Darsteller: Donald Sutherland, Tina Aumont, Cicely Brown
Regie: Federico Fellini
Kurzbeschreibung:
Episoden aus dem Leben Casanovas. In Venedig wird vor der Rialto-Brücke ein riesiger Frauenkopf aus dem Wasser gezogen. Casanovas nächtlicher Akt mit Maddalena wird heimlich beobachtet. Wegen schwarzer Magie verhaftet, entkommt er den Bleikammern Venedigs, erinnert sich an das Atelier der Stickerinnen. In Paris liebt er eine Marquise, flieht mit ihrem Gold und erzählt von der Liebe zur Französin Henriette. Er findet Zuflucht als Bibliothekar. Mit einer mechanischen Puppe tanzt er auf dem Eis den letzten Tanz.
Über den Regisseur:
Federico Fellini (* 20. Januar 1920 in Rimini; † 31. Oktober 1993 in Rom) war ein italienischer Filmemacher und gilt als einer der wichtigsten Autorenfilmer des 20. Jahrhunderts.
Mein Eindruck:
Anlässlich der aktuellen Leserunde Verführung von Tanja Kinkel, in der Casanova eine tragende Rolle spielt, habe ich mir diese DVD gekauft und angesehen. Meine intensivste Fellini-Phase liegt schon viele Jahre zurück, aber dieser Film war eine Lücke bei mir.
Ihn anzusehen, war ein Vergnügen.
Er zeigt Casanova über Jahrzehnte, mit Donald Sutherland in der Hauptrolle.
Es ist ein typischer Fellini, sehr skurril, mit außergewöhnlichen Gesichtern der Schauspieler, ungewöhnlich geschminkt und gestaltet, unterlegt von der Muss Nino Rotas. Grandios.
Es gibt zahlreiche extreme Szenen, die man im gewöhnlichen Film nie sehen würde. Das ist auch Geschmackssache, viele Zuschauer dürften sich abgestoßen zeigen.
Es war keiner der größeren Erfolge Fellinis, kein Wunder, denn Fellini war kompromisslos, und zeigte viele außergewöhnliche Szenen, die manche Zuschauer wohl auch abgestoßen hat.
Da beeindruckt mich dann das leise Ende!
Abgesehen von diesem Film, der ab jetzt zu meinen Lieblingsfilmen gehört, bietet diese DVD noch ein sensationelles Extra. Einen Dokumentarfilm in schwarzweiß von ca. 55 Minuten, der ganz nahe an Fellini rankommt, ihn bei Dreharbeiten und Filmfestivalen sowie Reisen begleitet. Insbesondere zu den Dreharbeiten von La Dolce Vita (mit Anita Ekberg), und dann Fellini in Hollywood anlässlich der Oscarnominierung zu 8 ½ sowie zu Dreharbeiten zu Satyricon. Es gibt viele Interviews mit Fellini, z.B. zu seinem Film Amacord.
So nahe sieht man einen bedeutenden Regisseur selten.
Insgesamt war die DVd für mich ein sehr lohnenswerter Kauf!