'Das Mädchengrab' - Seiten 057 - 109

  • Liebe Nadja,


    na, so was habe ich mir schon gedacht. Plötzliche Gänsekükenverpuffung. Und da das ja damals dann wohl so typisch war, war das auch keinen weiteren erklärenden Satz wert :grin


    Also: Mit dem zweiten Abschnitt bin ich jetzt auch durch.
    Ich mag das Buch weiterhin sehr. Allerdings empfinde ich es bisher als sehr gemäßigten Krimi. Was total okay ist, allerdings klang der Klappentext ein wenig anders für mich. Aber wie gesagt, das ist total okay :)

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Trotz Hitze hab ich auch schon den zweiten Abschnitt gelesen.


    Fine will lieber Tagelöhnerin werden – um selbständig zu bleiben? Aus Dankbarkeit ihrer Ziehmutter gegenüber? Weil sie unbedingt bei ihr bleiben will? So ganz klar sind mir ihre Motive nicht. Besonders leicht scheint mir die Arbeit nicht zu sein. Aber zuerst gibt man ihr den Job als Gänsehirtin.



    Dieses anliegen von Fine kann ich jetzt so gar nicht nachvollziehen. Unter lauter armen Schweinen in einem Eifeldorf im 19. Jahrhundert waren die Tagelöhner doch die allerärmsten Säue. Tagelöhner wurde man, wenn man seine Anstellung oder seinen eigenen Hof verloren und gar keine andere Wahl mehr hatte.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Aber ja doch, guckst du hier


    Vielen Dank, beo, für den tollen Link! :wave


    Ich muss gestehen, dass mir die Geschichte gut gefällt und ich trotzdem das eine oder andere Mal dachte, wann passiert etwas? Ich denke, ich bin mit dem Genre "Krimi" ein bisschen falsch an die Geschichte ran gegangen. Ich finde es daher gut, dass in diesem Abschnitt mehr auf das Verbrechen und Fines Suche nach der Wahrheit eingangen wird. Dennoch möchte ich betonen, dass ich das Buch sehr gerne lese. :-)


    Ein kleiner Hinweis für die nächste Auflage:
    Im Kapitel "Die Begegnung" in der Szene, in der Marjann erwähnt, dass sie Fine und Hannes gerne als Paar sehen würde steht: "als gäbe es eine geheime Verbindungen zwischen ihnen beiden"

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Dieses anliegen von Fine kann ich jetzt so gar nicht nachvollziehen. Unter lauter armen Schweinen in einem Eifeldorf im 19. Jahrhundert waren die Tagelöhner doch die allerärmsten Säue. Tagelöhner wurde man, wenn man seine Anstellung oder seinen eigenen Hof verloren und gar keine andere Wahl mehr hatte.


    Das geht mir genauso. Ich habe den Verdacht, dass sich Fine gar nicht bewusst ist, was es heißt eine Gänsehirtin zu sein. Zwar ist Fine frühreif, aber die Warnung von ihrem Vormund nimmt sie nicht ernst und wundert sich später, warum sie von der Jungmagd so herablassend behandelt wird.


    Auf die Idee, dass Hannes und Fine ein Paar werden könnten, wäre ich gar nicht gekommen. Dass Fine da verschreckt ist, kann ich verstehen. Immerhin scheint sie noch kein Interesse an Männern zu haben.


    Der Mord an Lisbeth beschäftigt Fine weiterhin und sie stellt eigene Recherchen an. So kommt es, dass sie vor dem Lohnherrn viel Angst hat. Das durchschaut auch ihr Vormund. Ist der Lohnherr der Mörder und Fine braucht keine Angst vor ihm, weil der Mord damals an Lisbeth eine Beziehungstat war? Ist das die Logik vom Vormund? :gruebel

  • So - auch hier bin ich durch. Das ging wirklich fix. :lache
    Und meine Theorie - Sexualmord - scheint zu stimmen. Fine sollte auf ihr Bauchgefühl hören. Auch ich traue dem Lohbauer nicht.
    Aber wer schleicht um die Hütte? Hannes? Das er die Briefe aus Portland schreibt glaube ich noch nicht ganz. :gruebel Haben die Briefe denn einen Absenderstempel? Ist auf den Briefen etwas erkennbar wo sie herkommen? Wo schickt Marjann ihre Briefe hin? Erhält Hannes sie? Geht er auf die Briefe seiner Mutter ein in Antwortschreiben? :gruebel
    Schnell ein Glas Holunderwein aus der Küche und ab auf den Balkon weiterlesen. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich bin auch schon gespannt, wer denn um die Hütte von Marjann schleicht. Genau wie Lesebiene war meine erste Eingebung Hannes ?! Die Aussage von Marjann, dass Fine und Hannes ein schönes Paar wären, fand ich schon merkwürdig. Oder hat Marjann Fine mit Hintergedanken zu sich ins Haus geholt ? Eigentlich machte sie nicht so den Eindruck auf mich.


    Fine finde ich sehr mutig, dass sie das Gänsehüten annimmt. Nur damit sie ihre "Freiheiten" hat. Das Bärbel sich ihr gegenüber herablassend verhält, geht ihr doch sehr nahe.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Dieses anliegen von Fine kann ich jetzt so gar nicht nachvollziehen. Unter lauter armen Schweinen in einem Eifeldorf im 19. Jahrhundert waren die Tagelöhner doch die allerärmsten Säue. Tagelöhner wurde man, wenn man seine Anstellung oder seinen eigenen Hof verloren und gar keine andere Wahl mehr hatte.


    Marjann war zwar nur Tagelöhnerin, aber sie konnte ihr Leben recht unabhängig gestalten und sich durch ihren Garten gut versorgen. Diese Eigenständigkeit hat Fine fasziniert.

  • So, auch ich bin mit dem 2. Abschnitt durch.


    An ihrem letzten Schultag bittet Fine ihren Vormund darum nicht als Magd auf seinem Hof zu arbeiten, sondern als Tagelöhnerin, wie Marjann arbeiten zu dürfen. Der Oberlandbauer stimmt zu, nun soll sie die Gänse hüten. (Womit wir wieder bei der Gänsemagd wären @nadja :lache)


    Mit ihrem Entscheidungssinn ist Fine für ihre Zeit recht emanzipiert. Ich glaube, da man um 1850/60 die Emanzipation noch nicht in Worte fassen konnte, nannte man Frauen und/oder Mädchen mit einem gewissen Freiheitssinn eben Eigenbrötlerinnen... So hab ich das jedenfalls verstanden.


    Nun gut, Fine wird also Gänsemagd und denkt immernoch an den grausamen Tod von Lisbeth. Der Zufall will es, dass der Gendarm Gerd oft an der Wiese vorbei kommt, wo sie die Gänse hütet. Nachdem sie erfahren hat, dass Gerd und seine Gudrun heiraten wollen, hat sie endlich auch einen Aufhänger für ein Gespräch mit ihm und versucht, ihm neue Erkenntnisse zu entlocken. Was ihr ja auch gelingt. Wie schon angemerkt war Lisbeth doch nicht schwanger. Warum musste sie also sterben, wenn es doch eine Beziehungstat war?


    Eines Tages bekommt Fine vom Lohbauern einen Taler geschenkt, und weiss nicht so recht, was sie tun soll. Wohl ist ihr bei der Sache nicht und sie bekommt regelrecht Angst vor ihm. Sie gibt den Taler am Abend dem Oberlandauern zur Verwahrung. Aber, warum ist Bärbel nur so abweisend zu ihr? Immerhin hat Bärbel die Arbeit als Jungmagd nur bekommen, weil Fine eigenständig und bei ihrer Ziehmutter bleiben wollte. Weiss sie das nicht zu würdigen?


    Und wer schleicht da nachts um Haus und Schuppen herum? Ich glaube auch, dass es Hannes ist. Bin mir auch nicht so sicher, ob er wirklich in Amerika ist. Die Frage wurde ja schon gestellt, ob denn ein Poststempel auf den Umschlägen ist. Aber, ich denke, so etwas interessiert eine liebende Mutter nicht, wenn sie ja nur Post von ihrem geliebten Kind bekommt.

  • Leider habe ich weiterhin nur sehr wenig Zeit und komme immer nur zu kleinen Häppchen vom Buch.


    Es gefällt mir sehr, sehr gut und nun werde ich heute auch direkt noch weiterlesen!!!! Ich habe ja auch die Vermutung, dass jemand um Majanns Haus schleicht - es also keine Einbildung von Fine ist - und dass es durchaus Hannes sein könnte.
    Schließlich ist es immer sehr dunkel und ein Licht hätte Fine bestimmt bemerkt. Also muss sich die 'geheime' Person schon sehr gut auf dem Grundstück auskennen.


    Lesebiene : an einen Poststempel bzw die Briefmarken auf den Briefen habe ich auch schon gedacht :grin


    Bärbels Verhalten finde ich auch sehr merkwürdig.... :gruebel Fühlt sie sich Fine überlegen....oder will sie andere Frauen vom Bauern fernhalten? :gruebel


    Sehr gut hat mir auch die Stelle in diesem Teil gefallen, an dem Fine beim Polizisten (Gerd?) und seiner Verlobten ist. :-)

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts


  • Bei Bärbels verhalten habe ich nur gedacht, so eine blöde Kuh! die Stelle hat sie nur, weil Fine sie nicht wollte und jetzt hält sie sich für was bessseres :schlaeger

  • Die "Gänsekükenverpuffung" war mir auch aufgefallen :grin


    Mir hat der zweite Abschnitt auch gut gefallen, Fine ist mir immer noch sehr sympathisch, sie wirkt so reif und erwachsen für ihr Alter.


    Gänsehüten klingt nach einer tollen Beschäftigung - die Viecher erstmal ein bisschen erziehen und dann den ganzen Tag Zeit haben, vor sich hin zu träumen :-]


    Aber ganz so harmonisch ist auch nicht alles, Liesbeths Tod lässt Fine nicht los, sie forscht weiter nach, dann der Lohbauer, der sie ja doch ziemlich ängstigt und schließlich noch die Alpträume und das Gefühl dass da jemand nachts um ihre Hütte schleicht... :yikes


    Von ihrem Bruder ist kaum noch die Rede, aber das finde ich nicht so schlimm, Fine ist eh interessanter.


    Ein wenig daneben finde ich den Gedankengang von Marjann, Fine mit Hannes zu verkuppeln. Aber da steckt wohl einfach der Wunsch dahinter, ihre beiden liebsten Menschen zusammenzubringen. Sie weiß ja nicht, was Fine für unheimliche Gedanken in Hinblick auf Hannes hat und für das Mädchen wäre er ja ein völlig fremder Mann, also auch ohne Mordgedanken verständlich, dass sie da erstmal sehr zurückhaltend ist!

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Ich muss gestehen, dass mir die Geschichte gut gefällt und ich trotzdem das eine oder andere Mal dachte, wann passiert etwas? Ich denke, ich bin mit dem Genre "Krimi" ein bisschen falsch an die Geschichte ran gegangen.


    Mir fehlt leider auch etwas die Krimi-Handlung. Es plätschert so dahin und das erzeugt bei mir leider nicht viel Spannung. :-( Ich hoffe wirklich, dass noch was passiert...und nichts übersinnliches oder märchenhaftes sondern was handfestes. :rolleyes


    Zitat

    Original von Gronik
    Ein wenig daneben finde ich den Gedankengang von Marjann, Fine mit Hannes zu verkuppeln. Aber da steckt wohl einfach der Wunsch dahinter, ihre beiden liebsten Menschen zusammenzubringen. Sie weiß ja nicht, was Fine für unheimliche Gedanken in Hinblick auf Hannes hat und für das Mädchen wäre er ja ein völlig fremder Mann, also auch ohne Mordgedanken verständlich, dass sie da erstmal sehr zurückhaltend ist!


    Hier kam mir kurz der Gedanke, dass vielleicht sogar Marjann Lisbeth getötet haben könnte. Wenn Lisbeth und Hannes ein Liebespaar waren, könnte sie Angst davor gehabt haben auch noch ihren geliebten Hannes zu verlieren... :gruebel


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Aber wer schleicht um die Hütte? Hannes? Das er die Briefe aus Portland schreibt glaube ich noch nicht ganz. Haben die Briefe denn einen Absenderstempel? Ist auf den Briefen etwas erkennbar wo sie herkommen? Wo schickt Marjann ihre Briefe hin? Erhält Hannes sie? Geht er auf die Briefe seiner Mutter ein in Antwortschreiben?


    Ich finde es auch etwas auffällig, dass so oft erwähnt wird, dass Hannes in Portland ist. Wie die Briefe gekennzeichnet sind wird auch nicht erwähnt, lediglich dass sie mit dem den Worten "Portland im Statte Maine, USA" beginnen. :gruebel Aber er schreibt ja schon von Sachen, die z.B. jmd. der nicht aus dem Dorf herauskommt wissen kann, dass die Städter in Amerika zum Entspannen ans Meer fahren und dort spazieren gehen....

  • Ich muss vorweg ja gestehen, dass ich auch den nächsten Leseabschnitt schon gelesen habe - mir gefällt das Buch nach wie vor sehr gut, auch wenn dieser Krimi mit eher weniger Krimihandlung auskommt. ;-)Das Alltagsleben finde ich aber gut eingefangen, unterstützt durch die ein wenig altertümlich Sprache kann ich mich gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen.


    Bei Fines Gänsehütedienst fühle ich mich ein bisschen an das Märchen "Die Gänsemagd" erinnert (das wurde ja schon mal im Zusammenhang mit der fliegen gegangenen Kappe im ersten Abschnitt erwähnt) - als Kind hab ich dieses Märchen geliebt. Allerdings ist der Gänsedienst wohl wirklich nichts für Fine, sie ist eigentlich schon zu alt dafür und auch zu keck.


    Die Begegnung mit dem Lohbauern fand ich eigentlich nicht beängstigend, aber Fine scheint ihm zu misstrauen. Da spielen sicherlich auch die Gerüchte rund um den Mord an Lisbeth eine große Rolle.


    Ob tatsächlich jemand um Fines Häuschen herumschleicht? Wenn ich den Verdacht hätte, bei mir schleicht einer rum, würde ich mich nicht todesmutig hinaus begeben und nachschauen. :wow :rofl Aber ich glaube eher, dass wohl der Wind an irgendeinem Fensterladen gerüttelt hat oder einfach durch die Dachbalken pfeift. Oder vielleicht ein Tier auf dem Dach rumturnt. Fines eigene Ängste tun ihr Übriges dazu.


    Und ob Hannes tatsächlich in Amerika ist - man weiß es nicht.

    Zitat

    Original von Sonnschein


    Ich finde es auch etwas auffällig, dass so oft erwähnt wird, dass Hannes in Portland ist. Wie die Briefe gekennzeichnet sind wird auch nicht erwähnt, lediglich dass sie mit dem den Worten "Portland im Statte Maine, USA" beginnen. :gruebel Aber er schreibt ja schon von Sachen, die z.B. jmd. der nicht aus dem Dorf herauskommt wissen kann, dass die Städter in Amerika zum Entspannen ans Meer fahren und dort spazieren gehen....


    Da hätte er ein berühmtes Vorbild, wenn er sich diese Begebenheiten ausdenken würde: Karl May hat auch von Indianern geschrieben, ohne je einen davon zu Gesicht bekommen zu haben... so ganz unmöglich erscheint das also nicht. ;-)