Liebe Eulen,
aus aktuellem Anlass möchte ich mal dieses schöne Sommerloch-Thema aufwerfen.
Kann man einen Autor ernst nehmen, der frank und frei zugibt, selbst absolut ungern zu lesen?
Ich finde nicht.
Bei amazon hat ein Rezensent ein Buch mit zwei Sternen bewertet und unter anderem das Outing des Autors, er sei ein Nicht-Leser aufgegriffen. Ich habe zu der Rezension folgenden Kommentar abgegeben:
Ich kann einen Autor, der Lesen langweilig findet und selbst überhaupt nichts liest, nicht ernst nehmen. Das ist der Grund, warum ich vor dem Kauf dieses Buches zurückschrecke. Schreiben und Lesen bedingen einander. Ehe man laufen kann, muss man auch erst mal das gehen lernen. Und wie will man ein Gefühl für gute Sprache entwickeln, wenn man nicht liest?
Ein Leser muss nicht zwangsläufig auch schreiben können. Aber der Umkehrschluss geht meines Erachtens nicht auf.
Alle Eskimos sind weiß, aber nicht alle Weißen sind Eskimos.
Oder sollte der Autor ein Wunderkind sein? *grübel*
Inzwischen habe ich eine Erwiderung auf meinen Kommentar bekommen. Wie ich vermute, vom Autor selbst. Natürlich ist er überhaupt nicht meiner Meinung. *surprise*
Unter anderem behauptete er, es gäbe hunderte von Autoren, die nicht läsen. Ich habe jetzt um ein paar Namen gebeten. Ich lasse mich ja gern eines Besseren belehren. Mit stichhaltigen Argumenten.
Kennt ihr gute Autoren, die nicht lesen? Würde mich interessieren.
LG, Rosha
PS: Inzwischen ist der Zusatz, dass er nicht gern liest, aus der Autorenselbstdarstellung verschwunden. Sowohl bei amazon, als auch auf der persönlichen Homepage. Na sowas...