t. rasi: nicht ohne meine betty

  • t. rasi: nicht ohne meine betty


    klappentext: eine klare, kurze antwort auf betty mahmoodys buch
    "nicht ohne meine tochter".
    hier werden einige fragen, die unklar, unrichtig und einseitig aufgeworfen sind, beantwortet, richtiggestellt.
    das einzige (3. auflage 1991) auf dem markt befindliche buch, welches punkt für punkt das buch von frau mahmoody in seinem wahrheitsgehalt überprüft.
    zum autor heisst es: dieses büchlein entstand unter mitwirkung mehrerer personen: 2 deutsche frauen, die lange im iran gelebt haben, zwei iranerinnen und einem iraner.
    alle haben das buch "nicht ohne meine tochter" genau gelesen und lange darüber miteinander diskutiert. sie haben gemeinsam beschlossen, das buch in der schlimmen sprache von frau betty mahmoody in ICH-form zu schreiben. der name t. rasi ist eine kombination der initialen aller mitautoren.
    isbn: 39258190405
    nach edit: amazon sagt: 3925819045



    mich hat dieses büchlein (77 seiten) sehr nachdenklich gemacht.
    ich kann mir kein urteil über die wahren verhältnisse (vor allem zu unterschiedlichen zeiten und unter unterschiedlichen regierungen) im iran bilden, weil meine diesbezüglichen kenntnisse auf hören-sagen-lesen beruhen. aber vieles, was hier geschrieben steht, klingt überzeugend.
    wie in der selbstvorstellung schon zitiert, ist das buch recht provokativ und gepfeffert geschrieben. wenn die hier enthaltenen informationen aber stimmen sollten, ist der ton noch viel zu sanft.
    es wird unter anderem geschildert, wie viele in deutschland lebende iraner oder deutsche, die sich lange im iran aufgehalten haben, auf mahmoodys buch angesprochen wurden, auskunft heischend über dieses "schreckliche und unzivilisierte" land. bestimmte fakten werden eingeräumt, aber erklärt.
    am ende heisst es übrigens, dass nach auskunft der iranischen gesundheitsbehörde und ärztekammer ein arzt namens bozorg mahmoody unbekannt ist und unter diesem namen auch niemand den antrag auf erlangung einer lizenz als niedergelassener arzt gestellt hat.
    alles in allem bin ich ziemlich verunsichert.
    andere meinungen würden mich interessieren...

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • Ich kenne nur "Nicht ohne meine Tochter" - denke aber, das jedes dieser Bücher auf seine eigene Art und Weise subjektiv ist.


    Auch wenn dieses Genre Buch verlagsseitig gerne unter "Erfahrungen" o.ä. betitelt ist, denke ich mir doch, daß in keinem davon zu 100% die reine Wahrheit steht, sondern eben eine stark subjektiv eingefärbte Facette der Wahrheit.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich hab das und auch noch ein paar andere. Anfang der 90er, als "Nicht ohne meine Tochter" grad aktuell war, hatte ich ganz viele iranische Kunden in der Bank. D.h. erst hatte ich einen und der hat mich dann weiterempfohlen. :lache


    Ich hatte dann das Betty-Mahmoody-Buch gelesen, weil ich dachte, ich könne mich über den Iran informieren, aber das Buch hat mir so sehr gestunken, dass ich mir auch noch die andere Seite anhören wollte. Aber das ist lang her, dass ich das gelesen habe, ich kann da heute nicht viel zu sagen.


    Den Dr. Mahmoody gibt es wirklich, ich hab grad eine Reportage über ihn gesehen. Da kam er mir vor, wie ein alter kranker Mann, der sich nichts sehnlicher wünscht als seine Tochter noch mal zu sehen, oder dass sie wenigstens auf seine Emails antwortet. Es fiel mir sehr schwer, diesen eher leisen Menschen mit dem jähzornigen Moody aus "Nicht ohne meine Tocher" in Verbindung zu bringen, aber ok, ich stecke nicht in ihm drin.


    lg Iris

  • Das Buch "Nicht ohne meine Tochter" habe ich vor Jahren auch mal gelesen. Wie Batty bin ich der Meinung, dass es sehr subjektiv ist und in erster Linie die persönlichen Erfahrungen mit der Kleinzelle einer Familie im Iran beschreibt. So habe ich es gelesen und nicht als Verunglimpfung eines Landes. Angesichts der fehlenden Erfahrungsmöglichkeiten der Autorin ist das wohl auch nicht gut mögich. Soweit ich mich erinnere, hat sie ihre Zeit überwiegend in den Häusern der Familie ihres Mannes verbracht und nicht sooo viel Kontakt zur übrigen Bevölkerung gehabt.


    Sie hat das Buch nach ihrer Rückkehr in die USA geschrieben, um in erster Linie damit Geld zu machen und vielleicht auch mit ihrem Exmann und seiner Familie abzurechnen. Als Spiegelbild einer ganzen Gesellschaft möchte ich es nicht ohne weiteres einordnen. Genausowenig, wie diverse Antwortbücher das Gegenteil beweisen können. Allerdings kenne ich das von frosch vorgestellte Buch nicht und kann mir zu diesem Buch kein Urteil erlauben.