Warte auf mich - Miriam Bach & Philipp Andersen

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 14. Mai 2013
    Was wäre, wenn … … ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr Leben aufs Spiel setzen, ihre Gefühle und Ängste in eine große, verzweifelte, wunderbare Liebe entlassen, die es niemals gab und die darum immer sein wird? Auf einer Feier lernen sich der Erfolgsautor Philipp Andersen und die Schriftstellerin Miriam Bach kennen. Sie verbringen eine Nacht miteinander, in der fast nichts passiert – und in der sich doch alles verändert. Am nächsten Morgen tauschen sie ihre Adressen aus, schicken sich ihre Romane zu und verlieben sich über die Lektüre der Bücher hoffnungslos ineinander. Hoffnungslos, denn Philipp lebt seit vielen Jahren in einer glücklichen Ehe, und Miriam ist nicht bereit, die Rolle der Geliebten einzunehmen. Dennoch leben die beiden ihre leidenschaftliche Amour fou, kämpfen mit sich und ihrer Liebe. In ihrer Not beginnen sie, alles, was zwischen ihnen passiert, aufzuschreiben. Was wird am Ende ihrer Geschichten stehen? Das Scheitern und die unvermeidliche Trennung? Oder gibt es doch eine lebbare Liebe für sie?



    Über den Autor
    Geboren 1955, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie. Promotion. Tätigkeit als Übersetzer, freier Verlagslektor, Drehbuchautor, Werbetexter und Unternehmensberater. Verfasste unter Pseudonym Fach- und Sachbücher sowie Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung.


    Geboren 1972, Studium der Germanistik und Anglistik, anschließend Volontariat und Ausbildung zur Drehbuchautorin. Veröffentlichte zahlreiche Romane, schrieb mehrere TV-Filme und arbeitet darüber hinaus als Journalistin.



    Meine Meinung:
    Eine intensive Liebe um die ich die beiden Autoren zeitweise beneidet habe und zeitweise bedauert habe, während ich las und die mich sehr berührt hat und mir sehr nahe ging, vorallem weil mir während des Lesens sehr bewußt war, daß es sich hier ganz sicher nicht um eine rein fiktionale Handlung handelt.
    Natürlich erinnert die Art und Weise des Buches an "Gut gegen Nordwind", jedes Buch, bei dem es um eine Liebesgeschichte geht, die nicht sein darf und bei der es um Emails geht, wird mich immer an "Gut gegen Nordwind" erinnern.
    Dennoch ist dieser Roman etwas ganz Anderes, er ist das Protokoll einer Leidenschaft, bei der ganz anders als bei "Gut gegen Nordwind" eben nicht nur die Vorstellung dieser Liebe eine Rolle spielt, sondern ihre tatsächliche Ausführung, sexuelle Anziehung, Leidenschaft, Errung, ja auch Enttäuschung, Verlust, Ängste, Einsamkeit, Verletzlichkeit.
    Daher ist dieses Buch für mich sehr viel realer und näher an mir, als viele andere Bücher, dabei ist es herrlich unkitschig, schnörkellos und ehrlich, bis zum Schluß und da passiert leider etwas, was das Buch beinahe einen Stern gekostet hätte. Der Schluß ist nämlich für mich zu glatt, zu simple zu wenig echt. So ist das Leben nicht. Daher ließ es mich ein wenig enttäuscht zurück, nachdem es mir so viel zu Beginn und in der Mitte versprochen hatte, hatte ich mir einen etwas anderen Schluß gewünscht. Einen, der mich zufriedener gemacht hätte, der zu den beiden Charakteren gepaßt hätte.
    Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich den doofen Schluß so doof finde, daß er das Buch einen Bewertungsstern kostet oder nicht. Ich kam zu dem Ergebnis NEIN, denn er verdirbt mir das Lesevergnügen des restlichen Buches nicht, ich denke ihn mir einfach weg und träume mir einen anderen Schluß für diese beiden Menschen, einen Schluß, der vielleicht nicht einfach ist, der vielleicht schwer zu beschreiben wäre, der vielleicht auch gar kein Ende ist, aber der mir gefallen würde.

  • Philipp Andersen und Miriam Bach: Warte auf mich
    Verlag: Pendo 2013. 320 Seiten
    ISBN-13: 978-3866123571. 16,99€


    Inhalt
    Das Päckchen mit handgeschriebener Adresse auf dem Schreibtisch des Verlegers wirkt wie aus einer fernen Zeit. Es enthält die Geschichte der leidenschaftlichen Affäre von Miriam und Philipp, die für eine Weile im selben Verlag veröffentlichten. Philipp, erfolgreicher Autor historischer Romane, geht auf die 60 zu, Miriam in ihrem Genre auch keine unbekannte Autorin, ist fast 20 Jahre jünger. Philipp ist seit 30 Jahren verheiratet und will mit seiner Frau gemeinsam alt werden. In einer Branche, in der jeder jeden kennt, sind das denkbar schlechte Voraussetzungen für eine Liebesaffäre. Miriam, für Philipp eine Frau wie Aprilwetter, sieht sich in der ungleichen Beziehung in der schwächeren Position. Weil sie ihre vergangene Liebe noch nicht verarbeiten konnte, wehrt sie sich gegen ihre Gefühle für Philipp. Doch wie soll ein verliebtes Paar sich aus dem Weg gehen können, wenn das Internet voll ist mit Leseproben, Videos und Statusmeldungen des/der Liebsten? Wie sollen Miriam und Philipp es anstellen, trotz der Möglichkeit rund um die Uhr zu texten und zu posten, keine Beziehung mehr miteinander zu haben?


    Fazit
    Eine Liebe zwischen Partnern mit sehr großem Altersabstand, die beide Autoren sind - das hätte der Liebesroman dieses Sommers werden können. Eine Geschichte in der Geschichte mit zwei Erzählerstimmen, die durch das Layout noch hervorgehoben werden, hätten mir als Plot sicher gefallen. Doch die Stimmen des ungleichen Paares sind sich zu ähnlich um glaubwürdig zu sein, sie konnten mich deshalb nicht fesseln. Ehe Miriam Philipp besser kennenlernte, hatte sie ihn für herablassend gehalten. Philipps anfängliches Verhalten gegenüber seinem "Mirchen" hat auf mich sehr gönnerhaft gewirkt. Frauen als "Tierchen" zu bezeichnen und nachzudenken, "was sich in ihrem [Miriams] Köpfchen verbarg" hat meine Freude an der Liebesgeschichte sehr weit heruntergefahren. Der Überschwang der Diminutive ist nicht etwa Stilmittel, um einen älteren Herrn zu charakterisieren. Auch "Mirchen" verkleinert gern - sie hat "ein kleines Herzchen". Gleich zwei Figuren mit einer Schwäche für Mirchen und Herzchen lassen mich daran zweifeln, dass hier zwei Autoren als Philipp und Miriam die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen.


    5 von 10 Punkten

  • Meine Erwartungen an diesen Roman waren hoch, da mich der Klappentext schon sehr neugierig gemacht hat und ich habe mich begeistert in die Geschichte gestürzt. Leider ließ die Begeisterung doch recht schnell nach...
    Von Anfang an hat mich der Roman nicht packen können und viele Situationen fand ich eher befremdlich. Als die beiden sich näherkommen, wurde es dann teilweise doch recht süß-klebrig mit "mein Mirchen", "mein Süßkind" und mit Sätzen wie "Sie war in Wahrheit so viel süßer als in meinen Träumen".
    Das war mir einfach zu viel des Guten.


    Auch das Hin und Her der Protagonisten ging mir zunehmend auf die Nerven, zumal die dritte Person im Bunde, die Ehefrau, so gut wie nie erwähnt wurde und eigentlich nur dazu herhalten musste, dass die Grundidee der "unmöglichen" Liebe auch funktionierte.


    Zwischendurch hätte ich fast abgebrochen (3 Stunden in einer leeren Badewanne - ah ja), aber dann habe ich doch durchgehalten und wurde zum Ende etwas "versöhnt", da mir der letzte Abschnitt eigentlich am besten gefallen hat. Den Ausgang fand ich recht gelungen.


    Insgesamt hat mich der Roman leider überhaupt nicht überzeugen können und somit gibt es nur Note 5 von mir.


    Ein Optimist steht nicht im Regen,
    er duscht unter einer Wolke.
    (Thomas Romanus)

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  • Das sollte sie nun also sein: Die Liebe, die es wert ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen? Eine Amour Fou, die alles mitreißt?


    Mich hat sie leider nicht mitgerissen. Das Buch beschreibt das Verhältnis von Philipp (einem verheirateten Mann "in den besten Jahren") und Miriam (der ewigen Jugendlichen Ende 30). Schon früh drängte sich mir der Verdacht auf, Philipp könnte mal ganz kräftig die Midlife-Crisis geschüttelt haben als er sich Hals über Kopf in Miriam verknallt und nach einigem Hin und Her bei ihr im Bett landet. Der Verdacht verhärtet sich noch durch diesen süßlichen Sprachgebrauch des Herrn, der mit den Worten "Mirchen" und "Süßkind" beinahe inflationär um sich wirft. Das verstärkt einfach noch den Eindruck, dass er viel älter ist als das Objekt seiner Begierde (obwohl der Altersunterschied gar nicht sooo markant ist) und lässt ihn auf mich einfach peinlich wirken. Ich habe mich oft dabei ertappt, dass ich bei der Lektüre mit den Augen gerollt habe. Dass diesen Text tatsächlich ein männliches Wesen mit verfasst haben soll, kann ich kaum glauben. Allerdings ist über das Autorenpaar auch nicht wirklich etwas bekannt, so dass der Verdacht von einem/mehreren Pseudonym/-en sich ohnehin aufdrängt.


    Den Autoren ist es leider nicht gelungen, mich davon zu überzeugen, dass wir es hier mit einer wunderbaren, einzigartigen Liebe zu tun haben. Im Alltag entstehen zwischen den beiden Protagonisten peinliche Pausen, Augenblicke der Sprachlosigkeit, in denen verkrampft nach Worten gesucht wird. So etwas passiert einem bei der großen Liebe nicht. Da entsteht sowohl das Reden als auch das Schweigen als etwas vollkommen natürliches, ohne dass es einem von beiden unangenehm ist. Sprich: Die "Liebe", die hier im Buch beschrieben wird, ist nicht alltagstauglich, sofern sie überhaupt etwas ist, das über das Bett hinausgeht. Die beiden fühlen sich magisch voneinander angezogen, aber immer sind es ihre Körper, die diese Magie ausmachen, nie ihr Geist. Alles bleibt an der Oberfläche.


    Schade, die Geschichte hätte viel mehr hergegeben. So bleibt es die vielzu kitschige Beschreibung einer simplen Affäre, die natürlich zeitlebens einen großen Platz im Herzen einnehmen kann. Aber doch in der Regel nur durch die Tatsache, dass man sich immer fragt: "Was wäre gewesen, wenn ...".


    Ich vergebe hier leider nur 4 von 10 Punkten.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Alles fängt damit an, dass sich Miriam Bach und Philipp Andersen auf einer Verlagsfeier begegnen und sofort einander verfallen sind. Sie, fast, 40, Single und eine Schriftstellerin, die zwar bekannt, aber nicht berühmt ist, nahm ihn bisher nur als eingebildeten Autoren wahr, der in einer ganz anderen Welt lebt - in der Welt der schreibenden "High Society". Doch weit gefehlt, denn Philipp ist ein Mann, der tiefgründiger ist und der sich nun intensiv um die einsame Miriam bemüht. Dabei gibt es aber einen Haken: Er ist ein verheirateter Mann, noch dazu 17 Jahre älter und doch scheint die beiden ein unsichtbares Band aneinander zu ketten, sodass keiner mehr von dem anderen loskommt...


    Das Buch ist in abwechselnden Kapiteln von Philipp und Miriam geschrieben. So spürt man die gesamte Gefühlswelt, die sich auf jeder Seite ausbreitet, das Auf und Ab, die positiven und negativen Gedanken und Ereignisse.
    Ich fand es stimmig und interessant, vor allem weil man sich ständig Fragen stellte: Ist die Geschichte wirklich so passiert? Wie geht es mit den beiden weiter? Kann man wirklich so leben?
    Manchmal war schon etwas Kitsch dabei, aber dies war kein Hinderungsgrund, am sprachlichen Stil zu zweifeln, denn die Worte, die hier gefunden und zu den Sätzen verschachtelt werden, sind ein wahrer Genuss.


    "Als hätten wir in der Zeit verloren, was wir beide ineinander für ein paar wenige, wunderbare, kurze und zugleich ewige Augenblicke gefunden hatten: die Leichtigkeit des Seins, die es nur jenseits des Alltags gibt, wenn ein gütiger Gott den Atem anhält und alles Denken schweigt, und die nur solange bestehen kann, wie kein Bewusstsein zwischen das Erleben und das Empfinden tritt."


    Einfach wunderbar!


    In den Zeiten von Facebook oder WhatsApp durfte diese Art der Kommunikation natürlich nicht fehlen. Das macht es mehr als deutlich, in welchem Zeitalter wir uns bewegen. Sehr schön empfand ich die eingestreuten Songs, die zu der Handlung passend waren. Überhaupt drücken musikalische Untermalungen Empfindungen und Stimmungen sehr gut aus - da bedarf es nur der gesungenen Worte.


    Abschließend bleibt mir zu sagen, dass es ein Buch, eine Geschichte ist, die zum Nachdenken anrührt. Und man kann zustimmen oder den Kopf schütteln, ob jegliche Entscheidungen richtig oder falsch waren.
    Doch wie sagt man so schön? Manchmal spricht das Herz, und nicht der Verstand.


    Und weil Oscar Wilde und sein Aufenthalt im Reading Erwähnung findet, möchte ich ihn gern zitieren:


    „And the wild regrets, and the bloody sweats,
    None knew so well as I:
    For he who lives more lives than one
    More deaths than one must die.“


    Das verfasste er zu seinem Doppeleben, das er führte. Passend, oder?


    9 Punkte.

  • Ein Buch auf das ich mich sehr gefreut habe. Konnte mich dann noch mehr darüber freuen, als ich es für die LR gewonnen haben. Hier noch mal Danke an Wolke und den Verlag! :-)


    Die Geschichte hat mich von Anfang an mitgerissen. Ich habe das Buch breits eine Woche vor Beginn angefangen und war recht schnell durch.


    Toll fand ich die Perspektivwechsel zwischen den Protas. Als die Zwei Nachrichten ausgetauscht haben, via Facebook und What`s app habe ich spannend mitgezittert wann wer wohl wieder von wem was hört.


    Mich hat das Buch auch sehr gerührt und ich denke jetzt noch gerne an die Geschichte zurück und kann mir auch gut vorstellen, dass es solche Beziehungen in der Realität zu Hauf gibt. Wie Minusch schon schreibt hat hier das Herz gesprochen. Der Verstand am Ende aber dann doch gesiegt. Miriam hat das was sie wollte bekommen: Ein Kind vom Philipp, wohnt in Irland und hat einen Mann mit dem sie glücklich ist.


    Ein Song wurde in dem Buch oft erwähnt. "Still" von Jupiter Jones. Das hat bei mir zu einem regelrechten Ohrwurm geführt, den ich allerdings genossen habe, da ich das Lied mag. Er hat mich auch einige Tage begleitet.


    Für mich bekommt das Buch die volle Punktzahl. Da ich lange kein Buch mehr hatte, dass sich so ratzfatz ausgelesen hat und so eine spannende Story wo man wirklich mit den Protagonisten fiebert und einem zwischendurch kalte Schauer über den Rücken laufen mehr gelesen haben.


    Vielen Dank das ihr die LR begleitet habt und vielleicht beantwortet ihr uns ja doch noch ein paar Fragen die noch ungeklärt sind.


    10 von 10 Punkten!

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Manchmal reicht schon der Klappentext, um ein Buch unbedingt lesen zu wollen. So war es hier.


    Ich habe das Buch binnen 2 Tagen durchgelesen und das eine Woche vor Beginn der Leserunde. Dabei hechele ich normalerweise bei Leserunden immer hinterher.


    Der Schreibstil, bei dem die beiden Protagonisten abwechselnd erzählen, hat mir sehr gut gefallen, lässt er doch so einen Blick in die Gefühlswelt der beiden zu. Miriam und etwas später Philipp haben für mich dadurch ein Gesicht bekommen und mich durch das ganze Buch begleitet.
    Unabhängig von der moralischen Frage, ob außereheliche Beziehungen tabu sind, oder ob es sich gehört, sich auf einen verheiraten Partner einzulassen, fand ich die Geschichte wunderbar geschrieben. An vielen Stellen konnte ich gut nachvollziehen, wie die beiden reagiert haben. Allerdings würde ich bei allem Verständnis doch nicht unbedingt in der Rolle der betrogenen Ehefrau stecken.


    Dass diese Amour fou am Ende keine Zukunft hat, hat mich nicht sonderlich überrascht, allerdings konnte ich nicht so recht glauben, dass eine betrogene Ehefrau so, wie geschildert, reagiert. Nicht mal, wenn sie mir ihrem Mann gelegentliche Seitensprünge vereinbart hat.


    Dass diese Geschichte sich teilweise tatsächlich so zugetragen hat, glaube ich schon ( da findet man schon ein paar Hinweise) und aus diesem Grund gehe ich mal davon aus, dass das Geheimnis, wer hinter Miriam Bach und Philipp Andersen steckt, zumindest hier nicht gelüftet wird. Das tut dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch. Und ein bisschen Rätselraten ist ja auch ganz amüsant. Wer weiß, vielleicht sehen die Gesichter, die die beiden für mich haben, in der Realität ja doch ganz anders aus. :grin

  • Miriam und Philipp lernen sich durch Zufall auf einer Party kennen, verlieben sich und können nicht mehr voneinander lassen. Er liebt seine Ehefrau, sie will auf keinen Fall in die Rolle der Geliebten schlüpfen und doch treffen sie sich immer wieder.


    Die Geschichte wird abwechseln aus der Sicht von Philipp und dann wieder von Miriam erzählt. Als Leser kennt man beide Seiten, kann mit beiden mitfiebern und an der verrückten Liebesgeschichte der beiden teilnehmen.


    Das Buch liest sich durch die vielen kleinen Kapitel, den gekonnten Schreibstil beider Autoren und den abwechslungsreichen Handlungen wie von selbst.


    Alles perfekt, bis auf den Schluss. Das Buch ist so gefühlvoll, so fliessend zu lesen, einfach gut. Und dann kommt dieser Schluss, der es vermasselt. Das Ende ist zu viel des Guten. (War das die Rache der Ehefrau? :lache) Aber das ist nicht weiter schlimm, ich kann die letzten Seiten einfach ignorieren, dann passt alles.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten.

  • Inhalt


    Philipp und Miriam lernen sich auf einer Verlagsfeier kennen und finden sofort zueinander. Es ist, als hätten sie einen gemeinsamen Nenner. Nach der Feier & einer Nacht im Hotel beginnt zwischen den beiden ein neckischer Mail-Verkehr, aber keiner der beiden will eine Beziehung, schon allein wegen Philipps Ehe nicht. Etwas später reist Philipp im Rahmen einer Lesereise zu Miriam nach Hamburg und eins kommt zum andern. Aber kann das gut gehen? Können die beiden eine funktionierende "Beziehung" haben, auch wenn Philipp nicht bereit ist sich von seiner Frau zu trennen?



    Eigene Meinung


    Das Cover des Buches gefällt mir ganz gut da es relativ schlicht gehalten ist und nur zwei Menschen auf einer einsamen Straße zeigt. Allerdings würde mich dieses Cover im Buchladen nicht sofort anziehen.


    Am Anfang des Buches lernen wir Miriam kennen die für ihren Kollegen, Philipp Andersen, überhaupt nichts übrig hat und ihn für einen aufgeblasenen Wichtigtuer hält. Wie magisch von einander angezogen lernen die beiden sich kennen und verbringen die ganze Nacht miteinander. Bereits zu diesem Zeitpunkt war mir Philipp relativ unsympathisch.


    Im Laufe des Buches entwickelt sich die Beziehung der beiden rasant und ich muss sagen, dass mir alle beide immer unsympathischer geworden sind. Philipp sucht sich in meinen Augen nur das Beste für sich heraus. Auf der einen Seite hat er seine Frau und ihren sicheren Hafen, auf der anderen Seite dann Miriam mit ihrer Sturmflut. Dass beide Frauen die leidtragenden sind, das scheint ihn gar nicht zu interessieren, für ihn ist nur wichtig was er will. Er will seine Frau nicht verlassen weil er sie liebt, aber er will auch Miriam nicht verlassen, weil er sie liebt. Was die beiden Frauen wollen, danach fragt er gar nicht.
    Und Miriam macht das alles einfach so mit und leidet lieber statt mal wirklich was zu sagen und ihn vor die Wahl zu stellen. Im Grunde ist sie einfach nur beratungsresistent und gibt ihre Wünsche und Träume für ein paar Stunden Glück mit Philipp auf. Wobei diese Stunden des Glückes und der "Liebe" größtenteils im Bett stattfinden...


    Das Ende vom Buch passte auf der einen Seite ziemlich gut, aber der anderen Seite, naja... Aber ich will an dieser Stelle auch nicht zu viel verraten :-)


    Was die Frage angeht ob die beiden Autoren dieses Buch wirklich zusammen erlebt haben würde ich ganz klar nein sagen, aber ich kann mich ja auch irren.


    Fazit


    Das Buch an sich ist nicht schlecht und auch die Idee ist mal etwas erfrischend neues, allerdings hätte man es auch noch besser umsetzen können. Irgendwo bleibt für mich die Liebe auf der Strecke, die ich mir von diesem Buch erhofft habe.



    Empfehlung


    Das Buch liest sich relativ flüssig und eignet sich Recht gut als Sommerlektüre, allerdings darf man nicht erwarten hier den Liebesroman pur in der Hand zu halten.



    Bewertung

    Dieses Buch bekommt von mir 2 von 5 Sternen da es Anfangs zwar wirklich gut war, ich mich zwischendurch aber wirklich zusammenreißen musste um es nicht abzubrechen.


    (4 von 10 Punkten)

  • Meine Meinung:


    Zuerst einmal möchte ich sagen, dass mich das Buch gefesselt hat. Es war spannend zu lesen, kurzweilig und wirklich unterhaltsam.


    Aber es konnte für mich bei weitem nicht damit mithalten, was der Klappentext verspricht. Ich finde nicht, dass es hier um wahre Liebe geht, sondern nur um eine Affäre. Ich finde es ehrlich gesagt grauselig, was für eine Beziehung dem Leser dargestellt wird und dass das dann LIebe sein soll. Vielleicht Schwärmerei, kurze Verknalltheit und sexuelle Spannung aber Liebe sehe ich da nicht. Die Figuren (und ich schreibe Figuren, weil ich kein Stück weit an die vorgespielte Realität glaube) waren absolut nicht mein Fall und vieles was sie tun finde ich nicht nachvollziehbar und unauthentisch.


    Und dennoch hat es mir Spaß gemacht das Buch zu lesen. Hinterher könnte ich mich über so Vieles aufregen, aber Spaß gemacht hat die Lektüre trotzdem. Seltsam.

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Und dennoch hat es mir Spaß gemacht das Buch zu lesen. Hinterher könnte ich mich über so Vieles aufregen, aber Spaß gemacht hat die Lektüre trotzdem. Seltsam.


    Ich kann mir schon vorstellen, was du meinst. Zum Aufregen hat es bei mir nicht geführt. Ich glaube zwar, dass das Buch mehr Wahrheit als Fantasie enthält und ich fand es ganz toll geschrieben. Ich konnte auch so einiges gut nachvollziehen. Trotzdem trenne ich für mich zwischen dem Lesevergnügen und meinen moralischen Ansichten. Mit keiner der Personen würde ich gern tauschen mögen. Nicht mit Miriam, so reizvoll eine so erotische Beziehung auch sein mag, nicht mit Philipp, der sich selbst in so eine Zwickmühle reinmanövriert hat und nicht mit seiner Ehefrau - auch nicht, wenn es da vorher gewisse Absprachen gegeben hat.


    Verheiratet zu sein ist und dabei glücklich verheiratet zu bleiben ist tagtäglich harte Arbeit. Wenn man das verliert, muss man erst die Trümmer beseitigen und dann von vorn anfangen. Ohne Verletzungen schafft man das nicht.

  • Ein verheirateter Mann und seine Geliebte bilden das Gerüst dieses Romans. Im Sujet begründet liegt die bitter-süße Grundstimmung, die sich von Anfang bis Ende hindurch zieht. Wer einen romantischen Liebesroman erwartet, könnte enttäuscht sein.


    Angeblich erzählt das Autorenduo ihre eigene Geschichte. Immer abwechselnd wird aus Sicht von Miriam (personale Perspektive) und Philipp (Ich-Erzähler) berichtet.


    Der Text liest sich flüssig, wirkt professionell. Allerdings hat mir die gehäufte Verwendung des Diminutives nicht gefallen, insbesondere weil er von beiden Figuren verwendet wird.


    Die Zerrissenheit Miriams wird glaubhaft dargestellt, die mehr möchte, als nur ein Abenteuer im Leben Philipps zu sein. Ebenso wirkt die Egozentrik Philipps plastisch, der sich nicht zwischen seiner Frau und der Geliebten entscheiden will.


    Leider blieben mir die Protagonisten emotional fern. Es wurde zu viel behauptet und zu wenig gezeigt, wie zum Beispiel die angebliche Seelenverwandtschaft. Ich konnte sie nicht spüren.


    Da die beiden Hauptfiguren Autoren sind, habe ich mir zu diesem Thema ebenfalls mehr Details gewünscht, doch der Beruf der beiden blieb nebensächlich.


    Das Buch hat mich nicht berührt, mich nicht überrascht, mich nicht mitgerissen. Deshalb gibt es von mir nur 5 von 10 Eulenpunkten.

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde gelesen .


    Es liest sich recht flott, die Geschichte ansich ist glaubwürdig, aber vorhersehbar.
    Ich konnte die Gefühle der beiden Hauptprotagonisten jederzeit nachvollziehen, manchmal haben sie mir etwas zu übertrieben reagiert, zB die Badewannenszene oder das ER desöfteren geweint hat.
    Aber vielleicht ist das so, wenn man was Verbotenes tut und sich dessen voll bewusst ist?
    Besonders gut hat mir gefallen, dass die Perspektive sehr oft gewechselt hat: Mal erzählt er, mal wird ihre Seite erzählt.


    Das Ende


    Die Idee, dass es den Autoren selbst passiert ist?, halte ich für einen Marketinggag, bzw den Versuch das Buch insgesamt glaubwürdig zu gestalten.

    Fazit:
    Ich gebe 7/10 Punkten
    weil der Klappentext mMn nicht ganz zu der Geschichte im Buch passt, gibt es nicht die volle Punktzahl.

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen.


    Der Klappentext hat mich neugierig gemacht auf die Liebe von Philipp und Miriam.
    Er, erfolgreicher Schriftsteller, Mitte 50, lernt sie, aufstrebende Schriftstellerin, Ende 30, auf einem Verlagsjubiläum kennen. Sie findet ihn arrogant und überheblich. Dennoch vergeht nicht viel Zeit bis beide sich, die Finger ineinander verhakt, miteinander unterhalten und von dem Moment an nicht mehr voneinander lassen können.


    Hätte ich dieses Buch nicht in einer Leserunde gelesen, ich hätte es wahrscheinlich nach ca. 100 Seiten abgebrochen. Das ewige Hin und Her der Protagonisten, die "niedliche" Sprache von Philipp sind mir doch ziemlich bald zuviel geworden. Einige Szenen wurden mir auch zu übertrieben dargestellt (beide sitzen seit 3 Stunden in der Badewanne, als ihnen auffällt, dass das Wasser fehlt).
    Auch das Ende der Geschichte konnte mich nicht überzeugen, es war einfach zuviel des Guten.
    Schade, ich denke, man hätte mehr aus dem Thema machen können.


    Von mir 2 von 5 Sternen.

  • @ Piper


    Könntest du die Textstelle in deiner Rezi, die das Ende betrifft bitte spoilern? Das Ende zu kennen nimmt dem Roman viel Spannung und wäre Lesern gegenüber unfair, die sich hier über ein ihnen noch unbekanntes Buch informieren wollen.


    LG, Rosha :wave

  • In dem vorliegenden Roman "Warte auf mich" geht es um zwei Autoren, die sich Hals über Kopf in eine nicht mehr kontrollierbare Affaire stürzen. Obwohl die beiden gegen ihre immer stärker werdenden Gefühle kämpfen, können sie bald trotz jeder Vernunft nicht mehr voneinander lassen. Was soll Philipp tun, er ist doch schon verheiratet aber dieses süße Mirchen, wie er sie zärtlich nennt, verdreht ihm immer mehr den Kopf. Doch er ist doch bereits glücklich verheiratet mit seiner Frau, die er jetzt seit 30 Jahren kennt und über alles liebt. Oder doch nicht?
    Auch Miriam ist sich bewusst darüber, dass sie keine Liaison beginnen will und schon gar nicht mit einem so viel älteren Kollegen, den sie doch eigentlich immer so überheblich fand. Das kann doch zu nichts führen. Oder doch? Er könnte doch der Richtige sein aber was ist dann mit ihrem Herzenswunsch nach einem Baby. Philipp hat bereits eine Familie. Wird er ihren Wunsch erfüllen können, will er das überhaupt. Sie spielt mit dem Feuer.
    Eines Tages schlägt das Schicksal heftig zu und die Karten mischen sich für Philipp und Miriam neu. Philipp muss sich entscheiden, welche Liebe ist die wahre?
    Wird Miriam damit klar kommen?


    Der Roman wird aus zwei Perspektiven geschrieben. Mal aus der Sicht von Miriam, mal aus der Sicht von Philipp. Da die beiden eine Fernbeziehung führen ist der Roman hauptsächlich in Form von Mitteilungen und E-mails geschrieben. Hierfür werden alle gängigen modernen Kommunikationsmedien bedient. Mal wird gesimst, mal über Whats app kommuniziert und mal über Facebook Nachrichten hinterlassen. Persönliche Treffen finden selten und nur in Form von sogenannten gemeinsamen Himmelsfahrten statt, die meist eher körperlich geprägt sind, da sie in dieser Situation am besten miteinander (sprechende Hände) kommunizieren können.
    Der Schriftverkehr der beiden ist die meiste Zeit formal abgegrenzt zur besseren Übersicht. Miriam schreibt in normaler Schrift, Philipps Geschichte erscheint in kursiver Schrift. Die Geschichte liest sich flüssig und schnell weg. Die Autoren legen beim Ablauf der Story ein ordentliches Tempo vor, es bleibt eigentlich keine Zeit zum innehalten und nachdenken.


    Mein Fazit:


    Ich habe mich sehr gefreut, den Roman "Warte auf mich" in der Leserunde lesen zu dürfen. Ich war sehr gespannt auf diese Idee, eine Affaire aus zwei Sichtweisen zu lesen, das versprach echt spannend zu werden.
    Leider konnte ich persönlich schon ziemlich schnell der Geschichte und den Emotionen der Protagonisten nicht mehr folgen oder den Gemütserklärungen "es war April in in ihr oder es war November in ihren Augen" nichts mehr abgewinnen. Die Idee einen Vergleich mit den Monaten und den Gefühlsverfassungen der Protagonisten zu ziehen, war großartig, leider wurde aber vergessen, den Leser mit in diese Stimmung zu versetzen. Ich fühlte mich wie stehen gelassen, der stille Beobachter.
    Miriam und Philipp kommunizierten oft miteinander, ohne dass es mich wirklich berühren konnte. Inhaltlich bekommt der Leser nichts von den Gesprächen mit.
    Die Charaktere blieben für mich seltsam blass, die Nebencharaktere, die wichtig für ein Gesamtbild gewesen wären, kommen kaum oder überhaupt nicht zu Wort. Philipps Frau erhält keinen Namen.
    Dafür geizen Philipp und Miriam füreinander nie mit Niedlichkeiten. Sie ist sein Süßkind, sein Mirchen, das Tierchen mit den Demönchen in sich. Das war mir dann doch eindeutig zu verklärt. Eine fast 40jährige Frau und ein Mann mit 56 Jahren verhalten sich hier wie Teenager. Natürlich sind sie verliebt und das ist irgendwie auch süss. Ich fühlte mich jedoch meistens wie ein Zaungast, der albernen Turteltäubchen zusehen sollte. Beide setzen eher ihren Kopf durch, wenn es um DIE Frage gehen soll. Das Ende fand ich fragwürdig bis merkwürdig. Jedoch finden beide einen Weg. Doch ist es der richtige. Fühlen sie sich jetzt besser? Bestimmt geht es weiter mit Miriam und Philipp..


    Von mir leider nur 3,5/10 Eulenpunkte. Vielleicht bin ich einfach nicht zugänglich für solche Geschichten. Jedoch ist ein Buch das polarisiert und so zu Diskussionen anregt bestimmt nicht langweilig. Also immerhin doch noch ein versöhnliches Schlusswort von mir.

  • Ich habe das Buch eigentlich im Rahmen der Leserunde gelesen. Allerdings laß es sich so flüssig, dass ich gar nicht zum posten kam. Und wie das Buch und die Geschichte dort auseinander, ja seziert wurden, hat mir dann keinen Spass gemacht.
    Mich sollte das Buch unterhalten, ablenken. Das hat es getan. So gut, dass ich keine Lesestockungen hatte. Ich habe es einfach so runter gelesen.
    Sicherlich würde ich in der Realität bei so einem Paar die Nase rümpfen, auf der Seite der betrogenen Ehefrau sein, einige Kosenamen auch befremdlich finden.
    Beim Lesen des Buches hat es mich nicht so sehr gestört.
    Die innere Zerrissenheit der beiden Charaktere fand ich sogar gut beschrieben. Die Gedankenspiralen konnte ich nachvollziehen. Dann habe ich über den Altersunterschied gar nicht mehr so nachgedacht.
    Auch das Ende der Beziehung fand ich stimmig. Einzig und allein der Reaktion der betrogenen Ehefrau fand ich nicht nachvollziehbar.
    Danke für das sommerliche Lesevergnügen.
    Ich vergebe 7 von 10 Punkten.
    Ute

  • "Warte auf mich" - das erwartet der reife und erfolgreiche Autor Philipp Andersen von seinem Mirchen. Er hat sich aus heiterem Himmel in seine weit jüngere Kollegin verliebt und die emotional vorbelastete Miriam Bach kann sich seiner Naturgewalt nicht erwehren. Die beiden geniesen noch einmal eine verrückte Liebe, wie man sie aus seiner Teeanagerzeit kennt, nur nicht so unbeschwert, denn Philipp ist verheiratet und er macht von Beginn an klar, dass er seine Frau nicht verlassen wird. Und so wartet Mirchen Süßkind auf ihren Benjamin Button, bis das Glück der seltenen Treffen vom Unglück der emotionalen Fallen einer solchen Beziehung getrübt wird.


    Die Geschichte konzentriert sich auf die beiden Liebenden. Die dritte Hauptperson hinterlässt im Geschehen eine Lücke, die mich aufgrund ihrer fehlenden Präsenz immer wieder irritiert hat, nämlich Philipps Frau. Ansonsten ist die Beschreibung, wie sich die Affäre der beiden entwickelt, unterhaltsam und gefühlvoll beschrieben und das Buch liest sich flott weg. Was mein Lesevergnügen allerdings getrübt hat, war die Spekulation inwieweit die Handlung real ist, da Autoren- und Protagonistennamen gleich sind. Allerdings bin ich zu dem Schluß gekommen, dass die Handlung fiktiv ist, denn welcher Autor gibt derart intime Details von sich preis und welche Nochehefrau will das alle Welt erfährt, was ihr Mann mit einer jüngeren Konkurrentin alles getrieben hat?


    Von mir gibt es 7 Punkte!

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Als Miriam und Phillip sich zum ersten Mal bewusst auf einem Verlagsjubiläum sehen, ahnen sie noch nicht, dass sie am Anfang einer bittersüßen Liebesgeschichte stehen, denn Miriam weiß, dass Phillip verheiratet ist und hat Angst davor, verletzt zu werden, also versucht sie erst einmal eine innerliche Distanz aufzubauen. Trotzdem driften sie unausweichlich aufeinander zu.


    Sehr gut ist die Gefühlswelt der beiden ausgearbeitet. Keiner der beiden macht es sich leicht und dass das Ganze keine oberflächliche Affäre sein wird, ist fast schon vom ersten Augenblick an spürbar.


    Trotzdem ist es schon fast klassisch, denn Phillip kann sich nicht zwischen Ehefrau und Geliebter entscheiden und es beginnt ein Wechselspiel der Gefühle, das eine unbeschwerte Liebe fast unmöglich macht.


    Die Schilderung der intensiven Gefühle und der Gedanken zu den Umständen, unter denen sie Beziehung abläuft, sind dicht und so echt geschrieben, dass ich eine Zeit das Gefühl hatte, zu tief in die Privatsphäre zweier Menschen einzutauchen. Die Kosewörter, die füreinander benutzt wurden und die Verniedlichungen trugen auch dazu bei, denn normalerweise benutzt man solche Wörter ja nicht in der Öffentlichkeit. Hier wurde das Lesen an manchen Stellen etwas peinlich.


    Trotzdem war die Geschichte interessant zu lesen und ich hätte den beiden zeitweise gewünscht, dass es nicht so vorhersehbar abläuft, wie bei den meisten Liebesgeschichten, in denen ein Partner verheiratet ist…


    Das Ende war mir ein wenig zu rund und ein paar Ungereimtheiten ließen mich stolpern. Trotzdem habe ich das Buch nicht ungern gelesen. Der Stil war so flüssig, dass man es schnell durchlesen konnte, es war für meinen Geschmack ein wenig zu bittersüß und zu perfekt, aber es hat mich gut unterhalten. 7 Eulenpünktchen dafür

  • Das Buch führt uns in die Welt von Philipp und Miriam, die sich ineinander verlieben trotzdem Philipp seit vielen Jahren glücklich verheiratet ist. Wir begleiten die beiden in den Weg einer Affäre, in die sie sich immer weiter verstricken und dem ganzen kein Ende setzen können. Das Dilemma scheint perfekt, als Miriam ihrem Philipp einen sehnsüchtigen Kinderwunsch offenbart, der mit ihren 40 Jahren zeitnah erfüllt werden will. Die Entscheidung fällt schwer bis das Leben für die beiden selbst entscheidet.


    Die Zeilen lesen sich insbesondere durch den konstanten Wechsel der Perspektiven sehr zügig. Mal kommt Miriam zu Wort, mal Philipp. Das ganze macht den Roman sehr lebendig, man lernt beide Personen sehr gut kennen und es entstehen schöne Personenzeichnungen. Beide bekommen Ecken und Kanten, beide scheinen in ihrem Leben depressive Episoden erlebt zu haben. Einzig und allein Philipps Frau bleibt blass, erscheint eher im Dunkeln. Man lernt sie nur flüchtig kennen, sie steht eher am Wegesrand der Geschichte.


    Die Sprache erscheint an manchen Stellen sehr gewählt und schön, an anderen Stellen aber auch enorm kitschig. Verniedlichungen wie ,,mein Süßkind" oder ,,Mirchen" werden ein wenig zur Geduldsprobe meiner Toleranz für die Sprache verliebter Menschen. Beim Lesen ertappt man sich immer wieder dabei die Moral zu bewerten oder zu hinterfragen. Das Thema Affäre regt automatisch zum Nachdenken an und vorverurteilt die Protagonisten an sehr vielen Stellen völlig automatisch durch unsere moralischen Werte. Auch wenn immer wieder Philipps Ehe hochgelobt wird und die Liebe zu Philipps Frau an keiner Stelle hinterfragt wird, bin ich als Leser kritisch und der Meinung, dass die Liebe zu ihr in Frage gestellt wird, wenn er seine Frau so hemmungslos betrügt und hintergeht.


    Das Ende ist für den Spannungseffekt sehr gelungen. Dennoch bleibt die Geschichte eher eine Abfolge von Liebesnächten, Dilemmata und Charakteren, die insgesamt eher naiv in ihren Ideen, Handlungen und Entscheidungsfähigkeiten wirken. Man hat nicht immer den Eindruck, dass es von erwachsenen Personen handelt. Gewisse Szenen zeigen mir innerlich eher Menschen im Teenageralter.


    Insgesamt hat mir das Buch trotz all der Kritikpunkte schöne aber kurzweilige Lesestunden beschert. Die zu ,,süße" Sprache an manchen Stellen hat einen irgendwann schon fast zum Schmunzeln gebracht, weil es einfach irgendwann nicht mehr authentisch wirkte.


    Auch ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen, die nochmal zeigte, dass das Buch sehr polarisiert und zu moralischen Fragestellungen anregt.


    Insgesamt würde ich 6 von 10 Punkten vergeben.