Diana Raufelder - Wir zwei sind Du und Ich (ab 12 Jahre)

  • Klappentext gem. PepperBooks:
    “Es sind die gleichen schwarzen Haare”, denkt sie, als sie ihn inmitten den Getümmels plötzlich erblickt, „genauso wild und ungezähmt.“ Dazu ein schwarzer Stern und ein schwarzer Halbmond. „Ruf ihn! “, denkt sie, aber sie bekommt keinen Ton heraus. Menschen, bepackt mit riesigen Einkaufstüten, drängen von allen Seiten auf sie ein. Wo ist er hin? Sie hat ihn verloren. Zum zweiten Mal in ihrem Leben. Tränen schießen ihr in die Augen. „Warum weinst du Prinzessin? “, fragt da auf einmal jemand hinter ihr. Sie dreht sich erschrocken um: Ist das tatsächlich Ben?
    Die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft, die allen Widrigkeiten trotzt.



    Rezension:
    Ricarda "Ri" Lehmann hat es nicht leicht. In der Schule läuft es alles andere als gut für sie und ihr dominanter Vater Herbert setzt sie deswegen extrem unter Druck, da sich schlechte Noten für die Tochter eines Professoren einfach nicht schicken. Ihre Mutter kann sich in dieser Beziehung nicht gegen ihren Mann durchsetzen, obwohl sie ihr Kind über alles liebt und für Ri nur das Beste möchte. Gerne flüchtet Ri nach der Schule ins Sound-In, einen Plattenladen, ehe sie nach Hause geht und sich dem alltäglichen Stress stellt. Doch an diesem kalten Novembertag ist alles anders: Sie sieht einen Jungen mit schwarzen Haaren und sie weiß: Es ist Ben, der Freund aus ihrer Kindheit, der ihr so grausam entrissen wurde.


    Ri weiß nun: Ben ist wieder da und sie muss ihn finden. Doch wo mit der Suche beginnen, Berlin ist groß? Ri taucht ein in die gemeinsame Vergangenheit mit Ben und seiner Mutter Lola, in ihre glücklichen Kindheitserinnerungen, bevor alles in einer Katastrophe endete. Unterstützt wird Ri bei ihrer Suche von Belinda, einer neuen Klassenkameradin und ihrer einzigen Freundin. Ri beginnt ihre Suche in der Gegend, in der sie als Kind lebte und in der auch Ben seinerzeit wohnte. Niemand jedoch erinnert sich an ihn, es scheint hoffnungslos, bis sie ein Auto sieht, von dem sie sofort weiß: Das ist Bens Auto, denn es ist bemahlt und die Symbole haben nur für sie und Ben eine Bedeutung.


    Tatsächlich kommt Ri Bens Spur immer näher, doch als ihr Vater herausbekommt, dass Ben wieder da sein soll, versucht er mit allen Mitteln zu unterbinden, dass seine Tochter wieder Kontakt zu dem jungen Mann aufnimmt. Was genau hat ihr Vater gegen ihn? Als Ri auch noch auf ein Internat geschickt werden soll, hält sie es nicht mehr aus und läuft von Zuhause weg. Doch wo soll sie hin? Berlin ist nicht freundlich zu jugendlichen Ausreißern, nach Hause jedoch will sie auf keinen Fall, wenn sie nur wüsste, wo sie Ben finden kann. Ihr steht die erste Nacht im kalten Winter auf der Straße bevor, doch dann geschieht das Wunder und Ben findet sie. Werden es die Beiden schaffen, da anzuknüpfen, wo sie vor so vielen Jahren gewaltsam getrennt wurden?



    Eine immerwährende Freundschaft! Der Plot wurde sehr einfühlsam und authentisch erarbeitet, sodass ich in diesem vollkommen gefangen war und ich förmlich darauf hingefiebert habe, heraus zu bekommen, wie sich die Geschichte auflöst. Die Figuren wurden ausgesprochen facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei dies nicht nur auf Protagonistin Ri zutrifft, sondern auch auf die Nebencharaktere, was meines Erachtens leider viel zu selten der Fall ist. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen angenehm zu lesen und dieser in Kombination mit dem abwechslungsreichen Plot hat mich nicht mehr losgelassen, sodass ich das Buch am Stück lesen musste, es ging einfach nicht anders. Nicht für eine Minute hätte ich mich von Ri und ihrem Schicksal trennen mögen - es hat mich einfach nur gefesselt und lässt mich mit dem Wunsch zurück: Es sollte mehr solche Bücher geben.