Der Ruf des Kuckucks [The Cuckoo’s Calling] - Robert Galbraith

  • Privatdetektiv Cormoran Strike ist am Ende einer langjährigen Beziehung angelangt und haust derzeit auf einer Campingliege in seinem Büro, als ihm die Personalagentur die Aushilfskraft Robin als Sekretärin vorbeischickt. Die kann er sich eigentlich gar nicht leisten, doch als ein neuer Kunde durch seine Bürotür schreitet, ist er schnell dankbar für ihre Anwesenheit und die Professionalität, die sie an den Tag legt.


    Er soll den Todesfall eines Topmodels untersuchen, der zur Zeit als Selbstmord deklariert wird. Anfänglich nicht sehr überzeugt stöbert Cormoran in deren Privatleben herum und rekonstruiert die letzten Tage vor ihrem Tod. Dabei fördert er jedoch Dinge zu Tage, die ihn an seiner vorherigen Einstellung zweifeln lassen und bald erkennt er, dass auch noch andere Menschen in Gefahr sind.


    Meine Meinung:


    Natürlich war ich sehr gespannt auf diesen für mich ersten Krimi aus der Feder von Joanne K. Rowling, die hier unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibt. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, so dass ich, wie ich denke, relativ vorbehaltlos, mit dem Roman beginnen konnte.


    Dieser steht und fällt meiner Meinung nach mit den beiden Hauptcharakteren Cormoran und Robin. Insbesondere Cormoran ist ein besonders vielschichtiger Charakter, den man ganz gewiss nicht einfach in irgendeine Schublade schubsen kann. Aufgewachsen bei einem drogensüchtigen Groupie hatte er bereits als Kind schon mehr Einblicke in das Leben bekommen, als so mancher Erwachsener in seiner ganzen Lebensspanne und seine Zeit in Afghanistan hat ihn nicht nur durch den Verlust eines Körperteils zusätzlich geprägt. Seine ausgeprägte Intelligenz hat ihm stets genützt, doch im Moment ist er an einem persönlichen Tiefpunkt angekommen.


    Es war gut zu verfolgen, wie sehr er innerlich zerrissen ist. Wie sein Wunsch, seine Liebesbeziehung wieder herzustellen mit dem Verstand rang, der ihm ganz klar signalisierte wie zerstörerisch diese Gefühle für ihn sind. Ich habe einen sehr klugen Mann kennengelernt, der sehr viel Stolz besitzt, selbstbewusst und reich an Erfahrung ist und, der auch eine sensible Seite hat, die in den Menschen lesen kann und kleine Gesten durchaus zu schätzen weiß.


    Auch Robin ist eine sehr ungewöhnliche Frau. Ihre Begegnung mit Cormoran rüttelt an ihrem vorherbstimmten 0815-Leben, an dem sie verstandesgelenkt festhalten will, während sie gleichzeitig in ihrem Aushilfsjob aufblüht. Sie ist beeindruckend feinfühlig, taktvoll und agiert stets mit besonderer Rücksichtnahme auf ihren aktuellen Chef, den sie zwischendurch immer mal wieder mit ihrem scharfen Verstand verblüffen kann.


    Die Spannung in diesem viele Seiten umfassenden Roman wird erst langsam aufgebaut. Die Ermittlungen sind sehr traditionell und beruhen auf vielen Befragungen, die inhaltlich etwas zu Lasten des Actionfaktors gehen, dafür aber den tollen Charakteren mehr Raum und mir als Leser die Möglichkeit geben, diese gerade in diesem ersten Band besser kennenzulernen. Erst auf den letzten 100 Seiten hatte die Spannung dann doch für mich die Grenze überschritten, die mich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen ließen.


    Fazit:


    Wer Kriminalromane liebt, die mit außergewöhnlichen Charakteren punkten, sollte unbedingt zu "Der Ruf des Kuckucks" greifen. Freunde actionreicher Handlung werden hier allerdings weniger glücklich. Ich für meinen Teil, fühlte mich von diesem ruhigen Kriminalroman rund um den interessanten Ermittler Cormoran Strike gut unterhalten und bin auf jeden Fall neugierig, ob die Autorin die Reihe fortführen wird.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • „Der Ruf des Kuckucks“ ist der Auftakt einer Krimiserie von Robert Galbraith – ein Pseudonym der Starautorin J. K. Rowling. Ich finde man kann Rowlings Schreibstil auch durchaus erkennen. Besonders die Namen der Personen haben mich hin und wieder an die Harry Potter-Bücher erinnert.


    Bei der Geschichte handelt es sich um einen ruhigen, klassischen Krimi mit sehr vielen Dialogen und ich habe eine ganze Weile gebraucht um das Buch durchzulesen, denn wirklich spannend ist es nicht. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und das Ermittlerduo hat ein großes Potential für weitere interessante Fälle, die ich bestimmt lesen werde.
    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkten.

  • Ein sanfter Krimi, den Frau Rowling hier unter Pseudonym verfasst hat. Ich hätte sie nie erkannt, wenn ich es nicht gewusst hätte.


    Das Kopfkino konnte sie genauso gut in Gang setzen wie bei Harry Potter. So bildhaft vermochte sie die Protagonisten zu beschreiben. Es war gut geschrieben, mir gefiel der Stil. Stellenweise hab ich schmunzelnd den Kopf in den Seiten gesteckt und mochte nicht aufhören mit dem Lesen.


    Dennoch zog es sich auch allerdings manchmal etwas. Da war mir Frau Rowling zu genau. Mit ein paar Seiten weniger wäre das Buch deshalb auch gut ausgekommen.


    Ich weiß nicht, ob ich das Buch jetzt unbedingt unter Krimi eingeordnet hätte. Zu diesem Genre gehört für mich ein wenig mehr ‚Action‘. Bei diesem Buch hier geht es gemächlicher zu.


    Überschwängliche Rezensionen zu diesem Werk kann ich nicht nachvollziehen. Es war ein gutes aber kein herausragendes Buch. Dazu kamen natürlich auch noch meine hohen Erwartungen aufgrund des Namens, weil mir HP sehr gut gefallen hat.
    Vergleichend würde ich sagen, dass HP mir sehr viel besser gefallen hat. Was möglicher weise am Thema selbst gelegen haben kann.
    Ich glaube nicht, dass ich Fortsetzungen lesen würde.

  • Hätte es in dieser Geschichte keine Leiche und einen Ermittler gegeben, würde man das Buch sicherlich nicht Krimi nennen. Aber das hat mich überhaupt nicht gestört, weil es sich so gut lesen ließ und wenn schon nicht spannend dann eben bestens erzählt war.
    Und genau das ist es ja, was J.K.Rowling auszeichnet - sie ist eine großartige Geschichtenerzählerin.
    Und so werden einem beim Lesen die Figuren auch gleich sympathisch, die Handlung ist nachvollziehbar und gut durchdacht.


    Und auch wenn Cormoran Strike ein sehr tatkräftiger Ermittler ist, habe ich mich beim Lesen ein bißchen an die guten alten Agatha Christie Bücher erinnert gefühlt. So wie er die Puzzleteile des Mordes an Lula Landry zusammengetragen und -gefügt hat, mußte ich immer an Miss Marple denken.


    Robin ist für mich die klassische ,Vorzimmerdame' auch wenn sie dafür noch sehr jung erscheint. Aber mit ihrer Effizienz und Tatkraft füllt sie genau da die Lücken, die sich für Strike während der Ermittlungen ergeben. Und sei es nur, wenn sie ihren Chef wieder aufrichten muß, damit er weiterarbeiten kann.


    Ich habe das Buch sehr gern gelesen, und bin gespannt auf die Fortsetzung!

  • Preis: 22,99 €
    Einband: Hardcover
    Originaltitel: The Cuckoo's Calling
    Seitenanzahl: 640
    Erscheinungsdatum: 30.11.2013
    Reihe: -
    Verlag: Blanvalet
    ISBN-10: 3764505109
    EAN: 978-3764505103



    Klappentext


    Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen.


    Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr …
    ((c) www.http://www.randomhouse.de/blanvalet/)



    Über den Autor


    Robert Galbraith ist das Pseudonym von J.K. Rowling, Autorin der Harry-Potter-Reihe und des Romans Ein plötzlicher Todesfall.
    ((c) http://www.randomhouse.de/blanvalet/)



    Inhalt


    Das Model Lula Landry stürzt sich in einer kalten Nacht von ihrem Balkon in den Tod. Alles sieht nach einem Selbstmord aus Verzweiflung aus, doch ihr Bruder John glaubt nicht daran. Daher beauftragt er den ruhmlosen Privatdetektiven Cormoran Stirke nach dem Mörder seiner Schwester zu suchen. Mit seiner neuen Aushilfe Robin, die ihm mehr als ungelegen kommt, macht sich Cormoran auf die Suche und gerät bald selbst in Gefahr....




    Eigene Meinung


    An dieses Buch bin ich mit einiger Skepsis herangegangen, da für mich persönlich ein bisschen zu viel Hype darum gemacht wurde. Es wäre interessant zu wissen, wie sich das Buch verkauft hätte, wenn nicht herausgekommen wäre, dass J.K. Rowling dahinter steckt.
    Wie man es von Frau Rowling gewohnt ist, hat sie eine Schwäche dafür Personen und Orte bis ins kleinste Detail zu beschreiben, aber genau das lieben viele ihrer Leser.
    Jede Person, und sei sie noch so unwichtig, hat von der Autorin seinen ganz eigenen Charakter bekommen, was die Geschichte nur noch interessanter macht.
    Cormoran Stirke (was für ein typischer Rowling-Name ;-)) ist ein Kriegsveteran und frisch gebackener Single. Im Laufe der Geschichte erschleicht er sich da Herz des Lesers, wohingegen seine Sekretärin Robin es schon am Anfang im Sturm erobert.
    Die Autorin hat das Geschick den Leser zu fesseln und durch diverse Auflockerungen wieder zu entspannen.
    Manchmal jedoch verpasst sie es, die Handlung wieder zu straffen, sodass sich ab und an die Seiten ziehen wie Kaugummi. Wenn sie dann aber die Kurve bekommen hat, fliegen sie Seiten nur so dahin.Das Cover finde ich sehr gelungen. Gezeigt wird eine typische düstere Straße, die sich durchaus in London befinden kann, und den Charakter des Buches sehr gut widerspiegelt.



    Fazit



    "Der Ruf des Kuckucks" ist der zweite Krimi von J.K. Rowling und für mich bei weitem besser als "Ein plötzlicher Todesfall". Die Charaktere sind gut durchdacht und wirken, genau wie die Schauplätze, durch Rowlings Art zu beschreiben sehr lebendig.
    Die klassische Ermittler-Arbeit steht hier wieder im Vordergrund, was man heute auch nicht mehr so häufig trifft.



    Empfehlung


    Freunde der klassischen Krimis werden begeistert sein. Auch Leser von "Ein plötzlicher Todesfall" sollten sich nicht abschrecken lassen, denn "Der Ruf des Kuckucks" ist besser - versprochen.
    Wer allerdings auf wilde Verfolgungsjagden und blutige Szenen steht, der sollte dieses Buch lieber da lassen, wo es ist.



    8 von 10 Punkten (4 von 5 Sternen)

  • Zitat

    Original von AnjaR
    Es wäre interessant zu wissen, wie sich das Buch verkauft hätte, wenn nicht herausgekommen wäre, dass J.K. Rowling dahinter steckt.


    Das Buch war ja schon ein Weilchen auf dem Markt bevor das Pseudonym gelueftet wurde. In der Zeit hat es einige sehr gute Rezensionen bekommen und einen kleinen Beachtungserfolg im Verkauf erzielt. Auch unsere Stadtbuecherei hier in Kanada hatte schon 4 Exemplare im Umlauf (inzwischen natuerlich noch ueber 100 mehr). Keine Frage, ohne den Namen haette es sich ganz sicherlich nicht in den gleichen Zahlen verkauft.


    Zitat

    Original von AnjaR
    "Der Ruf des Kuckucks" ist der zweite Krimi von J.K. Rowling und für mich bei weitem besser als "Ein plötzlicher Todesfall".


    Ich stimm mit dir ueberein, dass mir dieses Buch auch weitaus besser gefaellt als "Ein ploetzlicher Todesfall". Weiss aber nichts von einem frueheren Krimi. Wie heisst er denn? Eine Fortsetzung mit Cormoran und Robin ist wohl sicher, aber ansonsten weiss ich nichts von einem anderen Krimi.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich fasse mich kurz:


    Mir haben die Figuren dieses Kriminalromanes gut gefalllen, es gab einiges zu lachen und der Plot ist sehr gut konstruiert. Aber es ist nun einmal ein Krimi und zwar ein Krimi, in dem die Ermittlungen überbordend detailreich beschrieben werden - das geht auf Kosten der Spannung. Zu einem guten Krimi gehört Spannung, wenn diese fehlt, dann lese ich lieber einen Roman. In diesem Krimi nehmen die Ermittlungen den größten Teil des Raumes ein, gefühlte 80% vom Ganzen. Es ist leider so, dass ich mich gerade bei den Ermittlungen streckenweise gelangweilt habe, denn ich muss z.B. nicht wissen, ob Strikes Telefonat kurz unterbrochen wird, weil er unter einer Fußgängerbrücke entlanggeht, wenn diese Unterbrechung keine Folgen für den weiteren Verlauf der Ermittlungen hat. Meiner Meinung nach hätte die Autorin gut daran getan, die Ermittlungen erheblich zu straffen. Die Szenen um Robin und Strike hingegen sind klasse, so wie sie sind. Und deshalb werde ich es vielleicht wagen, einen Blick in die Fortsetzung zu werfen, wenn diese herauskommt, in der Hoffnung, dass J.K. Rowling in diesem den Spannungsbogen fester gespannt hat. Schließlich ist in anderen Reihen auch oft der erste Band nicht der Beste.
    Noch ein interessantes Detail sei angefügt: Der Prolog ist sehr kurz und sinnvoll, ja, sozusagen zielführend! Das erlebt man nicht oft.


    Von mir gibt es wegen der überlangen Ermittlungen 7/10 Eulenpunkten.

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und hatte insgesamt recht viel Freude damit. Wer einen klassischen Thriller oder einen vor Spannung knisternden Krimi erwartet, der wird jedoch von dem Buch sicher eher enttäuscht sein. Ich würde "Der Ruf des Kuckuck" als leicht humorige Krimierzählung einstufen. Robert Galbraith alias Joan K. Rowling hat ein Buch geschrieben, dass mich an einen Wimmelbildkrimi erinnert. In jeder beschriebenen Szenerie tauchen viele Hinweise zum Fall auf, die potenziell relevant sein können. Oder aber auch nicht. Hierüber wird man bis zum Ende des Buches im Großen und Ganzen im Unklaren gelassen, so dass bis zum Ende auch noch nicht klar ist, wie sich die Ereignisse tatsächlich abgespielt haben und sie zusammenhängen. Jede auftretende Person ist ebenso potenziell verdächtig.


    Getragen wird die Handlung durch die mir recht sympathischen Figuren Cormoran Strike als Ermittler und Robin als seine Sekretärin. Strike ist anfangs leicht tapsig, entwickelt sich dann jedoch zu einem guten Detektiv und Robin unterstützt ihn dabei tatkräftig und überrascht permanent mit ihren Fähigkeiten. Ein liebenswertes Ermittlerpäarchen.


    Von mir gibt es 8 Punkte und ich freue mich auf die Fortsetzung und den bereits angekündigten zweiten Band.

  • Als das Londoner Topmodel Lula Landry von ihrem Balkon stürzt und tot im Schnee liegend aufgefunden wird, geht die Polizei schnell von Selbstmord aus. Aber war es das tatsächlich oder wollte sich da jemand das doch beträchtliche Erbe unter den Nagel reissen ? Das soll Afghanistan-Veteran und Privatdetektiv Cormoran Strike zusammen mit seiner Aushilfssekretärin Robin herausfinden ...


    Aufgrund der lebhaft beschriebenen Personen und Handlungsorte - das kann Frau Rowling einfach unheimlich gut - war ich bei dieser Geschichte sofort gefangen obwohl sich zu Beginn eigentlich gar nicht so viel ereignet hat. Die beiden Hauptakteure Strike und Robin mochte ich von Anfang an und so fieberte ich sowohl mit ihren Ermittlungen als auch ihren kleinen und großen Kathastrophen im Privatleben - die vor allem bei Strike nicht zu kurz kamen mit.


    Die Handlung selbst steckte irgendwann in der Mitte des Buches zwischenzeitlich ein wenig fest und wurde mir aufgrund zahlreicher überdetaillierter Schilderungen zu stockend. Das gab sich im Verlauf aber bald wieder und zum Ende hin war ich wieder gefesselt.


    Gut gefallen hat mir auch das - für mich - völlig überraschende aber durchaus logische Ende der Geschichte sowohl die Tatsache dass einige Details auf eine Fortsetzung schliessen lassen.


    Vielen Dank auch nocheinmal an Wolke und den Verlag für die Ermöglichung der tollen Leserunde.

  • Auf dem Cover steht „Roman“, nicht Krimi und nicht Thriller. Insofern war zu erwarten, dass in dieser „Detektiv-Geschichte“ andere Schwerpunkte gesetzt werden, die ausgesprochene Krimi-Fans möglicherweise weniger ansprechen. Es ist ein Buch der leiseren Töne, insgesamt eher dialoglastig mit wenig direkter Handlung und gemächlichem Spannungsaufbau, dafür aber sprachlich und stilistisch herausragend erzählt. Ein plausibel und klug ausgedachter Plot führt zu einem dennoch überraschenden Ende.


    Die Polizei hat den tragischen Tod des Top-Models Lula Landry als Selbstmord abgehakt, nur ihr Bruder hegt Zweifel und beauftragt Privatdetektiv Cormoran Strike mit der Untersuchung des Todesfalls. Anfangs unwillig und zögerlich kommt er zunehmend in Fahrt, leuchtet das Umfeld der Toten aus, überprüft und hinterfragt die bisherigen Zeugenaussagen. Somit besteht die Geschichte über weite Strecken aus Dialogen in Form von Verhören, Gesprächen und Befragungen. Was langweilig hätte werden können, wurde für mich zum Highlight. Von Modedesigner und Wachmann über Society Ladies, Anwälte, Obdachlose u.v.m. hat Strike die verschiedensten Personen befragt, und ich fand es genial, wie Sprache und Duktus hier der jeweiligen Person angepasst wurden. Ob das jetzt immer authentisch war - keine Ahnung, aber für mich fühlte es sich absolut stimmig an und war einer der Gründe, die das Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht haben.


    Cormoran Strike ist keine Figur, die einem umgehend ans Herz wächst. Zu Beginn der Geschichte pfeift er so ziemlich in jeder Beziehung aus dem letzten Loch. Kein Geld, kaputte Beziehung, keine Familie, körperlich im Tief, vom Aussehen her nicht gerade ein Adonis – trotzdem nicht unsympathisch mit seiner Geradlinigkeit, seinem Humor und seiner Selbstironie. Wie sich nach und nach herauskristallisiert, hat und hatte er es nicht leicht im Leben, eine ganze Reihe von Rückschlägen hat ihn an den derzeitigen Tiefpunkt seines Lebens geführt. Infolge überraschender, glücklicher :-], Umstände steht ihm plötzlich Robin als Sekretärin zur Seite. Eine für mich von Anfang an durch und durch liebenswerte Person mit für die heutige Zeit selten gewordenen Eigenschaften. Sie ist feinfühlig, taktvoll, rücksichtsvoll und kann zuhören, zudem „ein nie versagender Quell nützlicher Informationen“ (Zitat Strike). Sie - erfrischend begeisterungsfähig und gleichzeitig so vernünftig, patent und organisiert, er - desillusioniert, unglücklich und reichlich unorganisiert, die Beiden ergänzen sich hervorragend.


    Obwohl die Geschichte im modernen London spielt, verströmt sie für mich einen Hauch von Nostalgie. Wohl in erster Linie wegen der beiden Hauptpersonen. Robin und Strike hätten auch in einen Roman aus dem vorigen Jahrhundert gepasst.

    Die Autorin legt großen Wert auf Kleinigkeiten und Details, was auf manchen vielleicht langatmig wirkt, für mich aber ihren Roman besonders rund und atmosphärisch dicht macht. Sie hat sehr viele kluge und gesellschaftskritische Gedanken einfließen lassen, u. a. eine ziemlich gnadenlose Einschätzung der „Reichen und Schönen“ und der Journaille. Bereits im Prolog setzt sie ein surreales Medienspektakel in Szene, leider nur allzu realitätsnah.


    Von mir bekommt das Buch begeisterte 10 Eulenpunkte.

  • Die anderen Bücher der Autorin habe ich nicht gelesen, daher konnte ich völlig unbelastet an diesen Roman herangehen.
    Was hat mich erwartet? Ein klassischer Kriminalroman, der frei ist von den gängigen Stilmitteln des Spannungsaufbaus. Es gibt keine spektakulären Cliffhanger, erzählt wird ein Handlungsstrang auf einer Zeitebene.
    Die Spannung wird langsam aufgebaut, aber ohne dass das Buch je langweilig würde.
    Hierbei verlässt sich die Autorin auf ihren ganz eigenen Erzählstil und auf die plastische Darstellung der Figuren und der Umgebung. Statt sich in blutigen Details zu ergehen, setzt sie die Ermittlungen von Comoran Strike und seiner Sekretärin gekonnt und lebensnah in Szene.
    Bei mir hat's funktioniert, und binnen kürzester Zeit arbeitete das Kopfkino und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Fazit:
    Ich habe diesen ruhigen Kriminalroman begeistert gelesen, und würde Comoran Strike und Robin gerne weiter bei kommenden Ermittlungen begleiten.


    10 Punkte

  • Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen.


    Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr …


    Im Rahmen einer Leserunde bin ich überhaupt erst auf dieses Buch gekommen. Vorher war mir gar nicht bewusst, dass J.K. Rowling etwas Neues geschrieben hat. Und auch, wenn sie sich hinter einem Pseudonym versteckt, bin ich immer recht neugierig, was sie mir so bietet. Nun stand ich schon mit “Ein plötzlicher Todesfall” im Klinsch und machte mich zum Teil etwas lustig! Wer es noch einmal lesen möchte, kann dies HIER tun.


    Wieder nahm ich mir vor, keine Vorurteile zu haben, denn ich habe es immer noch sehr gut: Harry Potter abgebrochen, ehe Todesfall mich auch nicht überrascht hat und nun Cormoran Strike alles retten soll.


    Eines hat sie sich behalten: die komischen Namen – weder Lula noch Strike sind Namen, die ich oft lesen möchte. Dies ist aber eine persönliche Geschmackssache. Was mich dann aber doch stört, ist, dass ich nur einen Charakter mag, der im Buch vorkommt. Cormoran ist etwas zu abgehalftert, versteht etwas zu langsam und ist so gewöhnlich, dass ich nichts Neues an ihm entdecken kann.


    Erst bin ich noch überrascht von ihrem Schreibstil, da sie wieder mehr wert auf Kleinigkeiten legt. Wie sieht die Bürotür von Cormoran aus? Oder welche Leute stehen unter dem Balkon, von dem Lula sich gestürzt hat? Ich kann die ersten Seiten wirklich gut lesen. Es ist alles etwas lyrisch gestaltet und hat etwas sehr Britisches an sich: gesetzt, ruhig und etwas behäbig.


    Leider ist es dann auch diese Behäbigkeit, die mich nicht zum Weiterlesen überreden kann, denn sie macht mir zu viele Schlenker, erzählt zu viele Kleinigkeiten und kommt selten auf den Punkt. Vielleicht habe ich gerade den falschen Zeitpunkt erwischt und mir fehlt etwas die Ruhe, mich mit dem Werk auseinander zu setzen. Aber ich habe schlicht keine Lust mehr über Cormoran und Robin zu erfahren.


    Ich mag laut seufzen, denn zu 10 % liegt es an mir, dass ich mich nicht darauf einlassen mag. Aber es liegt auch an ihren Schlenkern, ihrer vermessenen Detailtreue und dem nicht spannenden Verlauf der Geschichte.


    Tut mir leid.

  • Als ich las, daß J.K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith einen Kriminalroman geschrieben hat, wurde ich neugierig. Die Harry Potter Bücher habe ich (bis auf eine Ausnahme) gerne gelesen und wollte nun wissen, wie sich ein Krimi der Autorin liest.


    Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit Cormoran Strike ist ihr ein interessanter Privatdetektiv gelungen, der einige Ecken und Kanten hat und sicher noch für weitere Bücher gut ist. Und als Gegenpart ist Robin Ellacott einfach nur glaubwürdig. Allein die Spannungen/ das Kennenlernen der Beiden ist es schon wert, das Buch zu lesen.
    Comaran wird vom Bruder des Topmodels Lula Landry angestellt, um ihren rätselhaften Tod zu klären. War es Selbstmord oder steckt doch ein Mord dahinter? Es ist sehr spannend, diese Frage zusammen mit Cormoran und Robin zu klären - es gibt viele falsche Fährten, interessante Verdächtige und einen Einblick in die Model-Szene. Und natürlich ein überraschendes Ende....


    Alles in allem ein spannender Roman, ich konnte ihn nur schwer zur Seite legen! Ich bin neugierig, ob Cormoran noch weitere Fälle lösen darf!


    Für mich volle Punktzahl für diesen Krimi!

  • Ich muss zugeben ich bin ein großer Fan von J.K. Rowling und hatte am Anfang doch ein wenig Probleme mit diesem Buch, gerade weil es langsam anfängt hat man bzw. hatte ich ein wenig Probleme in die Geschichte zu kommen, das soll aber nicht bedeuten das die Geschichte schlecht ist. Rowling schafft es trotz anfänglichem stolpern einen in die Geschichte zu ziehen, über die Charaktere kann man sich nicht beschweren (hätte mich auch bei J.K. sehr gewundert).


    Insgesamt ist das Buch wie jedes Buch von J.K. Rowling zu empfehlen, man brauch am Anfang etwas Geduld, dies ist aber bei weitem nicht wild.


    Ich gebe dem Buch 8 von 10 Punkten.

  • Hmmm... ich bin immer noch ein bisschen unentschlossen, ob ich mir das Buch besorgen soll oder nicht.
    Für den Preis ist mir noch ein bisschen zu riskant. Ich meine, entweder scheint man das Buch zu mögen oder nicht :gruebel

  • Als ich gehört habe, dass J. K. Rowling unter einem Pseudonym ein neues Buch veröffentlicht hat, wollte ich es natürlich unbedingt lesen.


    Dann erfuhr ich jedoch, dass es sich um einen Krimi handelt - leider überhaupt nicht mein Lieblingsgenre. Auch die Beschreibung konnte mein Interesse nicht wirklich wecken.


    Jetzt, ein halbes Jahr später, hatte ich dann doch Lust, diesem Buch eine Chance zu geben.


    Richtig gut gefallen oder überzeugt hat mich Rowlings neuster Streich im Nachhinein betrachtet leider nicht. Das Buch ist ein Krimi, aber von eher ruhigerer Natur. Der Fokus liegt hier ganz klar auf den unterschiedlichen Protagonisten und ihren Beziehungen zueinander.


    Wer also wilde Verfolgungsjagden und atemberaubende Enthüllung erwartet, wird eher enttäuscht werden. Ich wurde enttäuscht, weil mir das Erzähltempo - für einen Krimi - viel zu langsam war und viel zu wenig passiert ist. Bei diesem Umfang hätte ich einfach mehr spannede Passagen erwartet.


    Positiv aufgefallen sind mir die bereits erwähnten, schön gezeichneten Protagonisten, der tolle Schreibstil und das Ende, bei dem die Autorin wieder ihr Geschick zur Schau stellt, die losen enden virtuos zusammenzuspinnen.


    Das Buch hat mir ein paar kurzweilige Abende bescherrt, auch wenn es mich zu keiner Sekunde wirklich mitgerissen hat. Habe ich The Casual Vacancy damals noch wohlwollend 7 Punkte gegeben, gibt es diesmal nur 6 von 10 Punkten.


    Einen Nachfolger werde ich wohl nur lesen, wenn ich keine besseren Alternativen finden sollte.

  • Das Lesen der bisherigen Meinungen fand ich in diesem Fall sehr interessant: Viele betonen den herausragenden Schreibstil mit den schön herausgearbeiteten Figuren. Ob aber der Stil des Buches mit seiner bedächtigen Ermittlungsarbeit gefällt oder ob nicht doch die Action gefehlt hat, ist dann aber Geschmackssache.


    So kann jeder nur für sich selbst entscheiden, wobei ich mich den begeisterten Stimmen anschließe. Für mich war das Buch sehr mitreißend, auch wenn es für einen Krimi recht unspannend zugeht. Trotz (oder gerade deshalb?) des ruhigen, fast behaglichen Erzähltempos hat es mich sehr schnell in den Bann gezogen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen.


    Es ist ein sehr feingesponnener Detektivroman. Sehr detailliert, fast akribisch darf ich als Leser miterleben, wie Cormoran Strike das Rätsel des Todes von Model Lula Landry löst, unterstützt von seiner taffen Aushilfssekretärin Robin. Geradlinig wird aus Sicht des Detektives von den Ermittlungen, in erster Linie Befragungen, erzählt. Durch das außergewöhnliche Umfeld der Toten kommt ein Hauch von Glamour ins Buch, aber es wird auch schnell klar, dass das Leben von Lulu Landry kein leichtes wahr. Leider hat mich der Schluss, auch wenn er sehr gut erklärt und aufgearbeitet wurde, nicht ganz zufriedengestellt, sonst wäre es noch ein Eulenpunkt mehr geworden.


    Fazit: Für mich ein sehr angenehm zu lesender und toller Detektivkrimi, der viel Wert aufs Ermitteln und Befragen legt. Es passiert wenig, trotzdem zog mich der Schreibstil der Autorin so in seinen Bann, dass ich mich richtig festgelesen habe. Überdurchschnittliche 8 Eulenpunkte

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Habe das Buch als Wanderbuch gelesen und jetzt über ne Woche drüber nachgedacht, bevor ich was schreibe. Und so richtig weiß ich immer noch nicht, ob es mich überzeugt hat.


    Vom Schreibstil her ist es flüssig zu lesen, dennoch hab ich es nicht in einem Schwung lesen können, was vor allem daran lag, dass für mich keine richtige Spannung aufkam. Wenn ich das Buch in einem Satz zusammenfassen müsste, würde ich sagen; Comoran Strike erhebt sich von seiner Campingliege, läuft durch London und kehrt zur Liege zurück.
    Dazwischen passiert nicht viel. Und ich finde leider auch, das die Figuren sehr oberflächlich bleiben, vor allem wenn man bedenkt, dass es als Serie gedacht ist, ich finde schon da kann ein Charakter ausgereifter sein. Zwar erfährt man ein wenig aus Strikes Vergangenheit, aber Robin z.B. bleibt für mich eher ein Schatten.


    Schade fand ich auch, dass man die Person Lula nicht wirklich kennenlernt. Da es ja eher ein klassischer englischer Krimiroman ist, erwarte ich keine Actionszenen oder Blutströme, aber so ein wenig knobeln, wer es gewesen sein könnte und warum, das wäre schon toll. Dafür müsste man aber das Mordopfer näher kennenlernen und auch das Umfeld. Leider bleibt das alles irgendwie dunkel und so ist es auch für mich schwer nachvollziehbar, wie Comoran am Ende seine Lösung findet.
    Dennoch war das Ende für mich keine große Überraschung, sondern ziemlich zu Beginn, hatte ich schon mal den Verdacht, wer der Mörder sein könnte. Nicht weil das Buch zu viel verrät oder Spuren legt, sondern einfach so ein Gefühl, dass sich dann aber durch Verhalten während der Geschichte immer weiter verhärtete.


    Ich bin ja ein großer Fan der klassischen englischen Krimis und P D. James und Dorothy L Sayers sind meine absoluten Lieblinge, deshalb hätte ich mich gefreut, wenn sich die Serie hier einreihen könnte. Jetzt kann man zwar sagen, gut bei den beiden geht's auch nicht tiefgründig zu, aber man kann mit raten, ist auf derselben Ebene wie der Detektiv und liegt trotzdem am Ende meistens falsch, weil man eben doch irgendeine Wendung übersehen hat. Hier war das leider nicht so.


    Deshalb gebe ich auch nur sechs Punkte und ich denke es wird keine Serie die ich weiter verfolgen werde.

  • Diesen Krimi habe ich in der englischen TB-Ausgabe gelesen.
    Mit dem Buch habe ich etwas erlebt, das ich seit langem nicht mehr erlebt habe und mit dem ich nie gerechnet hätte. Ich habe es in fast einem Rutsch gelesen, war sehr gereizt bei Störungen und habe sogar einiges liegen lassen, was eigentlich erledigt gehört hätte.


    Dabei enthält das Buch eigentlich alles, was ich nicht mag.


    1. Einen Detektiv, der an seinem Dasein leidet, nichts auf die Reihe kriegt, sich leidtut, auch noch ein Ex-Militär, mit Familienproblemen, Liebesproblemen, schlechten Manieren, Übergewicht und einem Alkoholproblem.


    2. Eine junge Frau, blond, frisch verliebt, wunderschön, rundum patent, die sich als perfekte Ermittlerin erweist.


    3. Die Glitzer-Glamour-Modewelt, voller Irrer, die eigentlich bloß langweilig sind.


    4. Langweilige Reiche, die saufen, koksen und rumvögeln, kurz, komplett nutzlos sind.


    5. Bescheuerte Namen. 'Cormoran', I ask you! Und dann noch Robin. Soll das die Vogelhochzeit geben?


    6. Handlungsteile, die schon Stereotypen sind. Das Treffen der Hauptfiguren, die Bemerkungen über Sekretärinnen, die Art, wie der Auftrag erteilt wird, das Abarbeiten der Verdächtigen. Tee und Sandwiches, plötzliche Geistesblitze, die Reichen und die Armen, die psychischen Probleme. Adoptivkinder. Geldgier.



    Ich grüble immer noch, wie genau Rowling es geschafft hat, aber ich liebe das Buch.
    Es muß u.a. daran liegen, daß sie die Erinnerung an alte Krimis geweckt hat, die ich vor fünfunddreißig Jahren mit Genuß gelesen habe. Wahrscheinlich war ich dadurch nach drei Sätzen schon sanfter gestimmt.
    Ihre unschlagbare Art, Atmosphäre zu schaffen. Die Gestaltung der Figuren. Zwei Sätze und schon stehen ihre Figuren da. Jede ist lebendig, selbst das Opfer steht in Lebensgröße da mit all ihren Problemen.
    Rowlings Ohr für Dialog und ihre Geschicklichkeit, das in Worte umzusetzen, sind höchste Kunst.
    Die Kombination von Althergebrachtem und Neuen ist bestechend. Nie habe ich das heutige London so altvertraut und doch rundum zeitgenössisch gesehen.
    Rowling baut und verläßt sich allein auf das Wort. Hier geht es nicht um filmisches und szenisches Schreiben. Hier geht es um das klassische Erzählen mit Sprache an sich. Es ist kaum ein Wort zuviel, nahezu jedes zählt.


    Wunderbarer Roman, sehr guter Krimi.
    Natürlich will ich den nächsten Band lesen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich war gespannt, wie sich ein Roman von der Autorin von H.P. liest und... na ja, es ist jetzt kein großer Wurf, es hat mich in keinster Weise mitgerissen oder begeistert. Im Prinzip gab es hier nichts neues, weder von der Seite des Ermittlers (mal wieder eine kaputte Type + seine sehr kompetente Sekretärin - gähn...) Es war ganz nett. Das wars aber auch. Ich denke, ich werde die Serie nicht weiter verfolgen.