'Warte auf mich' - Seiten 226 - Ende

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    Original von xania
    Minusch : Irgendetwas hätte nicht so glattlaufen sollen. Miriam hätte nicht schwanger werden sollen, die Ehefrau hätte Philipp rausschmeissen können, oder das Häuschen in Irland mit dem verständnisvollen Ehemann wäre eine stickige, kleine Wohnung mit biersaufendem Faulpelz, den Miriam nur genommen hat, um nicht einsam zu sein. Einzel waren diese Ereignisse alle nicht so unrealistisch, aber dass alles so perfekt geklappt hat, das hat mich gestört.


    Das wäre auch eine Variante gewesen, mehr Richtung Drama. Gut, dass Miriam dennoch einen netten Mann erwischt hat, aber du hast recht: Das Leben geht oft solche Wege.


    Ich hatte mir schon gedacht, dass Miriam & Philipp am Ende nicht zusammenkommen würden, frage mich aber, ob sie in der Realität auch so glücklich gewesen wären?
    Vielleicht war der Abstand, der diese immerwährende Wiedersehensfreude neu aufleben ließ, das Zünglein an der Waage? Und sicher wäre der Alltag über sie niedergebrochen, irgendwann, wäre gar nicht zu vermeiden gewesen.

  • Ich habe gestern das Buch beendet, und ich bin froh. Wäre es noch weiter gegangen, hätte ich wahrscheinlich doch abgebrochen.


    Miriam trennt sich also von Philipp, angeblich weil sie wieder mit ihrem Exfreund zusammen ist. Sehr unwahrscheinlich. Und Philipp gibt dieses Mal Ruhe, obwohl er sonst Miriams Wünsche diesbezüglich so gar nicht respektiert hat? Noch unwahrscheinlicher.
    Dann die plötzliche Schwangerschaft, obwohl man ihr ja gesagt hat, dass die Chancen, ein Kind zu bekommen, mehr als schlecht stehen. Aber gut, so was kann passieren. Dann aber noch der neue, verständnisvolle Ehemann von Miriam, der alles so hinnimmt, Philipps Ehefrau, die auch alles so hinnimmt und nur möchte, dass das Buch ein Ende findet. Mir war das alles zuviel des Guten und zuviel heile Welt am Ende.


    Schade eigentlich, ich hatte mir von diesem Buch mehr versprochen.

  • :gruebel Ich habe das Ende nicht als heile Welt empfunden.
    Als Philipp Abschied nimmt und den Gartenweg entlamg geht, musste ich das erste Mal beim Lesen schlucken. In diesem Gang lag die ganze Schwere der Liebe, die er hinter sich lässt. Miriams und die seines Sohnes.


    Und auch Miriams Brief, der aus dem Lesungsmanuskript rausfällt, zeigt, das er Miriams große Liebe war, nach der sie keine Sprache mehr findet, um zu schreiben. Mich hat des Ende eher melancholisch gestimmt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • So , ich habe das Buch auch grade beendet.


    Für mich war das alles überhaupt nicht überraschend.
    Hat schon son bischen was von hollywoodfilm- das mein ich nicht negativ, sondern ist nur eine neutrale Betrachtung.


    Etwas gewundert hab ich mich über das Verhalten seiner Frau, vll hab ich aber auch einfach nur was falsch verstanden : Er bringt das Buch "Himmelsfahrten" raus. Ein Buch das sich von seinen bisherigen Büchern total abhebt, macht man sich da als Frau nich schon Gedanken?? und nich erst wenn man zufällig ein anderes dazu passendes Manuskript findet ?
    Dass sie trotzdem bei ihm bleiben will, kann ich dagegen verstehen. Immerhin sind sie 30 Jahre verheiratet, das schmeißt man nich einfach weg, vor allem nich wenn man ja eigentlich schon so ein Abkommen hat, das Fehltritte erlaubt sind.


    Insgesamt hat mich das Buch auch ganz gut unterhalten .
    Mit dem Verhalten der Protagonisten kann ich mich zwar gar nicht identifizieren, aber Menschen sind ja nunmal verschieden...

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    Original von Idgie
    Der Grund warum Miriam Philipp verlassen hat, hat mich alles andere als überrascht. Die Erklärung, ihr Exfreund sei der Grund, ist so was von fadenscheinig, dass mich wundert, dass Philipp das so einfach schluckt und sich diese Kröte unterschieben lässt.


    Das fand ich ebenfalls total unglaubhaft. Miriam hat schließlich schon mehrfach versucht, Philipp auf Abstand zu halten. Und immer wieder hat er sich mit einer Penetranz aufgedrängt, gegen die sie machtlos war. Plötzlich hält er sich zurück? Sehr unwahrscheinlich.

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    Original von Enchantress
    Die Liebesgeschichte hat mich nicht überzeugt. Alles zu süß, beinahe klebrig, zuviel -chens, zuviel Süßkind, zuviel mädchenhafte Träumerei. Ich kann mich hier des Eindrucks nicht verwehren, dass der Roman nicht von zwei Personen geschrieben wurde, sondern lediglich von einer und zwar von einer Frau. Dieser beinahe krampfhafte Versuch mit Süßholzraspelei davon abzulenken, dass Philipp nichts weiter als ein Mann ist, der das Abenteuer sucht und es nach außen hin als große Liebe bezeichnet, das klingt für mich doch so typisch weiblich. Als Geliebte macht man sich immer gerne vor, dass der Mann einen doch soooo sehr liebt. Nunja, würde er das tun, würde er seine Frau verlassen, nech? ;-)


    Ich gehe mit dir d'accord, Enchantress.
    Eine Liebesroman war das für mich nicht. Die Protagonisten haben mich emotional nicht eingefangen. Die häufige Verwendung der Verkleinerungsform empfand ich grässlich.
    Und auch nach Abschluss des Buches bin ich davon überzeugt, dass dies das Werk einer einzigen Autorin ist und das Tamtam mit den Pseudonymen ein geschickt gedachter Marketinggag, der für mich nicht funktioniert hat. Eher im Gegenteil.

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    Original von Rosha


    Das fand ich ebenfalls total unglaubhaft. Miriam hat schließlich schon mehrfach versucht, Philipp auf Abstand zu halten. Und immer wieder hat er sich mit einer Penetranz aufgedrängt, gegen die sie machtlos war. Plötzlich hält er sich zurück? Sehr unwahrscheinlich.


    Dieses Mal bricht Miriam alle Kontaktmöglichkeiten ab. Sie meldet ihre Festnetznummer ab, sie löscht ihre Accounts, zieht ins Ausland. Philipp konnte sie nicht mehr erreichen.
    Außerdem habe ich dieses letzte Wegbleiben beim Lesen als wirklichen Schlusspunkt empfunden.
    Außgerechnet zu diesem Konzert kommt sie nicht, obwohl es eigentlich ihre Idee war. Dann nach alldem, was Philipp in letzter Zeit durchgemacht hat, musste es schon etwas sehr Gravierendes oder Endgültiges sein, um das Fehlen zu rechtfertigen. Den Ex habe ich ihr allerdings auch nicht abgenommen. Und ihre Entscheidung, Philipp ihre Schnwangerschaft vorzuenthalten, finde ich die einzige moralisch bedenkliche im Buch.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Rosha


    Das fand ich ebenfalls total unglaubhaft. Miriam hat schließlich schon mehrfach versucht, Philipp auf Abstand zu halten. Und immer wieder hat er sich mit einer Penetranz aufgedrängt, gegen die sie machtlos war. Plötzlich hält er sich zurück? Sehr unwahrscheinlich.


    Naja, versucht hat er es ja.
    Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass er diesmal iwie wusste dass es keinen Sinn mehr hat und vll nach dem ganzen Stress bei seiner Mutter und der Szene dort mit seiner Frau, auch selber gar nicht mehr so richtig wollte?
    Dass Miriam nicht zu dem wichtigen Konzert kommt, war in meinen Augen doch schon recht deutlich.....

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    Original von pinky75
    Na, schlussendlich hatte "Mirchen-Tierchen" mit den Huskyaugen ja das, was es haben wollte :chen


    Warum dann den alten Dattergreis informieren :rolleyes


    Ok, du magst das Buch nicht, das dürfte inzwischen auch der allerletzte user in diesem Thread verstanden haben. Das ist ja auch ok, aber der Tattergreis ist über. Wirklich.

  • Ok ich nehme den Tattergreis zurück....



    Mir sitzt der Schalk des Aprils so im Nacken, sorry Philipp.


    Also den Vergleich mit dem April und November-Empfinden / Verhalten finde ich wirklich sehr gut. Das wollte ich nicht vorenthalten. Das hat mir echt gefallen.

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    Original von Idgie


    Ok, du magst das Buch nicht, das dürfte inzwischen auch der allerletzte user in diesem Thread verstanden haben. Das ist ja auch ok, aber der Tattergreis ist über. Wirklich.


    Hm, ja, das mit dem "Tattergreis" sind eben so die Kommentare, die verletzten und die wir als "respektlos" bzw. unsachlich empfinden. Vielleicht ist es damit am besten erklärt?


    Aber zur Sache: Miriam sagt ihm nichts von der Schwangerschaft, weil sie ja weiß, dass er auf keinen Fall ein Kind möchte - und dass er sich in einer schwierigen Situation befindet. Nicht nur mit seiner Frau, sondern jetzt auch noch mit den Problemen, die durch die Krankheit seiner Mutter auf ihn zukommen. Aber da Miriam klar ist, dass Philipp sich nie aus der Verantwortung ziehen würde, wenn er es wüsste, behält sie es für sich - um nicht alles noch komplizierter zu machen um ihm nicht etwas aufzudrängen, was er gar nicht will. Egoistisch? Finde ich nicht!


    Und was das Baby betrifft: Gibt es etwas schöneres als ein Kind, das unbedingt gewollt wird? Ein Wunschkind, im wahrsten Sinne des Wortes? Ich glaube nicht.

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    Hm, ja, das mit dem "Tattergreis" sind eben so die Kommentare, die verletzten und die wir als "respektlos" bzw. unsachlich empfinden. Vielleicht ist es damit am besten erklärt?


    Auch hier wieder, ich urteile über mir fiktive Persönlichkeiten in einem Roman.


    Ich finde es so schwach, dass das hier nicht getrennt werden kann.... meine Güte

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    Und was das Baby betrifft: Gibt es etwas schöneres als ein Kind, das unbedingt gewollt wird? Ein Wunschkind, im wahrsten Sinne des Wortes? Ich glaube nicht


    Aber doch nicht wenn es nur einseitig gewollt wird, Philipp wollte es zum Schluss nicht mehr...


    sie sagte es ihm nicht.. das hinterlässt einen faden Beigeschmack bei mir. Dieses Buch könnten Jugendliche lesen, die dann auf komische Gedanken kommen. Auch wenn die Frau sich ein Kind wünscht gehört da m. E. immer noch ein Mann dazu, der die selben Wünsche hat. Das war hier nicht (eindeutig) gegeben.

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    Original von andersenbach



    Und was das Baby betrifft: Gibt es etwas schöneres als ein Kind, das unbedingt gewollt wird? Ein Wunschkind, im wahrsten Sinne des Wortes? Ich glaube nicht.


    Aus meiner Sicht war das Verhalten von Miriam in Ordnung.


    Wir sind ja schließlich im 21. Jahrhundert...Da sind alleinerziehende Mütter gar nich mal so selten...

  • Ja, aber du trennst doch hier auch nicht. Dir gefallen die Charaktere nicht und wie sie im Buch agieren, also ist der Stil des Buches schlecht. Auch irgendwie keine Trennung, oder? ;-)

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    Original von pinky75


    Auch hier wieder, ich urteile über mir fiktive Persönlichkeiten in einem Roman.


    Ich finde es so schwach, dass das hier nicht getrennt werden kann.... meine Güte


    Quatsch! Jeder Journalist, der so unsachlich schreiben würde, würde nicht gedruckt!

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    Ja, aber du trennst doch hier auch nicht. Dir gefallen die Charaktere nicht und wie sie im Buch agieren, also ist der Stil des Buches schlecht. Auch irgendwie keine Trennung, oder?


    Ich trenne zwischen fiktiven und erfundenen Personen...


    wüsste ich, dass das die Autoren sind, die das wirklich erlebt haben würde ich vielleicht anders reagieren. Aber da ich es nicht weiß denke ich nicht, dass ich hier persönlich verletzte....Hier geht es um ein Buch mit Protagonisten... was sollte ich denn sonst bewerten, den Satzbau und die Kommasetzung???


    Im Übrigen stellt sich Philipp im Roman auch sooo alt dar mit seinen 56 Jahren... dass man meinen könnte, er zerfällt morgen zu Staub.... (das war ein Scherz).

  • Zum Baby:
    In diesem Fall fand ich das von Miriam sehr rücksichtsvoll, dieses Kind allein aufzuziehen, ohne Philipp etwas davon zu sagen. Das hätte ihn garantiert unter Zugzwang gesetzt und das wollte sie ihm nach der Nacht in Hagen sicher ersparen. Was hätte denn geschehen können? Wäre sie damit zurecht gekommen, wenn er sich dem Kind zuliebe von seiner Frau und seinen Prinzipien getrennt hätte. Der drohende Tod eines Elternteils ist eine so elementare Erfahrung; da wird man mit der eigenen Sterblichkeit und allen Konsequenzen ziemlich drastisch konfrontiert. In so einer Lebensphase mit einem (nicht geplanten) aber doch vielleicht geliebten Kind konfrontiert zu werden, "verrückt" ganz leicht ein paar Perspektiven. Vielleicht wollte Miriam so eine ferngesteuerte und damit möglicherweise nicht ehrliche Entscheidung für sich und das Kind einfach nicht haben.

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    Original von pinky75
    Ich trenne zwischen fiktiven und erfundenen Personen...


    Das war für mich bisher eigentlich kein Unterschied. :grin Sorry der musste jetzt sein.


    Ich bin zwar noch keine 56 aber extrem davon überzeugt, dass man dann nicht zu Staub zerfällt. Und ich bin fast ebenso sicher, dass du diesbezüglich bei fortschreitendem Lebensalter deine Einstellung auch noch änderst. (kein Scherz, durchaus ernst gemeint) ;-)