'Warte auf mich' - Seiten 155 - 225

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    Original von Enchantress
    Ich hab auch mich auch mehr als einmal dabei ertappt, dass ich mit den Augen gerollt habe. Das ewige "Mirchen" hier, "Süßkind" da geht mir gepflegt auf den Keks. Und Philipp wird und wird mir einfach nicht sympathischer. :-(


    Mir wird Miriam zum Glück immer sympathischer. Es schimmern doch die anfangs von mir erwarteten rotzfrechen und ein wenig unberechenbaren Züge durch, die sie interessant machen.


    Zitat

    Original von Enchantress
    ...
    Und was ich eigentlich immer herauslese: Diese Liebe ist einfach nicht alltagstauglich. Sobald die beiden mit der Realität außerhalb ihres Bettchens (um im Sprachstil zu bleiben) konfrontiert werden, fangen sie an zu rudern, zu fremdeln, wissen gar nicht mehr, was sie miteinander reden sollen. :gruebel Die große Liebe, die einzig wahre, alles in den Schatten stellende sieht für mich anders aus.


    Das "Fremdeln" kann ich mir gut vorstellen. Wenn du dich in jemanden schlagartig verliebst und du weißt genau, dass die Momente des Zusammensein sehr gezählt sind, dann lähmen einen die realen Augenblicke. Das ist ein Hin-und Her zwischen dem Zwang, jede Sekunde auskosten zu "müssen" und immer der Trauer im Kopf, dass es gleich wieder vorbei ist.


    Zitat

    Original von Enchantress
    ...
    Philipp pickt sich hier die Rosinen raus - das Bekannte, Sichere, den Alltag, die Familie bei seiner Frau, das Neue, Aufregende, das Kribbelnde, die Erotik, den Sex bei Miriam. Damit erfüllt er in meinen Augen leider - wie ich schon befürchtet hatte - jedes sich aufdrängende Klischee eines Mannes in der Midlife-Crisis. Miriam wirkt mir bei der ganzen Geschichte etwas zu naiv, auch wenn ich ihr Gefühlswirrwarr gut nachvollziehen kann. Aber sie muss doch merken, dass das, was Philipp ihr zu bieten hat, weniger ist als sie verdient!


    Wieder breche ich eine Lanze für Philipp. Er hat von Anfang an mit offenen und sehr ehrlichen Karten gespielt, das bemerkt selbst Miriam. Ich finde es richtig, dass er seine Gefühle lebt. Er wirkt auf mich überhaupt nicht wie ein Mann in der Midlife-Crisis. Den stelle ich mir pumpend und schwitzend im Fitness-Studio vor, sich einen Sportwagen kaufend, seinen Job kündigen und mit dem Boot nach Sonstwohin fahren oder mit seinen Kumpels Zelten gehen und mit einem Bandscheibenvorfall zurückkehren. Philipp wirkt auf mich einfach nur verliebt und ziemlich alterslos. Nur diese Verniedlichungen reißen mich aus diesem Lesegefühl heraus. In diesen Momenten kippt die Beziehung für mich in eine Vater-Tochter-Beziehung.


    Miriams Reaktion auf das Fernseh-Interview kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber sie passt zu der Figur. Da war dann ein überraschender Gewittersturm mit Hagelkörnern in ihr. Apriliger geht es nicht.


    Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi
    ...


    Da habe ich auch mit dem Kopf geschüttelt. Das war dann doch zu überzogen. Das merkt man doch, dass KEIN Wasser in der Wanne ist.


    :gruebel In einem Liebesrausch kann ich mir alles vorstellen. Das ist ja das tolle und süchtigmachende und berauschende an der Liebe. Und der Grund, alle Vernunft über Bord zu werfen und sich in den reißenden Fluss zu stürzen, keine Ahnung habend, wo man am Ende landet.


    Zitat

    Original von andersenbach



    Hier schreibt Philipp: Da immer wieder die Frage auftaucht, was real ist und was erfunden, verrate ich hier ein Geheimnis: Die Badewannenszene ist real. Und seitdem weiß ich: Wer noch nie in einer trockenen Badewanne mit seiner / seinem Geliebten saß, ohne zu merken, dass gar kein Wasser eingelaufen ist, der war noch nicht wirklich verliebt.


    :write Habe ich jetzt erst gesehen. ;-)

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ähm, ich lasse mir garantiert nicht mein Verliebtsein absprechen, nur weil ich noch nie in einer trockenen Badewanne saß. :pille

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Ich glaub, es hängt nicht an der wasserlosen Wanne. Die scheint mir hier eher als Bild dafür zu dienen, dass man in diesem Zustand mitunter einige ziemlich verrückte Dinge anstellen kann. Muss aber nicht heißen, dass man die tun muss, sozusagen als Indiz für heftige Verliebtheit.

  • Bei verrückten Dingen bin ich eigentlich grundsätzlich in der ersten Reihe dabei. :lache


    Aber wie schon gesagt, für mich macht die große Liebe eher aus, dass man auch miteinander schwiegen kann, ohne dass peinliche Pausen entstehen als die Tatsache, dass man stundenlang in einer trockenen Wanne campt. :-)

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi



    Uhhh.........
    Mag ja sein, dass das real war. Aber dennoch denke ich, dass man "wirklich verliebt" /schwer verliebt /und auch jemanden von ganzem und aus tiefstem Herzen lieben kann und dennoch Wasser in die Wanne laufen lassen kann, bzw merkt, dass man auf dem trockenen sitzt. ;-) :wave


    :grin Das denke ich aber auch

  • Es geht ja ziemlich rund in dritten Teil. Die Reisen von hier nach dort.


    Wobei ich mich da eigentlich auch gefragt habe, was macht Philipps Frau die ganze Zeit, wenn er auf Reisen ist. Gibt es da nie eine Gelegenheit, dass sie ihn begleiten will. Und was ist mit den spontanen Treffen? Wird sie da nie misstrauisch?


    Als Miriam von dem Fernseher die Talkshow verfolgt, wird ihr ja so richtig vor Augen geführt, welchen Platz sie in Philipps Leben einnimmt. Ich kann auch Miriams Freundin verstehen, die ja die ganze Angelegenheit auf den Punkt bringt.


    Ich bin jetzt aber schon neugierig, wie die Geschichte ausgeht.

  • puh, bei diesem Abschnitt geht mir das ganze doch so langsam ziemlich auf den Keks. Auf der einen Seiten scheint diese ganze Heimlichtuerei ja ganz reizvoll, aber doch nicht mit 39 und 56.
    Philipp wird mir von Seite zu Seite immer unsympatischer, weil er sich, wie ja schon gesagt wurde, nur das Beste herauspickt. Auf der einen Seite hat er seine Frau und ihren sicheren Hafen, auf der anderen Seite dann Miriam mit ihrer Sturmflut. Dass beide Frauen die leittragenden sind, das scheint ihn gar nicht zu interessieren, für ihn ist nur wichtig was er will. Er will seine Frau nicht verlassen weil er sie liebt, aber er will auch Miriam nicht verlassen, weil er sie liebt. Was die beiden Frauen wollen, danach fragt er gar nicht.


    Und auch Miriam geht mir so langsam auf den Wecker. Sie ist eine Frau von fast vierzig (!) Jahren und lässt sich von einem Mann so behandeln und rumschubsen? Na mein Beileid.


    Ich möchte den beiden Autoren jetzt wirklich nur zu nahe treten, um Gottes willen, aber die beiden Charakter sind wirklich... naja ;)


    Vielleicht bin ich auch nur einfach zu spießig :lache


    Was mir bei sowas aber auch immer wieder durch den Kopf geht: Angenommen er trennt sich von seiner Frau und heiratet Miriam, wird er dann zufrieden sein oder wird er sich wieder ein Abenteuer suchen?

  • Zitat

    Original von saphiria:
    Wobei ich mich da eigentlich auch gefragt habe, was macht Philipps Frau die ganze Zeit, wenn er auf Reisen ist. Gibt es da nie eine Gelegenheit, dass sie ihn begleiten will. Und was ist mit den spontanen Treffen? Wird sie da nie misstrauisch?


    So Gedanken hatte ich auch zwischendurch.
    Mir hat Philipp auch etwas wenig an seine Frau gedacht, die er doch liebt. Kommen die Gedanken erst, wenn er wieder alleine ist, bei seiner Frau ist?




    Dann bin ich auch einfach zu spießig.
    Das mit dem sicheren Hafen und der Sturmflut hast du sehr gut ausgedrückt. es passt.


    Und was Miriam angeht, ich denke sie ist da kein Einzelfall und das Bild, welches von ihr im Roman gezeichnet wird, passt ja gut zu einem Bild einer Geliebten. In dem Fall sind die Damen etwas beratungsresistent und leiden im meisten Fall vor sich hin, um wenige Stunden des Glückes mit ihrem Geliebten zu erleben.
    Da machste nix. :rolleyes

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von AnjaR
    ...
    Was mir bei sowas aber auch immer wieder durch den Kopf geht: Angenommen er trennt sich von seiner Frau und heiratet Miriam, wird er dann zufrieden sein oder wird er sich wieder ein Abenteuer suchen?


    Er sucht doch gar kein Abenteuer, es findet ihn.


    @ Echantress: Jetzt bin ich aber neugierig, was du Verrücktes auf Lager hast. :lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Brummi
    Am Anfang dieses Abschnittes hätte ich das Buch wahrscheinlich abgebrochen, wenn ich nicht in dieser LR wäre... Die Szene in der Badewanne, in der sie angeblich 2-3 Stunden OHNE WASSER gesessen haben, OHNE ES ZU MERKEN, das war mich einfach zu viel des Guten!
    Da ich mit dem Roman eh nicht wirklich warm geworden bin bisher, habe ich beim Lesen dieser Szene gedacht - jetzt ist es gut... Aufhören bitte!


    ;-)


    Das fand ich auch etwas unglaubwürdig.
    Wer steigt denn in eine leere Badewanne?
    Dass man stundenlang drinsitzt obwohl das Wasser kalt -Ok , aber in eine leere Wanne einsteigen ?

  • Zitat

    Original von Minusch


    Hätte ich auch gedacht, aber dem wahr wohl bisher nicht so.


    Ich denke das könnte durchaus auch daran liegen , dass die Zwei ja ein Abkommen haben .
    Könnte mir schon vorstellen, dass die Frau das weiß, aber wg dem Abkommen erstmal einfach den Mund hält?
    Ihre Sicht kriegen wir ja nicht mit, solange sie nicht mit Philipp redet...
    und da er ja auch nich mit ihr redet, weiß sie vll nich wie verliebt er wirklich in die andere Frau ist und denkt es wäre alles wie immer....
    Bisher ist er ja auch immer zu ihr zurück gekehrt.

  • Zitat

    Original von piper1981
    Ich denke das könnte durchaus auch daran liegen , dass die Zwei ja ein Abkommen haben .
    Könnte mir schon vorstellen, dass die Frau das weiß, aber wg dem Abkommen erstmal einfach den Mund hält?
    Ihre Sicht kriegen wir ja nicht mit, solange sie nicht mit Philipp redet...
    und da er ja auch nich mit ihr redet, weiß sie vll nich wie verliebt er wirklich in die andere Frau ist und denkt es wäre alles wie immer.... Bisher ist er ja auch immer zu ihr zurück gekehrt.


    Möglich wäre es. Zumindest ist das mal ein Ansatz, den ich mir so denken könnte.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von piper1981
    Ich denke das könnte durchaus auch daran liegen , dass die Zwei ja ein Abkommen haben .
    Könnte mir schon vorstellen, dass die Frau das weiß, aber wg dem Abkommen erstmal einfach den Mund hält?
    Ihre Sicht kriegen wir ja nicht mit, solange sie nicht mit Philipp redet...
    und da er ja auch nich mit ihr redet, weiß sie vll nich wie verliebt er wirklich in die andere Frau ist und denkt es wäre alles wie immer....
    Bisher ist er ja auch immer zu ihr zurück gekehrt.


    Da magst du Recht haben, vielleicht wusste sie schon die ganze Zeit über etwas, und weil man über sie praktisch nichts erfuhr, kann man auch nicht sagen, ob es so war.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Er sucht doch gar kein Abenteuer, es findet ihn.


    Aber wenn er einmal Blut geleckt hat und der Alltag ihn dann mit Miriam wieder einholt, wer weiß

  • Zitat

    Original von Minusch


    Da magst du Recht haben, vielleicht wusste sie schon die ganze Zeit über etwas, und weil man über sie praktisch nichts erfuhr, kann man auch nicht sagen, ob es so war.


    Vielleicht kommt ja am Ende noch was von ihr: "Ist es vorbei?" oder iwie sowas.....

  • Zitat

    Original von piper1981


    Das fand ich auch etwas unglaubwürdig.
    Wer steigt denn in eine leere Badewanne?
    Dass man stundenlang drinsitzt obwohl das Wasser kalt -Ok , aber in eine leere Wanne einsteigen ?


    Also ich stelle mir das mal so vor:


    Man hat die Idee gemeinsam zu baden. Da man das vorher noch nie gemacht hat, steigt man zusammen in die noch trockene Wanne und testet, ob sie groß genug für vier Beine, vier Arme und das ganze andere Zeugs ist. (Hab ich übrigens selbst schon mal gemacht.) Dabei kommt man auf "andere" Gedanken und ist über einen längeren Zeitraum etwas abgelenkt von der Ursprungsidee. Danach wird gekuschelt, geredet und noch ein bisschen rumgeknutscht und irgendwann fällt einem dann ein, dass man ja eigentlich zusammen baden wollte...


    In meinen Augen ist diese Szene überhaupt nicht so abwegig und verrückt, wie es hier einige empfinden. Im Gegenteil, ich fand sie sehr aussagekräftig in der Botschaft, wie sehr die beiden miteinander "beschäftigt" sind. Im Rausch der Hormone. Ist doch bekannt, dass da manch andere Hirnregionen ihren Betrieb auf Sparflamme stellen ;-) :lache

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."