Fragen an Vincent Kliesch

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  • Hallo Vincent,


    mich würde mal interessieren, wonach du die Sprachphänomene ausgewählt hast, über die sich Anselm so aufregt. Sind das Sachen, die dir selbst auf die Nerven gehen oder hast du so was wie die Zwiebelfisch-Kolumne zu Rate gezogen oder nichts von alldem?


  • Danke schön!
    Da war leider noch nichts für mich dabei. Ich hatte auf eine Lesung im Rheingau gehofft, oder noch besser im schönen Rheinhessen. Da gibt es auch die besseren Weine. :grin :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Hallo Vincent! :wave


    Wie liest sich der Name Boesherz eigentlich richtig? Mit ö oder mit o und Dehnungs-e wie in "Soest"? :gruebel


    edit tauscht Satzzeichen

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Enchantress ()

  • Zitat

    Original von Vincent Kliesch
    Dann habe ich gute Nachrichten:
    Ich lese am 20. September auf dem Weingut Allendorf in Oestrich-Winkel im schönen Rheingau! Und Wein gibt es da auch zur Genüge. :-)


    Angemeldet! :-]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich konnte bei meinen Kollegen schon wegen den Fragen "Warum" und "Weshalb" punkten ;-) Daher interessiert mich, ob du eine Quelle für Anselms Behauptungen hast. Vielleicht steht da noch mehr drin. Eine Kollegin möchte nämlich immer alles wissen - dann könnte ich wieder punkten. Und sag jetzt nicht, dass du im Duden nachgeguckt hast :lache

  • Boesherz spricht man mit "ö". Diesen Nachnamen hatte ein Bekannter von mir, und ich wollte schon immer mal eine meiner Figuren so nennen. :-)


    Der Duden ist für sprachliche Feinheiten wie die, die Anselm verbreitet, völlig unbrauchbar. Da steht einfach alles als korrekt drin, was im Alltag gesprochen wird. Wie Anselm schon sagt: "Der Duden bewahrt die deutsche Sprache nicht, er dokumentiert nur ihren Verfall."


    Tatsächlich habe ich viele der Feinheiten von meinem Vater oder meinem besten Deutschlehrer gelernt. Beide entstammten "der alten Schule" und wussten noch solche Dinge wie eben den Unterschied zwischen "warum" und "weshalb".
    Natürlich konnte ich nicht alles einbauen, es haben sich so schon einige Freunde "beschwert", dass sie sich beim Lesen irgendwie doof vorgekommen sind. :-)


    Völlig ausgelassen habe ich zum Beispiel die furchtbaren Lehnübersetzungen aus dem Englischen. Wenn einfach etwas Wort für Wort übersetzt wird, und vollkommen groteske Sprachungeheuer dabei herauskommen. "It was in 1998" heißt auf Deutsch nicht "Es war in 1998", sondern schlicht: "Es war 1998". "I remember that" heißt auf Deutsch auch nicht "Ich erinnere das", sondern "Ich erinnere mich AN das".


    Es gibt auch noch den wenig bekannten Unterschied zwischen "glaubhaft" und "glaubwürdig". Glaubhaft ist eine Aussage, glaubwürdig ist eine Person. So kann also jemand, der eigentlich glaubwürdig ist, etwas erzählen, das nicht glaubhaft ist. ;-)


    Der Unterschied zwischen "sich" und "einander" hat es auch nicht ins Buch geschafft. Wenn sie "sich" die Hände gaben, dann hat jeder mit seiner Linken seine eigene Rechte gefasst. Gegenseitig hat der Handschlag nur stattgefunden, wenn sie einander die Hände gegeben haben.


    So was kann man ewig fortsetzen ...
    :-)

  • Na gut.
    ;-)


    "Auspowern" ist totaler Quatsch!
    Das Wort kommt von den "Pauren", das ist altes Deutsch und bedeutet "die Armen". Im Italienischen heißt "die Armen" bis heute "il Poveri".
    Wer also verarmt ist, der war nach altem Deutsch einer von den Pauren, also: "ausgepauert".
    Mit dem Verlust von körperlicher Kraft -Power-, wie es heute benutzt wird, hat es eigentlich gar nichts zu tun.


    Schlimm ist auch der Satz: "Das mache ich, seit ich zehn bin."
    Der Sprecher ist ja im Regelfall nicht mehr zehn. Vermutlich ist er mittlerweile dreißig, aber er glaubt seinem Sprachgebrauch nach immer noch, zehn zu sein ...
    Korrekt ist: "Das mache ich, seit ich zehn WAR."


    Jaaa, ich bin ein Klugscheißer ...
    :-)

  • :anbet I like it!


    Einer meiner Lieblingssprüche ist in diesem Zusammenhang noch:


    Die Tür ist offen, nicht auf - der Zustand wird mit "offen" bezeichnet. :grin

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    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Stimmt, "auf" ist eine Präposition des Ortes. Das Glas steht auf dem Tisch. Die Tür ist offen oder geöffnet. :-)


    "Wo" ist dagegen ein Fragewort.
    Auf die Frage "Wo sitzen die Kinder?" antworten viele: "An dem Tisch, "wo" es zieht." Es ist aber der Tisch "an dem" es zieht.


    :-)

  • Als Musikjunkie und weil es im aktuellen Buch ja auch immer wieder um Musik geht, muss ich einfach meine Lieblingsfrage stellen. Welche Musik hörst Du selbst so?


    Ich mach mir immer gerne ein Bild von den Menschen über ihren Musikgeschmack ... kleine Marotte von mir. :grin

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    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • "Mit letzter Kraft" oder "Mit letzten Kräften"? Hm, interessante Frage.
    Ich würde intuitiv sagen, dass das beides geht, aber ich gebe es mal dem Superredakteur weiter. Der wollte nämlich absolut keinen Fehler in der Sprache übersehen ... ;-)


    Ich höre nicht viel Musik, und wenn, dann meist Popsongs mit starken Melodien. Sehr gern ABBA, aber natürlich auch gern aktuelle Sachen. Was ich nicht mag ist Musik, die sich sehr ernst nimmt und vor lauter Coolness nicht gut sein darf. R 'n B liegt mir überhaupt nicht, Soul auch nicht so.
    Übrigens, Opern höre ich eigentlich nie. :-)