Klappentext:
Wie das Schicksal so will, gerät der junge Vlou zu Namaria, die einst einem Geheimbund angehörte. Die alte Frau lehrt ihn alles über weiße Magie, was sich für ihn als mehr als nützlich erweist - denn in Viejendalisk sind schwarze Mächte am Werk.
Rezension:
Vlou ist ein Mitglied des Volkes der Andaren und lebt in der Arank-Siedlung. Die Andaren sind bekannt für ihre Schnitzkunst. Wie es sich für einen Vertreter dieses Volkes gehört, hat Vlou bei seinem Onkel Dalio das Tischlerhandwerk erlernt, doch als er bei seinem Onkel in der Aristei (Handwerksschule) anfangen soll zu unterrichten, ergreift er die Flucht, denn er weiß: Diese Arbeit wird ihn nie glücklich machen. Schweren Herzens verlässt er seine Eltern Abrev und Ileana, um sein Glück in anderen Teilen Viejendalisks zu suchen.
Doch wirklich weit kommt er nicht, nur bis zu den Wäldern von Madigaar. Sein eigentliches Ziel war Gillue doch in den Wäldern lernt er Namaria kennen, die seine Ankunft voraus gesehen hat und sich seiner annimmt, denn was Vlou zu diesem Zeitpunkt und auch später noch nicht weiß: Er ist dazu bestimmt, Namarias Nachfolge anzutreten. Denn schon länger versucht jemand, mittels schwarzer Magie, Namaria zu schwächen und letztendlich zu beseitigen. Sie weiß, dass ihre Tage wahrscheinlich gezählt sind, aber so leicht gibt die alte Frau nicht auf.
Behutsam bringt sie dem einfühlsamen Vlou schrittweise die weiße Magie nah und weiht ihn, mehr zufällig, in ihren Freundeskreis mit ein. Auch diese sind Magier, die jedoch mehrheitlich eher "normalen" Berufen wie Gedankenlehrer arbeiten. Und Namaria hat sich nicht geirrt, Vlou hat Talent und wird mit jedem Tag stärker. Derweil versucht der Feind mit Hilfe von schwarzer Magie, die Gruppe um Namaria zu zerstören und die Macht nach und nach an sich zu reißen - und dies äußerst erfolgreich.
Ein gelungener Auftakt! Der Plot wurde fantastisch und abwechslungsreich erarbeitet. Mit Viejendalisk kreiert der Autor eine Welt, die mit der Erde so gut wie nichts gemein hat, mal abgesehen davon, dass deren Bewohner (ähnlich den Menschen) auf zwei Beinen gehen und verschiedene Berufe ausüben. Die Figuren wurden allesamt facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei mir die Figur des Vlou zurzeit jedoch noch etwas zu gutmütig ist, wenn man bedenkt, in was für einer Welt er lebt. Hingegen muss ich gestehen, dass ich die Figur des "Bösen" (nein, Namen und Auflösung gibt es an dieser Stelle von mir nicht) ausgesprochen faszinierend fand. Ich hoffe, dass diese Figur noch lange in der Buchserie bleiben wird. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und fesselnd zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten am Stück gelesen hätte, dies jedoch leider zeitlich nicht ganz möglich war. Abschließend kann ich sagen, dass es sich bei diesem Buch um den gelungenen Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe handelt, aber Achtung: Es gibt einen ganz bösen Cliffhanger am Ende und leider auch noch keine Information, wann mit dem 2. Band der Reihe zu rechnen ist.