Die Tage des Zweifels - Andrea Camilleri

  • Commissario Montalbano träumt von der Liebe


    Verlag: Lübbe Lübbe, Hardcover
    Gebundene Ausgabe: 256 Seiten


    Originaltitel: L'età del dubbio
    übersetzt von Rita Seuß, Walter Kögler


    Kurzbeschreibung:
    Im Fahrwasser einer Luxusjacht wird ein namenloser Toter angespült. Die mondäne Schiffskapitänin wirkt ebenso mysteriös wie ihre Besatzung. Aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb Commissario Montalbano so häufig am Hafen von Vigàta anzutreffen ist. Denn Salvo ist verliebt - und zwar in Laura, die Chefin der Hafenkommandatur. Doch wie sagt er's ihr? Wie sagt er╔s seiner Livia? Und wie soll er hinter das Geheimnis des Toten kommen, wenn alle Zeugen tun, als wären sie stumm wie die Fische?


    Über den Autor:
    Andrea Camilleri, 1925 in dem sizilianischen Küstenstädtchen Porto Empedocle (Provinz Agrigento) geboren, arbeitete lange Jahre als Essayist, Drehbuchautor und Regisseur sowie als Dozent an der Accademia d’arte drammatica Silvio D’Amico in Rom. Dort lebt er mit seiner Frau Rosetta in dem Stadtteil Trastevere im Obergeschoss eines schmucken Palazzo, wobei er seinen Zweitwohnsitz in Porto Empedocle in Sizilien nie aufgegeben hat. Sein literarisches Werk, in dem er sich vornehmlich mit seiner Heimat Sizilien auseinandersetzt, umfasst mehrere historische Romane, darunter ?La stagione della caccia”, 1992, ?Il birraio di Preston”, 1995, und ?La concessione del telefono”, 1998, sowie Kriminalromane. In seinem Heimatland Italien bricht er seit Jahren alle Verkaufsrekorde und hat auch bei uns ein begeistertes Publikum gefunden. Mit den Romanen um den Commissario Salvo Montalbano eroberte er auch die deutschen Leser im Sturm, und seine Hauptfigur gilt inzwischen weltweit als Inbegriff für sizilianische Lebensart, einfallsreiche Kriminalistik und südländischen Charme und Humor.


    Mein Eindruck:
    Andrea Camilleri schreibt Romane wie am Fließband. Dabei ist es erstaunlich, dass die Romane eigentlich fast immer (soweit ich sie kenne) ganz gut gemacht sind.


    Grundlage ist immer eine originelle Idee. Das ist bei diesem Montalbano-Band, der in Deutschland 2013 erschienen ist, durch das Treffen Montalbanos mit einer rätselhaften 30jährigen Frau gegeben, die ihm geschickt etwas vorspielt. Das bemerkt Montalbano tatsächlich erst später, als er einen Mordfall zu bearbeiten hat. Ein Zusammenhang ist zu vermuten.


    Camilleris zweites Erfolgsrezept sind die witzigen Dialoge, die funktionieren, auch wenn sie immer mal wieder komplett übertrieben wirken.


    Zu guter letzt verfügt der Autor auch noch über die Gabe, dramatische Stellen in Szene zu setzen. So träumt Montalbano in der Anfangssequenz heftig. Später gibt es ein starkes Unwetter, welches ihn aufhält, aber irgendwie auch die Handlung geschickt eröffnet.


    Eigentlich ist Montalbano bei seiner Livia in festen Händen. Jetzt hat er sich aber in die junge Kollegin Laura verknallt. Wie ihn diese neue Situation belebt, aber auch bestürzt, ist glaubhaft geschildert.


    Ich denke, dieser Montalbano lässt sich gut lesen und gebe 7,5 Punkte.