Die Klaviatur des Todes: Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner klärt auf - Michael Tsokos
• Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
• Verlag: Droemer (1. März 2013)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 342627602X
Kurzinhalt:
Ein Toter auf einer Berliner Straße – Opfer eines heimtückischen Mordes oder ein tragischer Unfall? Eine grausam verstümmelte Frauenleiche – war es ein brutales Sexualverbrechen? Ein Ehepaar mit schweren Vergiftungssymptomen – standen die beiden auf der Todesliste des russischen Geheimdiensts? Der Rechtsmediziner Michael Tsokos wird immer dann von den Ermittlungsbehörden um Hilfe gebeten, wenn sie bei ihrer Aufklärungsarbeit rechtsmedizinische Expertise benötigen. Er soll herausfinden, was die Toten nicht mehr erzählen können: War es Mord? War es Suizid? Oder war es ein Unfall? Realistisch und hautnah schildert Tsokos rätselhafte Fälle, an deren Lösung er selbst maßgeblich beteiligt war. Im Obduktionssaal und im Labor fügt der Forensik-Spezialist die Indizien wie Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen, das zur Rekonstruktion des Falles führt. Hochinformativ und spannend bis zur letzten Seite!
Autoreninfo:
Prof. Dr. Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Charité und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Er ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für die UN zur Identifizierung ziviler Opfer in Kriegsgebieten. 2005 wurde ihm der Medienpreis Bambi für seinen Einsatz bei der Identifizierungs-Mission deutscher Tsunami-Opfer in Thailand verliehen. Einem breiten Publikum ist er hierzulande durch seine Bestseller "Dem Tod auf der Spur" und "Der Totenleser" bekannt. Mit Sebastian Fitzek schrieb er den SPIEGEL-Bestseller "Abgeschnitten".
Eigene Meinung:
Titel: In dubio pro reo – Im Zweifel für den Angeklagten
Als leidenschaftliche Thriller- und Krimileserin leuchtete es mir ein, dass das Buch eines Rechtsmediziners, der von echten Fällen berichtet, nur etwas für mich sein kann. Leider nahm meine Euphorie nach den ersten Seiten doch sehr ab.
Das Buch startet mit einer kurzen Einführung in die Rechtsmedizin und vom Autor wird hoch angepriesen, was den neugierigen Leser in diesem Buch erwarten wird.
Und dann geht es auch schon los mit den Fällen, die zum einen recht interessant daher kommen, zum anderen einfach nur langweilig sind. Nach den ersten beiden Fällen („Der Puzzle- Mörder“ und „Ein mörderisches Phantom“) war ich schon geneigt mit dem Lesen aufzuhören, da mich die Fälle einfach nicht fesseln konnten. Vieles ist mit Klischees behaftet und den einen oder anderen Sachverhalt weiß wohl jeder Laie, auch ohne jemals eine Krimiserie im TV geschaut zu haben.
Doch ich blieb am Ball und ich wurde dann doch noch mit ein paar spannenden bzw. kuriosen Fällen belohnt. Meine persönlichen Lieblinge dabei „Lebensgefährliche Mutterliebe“ und "Call of Duty".
Vielleicht muss man sich auch erst einmal an die Schreibe des Autors gewöhnen, denn man merkt, dass der Rechtsmediziner Michael Tsokos nun mal kein Autor im üblichen Sinne ist. Die Fälle lesen sich wie Polizeiberichte, der eine mag dies, der andere tut sich damit vielleicht etwas schwer.
Gestört hat mich, dass Tsokos die Symptome für bestimmte Todesarten immer und immer wieder wiederholt, besonders aufgefallen ist mir das bei den Schilderungen von Kohlenmonoxidvergiftungen. Jeder aufmerksame Leser kann sich die geschilderten Symptome gleich beim ersten Mal merken.
Abschließend frage ich mich nun, ob die beiden Vorgänger lesenswerter sind als dieses Büchlein hier, da beide ja sehr lange auf der Bestsellerliste standen?
Fazit: Ein solides Buch über rechtsmedizinische Fälle bei denen man ein wenig Neues erfährt. Wen der Berichtstil nicht stört, dem wird das Buch gefallen. Ich kann das Buch nur bedingt empfehlen, da es meine Erwartungen nicht so recht erfüllt hat.
Bewertung: 5/10 Eulenpunkte