Cheyenne - Didier van Cauwelaert

  • Über den Autor (Wiki)
    Didier van Cauwelaert, 1960 in Nizza geboren, schreibt seit seiner Kindheit. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, für den Roman "Un aller simple" erhielt er den Prix Goncourt. Seine Werke sind in über zwanzig Sprachen übersetzt worden. Der Autor lebt in Paris.


    Das Buch und meine Meinung
    Ich bin ein großer Cauwelaert-Fan. In Deutschland ist er weniger bekannt, obwohl „Un aller simple“ zur Pflichtlektüre der Französisch-Kurse zählt(e) und „Hors de moi“ unter dem Titel „Unknown Identity“ mit Diane Kruger, Liam Neeson und Bruno Ganz verfilmt wurde. Der Autor schreibt meist Erzählungen in einer sparsamen Sprache, die dafür überraschend tiefsinnig sind. Die meisten seiner Werke haben nur zwischen 100 und 200 Seiten - er kommt ohne Ballast und Redundanzen aus und doch wirken die Bücher lange nach. Wer kann das schon?


    „Cheyenne“ habe ich letztes Jahr in einem Antiquariat in Clermont-Ferrand erworben und jetzt endlich gelesen. Ich bin entzückt. Leider wurde das Werk nur in französischer Sprache verlegt.


    Worum geht’s? Es ist die Geschichte eines Elfjährigen, der sich alleine in den Flieger setzt, um einen Verleger für sein Manuskript zu finden. Im Flugzeug lernt er die Frau seines Lebens kennen, eine Stewardess, in die er sich unsterblich verliebt. Verrückt, nicht wahr? Was für ein kleiner Casanova! Er trifft die Dame seines Herzens in den folgenden Jahren zufällig zweimal wieder. Und dann erhält er eine Postkarte aus Antwerpen, einzig mit ihrem Namen unterschrieben. Er macht sich auf, um die Liebe seines Lebens endlich festzuhalten.


    Cauwelaert-Bücher sind alle ein wenig grotesk, komisch und hintergründig philosophisch. Wer so was mag, der muss sie unbedingt lesen.

  • Danke für die Rezi.


    Für dieses Buch wird mein Französisch wohl nicht ausreichen, aber stattdessen habe ich nun "Das Findelkind" bestellt.


    Ich kenne vom Autor bisher nur "Das Evangelium nach Jimmy" und das hat mir sehr gut gefallen.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor