elliot arnold: cochise / blutsbrüder

  • elliot arnold: cochise


    1912 - in demselben jahr, als karl may in radebeul starb - wurde in new york elliot arnold geboren, der 1947 mit seinem roman "blood brother" dem chiricahua-apatschen-häuptling cochise ein denkmal errichtete.
    arnolds werk beruht auf einem gründlichen quellenstudium und entspricht bis auf kleinigkeiten der historischen wahrheit. der amerikaner, der ... in arizona lebt(e), hat in der heimat der apatschen alles aufgespürt, was es über das leben seines helden zu erfahren gab, und gestaltete es dichterisch in dramatischen episoden.
    verfilmt von united artists mit jeff chandler als cochise und james stewart als tom jeffords unter dem titel "broken arrow" (der gebrochene pfeil").
    der erste band spielt in den jahren 1856 bis 1865. cochise erkennt, dass für sein volk eine neue zeit anbricht, und versucht, sich ihr anzupassen.
    die unselige tat eines törichten leutnants bereitet dem anfänglich guten verhältnis mit den amerikanern ein jähes ende und ein blutiger grausamer krieg bricht aus.
    in diesen jahren führt der ehemalige flussdampfer-captain tom jeffords ein abenteuerliches leben als armee-scout.
    wie das im parallelthread vorgestellte CHEYENNE von mari SANDOZ erschienen auch elliots zwei bücher im karl-may-verlag und zwar in derselben aufmachung wie die original-karl-may-bände, nur statt in grün in bordeaux.
    im vorwort schreibt der karl-may-verlag:
    als karl may...dem indianer mit seinem "winnetou" ein denkmal setzte, konnte er nicht ahnen, für wie viele millionen dieser name einmal inbegriff des tragischen indianischen helden werden würde. die gestalt des winnetou war eine dichterische erfindung, aber sie war dennoch kein phantasiegebilde, das in der wirklichkeit unmöglich gewesen wäre. ja, es gab sogar einen apatschenhäuptling, der karl may vorbild für seinen winnetou hätte sein können, wenn er von cochise ... mehr gehört haben würde, als zu seinen lebzeiten von diesem häuptling der chiricahuas schriftkundig geworden ist.
    elliot arnolds roman ist die erste große und authentsiche darstellung vom leben des apatschenhäuptling cochise.
    karl may schöpfte nur aus seiner phantasie und vergleichsweise dürftigen quellen. doch wenn man nun beide romane vergleicht, so drängen sich verblüffende parallelen auf (ich verrate sie jetzt nicht *g* <frosch1>).
    elliot arnold hat den winnetou nicht gekannt, als er seinen roman veröffentlichte, und so sind diese parallelen ein schönes zeugnis für das einfühlungsvermögen des deutschen volksschriftstellers.


    in meinem buch von 1964 gibts noch keine isbn, amazon sagt: 3780210053


    soweit das "amtliche" - mein kommentar folgt im zweiten teil...

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • die handlung des vorliegenden zweiten bandes setzt im jahr 1865 ein und beschreibt das kennenlernen, die freundschaft und die blutsbrüderschaft der beiden ungewöhnlichen männer, die ihrem land den frieden brachten.


    isbn laut amazon: 3780210061


    diese beiden bücher gehören zu meinen lieblingsbüchern.
    wenn ich karl may gelesen habe, so waren das schöne, der realität zwar verblüffend echt (wenn man bedenkt, dass er aller wahrscheinlichkeit nach erst im hohen alter und lange nach erscheinen der winnetoubücher erstmals in den usa war) nachempfundene, aber eben "gemachte" geschichten. ich möchte karl may auch nicht herabsetzen. weder seine bücher noch sein können. aber diese beiden bücher hier sind anders. authentischer, härter (nicht brutaler).
    der alltag der indianer, ihre sitten und gebräuche, rituale, prinzipien werden geschildert und erläutert. unrecht auf beiden seiten wird ebenso schonungslos offengelegt wie die behutsame annäherung zwischen cochise und tom. misstrauen, mut, respekt, vertrauen, hoffnung... und auch die, die bei der ganzen geschichte "unter die räder kommen" (natürlich frauen) - alles das geht einem direkt unter die haut. mir jedenfalls.

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)