Klappentext:
Um 1850 an der Grenze zu Mexiko: Seit die Apachen von den Siedlern ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden, erweist sich Lozen, eine mutige junge Squaw, als geschickte Pferdediebin - die Tiere folgen Lozen einfach, wenn sie zu ihnen spricht. Eines Tages sagt sie den Angriff amerikanischer Truppen vorher und vermag so zahlreichen Stammesmitgliedern das Leben zu retten. Lozens Gabe wird bald überlebensnotwendig, als die brutalen Übergriffe sich häufen. Schließlich trifft Lozen ihre schwerste Entscheidung: Sie wendet sich endgültig von ihrer großen Liebe Grauer Geist und von der traditionellen Rolle einer Squaw ab. Fortan zieht sie an der Seite ihres Bruders mit den Kriegern in den Kampf, um sie vor Hinterhalten zu warnen und die Verletzten zu heilen. Doch dann sieht sie in ihrer Vision Feuer vom Himmel fallen und ahnt, dass ihre Brüder längst auf den Pfaden des Todes wandeln...
Zur Autorin:
Lucia St. Clair Robson, geboren in Baltimore, wurde als Bibliothekarin zu ihren Romanen über außergewöhnliche Frauenschicksale der US-Geschichte inspiriert. Die Autorin lebt heute in Maryland.
Ähnlich wie schon in "Die mit dem Wind reitet", wird von dem Schicksal eines Indianerstammes, der Apachen, erzählt, die sich mit der Besitzgier der weißen Einwanderer konfrontiert sehen und sich mit den ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen. Gut fand ich diesmal, dass die Erzählperspektive nicht die einer Weißen, also einer Fremden, ist, sondern die Schwester von Victorio selbst erzählt. Auch die Einbindung weiterer historischer Persönlichkeiten wie Mangas Coloradas und Geronimo hat mir gefallen. Die Episode mit Grauer Geist wird im Klappentext allerdings überbewertet - Lozen schwärmt für ihn, aber er kümmert sich gar nicht um sie.
Fazit: "Die Schwester des Apachen" ist - wie auch schon "Die mit dem Wind reitet" - ein sachlich fundiertes und einfühlsam geschriebenes Buch mit sorgfältig entworfenen Charakteren, das einen umfassenden Einblick in das Alltagsleben der Apachen und ihren Kampf ums Überleben im 19. Jahrhundert vermittelt.