Familienalbum - Penelope Lively

  • Kurzbeschreibung


    Eine britische Großfamilie, bestehend aus einem desinteressierten und abwesend wirkenden Vater, einer Mutter, für die im Leben nichts wichtiger ist als ihre Familie und einem Au-pair, dass die Familie auch nach Jahrzehnten nicht wieder verlassen hat. Dazu kommen sechs Kinder, grundverschiedene Charaktere, die inzwischen erwachsen sind, aber von Zeit zu Zeit in das Familienhaus Allersmeade zurückkehren. In dieser Familie gibt es ein dunkles Geheimnis, das hinter der Fassade sorgfältig verborgen bleiben soll und über das nicht gesprochen wird - auch wenn es eigentlich jeder weiß oder doch zumindest ahnt.


    Die Autorin


    Penelope Lively kam 1933 in Ägypten zur Welt. Mit 12 Jahren wurde sie auf ein englisches Internat geschickt. Sie studierte Geschichte in Oxford. Seit 1970 veröffentlicht sie Bücher, zunächst Kinderbücher, später vermehrt Romane, Erzählungen und Autobiografisches. Sie wurde für zahlreiche Buchpreise nominiert.


    Meine Meinung


    Ich habe mich mir von dem Buch mehr versprochen. Die Charaktere bleiben eindimensional, klischeehaft und zum großen Teil einfach unsympathisch. Das komplizierte Beziehungsgeflecht der Familie wurde nur zum Teil erklärt, viele Fragen bleiben unbeantwortet. Man ahnt recht früh, welches Geheimnis die Familie verbirgt.
    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir allerdings ganz gut, sodass ich sicher weitere Bücher von ihr testen werde. Der Name des Buches ist gut gewählt, da die Art der Präsentation der Ereignisse während der Kindheit wirklich das Gefühl vermittelt, sich ein Familienalbum anzuschauen, einzelne Momentaufnahmen zu betrachten.


    5 von 10 Punkten

  • Also, ich fand das Buch jetzt nicht sooo schlecht. Es ging, denke ich, auch nicht darum ein Geheimnis bis zum Schluss zu verbergen, sondern eher darum wie die einzelnen Personen damit umgehen bzw. eher nicht.
    Und so eindimensional war jetzt auch die Personendarstellung nicht. Dadurch, dass ja jede Person auch selbst mal "zu Wort kommt" erfährt man immer die Sichtweise der jeweiligen Person und die Sichtweise der anderen zur gleichen Sache. So kompliziert war das Familiengeflecht jetzt nicht, außerdem wird es so nach und nach aufgedröselt. Welche Fragen bleiben denn da offen? :gruebel
    Ich denke eher, dass die Autorin (Eltern-) Charaktere zusammenleben lässt, die sich besser aus dem Weg gegangen wären, weil sie so gar nicht zusammenpassen und gegensätzlicher nicht sein könnten. Die Kinder wiederum entwickeln sich alle grundverschieden, sogar ein schwarzes Schaf der Familie ist dabei. Das wiederum ist vielleicht etwas klischeehaft, aber auch gar nicht so untypisch. Da brauch' ich bloß in meine Familie schauen.... :zwinker
    Besonders gut hat mir die Erzählweise gefallen, die Idee am Schluß mit dem wechselseitigen Email Verkehr zwischen den Familienmitgliedern fand ich gut gelungen.


    Ich vergebe 7,5 von 10 Punkten.