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'Verführung' - Seiten 377 - Ende
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Zuerst: ich habe mich wirklich gefreut, dass der Contessa ein Dämpfer versetzt wurde! Ich war vor allem bei dieser Szene sehr von Caloris Klugheit fasziniert, wie auch schon während des ganzen Buches. Sie löst Problemsituationen meist mit solcher Weitsicht und Einfallsreichtum, wie ich der normale Durchschnittsmensch wohl nie zustande bringen würde. Das hat sie mit Casanova gemein.
Maria tat mir sehr leid. Die Arme hatte nur Pech im Leben...
Insgesamt muss ich aber sagen, dass mir diese letzte Abschnitt nicht ganz so gut gefallen hat wie die vorherigen. Ich kann gerade gar nicht sagen, weshalb genau, das kommt vielleicht mit etwas Abstand.
Insgesamt aber ein sehr schönes Buch, das mir gut gefallen hat. Ich würde mich auch sehr über eine Fortsetzung freuen, auch gerade im Hinblick auf Casanovas weiteres Leben. Ist so etwas in Planung oder eher nicht?
(Das ist wohl die Standardfrage einer Leserunde :lache) -
Mylady, ich widerspreche ungern aber heftig. Ein großartiger Schluß, der ein Schlußpunkt ist. Keine Fortsetzung darf über diesen Schluß hinausgehen, der so, genau so, alles zeigt, was nur Spitzenkönner verwirklichen: Alles ist gesagt und alles ist offen.
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Zitat
Original von beowulf
Mylady, ich widerspreche ungern aber heftig. Ein großartiger Schluß, der ein Schlußpunkt ist. Keine Fortsetzung darf über diesen Schluß hinausgehen, der so, genau so, alles zeigt, was nur Spitzenkönner verwirklichen: Alles ist gesagt und alles ist offen.Ich 'kritisierte' nicht den Schluss, den ich selbst ebenfalls überaus gelungen fand, sondern den letzten Abschnitt insgesamt. Dabei muss ich nochmals betonen, dass das Meckern auf aller höchstem Niveau ist, da die ersten drei Abschnitte des Buchs einfach so grandios waren, dass mir persönlich der vierte insgesamt etwas schwächer im direkten Vergleich erscheint und dabei doch so viel besser als vieles, das ich andernorts gelesen habe .
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Nachdem ich den 3. Teil gelesen hatte, war ich ein bisschen skeptisch, was wohl jetzt noch kommen könnte. Dann fand ich aber gerade den 4. Teil besonders spannend. Angiolas Persönlichkeit konnte sich hier noch einmal voll "austoben" und es war toll mitzuerleben, wie sie sich eine Position in dieser schwierigen Welt erarbeitet. Casanova kam allerdings etwas schlechter weg.
Interessant, dass Angiola immer wieder an das zurück denkt, was sie von Casanova gelernt hat. Das hat mir sehr gut gefallen, dass sein Einfluss auf sie so gut herausgearbeitet wurde und dass er so positiv war. Casanova dagegen hält sich weniger an ihre Ratschläge und wird auf dem schnellsten Weg genau das, was sie nicht wollte - Soldat. Da kommt mir die Frau doch etwas klüger vor.
Angiola ist für mich eine ganz liebgewonnene Figur geworden, die immer völlig glaubwürdig bleibt. Sie hat eine absolut großzügige und gute Seite - wie sie sich um Maria und ihre "Familie" kümmert. Aber sie hat auch deutliche Ecken und Kanten und manchmal gehen "die Pferde mit ihr durch". Was ich gut nachempfinden kann. Eine spannende Persönlichkeit, vielen Dank, dass ich sie kennenlernen durfte, Tanja!
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Ich habe zwar im Rest der Leserunde nichts geschrieben, aber hier muss ich doch ganz kurz noch was sagen.
Das Ende war ganz toll, mit Gänsehaut und bei der letzten Szene im Theater mit ein paar Tränen, weil es so schön war und so greifbar in diesem Moment.
Das Buch als ganzes hat mir sehr gut gefallen, vor allem ab dem Zeitpunkt, als Calori und Casanova das erste Mal aufeinander trafen.
Der Rest der Belegschaft wirkte neben den beiden doch ein wenig blasser. Und beide zusammen waren einfach ganz großartig.Danke an Tanja, daß du diese beiden Menschen so menschlich greifbar gemacht hast.
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Danke allen, die kommentiert haben und noch kommentieren werden, fürs Mitmachen! Lady Tudor, eine Fortsetzung ist derzeit nicht geplant; mein nächstes Projekt führt mich auf einen anderen Kontinent. Brigia, Casanova war leider nie gut darin, von etwas die Finger zu lassen, daß er versuchen wollte (er blieb allerdings nicht lange Soldat), aber bekommt er nicht zumindest einen Bonuspunkt dafür, seiner alten Flamme Bettina aus ihrer Misere geholfen zu haben?
Streifi: hier ist die Oper, wo die Schlußszene stattfindet:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=244086265697669&l=d4320ac6ac
Übrigens, wenn ihr den Photos interessiert seid, die ich letztes Jahr auf der Recherchereise gemacht habe:
Neapel:
https://www.facebook.com/tanja.kinkel/media_set?set=a.244080732364889.45769.100002888910660&type=3
Bologna:
https://www.facebook.com/tanja.kinkel/media_set?set=a.243056212467341.45592.100002888910660&type=3Und ein älteres Album: Karneval in Venedig:
https://www.facebook.com/tanja.kinkel/media_set?set=a.188978997875063.34349.100002888910660&type=3
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Der letzte Abschnitt war nicht so lang, deswegen bin ich jetzt, nachdem ich in der Mitte des Buches pausiert hatte, schnel ans Ende gelangt, welches ich auch für überaus plausibel und gelungen halte.
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Gestern habe ich schön entspannt auf der Liege im Garten unter einem Sonnenschirm den letzten Abschnitt des Buches gelesen und genossen. Meine Freude war doch sehr groß, dass das Buch konstant seine Spannung halten konnte und das Ende mich glücklich zurück gelassen hat.
Aus Bellino ist ja nun La Calori geworden und sie erhält in Neapel einen Jahresvertrag als Sängerin am Teatro San Carlo, jedoch darf sie dem Primo Uomo, dem ersten Kastraten, bei dem es sich um keinen anderen als den berühmten Caffarelli handelt, keine Konkurrenz machen, sonst ist sie draußen.
Der Herzog, der ihr diese Stelle verschafft hat, bittet sie auf sein Zimmer und sie befürchtet schon, dass sie zu ihm ins Bett gerufen wird, doch dann kommt alles anderes, denn sie soll den hohen Herrn schlagen. Tut sie dies nicht, wird man sie ihrer Zunge entledigen. Wird sie das können? Als „Schauspielerin“ und „Komödiantin“ muss sie da wohl durch und ihr gelingt es den Herzog zu überzeugen. Hier zeigt sich wieder gut wie sehr die hohen Herrschaften andere für ihre Zwecke nutzen und durch lose Drohungen bekommen was sie wollen. Ein bisschen bestürzt ist man als Leser da schon. Scheinbar musste jeder seinem Glück durch sexuelle Gefälligkeiten nachhelfen…
Nach der Trennung gehen Calori und Giacomo ja nun getrennte Wege. Giacomo trifft durch Zufall auf seine erste Liebelei Bettina Gozzi und freut sich. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, denn beim Herantreten sieht er, dass es Bettina gar nicht gut geht. Ihr fehlen ein paar Zähne und ihre Kleidung hat auch schon bessere Tage gesehen. Beide kommen ins Gespräch und sie erzählt ihm ihre Geschichte. Bettina war unvorsichtig und wurde ungewollt schwanger. Um nicht als Hure zu enden, heiratete sie einen Schuster, der sich alsbald nicht nur als Trinker und Spieler herausstellte, sondern auch als Schläger. Bettinas Kind stirbt im Alter von einem Jahr und eine weitere Schwangerschaft endet als Fehlgeburt. Ein Tritt ihres Mannes in ihren Unterleib macht sie unfruchtbar. Diese Szene und einige andere im Buch zeigen sehr deutlich, dass Kindersterblichkeit und Fehlgeburten in dieser Zeit keine Seltenheit waren. Und dann noch zu wissen, dass ärmere Menschen ihre Kinder, wenn sie denn überlebten, verkauften bestürzt einen in der heutigen Zeit doch sehr. Da wundert man sich auch nicht, dass früh sexuelle Kontakte geknüpft wurden. Und die Rolle der Frau wird auch sehr deutlich, waren sie doch schnell unten durch in der Gesellschaft.
Bettina wird durch Giacomos Hilfe von ihrem Mann befreit, was mich als Leser sehr froh gemacht hat. Giacomo ist also nicht nur in der Lage die Frauen für seine Zwecke zu nutzen (so hatte ich ihn bisher eingeschätzt), sondern ihnen auch zu helfen.
Gegen Ende erfahren wir noch, dass Casanova wahrscheinlich nicht Giacomos Vater war, sondern Abbate Alvise Grimani. Warum sonst kümmert sich ein kirchlicher Geselle um eine Sängerin mit 5 Kindern?
Und wie ich es mir gewünscht hatte, treffen Calori und Giacomo noch einmal aufeinander, auch wenn das erste Wiedersehen misslingt. Im Hause des Herzogs treffen sie aufeinander und Giacomo ist der Begleiter der verhassten Contessa. Sorry aber da wäre ich an Caloris Stelle auch ausgerastet, denn die Contessa ist schließlich ihre Erzfeindin. Es kommt zu Wortgefechten zwischen der Contessa und Calori, bei denen indirekt Gioacomo beleidigt wird. Giacomo ist daraufhin gekränkt. Mit einigem Geschick gelingt es Calori, dass der Herzog die Contessa vor die Tür setzt. Ob das eine gute Idee war?
Natürlich nicht, denn ein Meuchelmörder, durch die Contessa angeheuert, trachtet Calori nach dem Leben. Mit Säure will er ihr die Stimme nehmen, die Zofe Maria hat er schon getötet. Es scheint keinen Weg mehr zu geben, dem Tod zu entrinnen. Als Leser fiebert man hier wirklich mit und ich dachte: „Nein so darf das Ganze hier doch jetzt nicht enden, das wäre einfach nur schade.“ Doch da kommt Giacomo und überwältigt den Attentäter. Calori ist gerettet und kann ihre Karriere als angehende berühmte Sängerin fortsetzen.
Ich habe das Buch wirklich genossen, da mich die Geschichte der Zwei einfach gefesselt hat. Es ist doch schön zu sehen, dass auch Frauen die Männer verführen konnten, erst recht Casanova.
Danke Tanja für diesen tollen Roman. Das war mein erster Kinkel und wird wohl nicht der letzte gewesen sein. Meine entsprechende Rezension folgt alsbald.
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Was für ein Buch!
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Geschichte von Casanova und Calori zu verfolgen. Besonders die Szenen, in denen beide vorkommen, sind sehr geglückt!
Das Ende hat mir sehr gut gefallen - Casanova im Orchestergraben und Calori auf der Bühne - herrlich! Besser hätte der Schluß nicht sein können.Calori (die ich vorher nicht kannte) hat mich in diesem Buch mit ihrem Witz und ihrer Intelligenz überzeugt. Wie sie mit einem Schlag ihre zwei Widersacher ausschaltet, bzw. auf ihre Seite bringt - einfach genial gelöst.
Nur um Maria tat es mir leid. Die Arme hatte ja wirklich nur Pech im Leben - und ich hatte die Hoffnung, daß es ihr jetzt bei Calori besser geht...
Alles in allem ein toller Roman, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte.
Vielen Dank für die wunderbaren Lesestunden Tanja, und die Begleitung dieser Leserunde!
Rezi folgt, sobald sich der Roman etwas gesetzt hat.... Aber es werden 9 von 10 Punkte....
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Ich bedanke mich auch für die Leserundenbegleitung!
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Für mich war "Verführung" definitiv ein Roman, den ich bestimmt später noch einmal lesen werde und natürlich gern weiter empfehle an lesebegeistere Bekannte.
Danke an alle für die tolle Leserunde, es macht immer wieder Spaß sich mit euch auszutauschen...
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Hier nun auch meine Schlussbemerkung.
Es macht diebisches Vergnügen zu lesen, wie die Contessa in Grund und Boden gestampft wird, mit nichts als Überheblichkeit reagiert und so auch noch ihren Gastgeber gegen sich wendet. Sie hat jede Minute verdient, die sie sich durch die schweigende Menge bahnen musste
Calori gelingt es geschickt, den Primo Uomo nicht gegen sich einzunehmen und mit kleinen Gesten hält sie ihn bei Laune. Gut auch, dass sie nicht mit dem Publikum flirtet, so wird sie wirklich nur für ihre Stimme bewundert. In dieser sexualisierten Welt eine schöne Alternative.
Das letzte Treffen zwischen Casanova und Calori gelingt auch, es ist versöhnlich, das Leben ist ihr gerettet, sie können die Liebe noch einmal genießen und jeder kann friedlich seiner Wege ziehen. Es ist immer gut, wenn Liebende auch Freunde sind und bleiben.
Alles in allem ein Buch, das ich gerne gelesen habe und dessen Charaktere wunderbar tief gestrickt sind. Die Entscheidungen der Protagonisten sind für mich nachvollziehbar und passen gut in die Zeit. Danke dafür an die Autorin, und auch von mir ein Danke an alle, die mitgeschrieben haben und deren Ideen und Überlegungen ich mit großem Interessen gelesen habe.