Warte auf mich - Miriam Bach & Philipp Andersen


  • Hey Miriam,
    okay, verstehe! :-)


    Das heißt, so gut ich das kann. Ich habe die LR kaum, oder eher so gut wie gar nicht wahrgenommen und ich habe weder Zeit noch Kopf, um sie mir mal durchzulesen. Ich bin nicht so der Leserundenfreund, mir ist, als würden dabei immer alle durcheinander reden. ;-) Von daher habe ich nur eine Rezension gelesen und der Plot hat mir gefallen, mehr nicht. Und über Geschmack lässt sich eben streiten oder auch nicht. :-)


    Alles Gute und Erfolg für Euch, viele Grüße! :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Nach Amazons "Suche im Buch" kommt das Wort "iPhone" 12 Mal im gesamten Text vor. ;-)


    Die Nennung von Produktnamen ist ein beliebtes Stilmittel, aber auch ein strittiges Thema. Beliebt ist es, wie Miriam hier auch ausgeführt hat, weil man letztlich mit einem Wort viel sagen kann - viele Produkte sind mit Images verbunden, die man dann wieder mit den/seinen Figuren verbindet. Wer in der Öffentlichkeit Adiletten trägt, fällt ganz automatisch in bestimmte Kategorien. Ergänzt um weitere Details entsteht dieserart rasch ein Bild, und das nur mit wenigen Pinselstrichen. Schwierig wird es nur, wenn man Klischees vermeiden will. Man kann mit diesem Stilmittel aber auch umgekehrt agieren, wenn man beispielsweise einen ultracoolen und wohlhabenden Typ trotzdem in Adiletten herumlaufen lässt. Der Produktname erspart es einem, gestreifte Plastiksandalen oder ähnliches genauer beschreiben zu müssen. Außerdem ist es realistischer: Wer ein iPhone hat oder Adiletten trägt, von dem sagen andere, er hat eben ein iPhone oder trägt Adiletten. Nur wenige würden sagen, dass er ein Smartphone besitzt oder in gestreiften Plastiksandalen herumläuft


    Das Problem (und deshalb "strittig") besteht darin, dass man solche Texte in ihrer zeitgeschichtlichen Wirkung wenigstens teilweise sehr begrenzt. iPhones können schon in wenigen Jahren völlig vergessen sein (Adiletten demgegenüber halten sich bereits eine ganze Weile). Je präziser und trendabhängiger man in dieser Hinsicht wird, um so schwieriger wird es für zukünftige Leser möglicherweise, den Text, den Witz darin und/oder die Figurenzeichnung zu verstehen. Deshalb meiden viele Autoren derlei.


    Aber man kann spätere Neuauflagen ja um ein Glossar ergänzen. ;-)

  • Ich nenne mein Handy nach wie vor Handy, egal ob es ein Smartphone und wer der Hersteller ist. Wenn ich in der Handtasche rumwühle, suche ich mein Handy und nicht mein Samsung oder mein Eifon. Wiederholte Produktnamen finde ich in Büchern einfach lästig. Es ist doch so, dass - wenn der Leser mal erfahren hat, dass der Protagonist einen Porsche Cayenne fährt - es ausreicht, ihn beim nächsten Mal in "sein Auto" einsteigen zu lassen und nicht dauernd in seinen "Porsche Cayenne", oder? :gruebel

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Hallo, Enchantress.


    Zitat

    Ich nenne mein Handy nach wie vor Handy, egal ob es ein Smartphone und wer der Hersteller ist. Wenn ich in der Handtasche rumwühle, suche ich mein Handy und nicht mein Samsung oder mein Eifon.


    Mag sein. Ist aber nicht notwendigerweise typisch.


    Zitat

    Wiederholte Produktnamen finde ich in Büchern einfach lästig. Es ist doch so, dass - wenn der Leser mal erfahren hat, dass der Protagonist einen Porsche Cayenne fährt - es ausreicht, ihn beim nächsten Mal in "sein Auto" einsteigen zu lassen und nicht dauernd in seinen "Porsche Cayenne", oder?


    Wenn ein Autor jedes Mal den Fahrzeugtyp und -hersteller erwähnt, wenn das Fahrzeug zum Einsatz kommt, ist er sicher kein guter Autor. Wenn dieses Element aber irgendwie wichtig ist, sollte man sich als Leser auch nicht allzu sehr daran stören, wenn es zwei-, dreimal passiert.


    Aber - im fraglichen Buch kommt doch überhaupt kein Cayenne vor, oder? :wow

  • Hallo Tom.


    Der Porsche war ein Beispiel von Miriam auf meine Kritik hin und ich habe ihr dann erläutert,was das Modell Cayenne bei mir für Assoziationen weckt. :)


    Das Wort IPhone kommt also 12 mal vor, soso. Wieso? Es reicht, wenn ich es einmal lese. Miriam kann auch einfach mal ihr Handy in die Hand nehmen. Man stelle sich nur mal vor, sie hätte ein Samsung Galaxy oder gar ein HTC One. Oder noch besser: Philipp hätte ein anderes Modell, als Miriam. Während Miriam auf das Display ihres Nokia Lumia starrt, wirft Philipp sein Blackberry Enterprise wütend zu Boden. :lache


    Davon abgesehen ist es ja auch nur ein kleines Bausteinchen in dem gesamten Erscheinungsbild der protagonisten, die mir zu unsympathisch, zu klischeebehaftet, zu 0815 sind.


    Und Adiletten heißen nicht Adiletten, sondern As(s)iletten. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von rienchen
    ... Davon abgesehen ist es ja auch nur ein kleines Bausteinchen in dem gesamten Erscheinungsbild der protagonisten, die mir zu unsympathisch, zu klischeebehaftet, zu 0815 sind. ...


    Das ist der Punkt. Mir war die Smartphonisierung in "Warte auf mich" auch aufgefallen und ich habe später in anderen Büchern auf Markennamen geachtet, mit was die Figuren z. B. fahren oder wie sie ihren Kaffee kochen. Wenn ich eine Person interessant finde oder mich mit ihr gut identifizieren kann, stört mich ein aufwändiger Kaffebereitungsritus nicht - er fällt mir erst dann unangenehm auf, wenn ich an der dargestellten Figur noch andere Kritik habe.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Während Miriam auf das Display ihres Nokia Lumia starrt, wirft Philipp sein Blackberry Enterprise wütend zu Boden. :lache


    :rofl

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Was wäre, wenn … … ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr Leben aufs Spiel setzen, ihre Gefühle und Ängste in eine große, verzweifelte, wunderbare Liebe entlassen, die es niemals gab und die darum immer sein wird? Auf einer Feier lernen sich der Erfolgsautor Philipp Andersen und die Schriftstellerin Miriam Bach kennen. Sie verbringen eine Nacht miteinander, in der fast nichts passiert – und in der sich doch alles verändert. Am nächsten Morgen tauschen sie ihre Adressen aus, schicken sich ihre Romane zu und verlieben sich über die Lektüre der Bücher hoffnungslos ineinander. Hoffnungslos, denn Philipp lebt seit vielen Jahren in einer glücklichen Ehe, und Miriam ist nicht bereit, die Rolle der Geliebten einzunehmen. Dennoch leben die beiden ihre leidenschaftliche Amour fou, kämpfen mit sich und ihrer Liebe. In ihrer Not beginnen sie, alles, was zwischen ihnen passiert, aufzuschreiben. Was wird am Ende ihrer Geschichten stehen? Das Scheitern und die unvermeidliche Trennung? Oder gibt es doch eine lebbare Liebe für sie?


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich von Anfang an gefangen genommen und verzaubert. Es ist die Geschichte zweier Menschen, die sich unsterblich ineinander verlieben. Eine Liebe, die beiden körperlich und seelisch unter die Haut geht. Aber auch altbekannt … der ältere, verheiratete, Mann und die jüngere Frau.


    Wunderschön geschrieben, romantisch, sehr ergreifend und für mich sehr real, wie sich die beiden kennenlernen und zwar abwechselnd jeweils aus der eigenen Sicht. Hier hat mir besonders gut gefallen, dass auch einmal ein Mann sein Seelen- und Gefühlsleben offen legt. Eine Liebe die lebt, die leidet, die immens weh tut, die kämpft. Ein sehr emotionales Buch, dass Gefühle regelrecht offen legt, ob positiv oder negativ, da stört noch nicht mal das teilweise Abdriften ins Kitschige, es passt teilweise einfach dazu.


    Ich denke, dass in dieser Geschichte schon ein wahrer Kern steckt. Es ist die Geschichte, die mich fasziniert hat. Die Gefühle zweier Menschen. Eines Mannes, der eigentlich ein Leben ohne Probleme führte, und einer Frau, die vom Leben schon oft enttäuscht wurde.


    Das Ende, nicht unbedingt überraschend, zeugt von Stärke und lässt einen auch viel Nachdenken. Herz und Verstand … wer kennt ihn nicht … den ewigen Zwist. Hier hat der Verstand am Ende gewonnen. Und für mich ist dieser Sieg – auch wenn es mir etwas leid tut – doch für alle die beste Lösung.


    Für die Liebe ist man nie zu alt und wer nicht wagt, kann nicht gewinnen. Hier haben Zwei sich fallen lassen, gelebt, geliebt, gelitten. Aber sie haben es getan … trotz der Hintergründe, trotz der Situation. Ein Buch über das reale Leben und die Liebe, die nicht beeinflussbar.


    „Leben ist das was passiert während du eifrig dabei bist andere Pläne zu machen“


    Von mir erhält „Warte auf mich“ 9 von 10 Punkten.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Meine Meinung:
    Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde erhalten und wollte an einem Sonntagmorgen eigentlich nur einmal kurz reinlesen. Aber dann bin ich hängengeblieben und nur noch wissen wie es weitergeht. Am Ende des Tages hatte ich das Buch durchgelesen. Es war die perfekte Unterhaltung für diesen regnerischen Tag: leicht zu lesen und kurzweilig. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich einfach drauflos gelesen habe, ohne mir groß Gedanken über die Geschichte zu machen. Wenn ich mehr über die Handlung nachgedacht hätte und darüber wie falsch das alles ist, hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht einfach so heruntergelesen sondern mich eher über das Verhalten der Protagonisten aufgeregt. Vielleicht liegt es auch an meiner momentanen persönlichen Situation, dass mich die Thematik nicht so störte und ich so das Buch eher genießen konnte als andere Leser.


    Es hat mir besonders gut gefallen, dass die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt wird. So bekommt der Leser einen viel besseren Einblick in die Gefühlswelt der beiden Hauptfiguren. Ich bin mir nicht sicher, ob ein einzelner Erzähler Miriams Zerrissenheit hätte rüberbringen können. Wenn Miriam dies selbst beschreibt, wirkt es viel glaubhafter auf mich und bringt mich ihr auch näher. Insgesamt konnte ich eher einen Draht zu Miriam aufbauen als zu Philipp. Philipp war mir ziemlich unsympathisch. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum er so handelt. Warum er sich selbst Dinge einräumt, die er Miriam aber nicht zugesteht. Von seinem Spitznamen für Miriam schweige ich an dieser Stelle. Da ich eh kein Freund von Spitznamen bin und sie mir ja auch nicht gefallen müssen, habe ich den Spitznamen einfach immer überlesen. Wenn die betreffende Person den Spitznamen toll findet, was sie ja auch tut, dann soll es mich nicht interessieren.


    Insgesamt war das Buch eine sehr kurzweilige Lektüre, die alles in allem ziemlich vorhersehbar ist und eigentlich nur zum Ende hin eine Überraschung bot. Nachdem ich die letzten Seiten gelesen hatte, fragte ich mich natürlich auch, wie groß der Wahrheitsgehalt dieses Buches ist. Irgendwie ist es eine Frage, die auf der Hand liegt. Eine Antwort darauf habe ich beim Lesen des Buches nicht gefunden, dafür reichten am Ende die Beiträge in der Leserunde. Aber letztlich spielt es auch keine Rolle, ob die Geschichte wahr ist oder nicht. Denn am Ende kann man das Buch eigentlich nur genießen, wenn man sich keine Gedanken darüber macht, ob die beiden richtig handeln oder nicht. Ansonsten regt man sich einfach zu sehr über die beiden Hauptfiguren auf.


    Von mir gibt es für dieses Buch sieben Eulenpunkt, da es ganz nett zu lesen, aber alles in allem ziemlich vorhersehbar ist.

  • Eine Geschichte, aus zwei Sichtweisen erzählt. Abwechselnd erzählen Miriam und Philipp diese Geschichte einer unmöglichen Liebe, herausgekommen ist ein berührendes Buch.
    Für mich lag dabei der besondere Reiz darin, daß es sich durchaus um reale Personen handeln könnte. Ich weiss nicht, welche Autoren hinter den Pseudonymen stecken und - ganz ehrlich gesagt - ich will es auch gar nicht wissen, denn das macht für die Geschichte keinen Unterschied.
    Es ist eine große und unerwartete Liebe, die Miriam und Philipp da begegnet und da ändert es nichts, ob jemand einen Ehering am Finger trägt oder nicht. Sie ist nicht mit dem Verstand zu erfassen und nicht immer schafft man es, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Für mich war die ganze Geschichte glaubwürdig und besonders gefallen hat mir die Offenheit, mit der beide über ihre Gefühle berichten und die Zerrissenheit, die deutlich wird. Auch das "fremdeln" der beiden Hauptpersonen hatte für mich überhaupt nichts unwahrscheinliches, sondern war für mich ohne weiteres vorstellbar. Überhaupt war gerade das ein besonders glaubwürdiger Punkt für mich, diese Frage: "Was mache ich da eigentlich?!"
    "Reading Goal oder Puppenhaus?" - eine berechtigte Frage, die den Leser durchaus zum Nachdenken bringt.
    'Hut ab' übrigens vor Philipps Frau, deren Verletztheit durchaus deutlich wird und die doch souverän mit der Situation umgeht.


    Der Schluss hat mir ausnehmend gut gefallen, denn er ist durch und durch passend:


    Für mich war es eine rundum gelungene Geschichte, in der ich gerne mitgelacht und mitgelitten habe. Noch schöner wäre es nur gewesen, wenn es genauso tatsächlich passiert wäre.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Überhaupt nicht mein Genre, (mal wieder) aber lesen musste ich es trotzdem, nachdem die Leserunde so kontrpvers verlief.


    Diese Buch hat etwas und wenn es nur als Anregung zumr Diskussion dient. Ich muss auch sagen ich kann mich nicht so recht entscheiden welche Seite meines Herzens dafür oder dagegen schlägt.
    Einerseits ist es total verständlich, dass man sich in jemanden verliebt obwohl man verheiratet ist, andererseits kann ich es Philipp nicht verzeihen, dass er Miriam so benutzt. Denn sie ist es die mehr gibt als er. Er sucht sich die Sahnestücke aus, in der Ehe sowie in der Beziehung mit Miriam.
    Es ist ein Pageturner ohne Zweifel, denn man muss wissen, wann Miriam endlich sagt, hau ab, wann ihre Belastungsgrenze erreicht ist.
    Aber sie lässt sich immer wieder einlullen und neu becircen. Ob das Liebe ist?? Sexuelle Anziehung ja, vor allem Phillip, denn er hätte ja die Möglichkeit diese Liebe zu erfüllen. Aber es ist ja viel bequemer sagen zu können, ich verlasse meine Frau nicht. Alltag in der Liebe, das braucht er mit Miriam nicht, hat er ja bei seiner Frau, es würde lange nicht mehr so prickeln, wären sie immer zusammen.
    Das ist es wovon die Geschichte lebt, das ständige Auf und Ab und Hin und Her.


    Dass ich Süßkind in meinem Leben nicht mehr hören oder lesen möchte steht auf einem andern Blatt. :grin

  • Ich durfte das Buch auch in der Leserunde lesen.


    Wirklich mitgerissen hat mich das Buch so das ich es hätte nicht mehr aus der Hand legen können. Ich bin jetzt aber auch kein Liebesroman Leser ;-) das sollte mal gesagt sein :grin.


    Ich hab ja erst nach Ende der Leserunde das Buch gelesen :rolleyes nachträglich bin ich sogar froh darüber das es einfach so quer gelaufen ist bei mir das ich nicht zeitnah gelesen hab :knuddel1 nachdem ich einige Beträge in der Leserunde gelesen hatte. So konnt ich das Buch unvoreingenommen lesen.


    Die Geschichte an und für sich fand ich durchaus glaubwürdig ob sie nun real war oder nicht, ist mir ehrlich gesagt gleichgültig :grin.


    Was mich beeindruckt hat war die Beschreibung der Gefühle wie gut das gelungen ist, ohne kitschig oder auch überladen zu sein. Die Zerrissenheit von Miriam wird sehr gut beschrieben. Ich hatte Miriam oft beim Lesen gewünscht das sie die Kraft findet sich loszureißen, was sie am Ende auch geschafft hat. Die Geschichte von zwei Personen zu schildern fand ich sehr gut. Das Ende war durchaus stimmig und ich hatte das Gefühl das Miriam es geschafft hatte die Beziehung zu verarbeiten, hinter sich zu lassen und auch loszulassen. Das Verhalten von Philips Frau hat mich beeindruckt, nicht jeder könnte so damit umgehen.


    Fazit für mich ein gelungens Buch das sich abhebt so von dem üblichen durch die Art wie es geschrieben ist.


    Zu dem Spitznamen Süßkind.. furchtbar .. soll ja niemand auf die Idee kommen mich je so zu nennen der wirds bereuen :schlaeger :grin...aber solang nur andere so genannt werden kann ich das ignorieren so auch hier im Buch :lache

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    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Ohne den Wirbel in der Leserunde hätte ich das Buch nicht gelesen. Und ich gebe freimütig zu: Es wäre schade gewesen, denn es hat mir sehr gut gefallen. Die Turbulenzen, die das Werk ausgelöst hat, scheinen in der Erfahrungswelt der Leser zu liegen. Ein alter Sack, fast so alt wie der Protagonist, kennt die Versuchungen im Spannungsfeld zwischen Moral und Treue und urteilt anders, als ein Leser, der vielleicht noch an die einzig ewig-währende Liebe glauben möchte.


    Auch das umstrittene Ende erscheint mir recht plausibel; manchmal beendet man die größte Liebe seines Lebens der Liebe wegen, so grotesk das sein mag.
    Wo viel Licht, da ist auch etwas Schatten, vor allem für einen Leser, dem die zeitliche Logik sehr am Herzen liegt. Der Schluss müsste eigentlich in der Zukunft spielen, insofern kann es sich nicht um eine Biografie handeln – das Werk ist bestenfalls teilbiografisch. Außergewöhnlich erschien mir auch das sehr späte Erwachen der Ehefrau des Protagonisten. Eine erfahrene Frau hätte wohl viel eher etwas spüren müssen.

    Ein minor detail, über das ich dreimal gestolpert bin: Das Wort „scheinbar“ sollte ein erfahrener Korrektor wohl im richtigen Zusammenhang nutzen können, selbst wenn er aus Süddeutschland stammen mag. 9 Eulenpunkte!

  • Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • „Warte auf mich“ ist ein außergewöhnlicher Roman, der die Geschichte zweier Liebenden erzählt. Er handelt von der Sehnsucht, vom Schicksal, von Trauer und Wut, von Gefühlen, die einen dem Himmel näher kommen lassen oder auch tiefe Verzweiflung auslösen können.


    Eine gemeinsame Story – zwei Blickwinkel: Das ist wohl das Besondere an diesem Roman, der außerdem noch ein Buch im Buch darstellt. Die beiden verschiedenen Perspektiven unterscheiden sich dann auch noch klar im Stil. Während Philipps Parts in der Ich-Perspektive und kursiv geschrieben sind, sind Miriams Einsichten in einer neutralen Perspektive gehalten. Dies dient schon allein zur optischen Abgrenzung, aber als Leser hat man zusätzlich das Gefühl, dass Philipp einen mehr an seinen Gefühlen teilhaben lässt als Miriam. Ich finde diesen Wechsel überaus gelungen, denn ich habe bisher noch kein Buch gelesen, bei dem man wirklich den Eindruck hatte, dass hier zwei vollkommen unterschiedliche Autoren am Werk sind. Ich stelle mir das sehr schwierig vor, weil die Abschnitte zudem noch relativ kurz sind und der Wechsel so sehr oft stattfindet, was für den Leser wiederum angenehm ist.


    Philipp und Miriam waren jeder für sich einfach perfekt ausgearbeitet. Ich habe ihnen jeden Satz, jede Regung und jeden Atemzug abgenommen. Gerade auf der Gefühlebene wurde hier eine Meisterleistung vollbracht. Ich finde das Thema recht schwierig, weil aus meiner Sicht eine Gradwanderung zwischen Schmerz, Daramatik und Kitsch stattfinden musste. Zu viel in eine der drei Richtungen und die Stimmung wäre für mich dahin gewesen. Aber genau das Gegenteil war der Fall: Eine perfekt ausbalancierte Komposition von Zwischenmenschlichkeiten und persönlichen Belangen. Jede Emotion war deutlich spürbar und ich als Leserin hätte mich während der ganzen Story für keine Seite entscheiden können. Beide sind wahnsinnig verzweifelt und können einfach nicht aus ihrer jeweiligen Haut – was sie noch sympathischer und authentischer macht.


    Die Autoren beschränken sich lediglich auf ein paar Nebendarsteller. Dies ist auch angemessen, denn es geht eigentlich um Philipp und Miriam. Da haben andere Personen nichts zu suchen – außer sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Ursachenforschung. Generell vergebe ich aber für die Chrakterfindung einen dicken Pluspunkt, weil ich einfach begeistert bin, wie lebendig alle sind.


    Die Spannung baut sich langsam auf. Spätestens ab Seite 50 hatte mich die Story dann aber vollkommen in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der flüssige Schreibstil, die wechselnden Perspektiven und die relativ kurzen Abschnitte haben ihr Übriges dazu beigetragen. Lediglich das ewige Hin und Her hat dazu geführt, dass ich zwischendurch kurzzeitig genervt war und mich gefragt habe, ob man hier nicht eine andere Lösung hätte finden können. Das Ende ist dann aber wieder spannend und vor allem sehr aufwühlend. Ich finde, dass die Geschichte ein würdiges Ende findet, denn der Schluss ist für mich schlüssig und ich kann die Entscheidungen nachvollziehen, die getroffen werden.


    Wer sich für diesen Roman entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass es im Prinzip um eins geht: Liebe. Wir haben es mit Herzschmerz pur zu tun. Der Fokus wird auf zwei Menschen gelegt, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber trotzdem auf der selben Wellenlänge liegen. Wir betrachten zwei Schicksale, die durch eine zufällige Begegnung in die gleiche Bahn gelenkt werden und diese Situation meistern müssen. Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen, weil mich dieser Roman einfach unglaublich berührt hat. Schon während der gesamten Lesezeit, aber besonders auf der vorletzten Seite, auf der mein Lieblingszitat geschrieben steht, das ich nun aber leider nicht zitieren kann, weil ich sonst spoilern würde. Also: Lest das Buch, lasst euch von Philipp und Miriam entführen und entdeckt die wahre Liebe mit ihnen.


    8 Eulenpunkte