Inhalt (lt. amazon.de):
Der fulminante Abschluss der Godspeed-Trilogie! Endlich können Amy und Junior die Godspeed verlassen. Ein neues Leben auf dem Zielplaneten Zentauri wartet auf sie. Aber diese neue Erde entpuppt sich nicht als das Paradies, das Amy und Junior erhofft hatten. Wer oder was lebt noch auf diesem Planeten? Können Amy und Junior die eigene Kolonie retten? Und was wird aus ihrer gemeinsamen Zukunft? Mehr unter: www.godspeed-das-buch.de
Zitat:
Die nervöse Anspannung ist fast greifbar.
Wir alle warten auf einen Angriff, der vielleicht gar nicht kommt, auf einen Feind, den wir nie gesehen haben, und bewaffnet sind wir mit Blumen.
(S. 377)
Kommentar:
Der dritte und letzte Band der Godspeed-Trilogie! Endlich! Leider. Denn nun ist dieses Menschheitsabenteuer um Amy und Junior zu Ende…
Auch der dritte Band ist vom Aufbau wieder so gestaltet, wie man es bereits von den ersten Bänden her kennt. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und abwechselnd aus der Sicht von Amy und Junior erzählt.
Optisch passt der Band ebenfalls perfekt zu seinen Vorgängern.
“Die Ankunft” setzt wieder da ein, wo der zweite Band “Die Suche” endete. Amy und Junior sind mit ca. 2/3 der Besatzung der Godspeed und den eingefrorenen neuen Siedlern im Shuttle auf dem Weg zur Zentauri-Erde. Die Ankunft dort läuft nicht ohne Komplikationen ab und da bereits einige der ranghöchsten Offiziere tot sind, übernimmt nun Amys Vater nachdem er und auch alle anderen Siedler aufgetaut wurden, die Führung. Das sorgt für einige Reibereien und Autoritätsgerangel zwischen Junior als dem Anführer der Schiffsgeborenen und Amys Vater, dem Oberhaupt der militärischen Einheiten. Beide scheinen eigene Ziele zu verfolgen und dass Amys Vater augenscheinlich Geheimnisse hat und seine Absichten und Pläne nicht offen legt, verstärkt diesen Eindruck bei allen noch. Hinzu kommt noch, dass der Planet anscheinend bereits bewohnt wird und die fremden Aliens sind den neuen Bewohnern nicht freundlich gesinnt und töten einen nach den anderen, ohne jedoch selbst gesehen zu werden. Orions vorhergesagte Monster gibt es also tatsächlich …
Es gibt groß keine Rückblenden zum zweiten Teil, weswegen man auf jeden Fall auch die ersten beiden Bände dieses Buches gelesen haben sollte, bevor man sich an diesen dritten Band wagt. Und dieser dritte Band hat es in sich.
Zunächst ein paar Dinge, die ich nicht so gelungen fand. In den vorhergegangenen Bänden fand ich es immer super gelungen, wie die Autorin die Gefühlswelten von Amy oder Junior oder gleich beiden beschreibt. Das kam bislang immer sehr authentisch rüber. In diesem Band hat mir diese Glaubhaftigkeit ein wenig gefehlt. Ich konnte mich weder in Amy, noch in Junior so richtig reinversetzen, aber in Amy schon viel eher, denn Juniors aufkommende Eifersucht ging mir in diesem Kontext, wo es wirklich weitaus schlimmeres und wichtigeres gab, doch ziemlich auf die Nerven, auch wenn es niemals ausufernd wurde.
Somit komme ich zu meinem nächsten Kritikpunkt: eine Dreiecksgeschichte! Glücklicherweise wurde sie schon direkt im Keim erstickt, aber direkt nach den ersten Auftritten vom Chris in der Geschichte dachte ich mir, dass da etwas kommen könnte und habe wirklich gehofft, dass dies nicht schon wieder so eine Dreiecksgeschichte würde. Glücklicherweise hielt sie sich dann doch arg in Grenzen.
Ein wenig mehr hätte ich mir auch dieses Mal von der Besatzung der Godspeed erwartet. Außer, dass die Menschen verunsichert und sehr verängstigt waren, ob dieser neuen Welt, die sie überhaupt nicht kannten, erfährt man so gut wie nichts aus ihrer Sicht. Nicht, wie sie die neue “Regierung” unter Amys Vater finden oder ob sie sich mit ihrer neuen Heimat überhaupt anfreunden könnten. Das alles erfahren wir nur über Junior als ihren Anführer. Das fand ich ein wenig schade und hätte nicht unbedingt zu kurz kommen müssen.
Soweit zu meiner Kritik, die sich zwar lang anhört, aber irgendwie doch nicht so wirklich ins Gewicht fällt. Jetzt aber zu den wirklich tollen Dingen!
Dieser Band war wirklich spannend! So richtig spannend, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen und dieses Buch das erste nach langer Zeit war, für das ich Mal wieder die Nacht durchgemacht habe. Es gab keine Längen, wie im letzten Teil.
Alle Stränge wurden zufriedenstellend zu Ende gebracht. Die Sachen zwischen Orion und Amy hat mich besonders berührt, ohne zu viel verraten zu wollen, aber das fand ich sehr gelungen. Die letztliche Auflösung, die letzte Wahrheit sozusagen, fand ich auch klasse konstruiert. Ich habe zwischenzeitlich viel überlegt und gerätselt, lag teils auch richtig und teils falsch, aber mit der endgültigen Lösung war ich dann vollauf zufrieden und auch ein wenig überrascht. Darauf gekommen wäre ich nie, obwohl die meisten Hinweise bekannt waren und das fand ich klasse.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Trilogie-Abschluss, allerdings auch ein wenig traurig, weil es nun wirklich vorbei ist. Seit dem ersten Band der Godspeed-Reihe vor drei Jahren war ich wirklich sehr gefesselt von diesem Abenteuer für die Menschheit, auch wenn hier der eigene Fortschritt beinahe alles zunichte gemacht hätte. Von mir gibt es trotz aller Kritik für diesen letzten Teil 9 Sterne!