'Warte auf mich' - Seiten 086 - 154

  • Der zweite Abschnitt hat mir besser gefallen. Besonders das Hin-und Her, das Abwägen zwischen dem Genuss des Augenblicks und der Trauer um eine Zukunft.



    Zitat

    Original von Brummi
    ...
    Und was mir wirklich fehlt, ist die Seite der Ehefrau - sie wird irgendwie ab und zu mal erwähnt, damit die Liebe zwischen den beiden Hauptfiguren nicht funktionieren kann, aber dabei bleibt es. Wo Philipp doch absolut nichts von Trennung wissen will, verschwendet er aber kaum einen Gedanken an sie.


    Das finde ich stimmig. Die Ehefrau hat ihren Raum woanders. Diese Erzählung gehört du den beiden, so empfinde ich das. Aus Philipps Sicht geht es auch nicht um eine Entscheidung zwischen den beiden Frauen. Die eine Liebe hat mit der anderen nichts zu tun. Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt.


    Zitat

    Original von Sonne79
    ...
    Und bei Philipp habe ich mir lauter die Frage gestellt: Bleibt er wirklich so hartnäckig oder sagt er es doch irgendwann seiner Frau?


    Ich hoffe doch nicht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, haben Philipp und seine Frau ein Abkommen geschlossen, dass jeder dem anderen Affären zusteht, aber davon nichts wissen will, um sich vor Verletzungen zu schützen.
    Einzig die facebook-Posterei passt für mich da nicht hinein.


    Zitat

    Original von xania
    ...
    Myriams Teil gefällt mir am besten, manchmal habe ich das Gefühll als wäre Philipps Teil zu weiblich geschrieben. Vielleicht ist das, weil Liebesgeschichten meist aus der Sicht von Frauen geschrieben werden und die männliche Sicht deshalb eher ungewohnt ist.


    Das geht mir anders. Ich finde Philipps Teil gefühlsechter, er nimmt mich eher mit in die Erzählung hinein.


    Zitat

    Original von n8eulchen
    ...
    Und ich finde es egoistisch von Phillipp, dass er Miriam in die Rolle der Geliebten hineinzwingt. Er sollte sich entscheiden - oder sie in Ruhe lassen, wie sie es ja auch von ihm fordert. Für mich ist der Mann einfach nur egoistisch und sollte es durch seine Lebenserfahrung ja besser wissen und handhaben können.


    Kann man das, jemanden in eine Rolle hineinzwingen? :gruebel Meiner Meinung nach nicht. Das Durcheinander in Miriams Gefühlswelt kommt deutlich rüber. Der Schritt, mit Philipp im Bett zu landen ist ein bewusster.
    Gerade die von dir angesprochene Lebenserfahrung führt ihn vielleicht gerade zu dieser Liebesbeziehung. Wenn nicht jetzt, wann dann? Mit 70 über verpasste Chancen nachdenken? Ich denke nicht, dass das besser ist.


    Zitat

    Original von n8eulchen
    ...
    Wenn sie eine so tolle Frau wäre und Phillipp sie so sehr lieben würde, dann hätte er mMn erst gar nichts mit Miriam angefangen.


    Das sehe ich anders. Die Liebe zu Miriam trifft Phillipp ja aus dem Nichts. Er ist nicht auf Brautschau, er sucht nicht nach einem schnellen One-Night-Stand, was alles Anzeichen wären, wenn er seine Frau nicht mehr lieben würde. Miriam schlägt in sein Leben ein wie ein Blitz, unerwartet. Aber sie nimmt der Liebe zu seiner Frau nichts weg, weil die beiden Lieben gar nicht vergleichbar sind.


    @ Miriam&Philipp: Ist "Süßkind" eine Anspielung auf den Autor?
    Mir ist aufgefallen, dass im kursiven Teil "du" oft klein geschrieben wird, auch am Satzanfang (z.B. auf S.82) Ist das Absicht? Und warum habt ihr euch dafür entschieden?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nein, Süßkind ist keine Anspielung auf den Autor :-)
    Und was die Kleinschreibung betrifft, hüstel, das ist ein Fehler - wird in der nächsten Auflage korrigiert! Überhaupt: Wenn Ihr Fehler findet, bitte PN an uns, was und wo genau, dann können wir das weitergeben.

  • Ich bin hin und her gerissen, wenn ich die Kommentare lese.
    Als Sommerlektüre finde ich das Buch gut. Es ist flüssig zu lesen und hat bei mir einen Sog entfaltet, sonst hätte ich nicht auf Anhieb beide Abschnitte gelesen.
    Dann aber habe ich Pause gemacht und einen Krimi dazwischen geschoben.
    Danach kam mir das ganze etwas oberflächlich vor, aber immer noch flüssig.
    Ich möchte das Buch gar nicht so tief auseinander nehmen. Finde es aber sehr interessant, wie die Beziehung bei anderen ankommt.
    Sicherlich kann man die Beziehung auf beiden Seiten kritisieren.
    Aber mir gefällt die Darstellung der Gefühlswelten der beiden. Wie sie eine Sucht füreinander entwickeln. Das finde ich wirklich gut beschrieben. Vielleicht ist es dieser Schreibstil auch der mich weiterlesen lässt.
    Auch wenn ich in der Realität und mit Vernunft betrachtet so eine Beziehung auch kritisieren würde, so wie hier geschehen.
    Mich unterhält das Buch gut bei dieser Sommerhitze auf dem Balkon.

  • Zitat

    Original von andersenbach
    Nein, Süßkind ist keine Anspielung auf den Autor :-)
    Und was die Kleinschreibung betrifft, hüstel, das ist ein Fehler - wird in der nächsten Auflage korrigiert! Überhaupt: Wenn Ihr Fehler findet, bitte PN an uns, was und wo genau, dann können wir das weitergeben.


    Mache ich, ich suche euch die Stellen morgen raus. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Eigentlich betrifft das mindestens die komplette erste Hälfte des Buches. Ich konnte mich des Eindrucks nicht verwehren, dass hier jemand zuerst "Du" großgeschrieben hatte und dann per Auto-Ersetzen alles in Kleinschreibung umgewandelt hat.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Zitat

    Original von Enchantress
    Eigentlich betrifft das mindestens die komplette erste Hälfte des Buches. Ich konnte mich des Eindrucks nicht verwehren, dass hier jemand zuerst "Du" großgeschrieben hatte und dann per Auto-Ersetzen alles in Kleinschreibung umgewandelt hat.


    Das dachte ich auch erst, aber dann war es so häufig, dass ich eine Absicht unterstellt habe.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich hab gestern Abend den zweiten Abschnitt in einem Rutsch durchgelesen und ich muss sagen, dass ich das Buch bis hier hin ziemlich stimmig finde.
    Dieses hin und her mit den beiden ist sehr passend beschrieben. Auf der einen Seite ist da die Verliebtheit der beiden, die auch einen älteren Mann wieder jünger werden lässt, aber auf der anderen Seite sind da so viele Dinge, die gegen eine Beziehung sprechen. Ein ganz großes "dagegen" ist natürlich Philipp´s Ehe, die auch von beiden immer wieder ins Spiel genommen wird. Ich finde es gut, dass er von Anfang an mit offenen Karten spielt und Miriam sagt, dass er seine Frau liebt und sie nie verlassen wird. So weiß sie genau auf was sie sich einlässt.
    Diese Beziehung ist eine dieser Beziehungen, in denen der Bauch und das Herz sich einen Dreck darum scheren was der Kopf und der Verstand sagen.
    Wer einmal selber in so einer Beziehung gesteckt hat, der kann verstehen wie es den beiden geht.


    Für mich ist das alles recht realitätsnah, auch wenn die Szene am Flughafen vielleicht etwas übertrieben war ;-) Mir persönlich wäre die Gefahr zu groß, dass jemand die beiden sieht und alles auffliegt. Aber da haben wir auch wieder den Kampf Herz vs. Verstand :grin

  • Ich bin gestern Abend auch noch mit dem zweiten Abschnitt fertig geworden.
    Nach wie vor fühle ich mich hin und her gerissen, ob mir das Buch gefällt.
    Es liest sich ja ganz gut weg. Aber dieses Hin und Her ist mir doch zeitweilig zu viel. Mal will Miriam, mal will sie nicht. Obwohl sie weiß, dass dieses Verhältnis ihr dauerhaft nicht gut tut, fällt sie immer wieder um. Und das Süßholzraspeln von Philipp ist manchmal auch zuviel des Guten.
    Im übrigen tut mir eigentlich nur Philipps Frau leid. wenn ich jemanden wirklich liebe, dann tue ich ihm doch nicht absichtlich weh, oder?

  • Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.
    An diesen Spruch musste ich bei diesem Abschnitt des öfteren denken. Ich finde das ganze emotionale Hinundher absolut glaubwürdig. Mir fehlen aber auch Philipps Gedanken zu seiner Ehefrau. Das er ab einem gewissen Stadium in seiner Beziehung zu Miriam nicht ins Grübeln kommt. Interessant finde ich auch, dass die innige Beziehung der beiden anscheinend größtenteils auf der körperlichen Anziehungskraft beruht. Zumindest macht es in diesem Abschnitt den Eindruck auf mich. Philipp hat in dieser Beziehung alle Trümpfe in der Hand und das stört mich irgendwie. Was ich auch nicht glaube ist, das dieser Aufruhr an seiner Frau spurlos vorüber geht. Die merkt doch bestimmt was....

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Was ich auch nicht glaube ist, das dieser Aufruhr an seiner Frau spurlos vorüber geht. Die merkt doch bestimmt was....


    Das dachte ich mir auch öfter. Spätestens, als Miriam bei ihm Zuhause angerufen und seine Frau sich gemeldet hat, dachte ich, die ganze Sache fliegt jetzt auf.

  • Zitat

    Original von Suzann
    Interessant finde ich auch, dass die innige Beziehung der beiden anscheinend größtenteils auf der körperlichen Anziehungskraft beruht.


    Ist das nicht meistens so, wenn man sich heimlich trifft? :lacheIch meine damit, dass, wenn man eine heimliche Liebe hat, scheint das Körperliche, diese Anziehungskraft doch immer intensiver ausgelegt zu sein. Das ist wahrscheinlich so, weil man zu Hause den Reiz nicht mehr spürt, und sich in- und auswendig kennt.
    Obwohl, die beiden haben trotzdem viel gemeinsam, und dieser intensive Mailkontakt etc. zeigt, dass sie auch außerhalb dessen auf einer Welle schwimmen.

  • Abschnitt2 hab ich grad beendet.


    Obwohl ich kein Freund vom Fremdgehen bin, kann ich die Gefühle der Beiden total nachvollziehen .
    Dieses Verliebtsein, was nicht darf, "Lieb und Leid", die Sehnsucht...
    Haben die Autoren gut hinbekommen, das man mitfühlt.


    Miriam und Philipp scheinen beide Gefühlsmenschen zu sein


    Mit meiner Vermutung zum 1. Abschnitt, dass Miriam sich ne Familie und Mann und Kinder wünscht und etwas depressiv ist weil das nich geklappt hat , lag ich ja anscheinend richtig :)

  • Zitat

    Original von Sonne79
    Hm. Bei mir ist das genaue Gegenteil der Fall. Ich finde, genau dieses Hin und Her macht es doch so spannend. Wobei ich während dem lesen schon mal dachte, was soll das denn jetzt? Habe mir aber permanent die Frage gestellt: Hält sie wirklich durch und bleibt distanziert? Oder wird sie wieder schwach.
    Und bei Philipp habe ich mir lauter die Frage gestellt: Bleibt er wirklich so hartnäckig oder sagt er es doch irgendwann seiner Frau?


    So seh ich das auch .
    Ich wünsche mir für Beide und auch für mich, dass sie richtig zusammenkommen, aber ich glaube nicht daran....
    Dafür haben beide doch ein zu schlechtes Gewissen...

  • Zitat

    Original von Minusch


    Ist das nicht meistens so, wenn man sich heimlich trifft? :lacheIch meine damit, dass, wenn man eine heimliche Liebe hat, scheint das Körperliche, diese Anziehungskraft doch immer intensiver ausgelegt zu sein. Das ist wahrscheinlich so, weil man zu Hause den Reiz nicht mehr spürt, und sich in- und auswendig kennt.
    Obwohl, die beiden haben trotzdem viel gemeinsam, und dieser intensive Mailkontakt etc. zeigt, dass sie auch außerhalb dessen auf einer Welle schwimmen.


    Nicht nur wenn man sich heimlich trifft, auch wenn man sich zB nicht so oft sieht weil man in einer Fernbeziehung lebt :Unschuld


    Aber auch hier : wenn man das mal reinbiologisch betrachtet, warum zwei Menschen sich sexuell anziehend finden (genetische Vielfalt, Geruch, Körpergestalt) ist es durchaus nachvollziehbar, warum die Zwei im Bett landen.

  • Zitat

    Original von piper1981
    Aber auch hier : wenn man das mal reinbiologisch betrachtet, warum zwei Menschen sich sexuell anziehend finden (genetische Vielfalt, Geruch, Körpergestalt) ist es durchaus nachvollziehbar, warum die Zwei im Bett landen.


    Da fällt mir die eine Szene ziemlich am Anfang ein: "Herr Andersen, Sie haben transpiriert. Wollen Sie nicht duschen?" :lache