Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 25. Februar 2013
Albert Glück ist ein seltsamer Kauz. Er ist knapp über fünfzig, ein wenig trocken, penibel, und er arbeitet im Amt für Verwaltungsangelegenheiten. Formulare, Stempel, Dienstvorschriften sind seine Welt, in der er sich gut eingerichtet hat. Ganz wörtlich, denn Albert arbeitet nicht nur in dem Amt, er wohnt auch dort. Von allen unbemerkt hat er im Keller einen kleinen Raum bezogen und verbringt zufrieden seine Tage im immer gleichen Rhythmus. Doch eines Tages wird Alberts sorgsam eingehaltene Ordnung durcheinandergebracht. Auf seinem Schreibtisch landet ein Antrag, den es eigentlich gar nicht geben dürfte, denn er beantragt nichts! Albert tut alles, um diesen unseligen Antrag loszuwerden, doch vergeblich: Immer wieder kehrt er auf seinen Schreibtisch zurück. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf den Weg zum Antragsteller zu machen. So trifft Albert auf Anna Sugus, eine ziemlich wilde Künstlerin, die Alberts Welt ganz schön auf den Kopf stellt
Über den Autor
Andreas Izquierdo, geboren 1968, ist Schrift-steller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte u. a. den Roman ›König von Albanien‹ (2007), der mit dem Sir- Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie den Roman ›Apocalypsia‹ (2010), der den Lovelybooks-Leserpreis in Silber für das beste Buch 2010 erhielt und zum Buch des Jahres bei Vorab-lesen.de gewählt wurde. www.izquierdo.de
Meine Meinung:
Vorab, möchte ich sagen, daß ich dieses Buch nur unter Protest und Zwang gelesen habe!
Ich habe den Autor bereits mehrfach auf Lesungen und Buchmenschenveranstaltungen erlebt und er gehört zu den wenigen Personen, die ich einfach auf Anhieb nicht mag, ohne je mehr als 2 bewußte Worte mit ihm gewechselt zu haben. Da kann der arme Mann nichts für, das ist einfach so.
Da mich auch die Texte, die ich bereits zum Beispiel bei Veranstaltungen im Kölner Dom Forum von ihm gehört habe, mich einfach nicht ansprachen, so hatte ich für mich entschieden. Nä, von dem lieste nix.
Nun lag mir aber eine Freundin mit diesem Buch hier schrecklich penetrant in den Ohren und irgendwann kapitulierte ich. Na gut, ich würde es lesen, nicht jetzt sofort, aber irgendwann.
Ich lästerte noch über den Titel und Klappentext und legte es erstmal zur Seite.
Vor einigen Tagen dann, war mir mal wieder nach einem so richtig ordentlichen Verriß zu mute und ich griff mir zielstrebig das Glücksbüro aus dem Regal, lächelte selig und war mir sicher, das gefällt mir garantiert nicht, da kann ich einen schönen tollen bösen Verriss zu schreiben.
Tja, dummerweise hatte ich hier die Rechnung ohne den Text gemacht. Bereits nach 10 Seiten war mir klar, dass das mit dem Verriss nichts werden würde, denn Herr Glück hatte mich voll im Griff. Gespannt verfolgte ich sein Abweichen von der Norm, seine Erkenntnis, daß hinter seinen Anträgen Menschen steckten und seine Liebesgeschichte.
Innerhalb von zwei Nachmittagen war das Buch durch und ich kann den Autor nun noch weniger leiden, weil er mir die Befriedung, daß DER ganz bestimmt nicht schreiben kann und mir DIESES Buch ganz bestimmt nicht gefällt, genommen hat.
Denn es hat mir gefallen und wie, auch ich hänge in einem Job, in dem ich mir immer wieder klar machen muß, daß es bei den Dingen, die ich bearbeite nicht nur um das Papier geht, sondern um die Menschen die dahinter stehen, manchmal ist das schwer, manchmal ist es leicht, manchmal verstecke auch ich mich hinter Paragraphen und manchmal genieße auch ich die Stille im Bürokomplex, wenn ich mal wieder eine der Letzten bin, die ihr Büro verläßt.
Herr Glück und seine Anna haben mich bewegt, mich lächeln lassen und genau das ist es, was einen guten Text ausmacht.
Denn das ist dieses Buch, es ist gut und es macht glücklich.