Klappentext:
„Emily griff in die Tasche und holte ihren Kohlestift hervor. Wie von einem unsichtbaren Faden geführt, flitzte ihre Hand hoch und runter. Doch kaum, dass sie den Stift abgesetzt hatte, da loderten dicke Flammen über die Leinwand. Und nur wenige Sekunden später trat es aus den letzten grauen Rauchwolken hervor: Das schneeweiße Einhorn war zum Leben erweckt...“
Nie hätte die dreizehnjährige Emily einen Schritt in das verwunschene Königreich der Gebrüder Ysenhoff gewagt, hätte sie gewusst, welche Gefahren sich dort verbergen. Was zuerst als großes Abenteuer beginnt, wird bald zu einem Kampf gegen die Zeit. Denn als der widerwärtige Rattenschwanz Sargos Emilys beste Freundin entführt und der König selbst zum Spielball des Bösen wird, müssen die Mädchen all ihren Mut zusammennehmen, um die geheimnisvolle Welt der Bilder zu retten.
Rezension:
Die 13-jährige Emily Anderson wächst sehr behütet bei ihren Großeltern auf, da ihre Mutter kurz nach ihrer Geburt starb und niemand weiß, wer ihr Vater ist. Sicherlich ist es nicht immer ganz einfach für einen Teenager, bei schon recht betagten Großeltern zu leben, aber es hat auch seine guten Seiten, so zum Beispiel die Beiden ihr versuchen, jeden Wunsch zu erfüllen. Ihr Opa Karl sammelt Antiquitäten, ein Hobby, in dem Emily ihn immer tatkräftig unterstützt. Ihre Oma Margaret (eigentlich Margarete) Anderson liebt nichts mehr als die Teestunden mit ihren Freundinnen um Klatsch und Tratsch auszutauschen. Ihr erklärtes Ziel ist es, Emily in eine "Dame" von Welt zu erziehen - ob diese will oder nicht. Emily hingegen ist vollkommen im Reinen mit sich, wenn sie hinter ihrer Staffelei steht und malt.
Eines Tages entdeckt Emily im Keller ihres Opas, wo der seine ganzen Schätze verwahrt, ein kleines, mir rotem Samt beschlagenes, Döschen. In diesem befindet sich ein weißer Schmetterling, der blau leuchtet, wenn Emily in berührt. Als ihr Opa ihre Entdeckung bemerkt, ist er außer sich und noch am Abend entsorgt er den Schmetterling. Emily jedoch findet ihn in der Nacht und nimmt ihn heimlich an sich. Als er ihr versehentlich runter fällt, entdeckt sie das Geheimnis des Schmetterlings.
Wenige Tage später kommt Kristin Beuten, Emilys beste Freundin, zu Besuch. Die Mädchen haben sich vor 4 Jahren kennengelernt, doch auf Grund der beruflichen Aktivitäten ihres Vaters, muss Familie Beuten ständig umziehen. Ihre Ferien verbringt Kristin jedoch am liebsten bei ihrer Freundin Emily. Zusammen wollen die Mädchen versuchen, das Geheimnis um den Schmetterling zu lösen, doch die Zeit drängt und die Lösung scheint noch in weiter Ferne zu liegen. Als die Beiden eines Nachmittags Karl bei seiner Arbeit im Museum besuchen (er arbeitet dort 2 Tage die Woche), machen sie eine Entdeckung, die alles verändert. In einer Abstellkammer entdecken sie ein sehr realistisches Landschaftsbild und finden endlich des Rätsels Lösung. Doch ehe sie es sich versehen, werden sie in das Bild hineingesogen und landen in einer fremden Welt. Dort treffen sie auf Gedeon, Freiherr vom Wiesengrund, der jedoch eher wie ein Gnom aussieht. Dieser erklärt sich bereit, ihnen zu helfen, wieder in ihre Welt zu kommen, jedoch benötigt er selbst vorher Hilfe von den Mädchen. Es geht um eine Überraschung für König Ben Ysenhoff. Die Mädchen stimmen zu, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und es ist nicht sicher, ob Emily und Kristin je wieder nach Hause können ...
Folge mir ins Traumland! Der Plot wurde fantastisch und abwechslungsreich erarbeitet. Hier hat mir ganz besonders gut die Welt in dem Bild gefallen, wie sie aufgebaut ist, welche Wesen in ihr leben, wie die sozialen Strukturen sind, einfach alles - es ist einfach ein Traumland. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, wobei mir hier ganz besonders gut die Weiterentwicklung der Figur Emily in der Geschichte gefallen hat. Aus dem einst eher ruhigen Kind wird eine junge Frau, die für ihre Überzeugungen einsteht und ihre Freunde nie im Stich lassen wird. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd und farbenfroh beschreiben. Ich konnte mir jederzeit jede Szene vor Augen führen und war ganz gefangen in dem Buch. Am liebsten wäre ich selbst gerne durch das Bild gegangen und hätte mir alles einmal mit eigenen Augen angeschaut.