ZitatOriginal von Enchantress
Ich hab auch mich auch mehr als einmal dabei ertappt, dass ich mit den Augen gerollt habe. Das ewige "Mirchen" hier, "Süßkind" da geht mir gepflegt auf den Keks. Und Philipp wird und wird mir einfach nicht sympathischer.
Mir wird Miriam zum Glück immer sympathischer. Es schimmern doch die anfangs von mir erwarteten rotzfrechen und ein wenig unberechenbaren Züge durch, die sie interessant machen.
ZitatOriginal von Enchantress
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Und was ich eigentlich immer herauslese: Diese Liebe ist einfach nicht alltagstauglich. Sobald die beiden mit der Realität außerhalb ihres Bettchens (um im Sprachstil zu bleiben) konfrontiert werden, fangen sie an zu rudern, zu fremdeln, wissen gar nicht mehr, was sie miteinander reden sollen. Die große Liebe, die einzig wahre, alles in den Schatten stellende sieht für mich anders aus.
Das "Fremdeln" kann ich mir gut vorstellen. Wenn du dich in jemanden schlagartig verliebst und du weißt genau, dass die Momente des Zusammensein sehr gezählt sind, dann lähmen einen die realen Augenblicke. Das ist ein Hin-und Her zwischen dem Zwang, jede Sekunde auskosten zu "müssen" und immer der Trauer im Kopf, dass es gleich wieder vorbei ist.
ZitatOriginal von Enchantress
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Philipp pickt sich hier die Rosinen raus - das Bekannte, Sichere, den Alltag, die Familie bei seiner Frau, das Neue, Aufregende, das Kribbelnde, die Erotik, den Sex bei Miriam. Damit erfüllt er in meinen Augen leider - wie ich schon befürchtet hatte - jedes sich aufdrängende Klischee eines Mannes in der Midlife-Crisis. Miriam wirkt mir bei der ganzen Geschichte etwas zu naiv, auch wenn ich ihr Gefühlswirrwarr gut nachvollziehen kann. Aber sie muss doch merken, dass das, was Philipp ihr zu bieten hat, weniger ist als sie verdient!
Wieder breche ich eine Lanze für Philipp. Er hat von Anfang an mit offenen und sehr ehrlichen Karten gespielt, das bemerkt selbst Miriam. Ich finde es richtig, dass er seine Gefühle lebt. Er wirkt auf mich überhaupt nicht wie ein Mann in der Midlife-Crisis. Den stelle ich mir pumpend und schwitzend im Fitness-Studio vor, sich einen Sportwagen kaufend, seinen Job kündigen und mit dem Boot nach Sonstwohin fahren oder mit seinen Kumpels Zelten gehen und mit einem Bandscheibenvorfall zurückkehren. Philipp wirkt auf mich einfach nur verliebt und ziemlich alterslos. Nur diese Verniedlichungen reißen mich aus diesem Lesegefühl heraus. In diesen Momenten kippt die Beziehung für mich in eine Vater-Tochter-Beziehung.
Miriams Reaktion auf das Fernseh-Interview kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber sie passt zu der Figur. Da war dann ein überraschender Gewittersturm mit Hagelkörnern in ihr. Apriliger geht es nicht.
ZitatOriginal von Teufelchen_Yvi
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Da habe ich auch mit dem Kopf geschüttelt. Das war dann doch zu überzogen. Das merkt man doch, dass KEIN Wasser in der Wanne ist.
In einem Liebesrausch kann ich mir alles vorstellen. Das ist ja das tolle und süchtigmachende und berauschende an der Liebe. Und der Grund, alle Vernunft über Bord zu werfen und sich in den reißenden Fluss zu stürzen, keine Ahnung habend, wo man am Ende landet.
ZitatOriginal von andersenbach
Hier schreibt Philipp: Da immer wieder die Frage auftaucht, was real ist und was erfunden, verrate ich hier ein Geheimnis: Die Badewannenszene ist real. Und seitdem weiß ich: Wer noch nie in einer trockenen Badewanne mit seiner / seinem Geliebten saß, ohne zu merken, dass gar kein Wasser eingelaufen ist, der war noch nicht wirklich verliebt.
Habe ich jetzt erst gesehen.