'Warte auf mich' - Seiten 086 - 154

  • Zitat

    würde wir uns mehr eben diese "handwerkliche" Kritik wünschen, zum Beispiel dazu, wie die Roman sprachlich bei Euch ankommt


    Bei mir sehr aufgesetzt, zu unpersönlich.... meistens reden Miriam und Philipp gar nicht persönlich miteinander sondern kommunizieren in einer Jugendsprache über irgendwelche Social Networks.....


    Keine schönen Worte.....keine schönen Beschreibungen...


    November, April in den Augen zwar ganz nett von den Ideen.... leider wurde darauf nie näher eingegangen... es wurde nichts davon in schöne Worte verpackt...


    Geschrieben wurde so, als würde ich eine Skype-Protokoll in Print-Version lesen.... viel Hülle...weniger Inhalt..... viel Action.... keine Zeit blieb, um sich auf irgendwas näher einzulassen... (so erging es mir)..


    Die Schrift war verwirrend.... kursiv und normal-Schrift mischten sich manchmal durcheinander.... Philipp schrieb manchmal auch sms oder Texte in Normal-Schrift zurück .... war also nicht gerade konsequent durchdacht mit der Abgrenzung.


    Viele Sätze der Protagonisten waren knapp und abgehackt.... und wurden nicht näher erläutert. Die Sprache war mir zu flapsig an manchen Stellen, dann wieder zu künstlich... es entsand kein roter Faden.


    Dazu kamen diese ganzen kleineren Fehler (diese Du-Schreibformen), die mir persönlich widerum nicht sooo wichtig waren.. aber eben auch einige andere "nervten"....

  • Zitat

    Original von andersenbach
    ...
    Regenfisch : Es ist ein stilistisches Mittel. Dadurch entsteht für den Leser, aber auch für Miriam, eine gewisse Distanz, eine Art Draufsicht. Gerade in Kombination mit Philipps Texten fanden wir das einfach reizvoller und sind der Ansicht, dass es dem Roman noch ein weitere Dimension verleiht.


    Die Idee, Philipps Gefühle aus der Ich-Perspektive schildern zu lassen, fand ich äußerst gelungen. Für mich das Reizvollste an dem Buch, da er ja auch den meisten Gewissenskonflikten ausgeliefert ist und aus dem Handlungsschema eines "normalen" Mannes ausbricht.
    Zunächst dachte ich, ich komme an Miriam nicht richtig ran, weil sie von außen beschrieben wird. Aber nach Beenden des ganzen Romanes sehe ich bei Miriam eine Entwicklung, das finde ich gut.
    Obwohl Philipp meine Lieblingsfigur bleibt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von pinky75
    ...
    Die Schrift war verwirrend.... kursiv und normal-Schrift mischten sich manchmal durcheinander.... Philipp schrieb manchmal auch sms oder Texte in Normal-Schrift zurück .... war also nicht gerade konsequent durchdacht mit der Abgrenzung.
    ...


    Die kursive Schrift wurde unterbrochen, wenn etwas von außen bei Philipp ankam, wie z.B. eine E-Mail oder Sms. Diese Mitteilungen wurden dann in Normalschrift gedruckt, damit sie leichter als solches zu erkennen sind. Ich fand das eher hilfreich.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von pinky75
    beides...


    und jetzt klink ich mich hier aus, denn ich will ja keinem zu nahetreten ...


    Wie gesagt: Der Ton macht die Musik, nicht der INHALT Deiner Kritik. Aber wenn Du Dich gleich ausklinkst, wenn es mal Gegenwind gibt, ist das Deine Sache. Nur wir Autoren, wir sollen uns alles geduldig durchlesen und dürfen nicht "Piep" dazu sagen?

  • Nö aber, wenn es hier anfängt, dass ihr euch persönlich angegriffen fühlt...


    erübrigt sich für mich die Diskussion...


    ich wollte eine Geschichte bewerten, keine "realen" Personen....


    Dass die Personen real sind konnt ich ja nicht ahnen ;-)

  • Pinky, Du hast nicht die Personen bewertet, darum geht es nicht. Aber Du schnodderst das alles mal eben so hin - und benutzt dazu noch falsche Begriffe. Schriftsatz hat NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit Stilistik zu tun.


    Dich stören die inflationären "chens" im Roman? Nun ja, mich stören Deine inflationär eingesetzten "...", die ständig ein "na ja, den Rest könnt Ihr Euch denken" mitschwingen lassen.

  • Nicht nur die "chens", ich habe viel mehr geschrieben, was ich darüberhinaus vermisst habe...


    dieses "na ja, den Rest könnt Ihr Euch denken" ist reine Interpretation Eurerseits.


    Ich unterhalte mich hier nicht mit anderen über Werte oder wer recht hat oder nicht, sondern nur über meine Ansicht der Dinge. Ich habe nur die Befürchtung, dass die hier nicht erwünscht sind.

  • Ich bin auch etwas hin- und hergerissen, ob ich das Buch gut finden soll oder nicht. Ich tendiere aber eher dazu, dass ich es gut finde aber nicht sagen kann wieso, vielleicht aber auch manches schlecht finde, vieles aber auch total gelungen ist und ich nicht ganz auf ein Fazit komme.


    Die Verniedlichungen sind zum Beispiel eine Sache von Dingen, die ich unpassend finde. Ein erwachsener Mann, der sich in eine deutlich jüngere Frau verliebt und sich dabei noch furchtbar unreif verhält. Okay, es wird ja in der Szene, wo er vor der Tür steht, auch so von ihm wahrgenommen. Und genau so, wie ein 15 jähriger, verhält er sich eben auch. Das finde ich skuril an der Geschichte. Das ist auch ein Grund, warum ich mir diesen Mann optisch nicht vorstellen kann. Einmal wird er in Jeans mit braunem Poloshirt beschrieben, aber wie sieht er ansonsten aus?


    Dann trifft man sich sogar bei ihm im Ort und er trifft sie hemmungslos am Flughafen, ohne schlechtem Gewissen, ohne die Sorge, dass sie gesehen werden können. Soll ja vorkommen, dass man im Ort, wo man wohnt, Bekannte hat, die einen mit dieser Unbekannten sehen könnten. Das wirkt unrealistisch.


    Und da hier auch Anregungen und Meinungen hinsichtlich der Sprache erwünscht sind fällt mir auf, dass es stellenweise recht banal wirkt, nicht viel Besonderes zu erkennen ist und sehr oft kitschig wirkt. Ich weiß, dass es um Liebe gehen soll, aber manches wirkt wie Floskeln und so wenig authentisch.
    Kann aber auch daran liegen, dass ich nicht verstehen kann, wie dieser Mensch so ohne schlechtem Gewissen seine Liebe ausdrückt, an keiner Stelle daran zweifelt. Was mir aber sehr gut gefällt sind die vielen Dialoge. Ich liebe Bücher, die lebendig wirken, und den Eindruck habe ich hier schon. Manchmal wirkt es auch sehr düster und die Persönlichkeit von ,,Mirchen" mag wohl emotional sehr instabil sein. Die Andeutungen von Selbstverletzungen hinsichtlich Männerbekanntschaften machten es ganz gut deutlcih. Wobei es auch von mir eine Vermutung sein kann, betriebsblind, wie man es gerne sagt. Hier würde mich interessieren, ob die Interpretation von mir in die richtige Richtung gehen könnte.


    Manche Reaktionen auf Kritik erschrecken mich in diesem Beitrag enorm. Soetwas kenne ich bisher nicht und hoffe doch sehr, dass Kritik hier tatsächlich erwünscht ist.


    Zitat

    Aber Du schnodderst das alles mal eben so hin - und benutzt dazu noch falsche Begriffe. Schriftsatz hat NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit Stilistik zu tun.


    Solche Äußerungen können schnell man dazu führen, dass Kritik von anderen garnicht mehr geäußert wird. Ich musste mich nun auch sehr überwinden, wenn ich ehrlich bin.

  • Wenn ich eben mal nur so hinschnoddere ....


    nehme ich mir aber viel Zeit dafür, oder? Ich befasse mich eben gerne mit Buchinhalten, ob mit guten oder weniger guten.


    Wertungen persönlicher Art gebe ich hier nicht ab. Anders herum bin ich mir grade nicht so sicher :pille

  • [quote]Original von Lucy1987
    Das ist auch ein Grund, warum ich mir diesen Mann optisch nicht vorstellen kann. Einmal wird er in Jeans mit braunem Poloshirt beschrieben, aber wie sieht er ansonsten aus?


    So sieht er unter anderem aus:


    Seine großen blauen Augen, mit denen er sie neugierig musterte, beim Lachen bildeten sich in beiden Wangen jungenhafte Grübchen, ständig fiel ihm eine dicke Strähne seines vollen Haars in die Stirn, die er sich wieder und wieder aus dem Gesicht pustete, und selbst auf seiner Stupsnase entdeckte sie mehrere große Sommersprossen und dann noch eine direkt links über seinen vollen Lippen.


  • Nein, natürlich soll hier auch Kritik geäußert werden und niemand soll sich überwinden müssen! Ich (Miriam) wollte Pinky auch nicht auf die Füße treten, aber wer z. B. als Kritik äußert, wir wären "stilistisch nicht konsequent" gewesen, muss sich auch die Gegenfrage gefallen lassen, was genau er damit eigentlich meint. Das nur mal eben so zu behaupten - das empfinde ich eben als ein wenig gedankenlos dahingeschnoddert. Wir nehmen uns hier ja auch sehr viel Zeit!


    Und natürlich finde ich es ein wenig doof, dass Pinky erst schreibt, dass sie nicht weiterlesen will und das Buch weitergibt - was völlig okay ist - aber dann kommen solche Texte von ihr. Ja, wat denn nu?

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    ...
    Dann trifft man sich sogar bei ihm im Ort und er trifft sie hemmungslos am Flughafen, ohne schlechtem Gewissen, ohne die Sorge, dass sie gesehen werden können. Soll ja vorkommen, dass man im Ort, wo man wohnt, Bekannte hat, die einen mit dieser Unbekannten sehen könnten. Das wirkt unrealistisch.


    Darüber habe ich auch nachgedacht und im Atlas nachgeschlagen. Die Entfernung zwischen Freiburg und Basel beträgt ungefähr 70km. Bei meinem Fahrtempo ca. eine Stunde mit dem Auto. :grin
    Recht unwahrscheinlich, dass Philipp entdeckt würde, aber nicht unmöglich. Ich vermute, das Restrisiko nimmt er in Kauf. Die Sehnsucht nach Miriam ist größer.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin


  • Also, dann nehme ich mir gern die Zeit:


    1. Philipp und Miriam reden nicht miteinander? Doch, das tun sie. Aber natürlich kommunizieren sie auch viel übers Internet, denn sie leben mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt.


    2. Keine schönen Worte, keine schönen Beschreibungen. Hm, nenn mal ein Beispiel. Ich persönlich denke, dass wir GERADE viele schöne Beschreibungen mit schönen Worten haben.


    3. November, April etc.: Es gibt in der Literatur den schönen Begriff von "Show, don't tell" - also "zeigen, nicht behaupten". Darunter versteht man, dass man eingängige Bilder findet, die sich beim Lesen sofort im Kopf ausbreiten. Alles erklären und breitlabern ist genau genommen schlechtes Handwerk.


    4. Zu dem Skype-Protokoll kann ich nichts sagen, wenn Du das so empfunden hast, ist es so. Das ist eindeutig Geschmackssache.


    5. Das mit den Schriften zur erkennbaren Abgrenzung, wer gerade schreibt, habe viele als hilfreich empfunden. Wenn es Dich verwirrt hat, ist das natürlich doof!


    6. Was Du mit abgehackten Sätzen meinst, verstehe ich gerade nicht. Meinst Du die wörtliche Rede? So sprechen wir eben, die wenigsten unterhalten sich in Schriftsprache. Sowas wirkt schnell gestelzt und unecht.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Darüber habe ich auch nachgedacht und im Atlas nachgeschlagen. Die Entfernung zwischen Freiburg und Basel beträgt ungefähr 70km. Bei meinem Fahrtempo ca. eine Stunde mit dem Auto. :grin
    Recht unwahrscheinlich, dass Philipp entdeckt würde, aber nicht unmöglich. Ich vermute, das Restrisiko nimmt er in Kauf. Die Sehnsucht nach Miriam ist größer.


    Ich denke, da ist jeder anders. Der eine ist schon fast paranoid und vermutet hinter jedem Busch den KGB - der andere nimmt es lockerer. Und, nicht vergessen: Autoren sind keine Filmstars, die meisten Menschen würden nicht einmal ihren Lieblingsschriftsteller erkennen, wenn er oder sie vor ihnen steht.

  • Zitat

    Alles erklären und breitlabern ist genau genommen schlechtes Handwerk.


    Na gut, dann stehe ich halt auf schlechtes Handwerk...


    Zitat

    1. Philipp und Miriam reden nicht miteinander? Doch, das tun sie. Aber natürlich kommunizieren sie auch viel übers Internet, denn sie leben mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt.


    sie reden wenig persönlich miteinander... und wenn sie es tun, erfährt der Leser leider überhaupt nicht über was sie reden. Oder ich bin zu doof dazu. Ich habe gelesen, dass sie sich ständig darüber unterhalten wieviel Sinn es hat so eine Beziehung zu führen, was sie sich wünscht, was er nicht will... aber über die Beweggründe eben nicht, darüber reden sie nicht oder es bleibt geheim. Mir zumindest verschlossen.... ich finde es nett, dass euch das leid tut ;-)


    Zitat

    . Keine schönen Worte, keine schönen Beschreibungen. Hm, nenn mal ein Beispiel. Ich persönlich denke, dass wir GERADE viele schöne Beschreibungen mit schönen Worten haben


    Für mich sind es schöne Worthülsen gewesen, eine nette Verpackung schöner Worte ohne Inhalt. Ich kam mir vor wie ein Kind, dass erwartungsvoll ein Geschenk auspacken will und es ist nichts drin in der schönen Schachtel... So kann ich es vielleicht am ehesten erklären, wie ich mich gefühlt habe dabei.


    Zitat

    Das mit den Schriften zur erkennbaren Abgrenzung, wer gerade schreibt, habe viele als hilfreich empfunden. Wenn es Dich verwirrt hat, ist das natürlich doof


    Ich habe geschrieben, dass ich es nicht konsequent fand, nicht, dass es mich verwirrt hat. Gelernt habe ich jetzt aber wenigstens was stilistisch und was Formal ist, danke (das ist ernst gemeint). Ich bin ja auch nicht der Profi.


    Zitat

    Und natürlich finde ich es ein wenig doof, dass Pinky erst schreibt, dass sie nicht weiterlesen will und das Buch weitergibt - was völlig okay ist - aber dann kommen solche Texte von ihr. Ja, wat denn nu?


    Ich gebe das Buch weiter, ich habe es dennoch gelesen, weil ich hier ein Buch zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich sehe es als höflich an, wenn ich mich damit zumindest befasse. Ich habe es gelesen, auch wenn ich es normal für mich höchstwahrscheinlich abgebrochen hätte. Ich bin ein realer Mensch mit realen Emotionen... in mir ist halt manchmal April :lache

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    Original von pinky75
    sie reden wenig persönlich miteinander... und wenn sie es tun, erfährt der Leser leider überhaupt nicht über was sie reden. Oder ich bin zu doof dazu. Ich habe gelesen, dass sie sich ständig darüber unterhalten wieviel Sinn es hat so eine Beziehung zu führen, was sie sich wünscht, was er nicht will... aber über die Beweggründe eben nicht, darüber reden sie nicht oder es bleibt geheim. Mir zumindest verschlossen....


    Pinky, das habe ich genauso empfunden wie Du. Deshalb hatte ich auch Probleme, mir Miriam und Philipp als große Liebe, als Seelenverwandte vorzustellen. Das blieb für mich als Zuschauer von außen alles sehr an der Oberfläche, peinliche Redepausen inklusive.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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    Pinky, das habe ich genauso empfunden wie Du. Deshalb hatte ich auch Probleme, mir Miriam und Philipp als große Liebe, als Seelenverwandte vorzustellen. Das blieb für mich als Zuschauer von außen alles sehr an der Oberfläche, peinliche Redepausen inklusive.


    ich freu mich grad so, dass ich nicht alleine so verquert und unzulänglich bin... :knuddel1