'Das Mädchengrab' - Seiten 001 - 056

  • Guten Morgen!


    Dann lüfte ich hier als Erste mal kräftig durch, ehe es wieder richtig heiß wird.
    Kühle Getränke stelle ich auch parat, aber ich habe anläßlich jüngst bekanntgewordener besorgniserregender Pestizidwerte dann doch besser von Kräutertee Abstand genommen.
    Ins Buch habe ich natürlich auch schon hereingeschaut, aber ich muss noch rasch das Wanderbuch "Er ist wieder da" fertiglesen.
    Danach bin auch ich - wieder da :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Hallo,
    ich habe auch schon kurz ins Buch geschaut, muss aber leider heute arbeiten, sodass ich erst heute sehr spät oder morgen weiter lesen kann.


    Nach den ersten paar Sätzen würde ich sagen: Mein Interesse wurde geweckt und die Spannung ist da.
    Bis später......

  • Schnell mal in die stickige Bude, weg vom lauen Lüftchen auf dem Balkon, um was zu Abschnitt 1 zu schreiben:


    Die Sprache passt zu einem historischen Buch, ich musste mich ein paar Seiten dran gewöhnen, aber jetzt bin ich richtig in der Zeit drin.


    Ich fand es interessant, was die Leute zu Allerheiligen / Allerseelen so glauben. Manchmal unterscheidet sich da ja gar nicht so sehr von dem, was manche heute noch denken.


    Schlimm für die Kinder, nach dem Tod der Eltern so ganz alleine dazustehen und dann auch noch getrennt untergebracht zu werden. Aber die „Pflegeeltern“ scheinen doch in Ordnung zu sein und die Geschwister können auch Zeit miteinander verbringen. Fine ist aufgeweckt und neugierig, aber auch Sebastian interessiert sich für das Gehemímnis um Lisbeths Tod, das am Ende des Abschnittes auftaucht.

  • Im ersten Abschnitt stellt sich mir die Frage, ob Waisenkinder damals wirklich nach der kostengünstigsten Variante unter den Gemeindemitgliedern verteilt wurden, oder ob noch andere Gründe vorliegen mussten. z.B. (die Bereitschaft der Familien).Das Kindeswohl stand wahrscheinlich nicht im Vordergrund.

  • War damals Reetz nicht Preußen? Da müsste doch das ALR gegolten haben und für die Bestellung des Vormundes der Vormundschaftsrichter und nicht der Gemeinderat zuständig sein?

  • Schlimm für die Kinder, dass sie ihre Eltern verlieren und danach auch noch auseinandergerissen werden. Wahrscheinlich ist es immer noch besser als in eine Nachbarstadt in ein Kinderheim gesteckt zu werden, wenn sich niemand den Kindern Platz zur Verfügung gestellt hätte.

  • So, den ersten Abschnitt habe ich auch beendet. Ich finde es sehr angenehm zu lesen, obwohl der Stil ja doch schon sehr altmodisch, sprich angepasst an die damalige Zeit ist. Die armen Kinder, so früh die Eltern zu verlieren und dann auch noch getrennt zu werden, aber anscheinend kommen sie ja ganz gut zurecht. Die alte Marjann scheint es ja gut zu meinen mit dem Mädchen. Von Sebastian hört man ja nicht allzuviel. Wer wohl für den Tod des Mädchens verantwortlich ist? Dass es Hannes ist, glaube ich jetzt mal nicht, ich weiß auch nicht warum, eher dieser reiche Bauer. Vielleicht war das Mädchen schwanger von ihm und der Raub nur als Vertuschung gedacht. Und vielleicht spielt dieser Ravenzacher, bei dem der Basti ist, eine wichtige Rolle als Alibigeber, sehr sympathisch kommt er mir mal nicht vor. jedenfalls liest es sich wirklich sehr flüssig, mit diesem Abschnitt habe ich erst heute Nachmittag angefangen und bin schon durch.

  • Für mich ließ sich das Buch von Anfang an flüssig lesen.


    Daß die Geschwister nach dem Tod der Eltern auseinandergerissen werden, fand ich nicht schön. Andererseits scheinen sie mit den Pflegeeltern Glück gehabt zu haben und die Nachmittage können sie auch gemeinsam verbringen.


    Ich denke die Rituale an Allerheiligen/Allerseelen werden heute in etwas abgeänderter Version immer noch praktiziert.


    Die Frage ist am Ende wohl, warum wurde dem Mord nicht nachgegangen???? :gruebel Bis jetzt denke ich auch, daß sie schwanger gewesen sein könnte.

  • Es gab schon früh die Übung ein Dorf oder einen Hof oder gar eine Stadt- samten daraus erzielbaren Erträgen zu verpfänden, wenn ein Herrscher flüssige Mittel brauchte um z.B. Ein bisschen Krieg zu spielen.

  • Auch ich habe diesen ersten Teil "verschlungen". Aber zuerst noch ein Wort zum Buchcover. Ich finde es nicht schlecht, aber irgendwie düster.


    Es liest sich sehr gut und flüssig. Irgendwie erinnert mich das Buch an die Erzählungen meines Vaters aus seiner Kindheit. Auf Seite 17 werden z. B. die Betten beschrieben. Das hat mein Vater auch so erzählt. Mein Vater kam zwar fast 90 Jahre später zur Welt (die Geschichte des Buches spielt ja 1856) und trotzdem war es fast identisch.


    Ich musste sogar ein paar Tränen vergießen, als die Eltern von Fine und Basti gestorben sind, und die Geschwister dann auch noch getrennt wurden.


    Aber nun muss ich schnell weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Ich habe bzw gestern doch noch etwas mehr Zeit zum Lesen gefunden und bin mit dem 1. Abschnitt fertig.


    Auf den ersten paar Seiten musste ich mich an die Sprache gewöhnen, fand es aber sehr gelunge.
    Nun bin ich gut in der Geschichte angekommen und mir fällt nur ab und an noch eine altmodische Redewendung auf. Eine wirklich nette Abwechslung!!


    Die Kinder tun mir schon sehr leid, auch wenn sie es ja doch gut angetroffen haben bei ihren neuen Familien. Bei Basti hatte ich ja recht große Sorge, ob es ihm gut ergehen wird. Zum Glück musste ich nichts gegenteiliges lesen :-)


    Mich wundert es etwas, dass der Mord an Lisbeth so verschwiegen wird :gruebel Ob die Bewohner des Dorfs vielleicht recht große Angst haben, dass es der Lohbauer war und sie in Schwierigkeiten bringen könnte, wenn sie ihn 'verraten' würden :gruebel :gruebel


    Hannes erscheint mir momentan noch etwas als 'Bauernopfer', auch wenn es natürlich sehr verwunderlich ist, dass er ohne Abschied abgereist sein soll :gruebel


    Ich werde wohl weiterlesen müssen :lache

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Hallo zusammen,


    nach einer spontanen Familiengrillparty gestern Nachmittag habe ich nun endlich Zeit gefunden, mich dem ersten Abschnitt des Buches zu widmen. Auch mir ist es so ergangen, dass ich mich erst einmal an die Sprache gewöhnen musste, v.a. an die verhältnismäßig kurzen Sätze, die durchaus zum Stil des Romans passen. Gelungen finde ich die Darstellung "alter" Bräuche wie z.B. an Allerheiligen / Allerseelen. Mich würde interessieren, mit welchen Quellen und welcher Literatur Nadja hier gearbeitet hat. :gruebel Besonders aufgefallen ist mir die Entwicklung der Beziehung zwischen der Schwarzen Marjann und der kleinen Fine. Ich hatte zunächst damit gerechnet, dass es Fine in ihrem neuen Zuhause schwer haben würde (vgl. S. 21 "[...] auch wenn weder der Schwarzen Marjann noch dem Ravenzacher der Ruf vorauseilte, dass sich dort ein Kind auf Anhieb wohlfühlen konnte."), doch das war nicht (direkt) der Fall. Nach und nach kommen die beiden sich näher, bis das aufgebaute Vertrauen durch den Verdacht Hannes' getrübt wird...


    Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird, deshalb mache ich mich gleich auf zum nächsten Abschnitt. Übrigens: Ich schätze mal, dass die Schwarze Marjann mehr über den Tod des jungen Mädchens Lisbeth weiß bzw. damit zu tun hat, als sich bis zu diesem Zeitpunkt erahnen lässt. Aber mal abwarten...

    Gruß
    misswalker :lesend



    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Zitat

    Original von beowulf
    War damals Reetz nicht Preußen? Da müsste doch das ALR gegolten haben und für die Bestellung des Vormundes der Vormundschaftsrichter und nicht der Gemeinderat zuständig sein?


    :bonk Mist! Ja, ja, beo. Du hast natürlich recht, und ich habe geschludert.
    Bzw: Ich habe mir mal ein paar künstlerische Freiheiten erlaubt :rolleyes -
    aus dramaturgischen Gründen.


    Ich fand es spannender, den Gemeinderat entscheiden zu lassen, um die Beschlüsse sozusagen im Dorf zu lassen, so wie es in anderen Gegenden Deutschlands (oder dem, was damals Deutschland war) üblich war. Man könnte sich ja auch vorstellen, dass der Gemeinderat dem Vormundschaftsgericht einen Vorschlag gemacht hat, der dann übernommen wurde.


    Dass Kinder, die keine Verwandten hatten, für das günstigste Kostgeld irgendwo unterkamen, war wohl an der Tagesordnung.


    Orientiert habe ich mich natürlich an Autoren der Epoche: Zunächst an den Märchen von den Grimms und von Hauff, an "Das Weiberdorf" von Clara Viebig (übrigens richtig gute Literatur und für die damalige Zeit erstaunlich freizügig). Außerdem habe ich ein paar Heimatdichter der Zeit hinzugezogen. Die Geschichte von "Das Mädchengrab" ist frei erfunden und nirgendwo abgeschrieben. Und die Titel-Ähnlichkeit mit Ian Rankin ist nun wirklich ein blöder Zufall.


    Wenn Ihr noch Rechtschreibfehler findet: Immer her damit - für die nächste Ausgabe.