Also, wie gesagt, grundsätzlich kann man ja lachen über diese Frau. Aber bei manchen Themen hört für mich der Spaß auf und wenn mir da wer was raten kann, wie man das unterbinden kann, dann bitte immer her mit den Tipps. Ich wollte die Frau nicht noch berühmter machen, als sie leider eh schon ist, sondern eher dazu aufrufen, zumindest dieses "Werk" von ihr zu ignorieren und vielleicht sogar verbieten zu lassen. Denn irgendwo hört der Spaß auf.
Der Horrortrip - Simone Kaplan, das gehört verboten!?
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Original von Voltaire
magali
In der Juristerei sind die meisten Begriffe und deren Erklärungen dazu recht "schwammig".Ein Inhalt ist dann beleidigend, wenn die Tatbestandsmerkmale der §§ 185 StGB erfüllt sind.
Susannah
Ich könnte mir vorstellen, dass das Urteil des LG München irgendwann kassiert wird. Sind Rechtsmittel zugelassen?Kann ich dir nicht sagen, hab das Urteil noch nicht im Volltext gelesen.
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@ Frettchen: Soweit ich weiß, kann man anstößige Bücher bei Amazon doch melden? Wenn dieser Text dich derart anwidert, versuch das doch? Es wird wahrscheinlich nicht viel bringen, aber du hättest es wenigstens probiert.
Zum "moralischen" Problem: Die Bild-Zeitung und andere Boulevardzeitungen arbeiten doch auf ähnlichem Niveau - inhaltlich zumndest, sprachlich sind sie oft auch nicht weit entfernt. Geschmacklosigkeit ist nicht strafbar. De gustibus non disputandum.
Außerdem, wenn man das Problem weiter denkt: Ein Buch, das in ordentlichem Deutsch geschrieben ist und die Umstände der Tat ein wenig mehr verfremdet, aber ähnlich auf "Schockeffekte" zielt - wäre das demnach in Ordnung? Riecht das nicht ein bißchen nach Doppelmoral?
Zum Thema S. Kaplan:
Ich habe ja - damit das vorab klar gesagt ist, alleine schon der Neid-Argumente wegen - selbst einmal solche E-Books im Eigenbau verbrochen. Völlig unmöglich, dabei nicht sofort über den Namen Simone Kaplan zu stolpern. Ehrlich gesagt hoffe ich immer noch, daß es sich dabei um irgendein "Rico Beutlich"-ähnliches Langzeitprojekt handelt. Ich will einfach nicht glauben, daß jemand, dessen Muttersprache offenbar Deutsch ist und der ungefähr mein Alter und demnach wohl auch eine ähnliche Schulbildung hat (selbst wenn's nur die Hauptschule wäre), derart schlechte Grammatikkenntnisse mitbringt. Eine Satire auf Amazons "Direct Publishing" vielleicht?
Falls es Frau Kaplan wirklich ernst damit ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Falls es ihr tatsächlich ums Schreiben, ums Geschichtenerfinden und -erzählen geht, würde mein innerer Gutmensch sich gerne jedes Kommentars enthalten. Es ist nicht schön, wenn etwas verspottet wird, das einem selbst lieb und teuer ist. Und solange mir ein Mensch keinen Grund gibt, ihm wehtun zu wollen - warum sollte ich?
Falls es Frau Kaplan ( und das halte ich für die sehr viel wahrscheinlichere Möglichkeit) ausschließlich um die Aufmerksamkeit geht, dann hat sie offenbar alles richtig gemacht. Ich schaue erst seit kurzem wieder öfter hier im Forum vorbei und habe dabei in den letzten Tagen nicht weniger als drei Threads entdeckt, in denen es um Simone Kaplan ging. Welcher andere KDP-Autor könnte von sich behaupten, bei den Büchereulen derartige Beachtung zu finden?
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Ich bemerke hier eine leichte Bushidoisierung der Büchereule.
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Original von Josefa
Ehrlich gesagt hoffe ich immer noch, daß es sich dabei um irgendein "Rico Beutlich"-ähnliches Langzeitprojekt handelt.Ich hab auch schon überlegt, ob das eine Art "Poe" ist. (Poe's Law sagt in etwa, dass es im Internet ohne deutliche Kennzeichnung (z.B. mit Smileys) unmöglich ist, eine extreme Ansicht zu parodieren, ohne dass es irgendjemand für echt hält).
Wahrscheinlich hockt die Frau zu Hause und lacht sich tot über die ganzen schlechten Rezis und aufgeregten Reaktionen.
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Ihr habt mich neugierig gemacht und ich habe mir vorhin die Leseprobe auf Amazon gegönnt...
Dass die Gute anscheinend die Deutsche Grammatik nur ungenügend beherrscht ist ja das eine, aber der Hintergrund. Das geht ja gar nicht!!!
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Zitat
Original von Faraday
Ihr habt mich neugierig gemacht und ich habe mir vorhin die Leseprobe auf Amazon gegönnt...Dass die Gute anscheinend die Deutsche Grammatik nur ungenügend beherrscht ist ja das eine, aber der Hintergrund. Das geht ja gar nicht!!!
habe eben auch mal reingelesen, lieber Himmel, darf denn echt jeder sein Geschreibsel veröffentlichen....
bleibt nur die Hoffnung das sich irgendwann ein Autor der ganzen tragischen Geschichte annimmt der einfühlsamer an das Ganze herangeht....
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Zitat
Original von Delphin
Ich hab auch schon überlegt, ob das eine Art "Poe" ist. (Poe's Law sagt in etwa, dass es im Internet ohne deutliche Kennzeichnung (z.B. mit Smileys) unmöglich ist, eine extreme Ansicht zu parodieren, ohne dass es irgendjemand für echt hält).
Wahrscheinlich hockt die Frau zu Hause und lacht sich tot über die ganzen schlechten Rezis und aufgeregten Reaktionen.
Mir sagte Frau Kaplan bisher gar nichts. Als ich nun die Leseprobe gelesen habe, ging mir genau das durch den Kopf. Das kann doch nicht ernst gemeint sein...
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Ich habe den Horrortrip gelesen, direkt nach Kaplans Plagiat "Kritiker im Blutrausch". Dort fordern so viele Rezensentinnen und Rezensenten das Verbot des Horrortrips, da musste ich mir selbst ein Bild machen. "Abstoßend, widerwärtig, ekelhaft, menschenverachtend, primitiv, flach, abscheulich und immer wieder abstoßend - das sind die Attribute, mit denen ich die "Ergüsse" von Frau Kaplan bezeichnen würde - pfui Teufel, was für ein Müll." war und ist meine Einschätzung. Nach dem Lesen war mir richtig übel.
Aber: Auf gar keinen Fall würde ich wollen, dass dieses Gewürge verboten wird. Wo kämen wir denn hin, wenn noch mehr Leute entscheiden dürften, was wir lesen können und was nicht? Ich habe die Sch**ße stattdessen von meinem Kindel gelöscht. Zum Glück hatte ich den Mist nur ausgeliehen und das kurz vor Monatsende.
Letztendlich lese ich solches Zeug freiwillig und weiß mir am Ende immer noch selbst zu helfen. Die vielen Rufe nach dem "Großen Verbieter" irritieren mich. Ich will keine Zensur.
Edit hat bemerkt, dass ich einen anderen Kaplan aus dem Archiv gelöscht habe.
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Jupp : na ja, aber in der guten, alten Zeit, als noch nicht jeder Vollhonk seine geistigen Ergüsse in der Welt verbreiten konnte, gab es ja auch eine "Zensur". Die Verlage haben entschieden, was veröffentlicht wird und was nicht. Und ich sehe hier Amazon schon in der Pflicht, wenigstens ein Minimum an Qualität zu gewährleisten. Und DU weißt den Text einzuschätzen. Aber was ist mit so manchen 14-jährigen? Die lesen das und liegen vor Lachen unterm Tisch und sonst nichts. Ich sehe hier durchaus Gefahren. Denn im Gegensatz zu Filmen gibt es hier ja nicht mal eine Altersfreigabe.
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Zitat
Original von Frettchen
Jupp : na ja, aber in der guten, alten Zeit, als noch nicht jeder Vollhonk seine geistigen Ergüsse in der Welt verbreiten konnte, gab es ja auch eine "Zensur". Die Verlage haben entschieden, was veröffentlicht wird und was nicht. Und ich sehe hier Amazon schon in der Pflicht, wenigstens ein Minimum an Qualität zu gewährleisten. Und DU weißt den Text einzuschätzen. Aber was ist mit so manchen 14-jährigen? Die lesen das und liegen vor Lachen unterm Tisch und sonst nichts. Ich sehe hier durchaus Gefahren. Denn im Gegensatz zu Filmen gibt es hier ja nicht mal eine Altersfreigabe.Man muß aber unterscheiden, ob man ein Werk zensiert veröffentlicht oder auf den Index stellt und der Entscheidung eines Anbieters, Artikel wg. diverser Qualitätsmängel (so nenne ich das mal salopp) nicht anzubieten. Letztere Entscheidungsfreiheit würde ich dann auch begrüßen. Solche Situationen habe ich in meinen Jahren im Buchhandel auch gehabt: muß ich den Bohlen wirklich im Stapel dahin legen? Muß ich wirklich das Buch von Sarrazin vorrätig haben? usw. usf. Oft eine schwierige Gratwanderung!
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Original von Frettchen
Jupp : na ja, aber in der guten, alten Zeit, als noch nicht jeder Vollhonk seine geistigen Ergüsse in der Welt verbreiten konnte, gab es ja auch eine "Zensur". Die Verlage haben entschieden, was veröffentlicht wird und was nicht.Aber auch in der "guten alten Zeit" war es jedem freigestellt, seine Werke im Eigenverlag zu veröffentlichen. Verlage sind Wirtschaftsunternehmen und ihre wirtschaftlichen Entscheidungen sehe ich nicht als Zensur.
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Neugierig wie ich bin, habe ich mir die "Horror-Box Neu" (genialer Titel nebenbei bemerkt) mal bei Amazon kostenlos ausgeliehen.
Unabhängig von den anderen Erzählungen und ihrer außergewöhnlichen Art die deutsche Rechtschreibung & Grammatik einzusetzen, bin ich ganz Eurer Meinung und halt "Der Horrortrip" für äußerst geschmacklos.
Simone Kaplan schreibt in ihrer Biographie, dass sie mit ihren Geschichten "die Herzen der Leser berühren möchte" und sich mit "sozialkritische Themen auseinandersetzt".
Dass sie dies in einer Geschichte zu den Vergewaltigungvorfällen verwirklichen möchte, ist ja durchaus löblich.
Leider bedient sie sich pervers-exploitativer Gewaltbeschreibungen und ihr disneyhaftes Schwarz/Weiß-Denken macht die Sache noch schlimmer. Sie versteht es null, dass die Vergewaltigungen dadurch so grauenhaft sind, dass sie aus der Mitte der Gesellschaft heraus stattfinden und die Umgebung von den Taten den Blick abwendet, anstatt einzugreifen. Stattdessen setzt sie voll und ganz Schocken mit viel Blut, viel Sperma und roten Würmern, die aus dem After hängen. Auch die Klischees, mit denen sie das Verhalten der eindimensionalen Figuren beschreibt, zerstört jegliche Empathie und verschmutzt das Geschehen zu einer trashigen, gewaltpornografischen Lachnummer. Teilweise kam es mir so vor, als würde ich eine Parodie lesen.Dennoch bin ich - wie einige andere hier auch - gegen eine Zensur. Obwohl es natürlich verwerflich ist, da sie den wahren Opfern ins Gesicht spuckt und mit den Finger lachend auf sie zeigt.