Sam Millar - Die Bestien von Belfast. Ein Fall für Karl Kane

  • Titel: Die Bestien von Belfast
    OT: Bloodstorm
    Autor: Sam Millar
    Übersetzt aus dem Englischen von: Joachim Körber
    Verlag: Atrium Verlag Hamburg
    Erschienen: April 2013
    Seitenzahl: 288
    ISBN-10: 385535510X
    ISBN-13: 978-3855355105
    Preis: 16.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    "Sie öffnete die Augen. Was sie sah, erfüllte sie mit Entsetzen. Ein Stück Knochen ragte wie ein bleiches Teleskop aus ihrem linken Bein. Stimmen schossen ihr wie Querschläger durch den Kopf. Sieh nach, ob sie tot ist. Machst du Witze? Klar ist die tot. Manisches Gelächter. Bestien. Schneid ihr die Kehle durch. Sicher ist sicher. Sie begann zu beten: Macht schnell."
    Zwanzig Jahre danach: Karl Kane ist Privatermittler in Belfast. Als eine männliche Leiche im Stadtpark gefunden wird, erhält er den Auftrag, herauszufinden, warum der Mann sterben musste. Die Motive seines Auftraggebers sind undurchsichtig. Doch Kane braucht das Geld. Als noch mehr Menschen auf verstörende Weise ermordet werden, merkt er, dass er niemandem mehr trauen kann. Dann holt ihn die eigene Vergangenheit ein, und es wird kalt in Belfast sehr kalt.


    Der Autor:
    Sam Millar wird 1955 in Belfast als Sohn irischer Eltern geboren. Als er acht Jahre alt ist, verschwindet seine psychisch kranke Mutter spurlos. Mit 15 geht er von der Schule ab und arbeitet in einem Schlachthaus.


    Meine Meinung:
    Sam Spade, Philip Marlowe, Lew Archer, Nestor Burma und natürlich auch Mike Hammer geben sich ein Stelldichein in der Person des Karl Kane. Er hat von jedem seiner berühmten Kollegen etwas in sich. Und wer weiß, vielleicht ist er ja auch bald so bekannt wie diese hochgeschätzen Privatermittler der Kriminalliteratur. Sam Millar hat einen wunderbaren Krimi geschrieben. Cool bis zum Abwinken, dazu zynisch und emotional, chauvinistisch - ohne dabei aber zu übertreiben. Und es geht zur Sache. Millar nimmt auf seine Leser keine Rücksicht, er beschreibt die Dinge unglaublich realistisch und bleibt dabei aber immer in der Rolle des unbestechlichen Beobachters; die Rolle des sich ggf. aufgeilenden Voyeurs die vermeidet er vollständig.
    Karl Kane wird hoffentlich noch sehr oft ermitteln und ich kann mir vorstellen, dass er sich langsam aber sicher eine feste Fangemeinde aufbauen wird.
    Seine Sekretärin Naomi erinnert an Hammers Velda ohne sie jedoch zu plagiieren.
    Dieser Krimi von Sam Millar ist kein Kuschelkrimi - er ist hart, er ist realistisch und er ist da brutal wo Brutalität angebracht ist.
    9 Eulenpunkte für einen Krimi aus dem oberen Tabellendrittel.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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