade auf genau "das" Buch Lust habe (ohne zuvor viele Informationen zu haben) und zügig durch bis zum Ende.


    Der Vorteil eines großen SUB ist auch, dass ich bei Lesebeginn nur noch grob weiß, worum es geht, Details vom Klappentext, oder was auch immer ich gelesen hatte, das mich zum Kauf überzeugt hatte, dann aber schon weitgehend wieder vergessen habe. :grin


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  • Zitat

    Original von Uta


    Der Vorteil eines großen SUB ist auch, dass ich bei Lesebeginn nur noch grob weiß, worum es geht, Details vom Klappentext, oder was auch immer ich gelesen hatte, das mich zum Kauf überzeugt hatte, dann aber schon weitgehend wieder vergessen habe. :grin


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    Womit wir wieder bei der literarischen Anmesie wären. :chen So geht es mir auch und ich lese den Klappentext auch in der Regel erst dann ein zweites Mal, wenn ich das Buch durch habe.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • OT: Ende vom Buch vorher lesen? Das ist ja Sakrileg! :yikes
    Ne im Ernst, für mich käme das nicht in Frage, da würde ich mir die Spannung zu sehr kaputt machen (ich will ja gar nicht wissen, wer am Ende noch lebt / der Held ist / das Mädchen kriegt oder was auch immer) :lache


    Jetzt hab ich es also auch durch. Es gibt schon noch einen ordentlichen Schuss Drama am Ende, der allerdings leider auf Kosten der Glaubwürdigkeit für mich geht. Ich vermute, es war der Versuch eine "überraschende" Wendung einzubauen. Plötzlich, völlig aus dem Nichts, bekommt Dylan diesen paranoiden Schub. Hätte er vorher sehr viel Alkohol getrunken, hätte er wieder Drogen genommen, zumindest vorher mit Thor gestritten oder hätte man solche Anfälle von ihm über die Geschichte verstreut schon ein paar Mal miterlebt wäre das um vieles realistischer gewesen. So war es leider eine sehr halbseidene Einleitung zum (klischeehaften) dramatischen Höhepunkt, in dem Dylan durch sein Gerangel den Schürhaken in den Leib kriegt. Und natürlich gibt man Thor dann wieder die Schuld. Natürlich will Tony ihn einsperren lassen, natürlich tut es Dylan leid und natürlich ist Thor geschockt. Jetzt ist Dylan seine Milz los. Und das bei seinem sowieso schon mageren Gestell. Eigentlich sollten sich seine gesundheitlichen Probleme im zweiten Band häufen, wenn man so überlegt.


    Außerdem braucht er für Thor scheinbar einen Dollmetscher. Es war doch eigentlich recht klar (fand ich), dass Thor ihm schon vor der Sache mit dem Schürhaken klar gemacht hat, dass er diesen ganzen Zinnober nur deshalb veranstaltet hat, um Dylans Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber der Junge ist nicht unbedingt ein Schnellchecker und macht sich Gedanken, rätselt rum und ist (mal wieder) verletzt. Ich versteh ihn einfach nicht und ich würde seinen Kopf manchmal zu gerne einer soliden Wand vorstellen. *seufz*


    Bei Tony und Erik zeichnet sich, glaub ich, auch noch etwas Problematisches ab, da Eriks Vermutung, Tony wäre wohl eifersüchtig, sicher nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Ich denke, es ist eine Mischung daraus und aus seiner Gluckenhaftigkeit (gibt's das Wort? *g*).


    Der Schluss ist dann fast schon ein bisschen zu süss. Thor kommt nach England, bleibt und beglückt Dylan 14 Tage und gesteht, dass er ihn auf den ersten Blick für eine "Sahneschnitte" hielt (bitte was???? wie kommt dieses Wort in Thors Mund? :rofl), aber natürlich dachte, dass so ein steiler Zahn nie etwas mit einem Black Metal-Zottelrübezahl wie ihm anfangen würde. Ist es nicht schön, wie wir alle unsere Minderwertigkeitskomplexe haben?
    Übrigens, dass der Alte Thors Großvater ist, hatte ich schon fast vermutet, passt ja auch ganz gut.


    Was kann ich abschliessend zu diesem Buch sagen? Es fällt mir schwer, es wie jedes andere Buch zu bewerten, weil dabei einfach zu viele Defizite ins Auge fallen: unausgegorener Schreibstil / unlektorierter Text, Wunschdenken triumphiert über Logik und Realismus, Nebenfiguren sind kaum vorhanden und wenn dann so flach wie ein Blatt Papier. Außer Dylan und Thor wird eigentlich nur auf Tony noch etwas mehr eingegangen, zum Schluss hin auch ein wenig auf Erik. Aber alle anderen? Tauchen wie Statisten aus dem Hintergrund auf's Stichwort auf, sprechen ihren Text und verschwinden wieder. Man erfährt kaum etwas über sie, spürt praktisch keine emotionale Verbindung der Hauptfiguren zu ihnen.
    Jetzt kommt die andere Sicht der Dinge. Diese Geschichte hat offensichtlich die Vorzüge und Nachteile einer Fanfiktion. Das komplette Geschehen dreht sich um das zentrale Paar. Dylan und Thor sind die Sonne in diesem System, ihre Handlungen nehmen fast den gesamten Raum ein, lassen kaum Platz für etwas anderes. In einer Fanfiction erwarte ich als Leser auch nichts anderes. Ich lese die Geschichte aus einem bestimmten Grund (meist, weil ich mich für ein Pairing oder Setting interessiere), und will mich nicht groß mit Nebengeräuschen aufhalten. Ich glaube durchaus, dass es eine Zielgruppe für diese Geschichte gibt, innerhalb der es sehr begeistert aufgenommen und verschlungen wird. Die Konstellation von Dylan zu Thor ist ja auch eine ungewöhnliche und hat ihren Reiz. Ich glaube aber weiterhin auch, dass sich die Geschichte aus den selben Gründen außerhalb seiner Zielgruppe sehr schwer tut Anklang zu finden, da es dort zwangsläufig an anderen Standards gemessen wird. Vielleicht ist das aber vom Autor durchaus so in Kauf genommen bzw. sogar beabsichtigt.
    Ich stelle für mich auf jeden Fall fest, dass ich nicht zur unmittelbaren Zielgruppe gehöre, gönne aber gerne allen, denen die Geschichte gefällt, ihre Freude daran.


    Den zweiten Band habe ich auf dem Kindle (und ich bin auch froh, die Geschichten nur als eBook zu haben, 15 Euro wären für mich definitiv zu viel dafür), weil meine Freundin ihn gleich lesen wollte, d.h. ich werde ihn wohl auch irgendwann lesen, aber sicher nicht gleich in nächster Zeit.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Thor kommt nach England, bleibt und beglückt Dylan 14 Tage und gesteht, dass er ihn auf den ersten Blick für eine "Sahneschnitte" hielt (bitte was???? wie kommt dieses Wort in Thors Mund? :rofl), aber natürlich dachte, dass so ein steiler Zahn nie etwas mit einem Black Metal-Zottelrübezahl wie ihm anfangen würde. Ist es nicht schön, wie wir alle unsere Minderwertigkeitskomplexe haben?


    Thors Befürchtung, er wäre nicht hübsch genug für Dylan (Black Metal-Zottelrübezahl - ich kichere immer noch, Para! :chen), ist ja gar nicht so abwegig. Dylan ist extrem auf sein Aussehen fixiert, sozusagen Ästhet. Und im Buch erwähnt er es ja selbst sogar mehrmals, dass Thor vom Aussehen her eigentlich gar nicht sein Typ ist. Erst die Zuneigung zu Thor macht ihn für Dylan attraktiv. Das einzige körperliche Merkmal, das ihm gleich von Anfang an gefallen hat, waren vermutlich Thors schmale Hüften, aber die allein reichen ja auch noch nicht für den "Liebesfall" (ich mag das englische falling in love so gerne und finde es extrem schade, dass es dafür im Deutschen keine äquivalente Formulierung gibt).


    Diese Minderwertigkeitskomplexe (oder könnte man in diesem Fall auch von gesundem Menschenverstand sprechen?) von Thor machen ihn irgendwie "menschlicher". Er kommt ja insgesamt als sehr beherrscht und kühl rüber. Seine Emotionalität ist tief vergraben.

  • Thor ist mir definitiv am sympathischsten und kommt auch am besten rüber, vom Charakter her konsistent und glaubhaft. Mit ihm konnte ich mich wirklich am meisten anfreunden in der Geschichte.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich habe den ganzen Abschnitt lang eigentlich auf das dicke Ende gewartet – das kam erstaunlicherweise gar nicht. Daher bin ich gespannt, ob sich Thor und Dylan etwas weniger … dämlich im nächsten Band benehmen. Die ganze Aussprache über Thors Motive etc. hat mich erstaunt. Aber irgendwie fühlen sich Autoren oft am Ende genötigt, alles noch einmal haarklein zu erklären, auch, wenn es nicht so ganz zu den Figuren passt. Mir hätte der Ansatz: Ich hatte es geplant, damit du dich für mich interessierst, völlig gereicht. Es hätte nicht noch einmal Szene für Szene durchgegangen werden müssen. Thors erstes Motiv war also wirklich nur auf Dylans Aussehen zurückzuführen. Interessant.


    Auf eine Art ist es zwar gut, sich als Leser Gedanken zu machen (resp. machen zu können), wenn man aber nicht viel über die Hintergründe der Figuren erfährt, vermittelt die Geschichte schnell ein Bild von Oberflächlichkeit. Insofern wäre es schön, mehr von Vergangenheit, Erfahrungen, Motiven, Leben der Figuren zu erfahren.


    Tony hat es sich mit mir jetzt endgültig verscherzt. Ich begreife nicht, dass Eric noch mit ihm redet. Ihm waren bei seiner ganzen Polizei-Aktion die Gefühle seines Partners völlig egal. Eric liegt meines Erachtens mit seiner Bemerkung richtig: Tony ist eifersüchtig bis in die Fußnägel. Renn weg, Eric, möchte ich laut schreien! Denn dieser Mann hat wahrlich etwas Besseres verdient, als die zweite Geige zu spielen. Durch Rosha ist mir kristallklar ins Auge gefallen, dass Tony wirklich immer nur über das Aussehen redet. Dylans, Erics, seins … erstaunlich, dass sich so zeigt, wer eigentlich die oberflächlichste Figur im ganzen Roman ist.


    Warum Dylan vor dem Kamin so ausgetickt ist, hat sich mir nicht erschlossen (euch ja auch nicht). Wenn man etwas paranoid ist, ist das völlig okay – dann bittet man den anderen eben, die Stange wegzulegen, weil es einem komische Gefühle macht. Aber so gefährlich freizudrehen? Ich hatte erwartet, dass Thor danach nicht mehr mit ihm redet, weil ihn Dylans Misstrauen verletzt und er auf diesen gefährlichen Wahnsinn einfach keine Lust mehr hat. Para, dein Einwurf, dass die ganze Szene mit Drogen oder ordentlich Alkohol besser funktioniert hätte, ist sehr gut. Dann wäre das die Szene in meinen Augen aufgegangen.


    Dylans Interpretation von Thor und der Stimmung zwischen ihnen war auch ständig seltsam. Thor reist extra nach London, ruft ihn an, sitzt bei ihm – und Dylan meint, größere Kälte wäre nie zwischen ihnen gewesen. Da habe ich nur eine undamenhafte Reaktion drauf: Hääää?

  • Zitat

    Original von JASS
    Dylans Interpretation von Thor und der Stimmung zwischen ihnen war auch ständig seltsam. Thor reist extra nach London, ruft ihn an, sitzt bei ihm – und Dylan meint, größere Kälte wäre nie zwischen ihnen gewesen. Da habe ich nur eine undamenhafte Reaktion drauf: Hääää?


    Ja, die beiden haben schwere Kommunikationsdefizite. Thors sind vom Mars und Dylans von der Venus, oder so. :lache
    Bei mir kommt in solchen Situationen übrigens ein schön spitz-schrilles "Waaaaaaas??!!" zum Einsatz. :chen

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda