Amazon US auf Konfrontationskurs

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    Original von sapperlot
    ottifanta Da ging es mir darum aufzuzeigen das (fast) jede Dienstleistung und jedes Produkt, ausser dem Buch, dem Preisdruck des Wettbewerbs ausgesetzt ist. :wave


    Weil ein Buch halt nicht mit einer Jeans oder einem Fernseher zu vergleichen ist. Das Buch entspricht eher der Fernsehsendung als dem Übertragungsgerät.


    Edit: Und nicht das Buch wird mit der Buchpreisbindung geschützt, sondern der potenzielle Buchkäufer.

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    Original von xexos
    Edit: Und nicht das Buch wird mit der Buchpreisbindung geschützt, sondern der potenzielle Buchkäufer.


    Ich erlaube mir das zu zitieren bevor Du es verändern kannst. :wave


    Es wäre schön wenn Du mir diese Aussage detailliert begründen könntest.

  • Warum sollte ich das verändern? Die Antwort steckt auch im wiki-Link zum ruinösen Wettbewerb. Der Buchpreis soll zum einen die flächendeckende, gleichmäßige Versorgung mit Büchern sicherstellen. Und zum anderen wird der Preis vor extremen Anstiegen geschützt.


    Ich war dieses Jahr bspw. auf Helgoland. Dort gibt es mittlerweile keinen Buchhändler mehr. Trotzdem kann jeder der Helgoländer die gleichen Bücher zum identischen Preis kaufen wie jemand, der in der Millionenstadt Berlin lebt. Was glaubst Du, was ein Helgoländer ohne Preisbindung für ein Buch zahlen müsste?

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    Original von xexos


    Genau. Und ohne Preisbindung hat der Bodo bald nix mehr zu tun und macht in der dann freien Zeit aus den ganzen Wiederholungen ein Eulen-Wiki. :lache


    Ohh nein, für den Fall habe ich vorgesorgt und jede Menge Bücher angesammelt, um zumindest das erste Jahr was zu lesen u haben.
    Im zweiten Jahr schreibe ich erstmal die Rezis.... :chen

  • Das Problem, um mal dahin zurückzuführen, wird in dem Artikel doch direkt angeschnitten. Die Folge solcher Politik ist, dass wir kein Buch von Liselotte Müller zu lesen bekommen, sondern Band 136 von Brunetti, weil bewährt ist marktkonform.

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    Original von uert


    VWL hilft Dir da eh nicht weiter.


    Ich sehe Amazon durchaus kritisch und bestelle extra beim BookDepository, wenn ich das Gefühl habe, Amazon will mir die Kindle-Version eines Buches aufzwängen, welches ich aber noch in analoger Version haben möchte.


    BookDepository gehört inzwischen aber auch Amazon :wave

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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    Original von beowulf
    Das Problem, um mal dahin zurückzuführen, wird in dem Artikel doch direkt angeschnitten. Die Folge solcher Politik ist, dass wir kein Buch von Liselotte Müller zu lesen bekommen, sondern Band 136 von Brunetti, weil bewährt ist marktkonform.


    Diesen 136. Band wird aber niemand mehr kaufen, da "immer das gleiche" jeden ermüdet (abnehmender Grenznutzen, 1. Gossensche Gesetz ;-)) und schon wird es auch wieder andere Anbieter geben, die die Nischen suchen.

  • Wenn das Monopol sich durchgesetzt hat musst du fressen, was du kriegst. Der Marktzugang in dem Gebiet ist so enorm teuer, das Nischenanbieter kein Bein auf den Boden bekommen. Da wäre dann Alternative tatsächlich so was wie eBook. Das allerdings macht Amazon damit kaputt, dass es jeden Schrott für lau auf den Markt wirft und dann ein ernstzunehmender Autor, der gar von seinem Beruf leben will keine Chance mehr hat.

  • Es ist doch ein bisschen wie bei den Zeitungen - sobald jeder erwartet, dass "die Ware" gratis im Internet zur Verfügung steht, will niemand mehr dafür bezahlen.
    Fragt mal die Journalisten von kleinen Zeitungen, zu welchen Bedingungen die arbeiten.


    Solange jemand bereit ist, seine Zeit unbegrenzt und gratis zur Verfügung zu stellen, ist jede Form von Kunst ( im weitesten Sinne ) möglich und gerne gesehen. Nur - wer kann sich das schon leisten? Mein Konto will jeden Monat gefüllt werden...

  • @ beowulf: Wäre das Buch ein Gut, dass ich dringend für meine Existenz und Arterhaltung bräuchte, würde ich Dir wohl zustimmen. Ist es aber nicht. Gefällt mir das Buch nicht, kaufe ich es nicht, sondern wende mich bei komplett schlechtem Angebot einer anderen Freizeitbeschäftigung zu. Der Anbieter muss schon für ausreichend Abwechslung sorgen, sonst stirbt der Markt komplett. Oder würdest Du wirklich jeden Schund lesen, nur weil es nichts anderes zu lesen gibt?


    Nele Neuhaus hat mit ihrem Garagenverkauf gezeigt, dass der Marktzugang möglich ist. Und die vielen sterbenden Serien zeigen, dass so eine Spirale nicht unendlich weit gedreht werden kann. Allerdings kommen dann erstmal zig Varianten und Trittbrettfahrer des ersten Erfolges.

  • Nele Neuhaus ist das passende Beispiel dafür, dass das was du schreibst nicht stimmt. Nele Neuhaus hat mit Nichten aus der Garage verkauft, vielmehr hat sie als Vetriebsweg die Auslieferungsfahrzeuge der Schlachterei ihres Mannes verwendet. Sie müsste vom Schreiben nicht lesen, sie hatte einen Mann, der ihr "Hobby", das Krimischreiben belächelte, aber unterstützte. Nele Neuhaus ist das eine Beispiel von denen, die sich den wahnsinnig teuren Marktzugang leisten konnten und es dann auch geschafft hat- gegen die vielen, vielen die ihre ganzen Ersparnisse aufwenden um sich dann als Opfer einer ignoranten Industrie zu sehen, die ihren Durchbruch und den verdienten Literaturnobelpreis verhindert hat. Fragen sie Rico Beutlich.

  • Diese "Marktschreier" werden es nie kapieren: Der Markt bist (auch) du! Gerade in unserer heutigen Informationsgesellschaft. Und gerade das bekommen Giganten wie Amazon derzeit zu spüren.


    Wem Amazon ein Dorn im Auge ist, kann seine Marktmacht ausspielen. Er heult nicht rum und beschwert sich über die "bösen Monopolisten", sondern kauft eben bei Thalia, buch.de, bol.de, kobobooks.de, Weltbild.de, buecher.de ... oder beim Buchhändler seines Vertrauens. So einfach ist das.


    Nie war der Markt so transparent wie heute und nie hatten Verbraucher so viel Marktmacht wie heute. Wird Amazon der Gegenwind zu groß, werden sie vom Markt, also den Verbrauchern, gezwungen marktkonform zu reagieren. Gelingt das nicht, wird Amazon zwangsläufig Marktanteile verlieren. Auch das ist so einfach.

  • beisswenger
    In deiner Aufzählung vermisse ich www.buch24.de
    Dort kaufe ich online ein. Und wenn du dein Buchpaket bekommst, dann wird da meistens noch ein kleines Tütchen Gummibärchen dazugelegt. Und ein Lesezeichen ist auch immer dabei. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • In der Praxis!


    Derzeit verliert Amazon Marktanteile in Deutschland !!!


    Das liegt an der "Stimmung" im Markt, an neuen Allianzen und auch an neuen Produkten (Tolino...).


    Und auch Amazons Mitbewunderer schlafen nicht und suchen sich Nischen:


    Die personalisierte Werbung von Thalia, bücher.de ... in den sozialen Netzwerken (z.B. auf Facebook) ist hervorragend. Manche ebook Verlage verkaufen heute schon wesentlich mehr durch andere Medien als über Amazon.

  • Zitat

    Diesmal war ich bei der Erstauflage schon mutiger: 1.000 Bücher kamen kurz vor der Buchpremiere auf einer Palette an und wanderten in die Garage, wo sie aber nicht lange blieben.

    http://www.neleneuhaus.de/ueber_mich.php
    Dann hat sie halt ihre Bücher nur in der Garage gelagert. Ist ja auch egal. Klar gehörte sie nicht gerade zu den Armen der Republik.


    Beowulf, und das ist für Dich dann Grund, jeden angebotenen Schund zu lesen?

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Nie war der Markt so transparent wie heute und nie hatten Verbraucher so viel Marktmacht wie heute. Wird Amazon der Gegenwind zu groß, werden sie vom Markt, also den Verbrauchern, gezwungen marktkonform zu reagieren. Gelingt das nicht, wird Amazon zwangsläufig Marktanteile verlieren. Auch das ist so einfach.


    Sicher ist es sinnvoll, wenn Verbraucher ihr Missfallen deutlich machen. Gerade bei Büchern ist es dank der Preisbindung auch nicht mit finanziellen Nachteilen verbunden, in kleinen Geschäften einzukaufen. Bei Elektronik, Spielzeug usw. sieht es oft anders aus.


    Leider kaufen Firmen wie Amazon ständig lästige Wettbewerber und oft wissen die Verbraucher nicht, dass sie trotz Wechsel weiterhin Geld in die Kassen von z.B. Amazon spülen... Derzeit werden "die Großen" (Amazon, Nestlé, Kraft...) immer größer.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.