'Das Mädchengrab' - Seiten 167 - Ende

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Ja, allerdings! Ich hab mich da letztens auch mal "vergriffen". Aber mir hat das Buch trotzdem gefallen, auch wenn es für mich mehr ein kurzer historischer Roman war statt Krimi ;-)


    Das kann ich so unterschreiben, hat mich aber auch nicht gestört.

  • Auch ich hae das Buch jetzt zu Ende gelesen und muss sagen, es war gut und schnell zu lesen. Ich jedenfalls hatte Schwierigkeiten es aus der Hand zu legen, um erstmal meine Kommentare zu den jeweiligen Abschnitten zu schreiben. Gestern hat das nicht so gut geklappt, aber da ist das Wetter dran Schuld. Gewwitter - Stromausfall! Und, was macht die liebe mazian da? Richtig - sie liest eben doch weiter, den 3. Abschnitt.


    So, der Letzte Abschnitt des Buches beginnt mit der Hochzeit von Gudrun und Gerd. Ich finde schön, dass einige Bräuche zu so einem Ereignis beschrieben werden. Und so Speis und Trank für das ganze Dorf war sicher nicht billig. Wenn ich daran denke, was zu meiner Hochzeit ein Restaurantbesuch mit 12 Personen gekostet hat... Als Fine Abends mal frische Luft schnappt, begegnet sie einem Reiter. Diese Begegnung bekräftigt auch mal, dass wirklich ein Durchreisender der Täter gewesen sein könnte. Nur erfährt Fine nicht, wer der Fremde ist.


    Ulla wird das nächste Opfer des Mörders. Warum? Schliesslich war sie kein "gefallenes Mädchen", jedenfalls sagen das alle. Und Basti, der doch nicht nach Amerika gefahren ist, weil er von seinem Onkel (dieses Schwein!) abgehauen ist, soll der Mörder sein? Immerhin findet man in seiner Hosentasche ein Taschenmesser. Das glaub ich trotzdem nicht.


    Lisbeth war also doch schwanger - und hat abgetrieben, danach wollte sie nichts mehr vom Hannes wissen, er hätte also doch ihr Mörder sein können.


    Als Fine mehrmals allein in Marjanns Haus war, da hab ich auch Angst gehabt und gedacht, in jedem Augenblick springt der Mörder, oder irgendjemand anderes aus einer dunklen Ecke auf sie zu.


    Dem war ja dann auch so, aber mit Marjann als Mörderin hätte auch ich nicht gerechnet. Mir war sie von Anfang an sympatisch (ist das jetz richtig geschrieben?). Dass sie die Mädels auf dem Gewissen haben soll, und jetzt auch noch Fine töten will, will mir einfach nicht in den Kopf. Auch wenn das als Auflösung der Morde richtig gut ist. Aber konnte es nicht einfach doch der Lohbauer sein? Der war mir eh nicht geheuer...


    Am Ende des Buches, nach all den schrecklichen Erlebnissen findet Fine endlich ihr Glück, und ich gönne es ihr.


    Ein wirklich tolles Buch, es hat mir sehr viel Spass gemacht es zu lesen, und ich glaube, ich kann auch meinen Mann, den Lesemuffel, davon übereugen, es zu lesen - aber erst im Winter.

  • Wow - damit hätte ich nicht gerechnet. Eine zeitlang - nachdem Basti wieder da war - hatte ich schon den Ohm in Verdacht :yikes :yikes Na ja, Hannes wäre auch zu einfch gewesen. :lache


    Tolles Buch Nadja. Rezi folgt die Tage.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich bin nun seit drei Tagen durch mit dem Buch und bin immer noch hin- und hergerissen, wie ich meine Meinung verpacken soll. Überwogen hat die Enttäuschung, dass ich den aufgrund des Klappentextes, der Ankündigung auf dem Cover und sogar nach Lesen des Prologs versprochenen handfesten Krimi nicht bekommen habe. Dafür waren Motiv des Täters und auch die Ermittlungsarbeit zu schwach ausgearbeitet.


    Legt man nun den Fokus auf Fine, aus deren Sicht hauptsächlich das Leben im 19. Jahrhundert in einem kleinen Dorf in der Eifel geschildert wird, sammelt das Buch wieder Pluspunkte. Aber auch hier hätte ich mir tiefergehende Zeichnungen der Umstände gewünscht.


    Die hier verwendete Sprache lehnt sich meiner Meinung nur an den damaligen Sprachgebrauch an. So rund und einfach gestalteten sich die Dialoge mit einer 13-jährigen sicher nicht, wie sie hier dargestellt werden. Mir fehlen auch ein wenig das Abwägen und der Weg zur Meinung. Da meine Urgroßmutter sehr alt geworden ist, hatte ich die Gelegenheit, viel über ihre Familie zu erfahren. So hatte ich quasi bis vor 13 Jahren immer noch Erzählungen aus erster Hand über das Leben auf dem Land im 19. Jahrhundert. (Meine Uroma wuchs bei ihrer Oma auf, die 1840 geboren wurde.)


    Da ich mich bei den vielen Aspekten nicht für ein Gut oder Schlecht entscheiden kann, habe ich neutrale 5 Punkte vergeben.

  • Zitat

    Original von Nadja Quint
    Liebe mazian,


    danke, danke, danke. :kiss Mach Dir mal keine Gedanken. Wenn ich nur halb so gut Französisch könnte wie Du Deutsch, würde ich mir ein Loch in den Bauch freuen.


    Dass Du auch Deinem Mann dieses Buch geben willst, spricht natürlich sehr für Deinen Mann. :chen


    Hallo Nadja,
    naja, ich lebe zwar in Frankreich, bin aber in Deutschland geboren und aufgewachsen (noch hinter der Mauer - 5 Jahre lang). Seit 2005 lebe ich, ohne Unterbrechung in Frankreich. Mein Mann ist auch deutscher und mit ihm spreche ich deutsch, nur manchmal fallen mir bestimmte Worte (kleines Beispiel: Bettlaken) in meiner Muttersprache nicht mehr ein. Irgendwie finden wir das witzig, aer mir macht es auch ein bisschen Angst, dass ich irgendwann mal kaum noch d spreche...


    Ja, mein Mann könnte dieses Buch wirklich lesen, da es kein Frauen-Liebes-Romantik-Schinken ist. Ich sag dir Bescheid, wenn es soweit ist, also, wenn der erste Schnee im Elsass fällt :wave

  • Ich bin nun auch durch. Marjann als Täterin hatte ich absolut nicht auf der Rechnung. Ich hatte nur den Verdacht, dass Hannes nicht in Amerika war sondern nachts um das Haus herumgeschlichen ist. Die Geräusche, die Fine nachts schon mal gehört hat, waren für mich ziemlich verdächtig und da sich kein Mann an sie herangemacht hat, fiel ein heimlicher Beobachter flach.


    Dass Lisbeth schwanger war, hatte ich mir schon gedacht. Aber ich hatte nicht erwartet, dass sie abgetrieben hat. Wahrscheinlich hat man diese bei der Obduktion nicht gesehen, weil sie noch in einem sehr frühen Stadium war, als sie diese Kraut genommen hat. Naja jedenfalls kann man sich auf den Dorftratsch verlassen. ;-) War früher also auch nicht anders als heute. :-)


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Dass die Geschichte ziemlich ruhig verlief, hat mich nicht gestört. Allerdings habe ich im letzten Abschnitt gefragt, ob man damals das Wort "Alibi" schon kannte. ;-)

  • Auf die Mörderin bin ich auch nicht gekommen. Irgendwie hatte ich Hannes im Verdacht. Wahrscheinlich wegen dem schwarzen Mantel und nachts ums Haus schleichen. So kann man sich irren. :-) In Amerika war er aber wirklich nicht mehr.


    Das Ende mit dem geheimnisvollen Reiter fand ich zu unglaubwürdig und ging mir zu schnell.


    Von dem Buch war ich etwas enttäuscht, da ich einen Histo-Krimi erwartet hatte.

  • Jaaaa, ich hatte Marjann auf der Rechnung, aber ganz ehrlich? Irgendwie hat es mich sehr getroffen, dass sie tatsächlich die Täterin ist. Zu Fine war sie doch so mütterlich fürsorglich, aber gleichzeitig hatte sie auch eine sehr sehr hässliche Seite.
    Ich fand den letzten Abschnitt ziemlich heftig. DAS war so richtig Krimi! Damit habe ich nicht gerechnet (hoffentlich kann ich heute Nacht überhaupt schlafen)....
    Am Ende - muss ich zugeben - sind mir die Tränen gekullert. Ich habe sehr mit Fine mitgefühlt und die Tatsache, dass ihre größte Vertrauensperson sich plötzlich so sehr wandelt und für Fine Lebensgefahr darstellt, hat mich zutiefst erschüttert. Und gleichzeitig tut sich für Fine durch das aufeinandertreffen mit dem "Schimmelreiter" eine Zukunftsperspektive auf. Auch, als der Lohbauer mit Fine gesprochen hat und ihr ihr Elternhaus ja schon fast zurückgibt, musste ich ein bisschen weinen. Und DAS ist mir bei einem Krimi noch nie passiert!!!


    Danke Nadja für das erste historische Buch, an das ich mich herangetraut habe! Und danke für die wunderbare Leserunde!

  • Also dieser Abschnitt war nun wirklich ein Krimi. Zwischendurch habe ich mich richtig gegruselt :lache
    Immer diese Gestalten im Dunklen und in schwarzen Umhängen..... :help


    Aber Alpträume sind auch dieses Mal ausgeblieben - hier muss ich an das Ableben einer bestimmten Katze denken ;-)


    An Marjann habe ich überhaupt nicht als Täterin gedacht!
    Es ist alles gut nachvollziehbar, aber auch traurig, denn sie hat sich ja viele Jahre wirklich gut und führsorglich um Fine gekümmert.
    Als die Frau des Lohbauern als fast so groß wie ihr Mann beschrieben wurde, bin ich natürlich gleich auf den Zug aufgesprungen und dachte, dass sie dann ja wohl auch stark genug sei, um junge Mädchen umzubringen :rofl


    Mir hat sehr gut gefallen, dass Basti wieder zurückkehrt, dass er neue 'Ersatzeltern' gefunden hat und es ihm zum Schluss auch wieder gut geht. Außerdem hat er später mal ein eigenes Haus :-)


    Da die Sprache so schön an Märchen erinnert, freue ich mich natürlich über den Schimmelreiter. Das passt so gut!!!



    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich nachvollziehen kann, dass es einigen zu wenig von einem Krimi hatte.
    Die Beschreibung des Dorflebens fand ich, besonders in Kombination mit der gewählten Sprache, mehr als gelungen.


    Für mich ein sehr schönes und besonderes Buch! :fingerhoch

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts