Der Eulen-Fußball-Stammtisch (ab 15.07.2013)

  • xexos : Wenn uns der Verkauf des Stadionnamens soviel Geld auf Dauer generieren würde, dass es einen Aufstieg wahrscheinlich und den Verbleib in Liga 1 möglicher macht, wäre ich sofort dabei. Allerdings bedeuten verkaufte Stadionnamen meist nur eine einmalige Finanzspritze, und auch die könnten wir nicht komplett für bessere Spieler verpulvern. Dieser Verein hat noch so sehr an Restlasten zu knabbern, dass ein einfacher Verkauf des Namens uns nicht viel weiterbringen würde.


    Wenn das Angebot stimmt, kann man drüber reden. Nicht zuletzt weil Fritz Walter, dem dieser Verein so am Herzen lag, wohl der erste wäre, der auf diese Ehre verzichten würde.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Allerdings bedeuten verkaufte Stadionnamen meist nur eine einmalige Finanzspritze,


    Mittlerweile ist es eigentlich üblich, den Stadionnamen nur für ein paar Jahre verkaufen, von daher kann man schon von einer regelmäßig wiederkehrenden Finanzspritze reden.


    Zudem bleibt es jedem Fan selbst überlassen, den "neuen" Namen zu benutzen. Wenn ich mich mit Freunden über Fußball unterhalte, nutze ich immer noch die alten Namen, selbst wenn es das Gebäude schon gar nicht mehr gibt (Parkstadion, Bökelberg, etc) - da kann jeder was mit anfangen, was bei imtech-Stadion oder Esprit-Stadion absolut nicht der Fall ist. Ich sag doch auch nicht Hühnermannschaft, nur weil Wiesenhof auf den Trikots steht. :grin


    Natürlich hat man sich mit diesen Marketingmaßnahmen immer schwer getan, früher bei der Trikotwerbung, heute bei den Stadionnamen, aber ich denke, wenn die Traditionsvereine überhaupt noch im Profifußball verbleiben wollen, müssen sie sich auf solche Aktionen einlassen. Ansonsten geht es für den Betzenberg nicht mehr darum, Erstligist zu sein, sondern auf Dauer überhaupt noch im Profifußball vertreten zu sein - Auto Ingolstadt und Rote Brause Leipzig werden nicht die letzten sein, die sich dank Quasi-Konzerneigentum von den "richtigen" Vereinen abheben werden.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Naja, eine regelmäßige Finanzspritze setzt halt voraus, dass man immer wieder solche Angebote hat. Und Kaiserslautern ist nunmal keine Großstadt und hat außer unter Fußballfans eben nicht wirklich Renomée, so dass das auch ne Milchmädchenrechnung sein kann.

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    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Und Kaiserslautern ist nunmal keine Großstadt und hat außer unter Fußballfans eben nicht wirklich Renomée, so dass das auch ne Milchmädchenrechnung sein kann.


    Was glaubst Du denn, wer durch solche Sponsor-Stadionnamen angesprochen werden soll?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Allerdings bedeuten verkaufte Stadionnamen meist nur eine einmalige Finanzspritze, ...


    Das ist eher ne regelmäßige Zahlung:


    Zitat


    Der Versicherungskonzern HDI, der zum Talanx-Konzern gehört, hat im Juli 2013 die Namensrechte für sieben Jahre gekauft (für drei weitere Jahre besteht eine Option) und soll dafür jährlich 2,5 bis 3 Millionen zahlen.


    http://www.haz.de/Nachrichten/…sachsenstadion-alte-Liebe

  • @LeeSeebär: Kaiserslautern hat ein reines Fusballstadion, andere Veranstaltungen finden da.nicht statt, ich denke da an Open Air Konzerte. Der Betze ist nur Fußball - das mit ganzer Seele, aber eben nur Fußball.


    xexos : Ist nicht die Regel meines Wissens - davon ab ist es wohl kein Zufall, dass bei uns bisher kein entsprechendes Angebot auf dem Tisch lag.

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  • Zitat

    Original von Susannah
    @LeeSeebär: Kaiserslautern hat ein reines Fusballstadion, andere Veranstaltungen finden da.nicht statt, ich denke da an Open Air Konzerte. Der Betze ist nur Fußball - das mit ganzer Seele, aber eben nur Fußball.


    Siehe oben - was glaubst Du, für wen das Stadionnamen-Sponsoring gemacht wird? Wie viele Konzerte finden im Ronhof statt (eines der ersten Stadien in Deutschland, die einen Sponsor-Namen trugen!)? Oder im Stadion vom SC Paderborn? OK, die spielen Bundesliga, aber wie stets mit Lauterns Ligarivalen FSV Frankfurt? Meines Wissens nach sind das alles reine Fußballstadien und haben trotzdem einen Sponsornamen. WEIL die Fußballfans die Hauptzielgruppe dieser Sponsoring-Aktionen sind und nicht in erster Linie die Konzertfans, die dann einmal kommen, weil XY da singt und den Stadionnamen vermutlich nicht mal erwähnt.


    Zitat

    xexos : Ist nicht die Regel meines Wissens


    Doch, es ist inzwischen sehr wohl die Regel, den Stadionnamen nur noch zeitlich befristet zu verkaufen - welcher Verein macht das denn überhaupt noch anders?


    Zitat

    - davon ab ist es wohl kein Zufall, dass bei uns bisher kein entsprechendes Angebot auf dem Tisch lag.


    Wurde denn bereits aktiv gesucht? In Bremen hab ich auch noch nicht von einem Angebot bezüglich des Weserstadions gehört, aber die Verantwortlichen schließen die Vermarktung des Stadionnamens ja auch noch recht resolut aus - da wird sich dann auch keiner die Mühe machen, ein Angebot abzugeben.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von xexos
    Der Vermarkter in Kaiserslautern ist seit 2004 Sportfive (die recht viele Bundesligisten vermarkten).


    Der Vermarkter darf nur vermarkten, was der Verein zuläßt. Werder wird von Infront vermarktet und ich denke schon, daß die einen Sponsor finden würden, wenn man den Stadionnamen freigeben würde.


    Edit: Habe jetzt mal kurz gegoogelt - in Kaiserslautern gab es 2010/11 Überlegungen, den Stadionnamen zu vermarkten. Es gab Demos (!) von den Fans zum Erhalt des Stadionnamens. Auf der Jahreshauptversammlung 2011 hat Stefan Kuntz dann verkündet, daß der Name nicht vermarktet wird. Das wird dann auch im Vertrag mit dem Vermarkter so festgehalten worden sein.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Solche Entscheidungen werden ja doch hin und wieder mal überdacht. So jedes halbe Jahr, nehme ich an. Ich finde ja, dass man nicht alles verkaufen muss, was man theoretisch verkaufen kann. Aber das ist eher die romantische Vorstellung eines Fans.

  • Zitat

    Original von Groupie
    Solche Entscheidungen werden ja doch hin und wieder mal überdacht. So jedes halbe Jahr, nehme ich an.


    Denke ich auch, aber solange sich an der Situation nix ändert, wird man beim Überdenken auch nicht zu einem anderen Ergebnis kommen. Soll heißen: Wenn man 2015 keine besseren Argumente PRO Namensvermarktung hat als 2010, wird man da nicht handeln.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • LeSeebär, die Argumente müssen nicht unbedingt besser sein. Es reicht schon, wenn das Geld knapper wird. Frag doch mal auf Schalke nach. Die wissen, wie das mit der plötzlichen Entscheidungsänderung ist.


    Oder ein anderes Beispiel: Es gab doch mal die Aktion "Pro 15:30". Die Fans haben dafür demonstriert, dass der Spieltag nicht mehr so enorm auseinandergezogen ist, damit alle Spiele vor allem auch für Auswärtsfans machbar sind. Die Einsicht hat ca. eine Saison gehalten, glaub ich. Heute sind die Spieltage weiter auseinandergezogen als je zuvor. Als Fan mit Dauerkarte kannst du dir am besten die kompletten Heimspielwochenende freihalten. Von Freitagabend bis Sonntagabend kann es dich ja quasi immer treffen.

  • Zitat

    Original von Groupie
    LeSeebär, die Argumente müssen nicht unbedingt besser sein. Es reicht schon, wenn das Geld knapper wird.


    Das ist aus meiner Sicht genau die veränderte Situation, die ich meinte. Es muß schon dramatisch sein, damit das Umdenken auch funktioniert. In Bremen wird - nachdem die Europapokaleinnahmen seit einigen Jahren ausbleiben und man Jahr für Jahr dramatische Verluste beim Eigenkapital hinnehmen mußte - sogar inzwischen das No-Go Stadionumbenennung von den Vereinsverantwortlichen nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand als ein möglicher Lösungspunkt genannt. Ich geb dem 'Weserstadion' noch anderthalb Jahre, sofern im Sommer die Klasse gehalten wird...


    Zitat

    Es gab doch mal die Aktion "Pro 15:30". Die Fans haben dafür demonstriert, dass der Spieltag nicht mehr so enorm auseinandergezogen ist, damit alle Spiele vor allem auch für Auswärtsfans machbar sind. Die Einsicht hat ca. eine Saison gehalten, glaub ich.


    Welche Einsicht hat gehalten? Soweit ich das in Erinnerung habe, wurde den Fans zugesagt, die Sonntagsspiele nur noch als Ausweichtermine wegen Europapokal anzusetzen, mit KM-Begrenzung etc. Das hat aber nicht "ca. eine Saison" gehalten, sondern wurde NIE umgesetzt. Die Sonntagsspiele sind seit ihrer Einführung nie wieder zeitweilig abgeschafft worden. Die Aktion "Pro 15:30" war ein Reinfall. Unter anderem wohl vor allem deshalb, weil im Gegensatz zum Stadionnamen nicht mal unter den Fans Einigkeit herrschte. Die Stadiongänger waren FÜR die Aktion "Pro 15:30", aber die wesentlich größere Menge an Fans hat über den Knopf auf der Fernbedienung (Premiere) am Sonntag dagegen votiert.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Fakt ist: wenn ein finanziell lukratives Angebot auf den Tisch käme, das dem Verein auf lange Sicht helfen würde, wäre die Vereinsführung mit dem Klammersack gepudert, wenn sie es ignorieren würde. Zumal sich seit 2011 auch in den Fanreihen zu dieser Thematik viel getan hat und viel diskutiert wurde.


    Und wir haben jetzt 2015 und nicht mehr 2011 - seitdem war mehr als eine JHV, in der das Thema heiß diskutiert wurde. Glaube nicht dass da die Scheuklappen aktiv sind.


    Aber ist ja auch egal jetzt.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • @ LeSeebär: So ganz stimmt das nicht. Zwar waren Fans und Zuschauer gespalten, aber dennoch gab es Zusagen, den Sonntag nur als Ausweichtermin zu nutzen. Es gab auch Beschränkungen, wie oft ein Verein sonntags spielen durfte. Zu dem Zeitpunkt fanden die Spiele nur am Samstag (15:30 Uhr) oder am Sonntag (17:30 Uhr) statt.


    Diese Zusagen haben dann ein paar Jahre gehalten. Und dann wurde ein Freitagsspiel eingeführt. Ich glaube, dass das 2007 war. Seit 2009 haben wir gesplittete Sonntagsspiele und seit 2011 sieht das ganze so aus ...


    1 Spiel am Freitag um 20:30 Uhr
    5 Spiele am Samstag um 15:30 Uhr
    1 Spiel am Samstag um 18:30 Uhr
    1 Spiel am Sonntag um 15:30 Uhr
    1 Spiel am Sonntag um 17:30 Uhr

  • Zitat

    Original von Groupie
    @ LeSeebär: So ganz stimmt das nicht. Zwar waren Fans und Zuschauer gespalten, aber dennoch gab es Zusagen, den Sonntag nur als Ausweichtermin zu nutzen.


    Ja, diese Zusagen gab es - aber sie wurden nicht umgesetzt! JEDE Saison seit Einführung der Sonntagsspiele wurde Sonntags gespielt, völlig egal, ob in der Woche Europapokal angesetzt war oder nicht.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von xexos
    Die Mannschaften, die am Donnerstag in der Europa League spielen, die wollen doch sogar erst am Sonntag ran. Samstag ist da viel zu knapp.


    Das ist aber gar nicht der Punkt. Darüber hat sich ja auch noch nie jemand beschwert.


    Um den Fußball für das Fernsehen attraktiver zu machen, haben wir mittlerweile 5 mögliche Anpfiffzeiten. Da teilweise sehr spät terminiert wird (wegen der internationalen Wettbewerbe), ist es eben schwierig, Heimspielwochenenden zu planen. Noch schwieriger ist es, Wochenendfahrten zu Auswärtsspielen zu planen.


    Nimm doch mal sapperlot, unseren Neu-Schalker. Der kommt aus der Schweiz, um ein Schalke-Spiel anzusehen. Er muss ca. 3 Monate vorher die Bahntickets buchen, damit es nicht irre teuer wird. Zu diesem Zeitpunkt steht aber meistens noch nicht fest, an welchem Tag Schalke spielt. Deshalb müsste er dann schon am Freitagnachmittag vor Ort sein. Vor Montagmorgen kann er dann aber auch nicht zurückfahren, weil Schalke ja auch noch das Sonntagabendspiel bekommen könnte. Er kann auch noch gar keine Verabredungen mit anderen Eulen aus der Umgebung treffen, weil er ja gar nicht weiß, wann er Zeit hat.


    Das ist und bleibt einfach nicht sehr stadionbesucherfreundlich.